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Thema: Warum Kakteen Dornen haben

  1. #31
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Echinopsis spez.
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    Zitat Zitat von Aztekium Beitrag anzeigen
    Diese Pflanzen wachsen ein paar Jahre
    Soweit kommt er gar nicht, wegen der fehlenden Dornen ist er ungeschützt den Umweltbedingungen ausgesetzt und findet einen frühen Tod.

    Das ist Evolution!

    Kakteen haben ihre Dornen primär zu dem Zweck gebildet um sich an die herrschenden Umweltbedingungen anzupassen.
    Fraßschutz war dabei allenfalls ein willkommener Sekundäreffekt.

    Geändert von Echinopsis spez. (19.02.2007 um 20:15 Uhr) Grund: Absatz zugefügt.
    Gruss
    Thomas

  2. #32
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von AstrophytumX
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    Nabend,

    was hier ganz ausser Acht gelassen wurde ist die Mimese der Pflanzen.
    Zum Beispiel das Astrophytum senile tarnt sich mit seinen Dornen.
    generell kann man sagen das die höher entwickelten Arten keine Dornen haben,siehe das A. asterias oder die flachkugeligen myriostigmen (nicht das columnare) das primitivste bedornte der Gattung ist das Ornatum das sich z.B. mit den Dornen wirklich vor Fressfeinden schützt.
    Ariocarpen z.B. schützen sich durch "tarnung" vor fressfeinden und brauchen keine Dornen.
    Bei Turbinicarpen dienen die Dornen ausschließlich zur Feuchtigkeitsaufnahme,was Sinn macht bei kleinem Körper.

  3. #33
    noisi
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    Aber mal halt und Kommando zurück !

    Wenn man davon ausgeht das Pereskia den Ur-Kakteen am ähnlichsten ist, dann sind die Dornen ursprünglich doch nicht als Schutz vor UV-Licht entstanden sondern als Schutz vor gefräßigen Säugern mit weichen Lippen.

    So und im Laufe der weiteren Entwicklung neuer Arten wurden die Blätter immer sukkulenter, bzw. verschwanden nach und nach.

    Und die Dornen der Kakteen sind ja eigentlich 'ehemalige Blätter'.

    Das die auch dem Schattenspenden dienen kam demnach erst später hinzu.

  4. #34
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Echinopsis spez.
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    Zitat Zitat von noisi Beitrag anzeigen
    So und im Laufe der weiteren Entwicklung neuer Arten wurden die Blätter immer sukkulenter, bzw. verschwanden nach und nach.
    Richtig, aber nicht zum Schutz vor Frassfeinden, sondern um die Verdunstungsoberfläche zu verkleinern.
    Gruss
    Thomas

  5. #35
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    @elkawe

    von deiner HP unter 'Wissenswertes':"Folgende Pflanzen sind nur eine kleine Auswahl dessen, daß die Natur nicht immer das macht, was man erwartet."

    Du hast die besten Beispiele zuhause! Das sind Mutationen. Die haben sie sich nicht abgeguckt, die sind per Zufall entstanden. Die nudaler Rippe wäre in der Natur ein Nachteil, da die Pflanze dort verbrennen würde.
    Eine Rippe mehr wäre vielleicht ein Vorteil, vielleicht ein Nachteil oder vielleicht einfach egal.
    Zu sprossen dürfte helfen,das machen ja etliche Kakteen.

    Gruss Alex

  6. #36
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von AstrophytumX
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    Zitat Zitat von Alex1 Beitrag anzeigen
    @elkawe

    von deiner HP unter 'Wissenswertes':"Folgende Pflanzen sind nur eine kleine Auswahl dessen, daß die Natur nicht immer das macht, was man erwartet."

    Du hast die besten Beispiele zuhause! Das sind Mutationen. Die haben sie sich nicht abgeguckt, die sind per Zufall entstanden. Die nudaler Rippe wäre in der Natur ein Nachteil, da die Pflanze dort verbrennen würde.
    Eine Rippe mehr wäre vielleicht ein Vorteil, vielleicht ein Nachteil oder vielleicht einfach egal.
    Zu sprossen dürfte helfen,das machen ja etliche Kakteen.

    Gruss Alex
    Hi,

    Ein Nachteil bei der Mimese vielleicht.Grüne myriostigmen stehen am Standort auch oft vollsonnig.Die Wollflocken sind hier kein Schutz vor der Sonne sondern auch wieder mimetisch.

  7. #37
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    Ok, das wusste ich nicht. Danke

  8. #38
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    Warum Kakteen Dornen haben.

    Jeder der sich einen Kaktus vorstellt denkt sofort an einen grünen kugeligen oder säuligen Kaktus mit schönen langen Dornen.
    Aber wozu haben Kakteen ihre Dornen.
    Schauen wir uns zuerst mal die großen Säulenkakteen an.Im Prinzip die primitivsten Kakteen und ältesten.Eine große Säulenkaktee ist wohl kaum zu übersehen auch für Fressfeinde nicht.Deshalb ist es für diese Arten sinnvoll sich mit ihren großen festen Dornen zu schützen,denn sonst würde sie wohl kaum so atemberaubende größen erreichen und vorher schon verspeist worden sein.Gleiches Gilt für viele große Kugelkakteen die auch riesig werden können.Da wären zum Beispiel Ferocacteen und Echinocacteen,die sich auch primär mit ihren Dornen vor Fressfeinden schützen.

