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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vermächtnis von Mammillaria theresae



micha123
02.05.2010, 12:22
Hallo,
gestern habe ich mal meine im Winter erfrorene M. theresae "geschlachtet". Da sich bei dieser Art die Früchte bekanntlich im inneren des Körpers entwickeln hatte ich die Hoffnung da was zu finden ... Die Konsistenz war etwa so wie Knusperkeks, ist regelrecht in den Fingern zerbröselt. Und tatsächlich:
http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/49/PICS/index.html
Aus der Leiche konnte ich noch einige Samen gewinnen ... habe sie heute gleich ausgesät, mal sehen was draus wird.

Das auf dem letzten Bild ist übrigens immer noch die komplette Pflanze, ich habe nur die Samen extrahiert. Die paar Brösel und Dornen zeigen, dass die Pflanze wohl zu 95% aus Wasser bestanden hat.

Gruß,
Micha

roli
02.05.2010, 12:51
Hallo Micha,
entschuldige sie blöde Frage.
Aber hab ich das richtig verstanden? Die Pflanze bildet
im abgestorbenen Körper die Samen?
Heißt das, das sie nur ein mal Blüht?
Sorry,:oops:, aber ich bin halt doch noch Anfänger.:oops:
Einen schönen Sontag noch.
Mfg roli

micha123
03.05.2010, 14:03
Aber hab ich das richtig verstanden? Die Pflanze bildet
im abgestorbenen Körper die Samen?
Heißt das, das sie nur ein mal Blüht?


Hallo roli,
nein, natürlich bilden sich die Früchte mit den Samen drin an der lebenden Pflanze (nachdem eine Blüte erfolgreich befruchtet wurde), wie bei allen anderen Kakteen auch. Und die Pflanze blüht auch jedes Jahr und stirbt dann nicht von selbst, das gezeigte Exemplar habe ich durch falsche Haltung getötet. Der Unterschied ist, dass die Früchte bei M. theresae sich nicht ausserhalb der Pflanze bilden wie üblich, sondern innerhalb. Zu allem Überfluss wachsen die Blüten bei allen Arten der Gattung Mammillaria nicht aus den Areolen (Dornenpolster an den Spitzen der Warzen) sondern aus den Axillen (Vegetationspunkt am Ansatz der Warzen), d.h. die Früchte bilden sich richtig tief im "Stamm" der Pflanze.
Das bedeutet: Man sieht nicht wann die Früchte reif sind und man kommt zum Ernten auch kaum ran ohne die Pflanze zu beschädigen. Ist die Pfanze wie in meinem Fall tot, entsteht zwar nichts neues mehr, aber die Samen können viel mehr ertragen als die lebende Pflanze. Es besteht also durchaus die Chance, dass die noch keimfähig sind.

Gruß,
Micha

roli
03.05.2010, 19:38
Hallo Micha,
Danke, wieder was gelernt.:p

Mfg roli

bocasienchen
06.05.2010, 20:56
Sollten die Samen bei dir keimen, wüßt ich gern wie du das gemacht hast.
In Schwefelsäure, dann abspülen und dann aussähen?
Oder hat sonst jemand noch nen guten Trick?
LG Jaci

micha123
08.05.2010, 20:03
Sollten die Samen bei dir keimen, wüßt ich gern wie du das gemacht hast.
In Schwefelsäure, dann abspülen und dann aussähen?


Ich bin kein Freund solcher "künstlicher" Methoden, ich beize meine Samen auch nicht mit giftigem Zeug oder gieße Chinosol drüber. Bisher habe ich trotzdem fast alles zum Keimen gebracht ... und einen Großteil davon auch noch weiter.

Ich habe jetzt 10 Korn mal einfach so ausgesät. Experimente mit den wilden Methoden kann man immer noch machen wenn es so nicht funktionieren sollte.

