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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie behandelt ihr junge Sämlinge?



Weasel
11.11.2009, 09:54
Hallo,

ich bin immer wieder begeistert, wenn ich Fotos von euren Aussaaten sehe. Ich habe schon selber mehrfach in den letzten Jahren ausgesät und bin auch relativ erfolgreich.
Nur in einem Punkt bin ich immer wieder verwundert. Eure Sämlinge sind nach wenigen Monaten schon relativ groß im Vergleich zu meinen. Irgendwo mach ich was anders (falsch).

Wie lange haltet ihr die Erde feucht, ab wann düngt ihr?

Ich entferne die Folie meistens 1-2 Wochen nachdem alle gekeimt sind und halte sie dann auch nicht mehr so feucht (Aus Angst sie könnten verfaulen oder verpilzen).

Sollte ich die kleinen permanent die ersten Monate feucht halten oder wie ich es jetzt mache auch mal abtrocknen lassen?

Ich habe nicht das Problem, dass sie mir eingehen, sie wachsen halt nur sehr langsam. Z. B. meine Lophophora die ich letztes Jahr gesät habe sind jetzt vieleicht 3 mm groß.

Habt ihr ein paar Tipps?

Gruß Marco

kaktusy
11.11.2009, 10:51
mach dir keinen kopf darüber, wie gross die sämlinge der anderen sind. du musst das wachstum deinen verhältnissen anpassen. viele sähen im winter aus und kuktivieren das erste jahr durch, verwenden heizmatten und kunstlicht. bei optimalen bedingungen kann man natürlich mehr giesen und düngen.
aber wenn deine ein jahr länger bis zur blüte brauchen sollte das kein problem darstellen - hauptsache gesund!!!
zu schnell aufgezogene pflanzen machen dann oft später probleme, wenn sie mit der rauhen wirklichkeit ohne kunstlicht und heizmatte konfrontiert werden - siehe die oft sehr anfälligen baumarktpflanzen.

Egger
11.11.2009, 20:06
Hallo Marco,

Das meiste hast Du ja bereits geschrieben wie Du Deine Sämlinge kultivierst.
Aber ein ganz wichtiger Punkt fehlt mir dabei.
Wieviel/wie oft/ und mit was düngst Du wann?

Dieses Jahr habe ich auch zum ersten Mal Lophophoren gesäht.
Die sind jetzt zwischen 4 und 10mm groß.

viele Grüße Egger!

Spartakus
12.11.2009, 01:18
Hallo Marco,

meine Lopho-Aussaat vom Mai hat jetzt eine grösse von 4 - 7 mm (ohne Kunstlicht).
Was das Gießen angeht kommt es immer auf die Bedingungen an, die herrschen. Ist es kalt und wenig Licht ist vorhanden wird alles nur langsam abtrocknen und Schimmel und Fäule haben gute Bedingungen. Hier heisst es immer viel beobachten und ein Gefühl fürs Gießen entwickeln.
Im Sommer lasse ich meine Aussaaten oft nur einmal richtig austrocknen und Gieße dann gleich wieder. Wichtig ist hierbei, dass man sicher stellt, dass alles hell und warm steht. Gegen ende der Saison Gieße ich nicht mehr so häufig und vor allem auch nicht so durchdringend, damit alles schneller trocknen kann (-> weil weniger Sonne und Wärme).
Ach ja, das Substrat spielt natürlich auch eine Rolle. Reine Erde (Humus) speichert natürlich viel mehr Wasser als ein rein mineralisches Substrat.
Ich mische aber immer auch etwas Humus hinzu, weil es viele Nährstoffe enthält. Wer mit rein mineralischen Substraten arbeitet muss eigentlich sofort düngen, weil es nicht so viele Nährstoffe enthält.

Grüsse,
Frank

Weasel
12.11.2009, 09:44
Hallo,

danke schonmal für eure Antworten. Meine Aussaaten stehen bei den anderen Kakteen den ganzen Sommer Regengeschützt im Freien und werden auch mit ihnen zusammen ca. alle 2 Wochen gegossen(je nach Wetter)
Gedüngt wird mit Kakteendünger bei jedem Giessen, ab und an bekommen sie auch mal Wasser ohne Dünger.

Alle Aussaaten stehen bei mir in rein mineralischem Substrat, da mir einmal bei Verwendung von humoser Erde alle Sämlinge von Trauermücken gefressen wurden.

Die Sämlinge der vergangenen Jahre haben mittlerweile eine schöne Größe, aber im Vergleich zu euren sind sie für ihr Alter recht klein.

Gruß Marco

lophario
12.11.2009, 09:55
Gedüngt wird mit Kakteendünger bei jedem Giessen, ab und an bekommen sie auch mal Wasser ohne Dünger.

Hi Marco,
kommt natürlich drauf an was Du für Arten aufziehst, aber bei fast jedem Mal gießen zu düngen find ich n bißchen heavy, zumall ja die Kleinen aufgrund ihrer Größe noch nicht allzuviele Nährstoffe brauchen.
Wenn die Kakteen sich nicht "anstrengen" müssen (in der Form von Wurzelbildung) weil sie die Nährstoffe und das Wasser eh im Überfluss vor der Haustür haben, warum sollten sie dann ein reich verzweigtes und großes Wurzelwerk bilden?

Weasel
12.11.2009, 11:23
Wenn die Kakteen sich nicht "anstrengen" müssen (in der Form von Wurzelbildung) weil sie die Nährstoffe und das Wasser eh im Überfluss vor der Haustür haben, warum sollten sie dann ein reich verzweigtes und großes Wurzelwerk bilden?

Hallo,

ich würde im Sommer, alle zwei Wochen giessen nicht als Überfluss bezeichnen :no:. Ich kann auch bestätigen, dass die Kleinen ein ausreichendes Wurzelwerk ausbilden, was ich beim pikieren zu Gesicht bekomme.

Ich denke ich halte sie ziehmlich hart und "Naturnah" :gies was das langsame Wachstum erklärt. Bei mir gibts es kein Kunstlicht, keine Wärmematte oder sonst was :D

Gruß Marco

lophario
12.11.2009, 11:30
Hallo,
ich würde im Sommer, alle zwei Wochen giessen nicht als Überfluss bezeichnen

Ich hab das eigentlich mehr auf das Düngen bezogen.

Das unter Kunstlicht vorkultivierte Sämlinge größer sind ist klar. Die durchleben ja in einem Jahr das, was konventionell kultivierte Sämlinge in 2 Jahren machen.

lophario
12.11.2009, 11:53
Ich kann Dir da auch mal ein Bild zeigen, beides Lophos, die links wurden im März dieses Jahres gesät, die rechts letztes Jahr im Oktober:

http://www.bildercache.de/bild/20091112-114836-499.jpg
Die stehen jetzt beide bei mir im Winterquartier.


Beim Düngen gilt übrigens nicht viel hilft viel, im Gegenteil, durch zu viel Nährstoffe (insbesondere Stickstoff der von der Pflanze unbegrenzt aufgenommen wird) werden die Pflanzen schnell mastig, was sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge macht. Außerdem besteht bei einer zu hohen Salzkonzentration (die Düngesalze lagern sich im Substrat ab wenn sie nicht von der Pflanze aufgenommen werden) auch die Gefahr, dass es zu Verbrennungen an den Wurzeln kommt.
lg