    Nun,welche funktionen können die Kakteendornen noch haben?Ich denke da zum Beispiel an viele Vertreter der Gattung Turbinicarpus,die mit ihren papierartigern,flachen aber breiten Dornen kaum Fressfeinde abwehren könnten.Sie würden mitgefressen werden.Es ist auch nicht sinnvoll,wenn man überlegt das Turbinicarpen zum Großteil in Spalten von Gipsfelsen verdrängt wurden.So haben sie sich gut an ihre Umgebung angepasst,auch durch den Kleinwuchs sind sie kaum sichtbar und durch Mimese vor Fressfeinden versteckt.Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben das viele Arten der Turbinicarpen in der Lage sind eine erhebliche Menge an Wasser über diese papierartigen Dornen aufzunhemen,die dannins Körperinnere geleitet werden.Viele Kakteen mit sogenannter pectinater Bedornung machen es ähnlich,es ist klar denn umso Dichter das Dornenkleid ist umso mehr Feuchtigkeit kann daran kondensieren.

    Eine weitere tolle Eigenschaft von Kakteendornen ist das manche Arten sich so vor den herrschenden Klimaverhältnissen schützen.Ein gutes Beispiel ist hier Aylostera muscula.Viele hoch in den Anden beheimatete Arten machen es ähnlich,ihr dichtes Dornenkleid schützt sie tagsüber vor zu starker Sonneneinstrahlung und nachts vor Frost.Ein Nebeneffekt hier ist auch wieder das sie zum Beispiel,gerade in den extrem trockener Umgebung,vom Tau und Luftfeuchtigkeit "ernähren" können.

    Behandeln wir mal die Hakendornen.Wozu bilden einige Arten z.B. Mammillarien Hakendornen aus?Hier hat die Natur sich wieder etwas einfallen lassen.Die Hakendornen bei Mammillarien dienen angeblicherweise dazu sich zu vermehren.Diese Dornen bleiben zum Beispiel im Fell von vorbeilaufenden Tieren hängen und ziehen die Warze mit.Wenn sie an anderer Stelle wieder abgeschüttelt wird kann sich so unter günstigen Verhältnissen eine neue Pflanze bilden.

    Jetzt gibt es noch Kakteen die ganz ohne Dornen auskommen,Bespiel hierfür sind z.B. Ariocarpen,Lophophoren und einige Arten von Astrophyten.
    Diese Arten können ohne Bedenken als höchstentwickelt bezeichnet werden.Sie haben sich durch ihr Aussehen an die Umgebung angepasst,haben Alkaloide sogenannte Fraßgifte ausgebildet um sich so zu schützen und sich durch flache Körper und einer gut ausgebildeten Rübenwurzel vor zu hoher austrocknung zu schützen.
    Diese Pflanzen brauchen in keiner Hinsicht mehr Dornen,höchstens im Sämlingsstradium kann man noch ganz kleine Dornen erkennen,damit bedienen sie sich anfangs am Tau und Luftfeuchtigkeit.

    Einige wenige Arten haben ihre Dornen so umgewandelt das sie zum Beispiel farblich mit der Umgebung verfließen und so fast unsichtbar für Fressfeinde sind.Denke da zum Besipiel an das Astrophytum niveum,das sich mit seinem dichten weißbeflockten Körper an den Boden in dem es lebt angepasst hat und mit den dunklen,langen,gedrehten Dornen das abgestorbene Gehölz immitiert,so ist es kaum sichtbar.Nur die Blüte verrät es oft.

    Zum Schluß nochmal die Frage: "Wozu haben Kakteen Dornen?"
    Die Antwort ist ganz simpel: Um sich an ihre Umgebung und den herrschenden klimatischen Bedingungen anzupassen!!

  9. #39
    Moderator ***** Avatar von elkawe
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    "die sich auch primär mit ihren Dornen vor Fressfeinden schützen"

    Du meinst sicher "sekundär" denn sonst würde dieser Satz

    "Turbinicarpus,die mit ihren papierartigern,flachen aber breiten Dornen kaum Fressfeinde abwehren könnten"

    nicht mehr dazupassen.

    Sekundär haben sich die Dornen aus den Blättern wegen der Umweltbedingungen gebildet, hat auch sehr lange gedauert. Ein gefressen werden ist ein !plötzliches! Ereigniss, welches nicht weitergeben werden kann. Der Frassschutz (mit 3 "s" ? ) ist bestimmt nicht beabsichtigt, sonst hätten dies noch mehr Pflanzen. Bitte nicht die Euphorbien als Beispiel, denn die sind wie die Kakteen nur eine Randgruppe im Pflanzenreich. Apropo Randgruppe: von der Artenvielfalt in etwa mit den Palmen gleich. Bestimmte Palmen haben ein sehr nahrhaftes Palmenherz, welches vielerorts auf dem Speiseplan steht. Palmenherz raus - Palme tot. Was tut die für ihren Arterhalt, obwohl sie länger auf der Erde weilt? Damit meine ich den Frassschutz.
    Der Beitrag kann Rechtschreibfeler enthalten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal von elkawe editiert, zuletzt vor 8 Minuten. Grund: Hab mirs anders überlegt
    Eine Reise durchs Kakteenjahr

  10. #40
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    Nochmal:
    Gefressenwerden kann man z.B. durch genügend Nachkommen kompensieren oder durch Regeneration....
    Verhindern durch Gift, Dornen, Tarnung, Symbiose mit Nützlingen etc.
    Es gibt unzählige Überlebensstrategien. Wichtig ist nur die Essenz:

    Jede Pflanzenart (und jedes andere Lebewesen auf der Erde) hat in der Vergangenheit 'genug getan' - war und hat sich gut genug angepasst - dass sie nicht ausstirbt. Beweis ist die Tatsache, dass es sie gibt. Und das war NIE Absicht, sondern Evolution.

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