Gruß,
Micha

bocasienchen
09.05.2010, 21:49
Ich warte und würd mich freuen wenn es dir gelingen würde. Ein sehr erfahrener Kakteenfreund hatte mir den Tipp mit der Schwefelsäure gegeben. Meine 50 Korn ohne waren nicht gekeimt obwohl ich bei vielen anderen Mammis Glück hatte und auch so hab ich gehört, das es fast unmöglich ist die Biester zum keimen zu bringen. Andererseits - irgendjemandem muß es ja gelingen, sonst gäbs ja keine.
Na, ich bin gespannt. LG jaci

Echinopsis spez.
09.05.2010, 23:24
...das es fast unmöglich ist die Biester zum keimen zu bringen. Andererseits - irgendjemandem muß es ja gelingen, sonst gäbs ja keine.
Na, ich bin gespannt. LG jaci
Hallo zusammen,

theoretisch müsste man sie auch vermehren können, indem man einzelne Warzen auf z. B. Pereskiopsis oder Selenicereus pfropft.
Das wären dann zwar alles Klone, aber ich denke, das ist nebensächlich.

karlchen
10.05.2010, 00:33
Hallo,

hab mal gelesen(in Dornenwesen, Dieter Helm, Seite 224-227 und in einem anderen Forum gabs auch mal nen Beitrag dazu), das der Samen dieser bestimmten Mammillarien erst keimt wenn er einen gewissen Reifungsprozess durchgemacht hat. Frische Samen keimen kaum oder gar nicht. In der Natur erst nach dem Freisetzen von der Mutterpflanze. So kann es vorkommen das einige Samen mehrere Jahre alt sind bevor sie freigesetzt werden. Die Keimhemmung/Keimruhe dieser Arten kann man demnach nicht mit Schwefelsäure oder verletzen der Samenschale brechen. Das funktioniert nur über den Abbau der entsprechenden Keimhemmenden Stoffe, d.h. entweder man wartet bis der Samen nicht mehr frisch ist, oder man gibt z.B. Gibberelinsäure um die Keimruhe zu brechen.

Hardy_whv
10.05.2010, 00:46
... Dornenwesen, Dieter Helm, Seite 224-227

Es scheint mehrere verschiedene Ausgaben des "Buchs" zu geben. Bei mir finde ich die Passagen auf den Seiten 240 - 243.

Es ist m.W. auch nicht so, dass alle Samen erst nach dem Tod der Mutterpflanze freigegeben würden. Ein Teil wird durchaus (ggf. erst nach 1, 2 Jahren) aus dem Inneren der lebenden Pflanze nach außen gedrückt.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

kaktusy
10.05.2010, 00:51
was wieder meine erfahrungen untermauert, dass die meisten mammillariensamen nach 1 -2 jahren lagerung am besten keimen.

bocasienchen
18.05.2010, 21:34
Is schon was gekeimt? Entschuldige wenn ich nerve. Ich hab am Wochenende nochmal ca 100 Korn geschenkt bekommen. Jetzt überleg ich was ich mache. Ein sehr, sehr erfahrener Kakteenfreund hat ohne längere Lagerung mit Anätzen durch Schwefelsäure welche zum Keimen gebracht. Ein anderer, auch sehr erfahrener Opi, nämlich der Schenker, hat es schon mit 2 jähriger Lagerung versucht und es ist trotzdem nix gekeimt. Jetzt warte ich eigentlich auf deine Erfolgsmeldung.
LG Jaci

Henry
19.05.2010, 10:46
Hallo zusammen,

weil es so schön paßt hänge ich mich hier mal rein.
Voriges Wochenende habe ich entdeckt, daß meine M. theresae beschlossen hat, freiwillig Samen freizugeben. Da sie das letzte Mal im Mai 2007 blühte, sind die Samen also mindestens 3 Jahre alt. In der Hoffnung, daß sie auf Grund der freiwilligen Freigabe reif sein sollten, habe die erhaltenen 11 Samen ausgesät. Die Aussaat erfolgte wie immer nach Beizung mit "seedpro TB FBZ24 (R)" in reinem Bims. Nun heißt es abwarten und Daumen drücken.

Gruß Henry

micha123
19.05.2010, 13:14
Is schon was gekeimt? Entschuldige wenn ich nerve.

Du nervst nicht, bis jetzt ist noch nichts gekeimt. Aber das dauert ja schonmal ein paar Wochen, es ist noch viel zu früh für ein Urteil.

Gruß,
Micha

plejadengucker
19.05.2010, 13:34
Ein sehr, sehr erfahrener Kakteenfreund hat ohne längere Lagerung mit Anätzen durch Schwefelsäure welche zum Keimen gebracht.


