Hallo
@Claus:
Die Physionomie unserer Pflanzen, von denen wir hier sprechen, ist nun einmal auf
kontinentales Klima ausgelegt und über Jahrtausende angepasst. Und das haben wir hier nicht, oder nur ansatzweise. Darum gedeihen gewisse Arten weiter im Osten besser als im Westen, obschon es im O kälter als im W ist.
Es gibt vielleicht 3 Gruppen von sukkulenten Pflanzen vom NoAm-Kontinent:
- die nördlich-zentrale Gruppe: ertragen vor allem viel Kälte und auch ein gewisses Mass an Feuchte
- die südlich-zentrale: ertragen auch meist ziemlich viel Kälte, aber keine Nässe
- die südlich-dezentrale: kommen vor allem im SW,W und SO zur Küste von NoAm vor, ertragen wenig Kälte, dafür aber Winterfeuchte
Die Unterschiede zu unserem Klima machen auch den Gebrauch der sogenannten USDA-Zoneneinteilung (zb. Z6a, Z7b, usw) völlig überflüssig, denn nur auf Grund der
durchschnittlichen Minimumtemperatur lässt sich absolut kein Vergleich ziehen. Die meisten, die mit den Zonen um sich schmeissen, wissen nicht einmal was Z6 oder Z7 bedeutet. Denn sie denken, wenn es die letzten 3 Winter nicht kälter als -15°C wurde, sie wohnen in Zone 7b
Noch was ist zum Klimaunterschied Mitteleuropa (ME) und Nordamerika (NoAm) zu sagen: Jeder der schon einmal in Arizona, Utah, Colorado oder Nevada unterwegs war, weiss, dass man sich dort auf ganz anderen Höhen bewegt.
Das Land kann noch so topfeben sein (zB. vor dem Grand Canyon), aber man befindet sich auf 2000müM. Oder am Bryce Canyon, da ist man schon bald auf der Höhe der Zugspitze
Gestern herrschte bei uns in den Schweizer Alpen auf 2000m Höhe eine Luftfeuchte von 4%! Ideal für Sukkulenten
Wäre nur das Klima wärmer, denn ohne Wärme und eine relativ lange Vegetationsphase geht es nicht. Darum liegt auch die Waldgrenze bei uns in den Alpen auf 1800-2300m (im Schnitt), weiter nördlich (mitte Deutschland) nur noch auf 1200-1500m. In NoAm aber auf 3000-3500m.
Wer also im Tiefland wohnt (unter 200-300m) hat wohl den Vorteil von weniger harten Frösten, dafür kämpft man im Winterhalbjahr mit anhaltend hoher Luftfeuchte. Somit muss ein jeder selber heraus finden, welche Arten für sein Mikroklima ideal sind. Und darum lassen sich publizierte Zahlen von angeblicher Frosthärte auch nicht 1:1 auf einen anderen Standort übertragen. Die Angaben dienen somit nur als grobe Richtlinie.
Also...probieren...testen...und nicht entmutigen lassen, wenn's nicht klappt.
Es gibt ausserdem von jeder Art härtere und weichere Klone
Grüsse, Uwe
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