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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Kaktus geht ein



philipp
18.10.2005, 21:44
Hallo zusammen,

ich habe ein grosses Problem mit meinem Kaktus. Habe ihn vor ca. 20 Jahren aus Spanien mitgebracht und bis vor kurzem lief alles wunderbar. Vor ca 3 Wochen hat er allerdings an der Spitze und am oberen Trieb angefangen heller und ein bisschen welk zu werden. Dann musste ich leider für 2 Wochen weg. Als ich wieder gekommen bin sah der Kaktus so (siehe Bild) aus.
Ich bin mir nicht sicher was ich falsch gemacht habe. Eine möglichkeit ist, dass ich kürzlich umgezogen bin und ihm sein neuer Standort nicht gefallen hat. Wahrscheinlicher ist aber, dass ich ihn zu oft gegossen habe. Er hat längere Zeit zu wenig Boden im Topf gehabt und ein paar Wurzeln waren über der Erde. Deshalb dachte ich statt mehr Erde zu kaufen (ich habs immer vergessen) einfach ein bisschen öfter giessen da ja nicht mehr so viele Wurzlen Wasser aufnehmen können. Das war wahrscheinlich falsch gedacht.
Ich denke da ist nicht mehr viel zu machen. Wenn es irgenwie geht würde ich den unteren Trieb aber gerne noch retten.
Meine Frage ist: Wie kann ich den Trieb retten? Ich bin mit der Kakteenpflege (wie man sieht) nicht sehr vertraut. Bin über jeden Tip dankbar

Gruß Philipp

p.s. kann mir anhand des Bildes jemand sagen was das für ein Kaktus ist?

http://people.freenet.de/philipp500/kaktus/kaktus.jpg

Helga
18.10.2005, 21:59
Hallo

Den gesunden Trieb sofort abschneiden und nachschauen ob die Schnittfläche sauber ist oder ob rotliche Flecken da sind . Wenn ja solange scheibenweise schneiden bis keine Flecken sichtbar sind. Das Messer zwischen jeden Schnitt desinfizieren. Die Pflanze aufrecht trochnen lassen. Kühl stehen lassen Und im Frühling wieder einpflanzen.
Viel Glück
MfG

Michael Wolf
18.10.2005, 22:07
Hallo,



Meine Frage ist: Wie kann ich den Trieb retten? Ich bin mit der Kakteenpflege (wie man sieht) nicht sehr vertraut. Bin über jeden Tip dankbar

Es sieht von weitem aus wie ein Myrtillocactus geometrizans.
Was kannst Du machen. Tja, wenn das Bild halbwegs aktuell ist, dann ist scheinbar noch ein Triebstück zu retten, das untere an der Verzweigung. Nimm ein scharfes Messer, möglichst sauber. schenide das Triebstück ab. Wenn die Schnittstelle keine braunen Verfärbungen zeigt, dann ist das gut. Ansonsten weiter schneiden, bis nix braunes mehr zu sehen ist. Den Rest entsorgen!!!

Den Steckling warm legen, bei ca. 20°C bis die Schittstelle gut abgetrocknet ist. Danach den Steckling kühl und trocken bei 10-15°C überwintern und nächstes Frühjahr dann in Substrat bewurzeln.

grüsse
michael

Marc
18.10.2005, 22:21
Solltest Du tatsächlich in was braunes schneiden, reinige das Messer gründlich, bevor Du weiter schneidest; Ansonsten kanns passieren, dass Du die Fäulnis auf die Art überträgst.

Anonymous
18.10.2005, 22:30
@Helga: Meinst du mit der Schnittstelle nach oben trocknen lassen?

Also, wenn ich das richtig verstehe, kann ich den Trieb nachdem er getrocknet ist einfach so in den schrank (oder wo auch immer es um die 10-15 Grad hat) legen?
Vertrocknet mir der Trieb bis nächsten Frühling dann nicht komplett?

Vielen dank schonmal für die schnelle hilfe

Philipp

Marc
18.10.2005, 22:58
Nein, Schnittstelle nach unten, sonst treibt er am falschen Ende Wurzeln...
ich(!) würde ihn hell, aber nicht in die Sonne stellen,, Temperatur evtl nicht so kühl wie im Kühlschrank.

Anonymous
18.10.2005, 23:11
Okay also kann ich ihn bis zum Frühjahr beispielsweise in ein Glas oder etwas in der Art stellen?

Marc
19.10.2005, 11:26
Glas, leerer Blumentopf oder irgendwas anderes... Oder aufhängen. die Schnittstelle sollte nur abgetrocknet sein, dann ist meist schon eine dünne Haut über der Schnittstelle, dass da kein Dreck oder irgendwie die Wunde verschmutzen kann.

Friesenstachel
19.10.2005, 12:03
...den bis ins saubere, gesunde Fleisch geschnittenen Trieb mittels einer Schnur-Schlinge aufzuhängen würd ich auch empfehlen. :jo:
Kakteen reagieren nämlich auf die Schwerkraft. Würde der Trieb bis zum Frühjahr - sind ja noch einige Monate! - liegen, würden die Wurzelanlagen alle aus der Seite kommen, auf der er lag, also nach unten immer...
Und: Die Schnittstelle konisch "anspitzen", das es ausschaut wie ein Bleistift, dem die Spitze abgeschnitten wurde... :o

Bis zum Frühling lebt die Pflanze von ihrer Sukkulenz und wird daher etwas schrumpfen (je wärmer desto mehr, daher besser eher nicht soo warm hängen (z.B. -->Speisekammer)) und die Schnittstelle schrumpft durch den Heilungs- und Verkorkungsprozeß zumeist stärker als der restliche Körper. Bleibt die Schnittwunde "gerade" wird sie nach innen hinein zu einer Höhlung schrumpfen und die neuen Wurzel kommen dann schlecht aus der Mitte - dem Leitbündel - sondern würden aus dem Rand rauswachsen, was für's weitere Gedeihen nicht so gut ist...- deswegen "konisch" schneiden. Klingt kompliziert, ist es aber nicht wirklich; und bei so einem "persönlichen" Exemplar lohnt sich die kleine Mühe doch allemal.
Frag' im Frühling mal nach gut durchlässsigen Erdmischungen! :roll:

(Ich bewurzel solch Stecklinge meist einfach in minimal feuchten Quarzsand... 8) )

Gruß
Friesenstachel Thomas