Hallo bocasienchen,
ich habe auch schon von der Schwefelsäuremethode gehört, zu wissen wäre allerdings die Konzentration der Säure und die Verweilzeit der Samen.
Wenn du das in Erfahrung bringen könntest, würde es, glaube ich, eine ganze Menge Mammilarienfreunde interessieren.
Gruß
plejadengucker

stefang
19.05.2010, 14:01
Hallo Plejadengucker,

ob die Scarifizierung (so der Fachbegriff) mit Schwefelsäure im Fall von M. theresae wirklich nötig und sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Das Anätzen der Samenhülle ist eigentlich nur für sehr dickschalige Samen wie z.B. bei Opuntien oder Echinocactus horizonthalonius anzuraten. Wenn die schlechten Keimquoten andere Ursachen haben wie z.B. eine enzymatische Keimhemmung, bringt das gar nichts, außer die Samen zu zerstören.
Ich persönlich habe die Methode einmal bei Echinocactus horizonthalonius mit sehr gutem Erfolg angewandt (80% Keimquote). Verwendet habe ich konzentrierte (96%) Schwefelsäure, die Einwirkzeit betrug 15 min. Die Dauer der Behandlung hängt von der Dicke der Testa ab - sollte also erstmal für jede Art neu ausgetüftelt werden.

kaktusy
19.05.2010, 15:01
ich konnte bei testaussaatem mit ec parryi - mit und ohne schwefelsäure keinerlei unterschiede feststellen.
hab den test dann mit p. simpsonii wiederholt - wieder keine unterschiede.
H2SO4 technisch rein, einwirkzeit 15 -20 minuten

bocasienchen
20.05.2010, 08:23
Es wurde die 96% Schwefelsäure genommen und die Samen nur fix rein in ein kleines Reagenzglas geschüttet und dann sofort mit Wasser in einem Plastiksieb wieder abgespült. (Bitte nicht Wasser in die Säure kippen sondern nur umgekehrt!!!)
Ich teste das jetzt mit einem Drittel meiner Samen. Wenn nix geht probiere ich die anderen genannten Sachen. Danke schonmal.
LG Jaci

karlchen
20.05.2010, 14:25
Hallo,

wie Stefang schon angemerkt hat, sieht es bei M. theresae so aus, als ob die Keimhemmung nichts mit einer dicken Testa zu tun hat. Das scheint enzymatisch/phytohormonell bedingt. Wenn es von der Natur beabsichtigt wäre, das die Testa zersetzt7 angegriffen wird, um keimen zu können, dann würden die Samen ja gleich nach der Reife freigesetzt. Also rein vom logischen Standpunkt aus betrachtet kann man auch schon vorher sagen, das eine Schwefelsäurebehandlung nix bringt. Aber ausschliessen sollte man es natürlich auch nicht bevor es nicht bewiesen ist.

Meiner Meinung nach, wäre eine Gibberellinsäurebehandlung am ehesten geeignet um die hormonellen Prozesse in den Samen "anzukurbeln". Ist allerdings auch die teuerste Möglichkeit:-?. Im professionellen Anbau werden viele Samen mit einer derartigen Keimhemmung so behandelt.

Es kann natürlich jeder ausprobieren wie er will, aber wenn man dann Ergebnisse kundtun möchte, dann sollte man auch einen ordentlichen Vergleich machen. Schön wäre es auch zu wissen wie die Keimquoten bei den erfahrenen Herren so sind, mit Schwefelsäurebehandlung und ob es sich nicht nur um subjektive Eindrücke handelt.
@bocasienchen: es wäre schön wenn du unbehandelte und behandelte Samen gleichzeitig(unter den selben Bedingungen) aussäen würdest, dann würde man ja sehen ob ein signifikanter Unterschied rauskommt.
Weiss ja nicht wieviele Samen du hast, aber weniger als 30 pro Probe sagen wahrscheinlich nichts aus.

micha123
07.07.2010, 14:25
Update:
Es ist nichts gekeimt, die Samen sind also entweder erfroren oder noch nicht "bereit".
Ich werde sie jetzt mal liegen lassen und es nächstes Jahr nochmal probieren.

