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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winterharte Kakteen



Anonymous
17.10.2002, 09:06
Ein großes HALLO an alle!! :D

Ich habe mir im laufe der Jahre eine Freilandanlage mit Kakteen und Sukkulenten angelegt. Bis jetzt habe ich sie im Winterhalbjahr, also von Anfang Oktober bis Mitte März, gegen Niederschläge mit einer Abdeckung geschützt. Trotzdem habe ich immer wieder einige Verluste von Echinocereus, Maihuenia und Saxifarga.
Da ich im Bergland wohne und wir im Winter mit Temperaturen bis -20°C rechnen können und auch erheblichen Schneefall haben, stelle ich mir die Frage, ob ich die Freilandanlage zuschneien lassen kann? Da evtl. der Schnee doch eher den Frost abhält wie die Abdeckung.
In der Literatur habe ich nichts entsprechendes gefunden, da auch das Thema der Winterharten Kakteen nur sehr flüchtig behandelt wird.
Falls jemand Erfahrungen oder Literatur kennt, würde ich mich über Hilfe sehr freuen.

MfG vom Südharz

Ralf :lol:

Nubilus
17.10.2002, 11:56
Hallo,
ich hab da was bei Amazon gefunden.
Das Buch habe ich selber und bin eigentlich sehr zufrieden damit, da auch andere Sukkulenten beschrieben werden.

Winterharte Kakteen für drinnen und draußen.
von Holger Dopp
Preis: EUR 7,90
Gebraucht ab EUR 5,00
Bei Amazon.de versandfertig in 2 bis 3 Tagen.

Vielleicht hat noch jemand andere Tips - aber das ist sicher ein Anfang.
Ich überlasse meine winterharten eigentlich sich selbst (also mit zuschneien und allem drum und dran) und hatte bisher keine Probleme.
:)
liebe Grüße

Michael Wolf
17.10.2002, 21:05
Hallo,

tja, kann Nubilus nur zustimmen. Hab selbst ein paar wenige Opuntien im Freiland, die müssen ohne Regenschutz durchhalten:
http://www.la-wolf.de/bilder/webforen/haage/opuntia_gelb.jpg
Ansonsten was das zuschneien angeht, schau mal hier hin:
http://www.bennyskaktus.dk/

grüsse
michael

Anonymous
18.10.2002, 10:00
Hallo :o

Danke für eure Tipps. Die Literatur ist mir bekannt. Es steht aber nichts über zuschneien drin.
Mein Bedenken ist ja nur, das bei einer Schneeschmelze die Pflanzen eine Schädigung durch das Tauwasser erleiden.

MfG

Ralf

Marc
18.10.2002, 10:22
Moin!
Ich wohne nicht im Bergland, bei uns gab es aber auch hin und wieder Frost der 15 Grad Marke, weiss nicht, ob das noch nen großen Unterschied macht. Aber bei uns gibt es eher selten Schnee und meine "Freilandkakteen" stehen trocken (zumindest bei Niederschlag). Bisher habe ich aber noch keinen Kaktus über den Winter verloren, darunter Echinocereen und Pediocacteen. Diesen Winter werde ich es auch mal Escobaria versuchen, mal schauen wie das geht.
Allerdings habe ich in einem Kakteenbuch gelesen (weiß aber grad nicht mehr welches), dass jemand seine Pediocacteen unter einer Glasscheibe hält (die Seiten sind aber offen), so dass es unter der Scheibe ein paar Grad wärmer sein soll. Und dann schippt er Schnee unter die Scheibe, also bedeckt die Kakteen damit. Ach ja, der wohnt wohl im Allgäu (schreibt man das so?). Vielleicht gilt hier probieren....

Nubilus
18.10.2002, 11:37
Mein Bedenken ist ja nur, das bei einer Schneeschmelze die Pflanzen eine Schädigung durch das Tauwasser erleiden.

also das sollte kein problem sein. die pflanzen stellen sich ja auch darauf ein, im herbst wenn es kühler wird kein wasser mehr aufzunehmen. und im frühjahr gewöhnen sie sich langsam daran, wieder mit der feuchtigkeitsaufnahme zu beginnen.

ich habe einige opuntien in einem großen kübel und die sind voll jedem wetter und niederschlag ausgesetzt. die fangen jetzt an sich "aufs ohr" zu legen und schrumpeln schon, obwohl der herbstregen noch kräftig gießt... :grr ich denke, die sind recht "vernünftig" und trinken sich nicht zu tode :)

aber ich kann auch irren, das sehe ich dann im frühling... letztes jahr hats geklappt. :lol:

