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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pest oder Cholera?



Kaktusjo
06.06.2010, 21:37
Hallo zusammen,

ich wollte euch mal fragen, wie ihr es bei nässeempfindlichen Kakteen handhabt mit dem Giessen?
Die letzten Jahre hatte ich immer mal Verluste durch Pilze bei Jungpflanzen und Sämlingen, vermutlich verursacht durch hohe Luftfeuchte und übermäßiges Giessen.
Mittlerweile giesse ich in größeren Abständen, um Pilzinfektionen zu minimieren. Ich warte meistens, bis die Töpfe komplett ausgetrocknet sind, auch bei vielen Sämlingen.
Durch den plötzlichen Wetterumschwung sind mir einige Jungpflanzen und sogar ältere Kakteen angebrannt, weil sie nun wohl zu wenig Wasser hatten.
Wahrscheinlich war in den Töpfen noch eine Restfeuchte, die den Pflanzen aber nicht ausgereicht hat.
So wie ich das sehe, habe ich bei einigen Pflanzen nun die Wahl zwischen einem erhöhten Verpilzungsrisiko oder einer teilweise garantierten Verbrennung, also zwischen Pest und Cholera.
Ich kann und möchte nicht alle Pflanzen dauerhaft schattieren. Das ist mir
zu umständlich und außerdem verschlechtert ein zu schattiger Stand die Dornenausbildung. Ganz frische Aussaaten stehen natürlich schattig, ich meine hier eher größere Pflanzen. Wenn ich die unter die Tische packe, dann vergeilen sie. Ich möchte auch nicht dauerhaft ein Schattiernetz über das GH spannen, weil dann bei trübem Wetter viel zu wenig Licht hereinscheint und ein permanentes Auf- und Abziehen einer Schattierung mehr als nervig wäre.
Habt ihr dieses Jahr ähnliche Probleme? Letztes Jahr waren Verbrennungen bei mir eher selten.

Gruß Johannes

micha123
07.06.2010, 12:37
Habt ihr dieses Jahr ähnliche Probleme? Letztes Jahr waren Verbrennungen bei mir eher selten.


Hallo Johannes,
von meinen 1- und 2-jährigen Sämlingen ist ein Echinopsis etwas ausgebleicht, den habe ich dann rechtzeitig weggestellt. Der war aber schon immer ganz hellgrün und ein bisschen sensibel. Der Rest hat die plötzliche Sonne gut verkraftet. Alles was älter ist wie ein Jahr scheint mir nicht mehr empfindlicher zu sein als erwachsene Pflanzen.

Auch die 2 Monate alten Sämlinge von diesem Jahr stehen schon am Südfenster und werden nur durch den Tau auf der Innenseite der Tüten schattiert. Lediglich ein kleiner Ariocarpus hat den Abgang gemacht, allen anderen hat es nichts ausgemacht, die sind nur teilweise ein bisschen mehr rot bzw. braun geworden.

Gruß,
Micha

nl1133
07.06.2010, 21:57
Hei, bei uns hier in Nuernberg wars bisher nicht sooo sonnig dass mir Pflanzen verbrennen. Und beim Subtrat hab ich eh auf sehr grobkoerniges, mineralisches Sub. umgestellt, da staut sich nix und die Wurzeln haben Chancen, mal im trockenen zu liegen. Bei den Opuntien hab ich eh den Eindruck, dass die deutlich mehr Wasser und auch Luftfeuchtigkeit vertragen als Mammis z.B. Denen tut das gut, die wachsen wie wild, sind auch etliche Knospen dran.
Bisher noch kein Pilz im Anmarsch und auch keine Sonnenbrände. (auch bei den Sämlingen nicht) ... Glück gehabt!

Dana
11.06.2010, 00:17
Hallo Johannes,
bei nässeempfindlichen Kakteen würd ich trotzdem weniger gießen. Mittlerweile sind mir schon einige Rebutia heliosa weggefault - die vertragen zu viel Wasser einfach nicht. Als letztes Wochenende die Sonne so richtig schön zuschlug und ich nicht zu Hause war um zu schattieren, waren meine 4 Winzlinge (R. heliosa), die ich wie meine Augäpfel hüte, quasi im Boden verschwunden. Etwas Wasser und einige Stoßgebete ließen die vier wieder auferstehen. Einige meiner Lobiviensämlinge (Aussaat '08 ) sehen jetzt allerdings zur Hälfte weiß aus, die Notos rot und schrumplig und meine 20 Sämlinge von Astro capricorne sind komplett hellgelb gegrillt und sowas von tot....
Tja, die liebe Sonne.
Trotzdem denke ich, dass die Ausfälle nicht auf zu trockenes Substrat und doch eher einfach mal auf die zu kräftige Sonnenstrahlung zurückzuführen sind. Bei feuchten Wurzeln wären sie sicher genauso jämmerlich verbrannt. Nur eben mit nassen Füßen.
Die letzten Jahre hatte ich nie solche Ausfälle, aber wochenlanger Dauerregen und dann plötzlich Vollsonne und Temperaturen um die 30°C (und ich auf meiner eigenen Hochzeit und daher nicht in der Lage, meine Gardinen aufzuhängen) machten wohl auch den härtesten Sämlingen so richtig zu schaffen.
Meine Großen hatten allerdings (und für mich auch überraschenderweise) gar keine Probleme mit dem Wetterumschwung. Nicht einer ist verbrannt.

Um das Schattieren bei so extremen Umschwüngen kommt man bei den Kleinlingen aber wohl einfach nicht drum rum. Müssen halt erst noch groß und stark werden.

Dana

Chrissi
13.06.2010, 13:54
Hallo Dana,

das ist ja echt ärgerlich. Bei mir sind im Herbst sogar alte Kakteen im GH verbrand, weil ich sie umgestellt habe und nicht bedacht habe, das die Sonne schon so tief steht und an den Seitenfenstern ungehindert durch das normale Glas durchscheint.
Nachträgl. noch herzl. Glückwunsch und alles Gute zu Deiner Hochzeit.

LG Christa

Dana
15.06.2010, 18:16
@ Chrissi: Danke für die Glückwünsche! :D

Dana