Gruß,
Micha

micha123
02.12.2012, 19:54
Die Aktion musste etwas warten, aber für 2013 probiere ich es jetzt erneut. Ich werde berichten ob nun ein paar Lust bekommen haben zu keimen.

Mammillaria saboae ssp. goldii Samen habe ich auch noch zum Test, die gehören ja in die gleiche Gruppe.

Die Samen habe ich in der Wohnung gelagert, das ist vielleicht auch nicht die beste Idee. Draussen würden sie die Temperaturzyklen und Jahreszeiten abkriegen, das bewirkt vielleicht auch was in den Körnern ...

Gruß,
Micha

micha123
13.08.2015, 19:45
Die Aktion musste etwas warten, aber für 2013 probiere ich es jetzt erneut. Ich werde berichten ob nun ein paar Lust bekommen haben zu keimen.


Aus aktuellem Anlass grabe ich diesen Thread mal wieder aus:
Nachdem bisher regelmäßig alle Versuche fehlgeschlagen sind, habe ich es im Frühjahr 2015 erneut versucht: Und wieder sind Null Stück gekeimt. Aber dann, siehe unten ...



Mammillaria saboae ssp. goldii Samen habe ich auch noch zum Test, die gehören ja in die gleiche Gruppe.


Nur der Vollständigkeit halber:
Bei denen ist nie was gekeimt.



Die Samen habe ich in der Wohnung gelagert, das ist vielleicht auch nicht die beste Idee. Draussen würden sie die Temperaturzyklen und Jahreszeiten abkriegen, das bewirkt vielleicht auch was in den Körnern ...


Als bei den M. theresae dieses Jahr wieder nichts gekeimt war habe ich mich daran erinnert. Der Topf mit den Körnern stand schon seit Monaten ausgetrocknet in der Ecke und nun gibt es ja gerade draußen Sonne satt. Es gab nichts mehr zu verlieren, also habe ich erneut gewässert und den Topf auf dem Balkon aufgestellt (da wo die Sonne hinscheint) und einen Gefrierbeutel lose darüber gestellt. Nun hatten die Körner Luftfeuchtigkeit und extreme Temperaturen.

Und siehe da: Immerhin 1 Korn ist doch nun tatsächlich gekeimt!

Updates und Bilder folgen.

Gruß,
Micha

MarcoPe
13.08.2015, 21:20
kaktusy hat mir wiederholt erzählt, dass bei ihr Mammillariensamen nach einigen Jahren Lagerung am besten keimen.
Bei meinen Aussaaten sind immer wieder Mammillarien mit 0 % Keimquote. Sollte man vielleicht beachten und Samenportionen teilen, einen Teil lagern und später aussäen.
Vielleicht äußert sie sich ja noch einmal selbst dazu.

Grüße von
Marco

micha123
15.08.2015, 20:53
kaktusy hat mir wiederholt erzählt, dass bei ihr Mammillariensamen nach einigen Jahren Lagerung am besten keimen. Bei meinen Aussaaten sind immer wieder Mammillarien mit 0 % Keimquote. Sollte man vielleicht beachten und Samenportionen teilen, einen Teil lagern und später aussäen.


Das mache ich normal immer so (dieser Versuch war eine Ausnahme). Ich habe auch ihren Tip ausprobiert, nach Nichtkeimung erst abtrocknen zu lassen und dann nochmal Wasser und viel Sonne/Wärme zu geben. Das hat bisher leider nie funktioniert, weder mit frischen, noch mit alten Körnern. Ich probiere es regelmäßig, quasi jedes Jahr. Irgendwas mache ich da wohl immer noch falsch.