Ralf Holzheu
18.10.2002, 13:01
Hallo...... :)

Also mit Escobaria missouriensis hatte ich noch keine Probleme, die haben gleich nach dem ersten Winter geblüht. :D Gehen jetzt in den zweiten Winter. Waren allerdings von Oktober bis März mit Wellpolyesterplatte
abgedeckt. An den Seiten schön offen, damit die Luft zirkulieren kann.
Naja das mit dem zuschneien lassen, werde ich wohl am besten mal ausprobieren müssen. :roll:
Mit der Einstellung der Wasseraufnahme ist ja im Prinzip richtig, mein bedenken gilt ja ehr dem Tauwasser, daß im gefrorenen Boden nicht versickern kann und dadurch evtl. eine Schädigung durch fäulnis eintritt.
Den es wäre doch schade, das man dadurch seine Pflanzen verliert.
Ist mir übrigens im vergangenen Winter so mit einigen Agaven passiert. :cry:
(Agave havardiana und Agave parryi) Beide für Temp. bis -12°C bzw
-15°C geeignet.
Agave utahensis hat dagegen den Winter problemlos überstanden.

MfG

Ralf

Marc
19.10.2002, 12:28
Naja, dass kein Tauwasser stehen bleibt ist Aufgabe der Drainage... Aber da reicht auch ein wenig Neigung, dass das Schmelzwasser auf dem gefrorenem Boden abfließt. Musst Du mal so bisschen rumexperimentieren mit dem Substrat (hast die im Beet? hast Du die in ner Aufschüttung? in Töpfen? frei ausgepflanzt?) Aufschüttung wäre eigentlich am besten... Haste nicht mal Bild davon??

Ralf Holzheu
19.10.2002, 15:15
Hallo......

Mit der Drainage ist eigentlich ausreichend. Ist ein Unterboden mit sehr groben Geröll. Mit der Aufschüttung ist das sicher noch das Problem. Ich habe mir das jetzt auf einigen Webseiten mal angesehen. Ich denke da muß ich die Sache nächste Jahr noch ein wenig umgestalten.

MfG

Ralf

Anonymous
21.10.2002, 07:51
Hallo an alle
Wir besitzen ein Ferienhaus in den Bergen (Wallis, 1200m). Dort habe ich an einem nach südost abfallendem Hang einen Steingarten angelegt mit div. Semperviven, Agaven und Yuccas. Ausserdem wachsen rund 10 Opuntien (O.fragilis, O.humifusa, O.rhodantha und O.whipplei) seit einigen Jahren OHNE Winter- und Nässeschutz. Nur für O.whipplei errichte ich einen speziellen Schutz vor dem Schnee, damit die Seitentriebe nicht abbrechen. Im Lawinenwinter 1999/2000 hatten wir dort 220cm Schnee! Die Kakteen (und auch die anderen Pflanzen) haben alle überlebt. Dieses Jahr gabe es Mitte Mai bei einem Kaltlufteinbruch 60cm Schnee! War auch kein Problem.
Mein Wissen darüber habe ich aus den beiden Büchern "Freilandsukkulenten" von F.Köhlein (1979) und "Winterharte Kakteen" von Kümmel/Klügling (1987), beides wegweisende, unverzichtbare Werke auf diesem Gebiet!
Gruss
Uwe

Detlef Burczik
23.10.2002, 13:04
Hallo Ralf,
ich habe mir zu diesem Thema mal eine Vortrag von Hans Frohning aus Türkheim angetan und mich anschließend mit ihm unterhalten.
Er hat viel Erfahrung auf diesem Gebiet und hat Bilder gezeigt, auf denen seine Kakteen sogar unter einer Eisdecke stehen.
Na ja, wenn man so wie er über genügend "Versuchsmaterial" verfügt, dann kann man sich so etwas mal trauen.
Ich habe mir ein paar Echinocereen aus seine Freilandhaltung geleistet und bisher noch kein Problem gehabt. Allerdings ist bei mir mit Schnee nicht so viel, so daß ich sie trocken unter einer Abdeckung halte.
Bei dir scheint es ja Schnee in Mengen zu geben (habe selber mal im Harz gewohnt) und an dieser Stelle komme ich zur Antwort auf deine Frage: Lt. der Aussage von Herrn Frohning kann dir nichts besseres passieren als Schnee und nochmals Schnee. Er geht sogar soweit, daß er Schnee noch zusätzlich draufschaufelt, wenn's mal nicht so viel gibt.
Wichtig ist eine gute Drainage und entsprechend abgehärtete Pflanzen.
Viel Glück!
Detlef