Vorgehensweise 2015 war wie folgt:
- Die Körner (10 Stück) stammen von Piltz
- Aussaat 2015-01-18
- Behandlung wie alle anderen Aussaten => Nichts gekeimt
- Mehrmals trocknen lassen und wieder gewässert, Standort weiterhin im Zimmer
- Nach mehreren Monaten immer noch nichts gekeimt
- Trocknen lassen, in der dunklen Ecke mehrere Wochen lang "vergessen"
- Im Juli wieder gewässert und auf dem Balkon bei >30 Grad in die Sonne gestellt
- Ein Korn gekeimt 2015-07-25 (Keimquote 10%)

Mammillaria theresae P370:
http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/234/PICS/THUMBS/2015-08-15_Mammillaria_theresae_P370.jpg (http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/234/PICS/2015-08-15_Mammillaria_theresae_P370.jpg)
(101KiByte)

Gruß,
Micha

Bernhard
16.08.2015, 15:32
hi,

seit langem melde ich mich auch mal wieder zu Wort. Ich wünsche viel Erfolg mit dem einen Sämling.
Ich habe schon einige Theresae Samen gesäät, aber der Erfolg ist sehr schlecht. Keimrate ist extrem gering (eher unter 10% nach meiner Erfahrung), wenn sie dann gekeimt sind, sind die Pflanzen nur mit Sämlingspfropfung durchzubekommen (zumindest bei mir). Alle im Aussaatsubstrat belassenen Sämlinge sind zusammengefallen und eingegangen. Für Experimente hatte ich selber zu wenig dieser Samen

Grüße
Bernhard

MarcoPe
16.08.2015, 18:18
Leider kann man mit denen nicht wirklich experimentieren, oder?

Da gibt es einfach zu wenig Samen. Sind sie wenigstes selbstfertil? Meine hat dieses Jahr geblüht.

Ob man die Samen grundsätzlich erst zwei Jahren liegen lassen sollte?

Grüße von
Marco

Bernhard
17.08.2015, 11:00
Mammillaria theresae ist ein leidliches Thema bei mir. Zum einen schätze ich diese empfindlichen Schönheiten sehr, zum anderen bremsen sie meinen Forscherdrang ungemein, denn gerade Ihnen galt lange Zeit meine Aufmerksamkeit.
Es sind nie genug Samen da. Gekaufte Samen keimen auch nach einem halben Jahr in steriler Umgebung nicht (Geld- und Zeitverschwendung). Die Gewinnung eigener Samen ist schwierig, da die kleinen Körner meist tief im inneren der Pflanzen sind und nur wenige davon ohne Verletzung der Mutterpflanze gewonnen werden können (1-2).

Mammillaria theresae sind nach meiner Erfahrung zu 100% selststeril. Zur Samengewinnung habe ich immer zwei unterschiedliche Pflanzen gebraucht. Durch Pfropfung und vegetativer Vermehrung schaffe ich es die in Gruppen aufgeteilten Pflanzen unterschiedlicher Genotypen auch mal gleichzeitig zum Blühen zu bekommen, aber der Erfolg in der AUfzucht ist von mäßigem Ausmaß, obwohl ich auch schon per Sämlingspfropfung zwei Pflanzen aufziehen konnte.

Ein weiteres großes Problem dieser Pflanzen ist die Bewurzlung. Einen Sämling habe ich erfolgreich auf eine große Unterlage (T.pachanoi) gepfropft und er kindelt wie verrückt, jedoch ALLE bisher erfolgten Versuche die Ableger zu bewurzeln schlugen fehl.
Hierzu werde ich einen Fragethread separat eröffnen.

Grüße
Bernhard

micha123
20.09.2015, 19:56
hi, seit langem melde ich mich auch mal wieder zu Wort. Ich wünsche viel Erfolg mit dem einen Sämling. Ich habe schon einige Theresae Samen gesäät, aber der Erfolg ist sehr schlecht. Keimrate ist extrem gering (eher unter 10% nach meiner Erfahrung), wenn sie dann gekeimt sind, sind die Pflanzen nur mit Sämlingspfropfung durchzubekommen (zumindest bei mir). Alle im Aussaatsubstrat belassenen Sämlinge sind zusammengefallen und eingegangen.

Tja, so ist es nun meinem Sämling auch ergangen - Fäulnis am Wurzelhals - die Freude währte also nur kurz :-(

Gruß,
Micha

kakteenfritze
25.04.2016, 09:09
Hallo zusammen,

Ich frage es mal in diesem Thema, da hier ähnliche Dinge besprochen wurden:
Hat jemand schon mal Erfahrungen mit der Aussaat von Mammillaria melanocentra gemacht? Kann es sein, daß auch ihre Samen zum Erreichen der Keimfähigkeit einen gewissen Reifeprozess durchlaufen müssen?
Danke schon mal für Eure Antworten.

Liebe Grüße.
Ingo.

kakteenfritze
30.05.2016, 00:45
Hallo zusammen,

schade, dass mir hier keiner eine Antwort geben konnte.
Trotzdem habe ich hier was gelernt, nämlich dass es Mammillarien gibt, die ihre Samen fast im Inneren des Körpers verbergen.
Bevor ich heute drei Mammillarien verschiedener Arten, die den Winter nicht überstanden hatten, dem Kompost übergeben habe, nahm ich sie also auseinander. Und siehe, im Inneren befanden sich bei allen Kapseln mit einigen Körnchen. :smile: Danke also für den Tipp, Micha!

Es grüßt
Ingo.

stefang
31.05.2016, 14:33
Hallo Ingo, die Mammillarien, die ihre Samen im Verborgenen reifen lassen und erst viel später freigeben, sind eher die Exoten (theresae, saboae, luethii...). Das ist nicht zu vergleichen mit den "normalen" Mammis. Auch da werden sie Samen zwar zunächst im Inneren gebildet, allerdings wird die Frucht mit der Reife innerhalb weniger Tage nach außen gedrückt. Das sind dann die roten Beeren, die man einfach abernten und die Samen leicht gewinnen kann. Ich muss mich da immer beeilen, damit ich sie vor meiner Tochter erwische, die schmecken nämlich... Die Samen, die du entdeckt hast, werden vermutlich noch nicht reif sein. Ob ich M. melanocentra schon ausgesät habe, kann ich aus dem Gedächtnis nicht sagen. Ich schau heute abend mal nach.

stefang
31.05.2016, 14:34
Ich weiß ja auch nicht, ich mache immer soo schöne Zeilenumbrüche. Und dann kommt es als Textblock...

kakteenfritze
31.05.2016, 22:41
Hallo Stefan,

danke für Deine ausführliche Erklärung. Dann will ich mal sehen, ob die Samen reif waren oder nicht.
Ich hoffe, daß Du unrecht hast mit der Reife - das verstehst Du ja bestimmt.

Im übrigen finde ich Dein Problem mit den Zeilenumbrüchen nicht so schlimm!

Es grüßt
Ingo.

stefang
01.06.2016, 01:16
Hi Ingo,

doch.
Ist doch viel schöner, wenn man dem Ganzen eine Struktur gibt.
Passiert mir aber nur am Rechner im Büro. Kanns an der Firewall liegen...?

M. melanocentra hab ich noch nicht ausgesät, da kann ich leider nichts beisteuern.

kakteenfritze
01.06.2016, 17:21
Hallo Stefan,

danke für Deine wieder schnelle Antwort.
Bei Problemen mit dem Rechner kann ich leider überhaupt nicht helfen. Computer und ich stehen etwa so zueinander wie Kakteen und Schatten.
Ich bin froh, daß ich überhaupt in der Lage bin, hier was zu schreiben.:o

Grüße von
Ingo.

MarcoPe
01.06.2016, 22:41
Ich habe M. melanocentra einmal aus eigener Ernte ausgesät. Es keimten 5 von 50 Samen und das eher spät. Ich glaube, dass nur ein Sämling überlebte.

Grüße von
Marco

kakteenfritze
01.06.2016, 23:50
Hallo Marco

und danke für den Tipp.
Dann stehen die Chancen wohl ziemlich schlecht.
Mal sehen, was passiert.

Es grüßt
Ingo.

MarcoPe
02.06.2016, 23:20
http://www.fotos-hochladen.net/uploads/dscn4150i14kmf7y8o.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Seit zwei Tagen in Blüte

kakteenfritze
06.06.2016, 16:34
Hallo zusammen,

Marco, sehr schöne Blüten!
Stefan, ich freue mich, Dir mitteilen zu dürfen, daß Du bezüglich der Reife der Samen bei vermuteten Mams. knippeliana und spinossissima sowie Mam. duwei Unrecht hattest.
Meine Freude basiert hier nicht auf Schadenfreude sondern darauf, daß ich nun die Möglichkeit habe, die verlorenen Pflanzen zu ersetzen. Das verstehst Du sicherlich.
Am Sonntag (29.05.) wurde ausgesät. Donnerstag (2.06.) zeigten sich bei der vermuteten Mammillaria knippeliana, Samstag bei M. spinos. und heute bei M. duwei die ersten Keimlinge.:grin:

Viele Grüße von
Ingo.

stefang
10.06.2016, 10:05
Hallo Ingo, das freut mich für dich!

micha123
04.11.2017, 19:14
Mir ist mal wieder eine M. theresae eingegangen (hatte ich seit 7 Jahren in der Sammlung).
Das hier soll eine Warnung sein, wie man eine tote Pflanze nicht zerlegen sollte:
Ich habe erst quer durch den Wurzelhals geschnitten und dann längs den Körper halbiert.
In der Pflanze befanden sich 3 Samenkörner und ich habe es doch tatsächlich geschafft bei dem Längsschnitt 2 davon zu zerteilen :-(

Immerhin eines blieb unbeschädigt (rechts unten):
http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/68/PICS/THUMBS/2017-11-04_Mammillaria_theresae_Open.jpg (http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/68/PICS/2017-11-04_Mammillaria_theresae_Open.jpg)
(153KiByte)

Im Körper war keine Fäulnis zu erkennen, offenbar nur ein Wurzelschaden. Ich verstehe nicht, warum es nicht gelungen ist die Pflanze neu zu bewurzeln. Gewachsen ist sie schon seit über einem Jahr nicht mehr.

Gruß,
Micha

MarcoPe
05.11.2017, 01:09
Das ist ja Pech, Micha!

Womit schneidest du denn, dass du Samen halbieren kannst? Klingt nach Samurai-Schwert ;)

Grüße von
Marco

micha123
05.11.2017, 18:40
Das ist ja Pech, Micha!

Womit schneidest du denn, dass du Samen halbieren kannst? Klingt nach Samurai-Schwert ;)


Das war ein 08/15-Teppichmesser (so eins mit Klinge zum stückweise abbrechen im Plastik-Griff).
Du hast recht, hier hätte ich auch ein altes, stumpfes Messer nehmen können. Der Körper der Pflanze war ja bereits tot, d.h. es hätte nichts geschadet wenn er mehr zerquetscht wie geschnitten worden wäre.

Vermutlich ist folgende Methode noch sicherer:
Unterteil am Wurzelhals abschneiden (dort gibt es ja keine Samen). Dann in das Oberteil (von unten durch die Schnittstelle) mittig einen Schraubenzieher hineindrücken und damit den Körper aufbrechen. Dabei sollte man keine Samen treffen, da die am Rand des Körpers liegen.

Gruß,
Micha

Palmbach
05.11.2017, 19:18
Muss ich das verstehen? Ist es die Frucht, die sich noch nicht aus der Axille heraus geschoben hat, also noch im Körper befindet und die darin befindlichen Samen wobei ein Korn bei der Teilung des Körpers auch noch geteilt wurde. Einfach toll :D. Und wie geht es weiter? Die Pflanze war bzw. ist doch tot. Toter geht doch nicht. Gottseidank ist ein Samenkorn nicht zerstört worden. Daraus lässt sich jetzt sicherlich eine prächtige Pflanze ziehen.
Gruß Uwe

micha123
05.11.2017, 19:29
Muss ich das verstehen? Ist es die Frucht, die sich noch nicht aus der Axille heraus geschoben hat, also noch im Körper befindet und die darin befindlichen Samen


Genau. Bei Mammillarien dieser Gruppe reifen die Früchte im inneren des Körpers und verbleiben dort.



wobei ein Korn bei der Teilung des Körpers auch noch geteilt wurde. Einfach toll :D. Und wie geht es weiter? Die Pflanze war bzw. ist doch tot. Toter geht doch nicht.


Ja, toter geht nicht. Als das sicher war habe ich sie zerlegt um zu sehen, ob sich Früchte mit reifen Samen innen im Körper befinden.



Gottseidank ist ein Samenkorn nicht zerstört worden. Daraus lässt sich jetzt sicherlich eine prächtige Pflanze ziehen.


Ich bin da eher pessimistisch. Selbst mit 10 Korn bekommt man da oft nur einen Sämling, wenn überhaupt.
Ich kenne diese Art nur mit sehr schlechter Keimquote.

Gruß,
Micha