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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ergebnisse Erstaussaat Mexikaner 2010 - DenisM



DenisM
07.09.2010, 20:31
Hi @ll!

Nachdem ich nach umfangreichen Planungen ( http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=11848 ) Anfang Januar 2010 meine erste Aussaat mit folgenden Arten bewältigte: (Pro Art zwischen 10 und 50 Korn gesät)

> Aztekium ritteri & hintonii --> 1 ritteri, 4 hintoniis
> Blossfeldia liliputana --> nix gekeimt
> Copiapoa hypogaea ( http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=12612 )--> nix gekeimt
> Encephalocarpus --> nix gekeimt
> Frailea --> alle 20 Stück gekeimt
> Geohintonia --> 10-20 Stück
> Obregonia denegrii --> unheimliche Mengen gekeimt, sehr schnelles Wachstum
> Ortegocactus macdougalii --> Hälfte gekeimt, 2-3 starke Sämlinge
> Pelecyphora --> nix gekeimt
> Strombocactus disciformis in 3 Varianten (normal, var. jarmilae, var. seidelii) Interessante Staffelung von Keimungsraten und Wachstumgeschwidigkeiten von der Normalversion über jarmilae zu seidelii)
> Sulcorebutia rauschii --> 2-3 geschafft, bevor sie von Vögeln geklaut wurden

hatte ich ein paar Problemchen mit Pilzen zwichendurch ( http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=12339 ) die konnte ich aber schnell durch Lüften beseitigen. Auch war ich mir unsicher von wegen dem Pikieren von den sehr zahlreich wachsenden Obregonias ( http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=12448 ).

Die Sämlinge sind bis heute (also 9 Monate!) nach Fleischer-Art in fest verschlossenen Plastiktüten unter künstlicher Beleuchtung mit 2 Megaman-Pflanzenlampen gehalten worden, nun kamen sie raus und werden langsam an Trockenheit gewöhnt. Ausgenommen davon waren die Obregonias, Sulcorebutien und eine der Fraileas, die hatte ich schon deutlich früher draußen und teilweise probeweise einige Wochen draußen überdacht gehalten, bis die Vögel Nistmaterial suchten...nun sind alle wieder drin. Temperaturen unter der künstlichen Beleuchtung sind ~25-28 °C, die Lampen wurden in einem 12:12 h Rhytmus geschaltet.

Dann sind letztens noch fast ein ganzes Töpfchen voll Obregonia denegrii Vögeln zum Opfer gefallen und die wenigen Sulcorebutia rauschii, die die Pilzkur überlebt hatten, sind auch von ihnen "gerissen" worden.

Aber genug geredet, jetzt möchte ich euch mal Bilder von heute zeigen:
http://www.philadb.com/kasten/uebersicht.jpg
Übersicht aller bis heute überlebenden Sämlinge. Von links nach rechts:
-oben: Obregonia denegrii (von Vögeln "gerissen), Strombocactus disciformis var. seidelii, Ortegocactus macdougalii, Aztekium hintonii
-mitte: Frailea asteroides (draußen gehalten), Strombocactus disciformis var. jarmilae, Geohintonia mexicana, Aztekium ritteri
-unten: Strombocactus disciformis, Obregonia denegrii, Frailea asteroides (drinnen nach Fleischer-Art gehalten)

http://www.philadb.com/kasten/strombovergleich.jpg
Hier nochmal der Vergleich, um den Unterschied zwischen den drei exakt gleich gehaltenen Varianten von Strombocactus zu veranschaulichen. Von links nach rechts: Strombocactus disciformis, Strombocactus disciformis var. jarmilae, Strombocactus discoformis var. seidelii

http://www.philadb.com/kasten/frailea.jpg
Frailea asteroides (von draußen)

http://www.philadb.com/kasten/ortegocactus.jpg
Ortegocactus macdougalii

http://www.philadb.com/kasten/geohintonias.jpg
Geohintonia mexicana

http://www.philadb.com/kasten/disciformis.jpg
Strombocactus disciformis

http://www.philadb.com/kasten/jarmilae.jpg
Strombocactus disciformis var. jarmilae

http://www.philadb.com/kasten/seidelii.jpg
Strombocactus disciformis var. seidelii

http://www.philadb.com/kasten/rittero.jpg
Aztekium ritteri

http://www.philadb.com/kasten/hintonii.jpg
Aztekium hintonii

So, ich hoffe euch hat die Vorstellung meines kleines Projektes gefallen!

Gruss
DenisM

PS: Falls sich jemand über das "schwarze" Substrat wundert: Das war einfach Kohle zum abstreuen...

karlchen
08.09.2010, 00:09
Nur eine inhaltliche Anmerkung: Blossfeldia, Copiapoa, Frailea und Sulcorebutia sind keine Mexikaner.

DenisM
08.09.2010, 07:47
Nur eine inhaltliche Anmerkung: Blossfeldia, Copiapoa, Frailea und Sulcorebutia sind keine Mexikaner.

Das wusste ich auch schon vorher, aber der Schwerpunkt der Aussaat lag eindeutig auf Mexikanern. Und ich wollte dem Ganzen einfach einen klingenden Titel geben, der ihn von der breiten Masse an "Aussaat xxx" abhebt :D

karlchen
08.09.2010, 07:56
Schon klar. Aber is auch irgendwie blöd, wenn klingende Namen wichtiger sind als die richtige geographische Einordnung. 4:7 ist sooo eindeutig auch nicht und nix für Ungut, in diesem Forum holen sich auch viele "Unwissende" Informationen. Und wenn die das lesen? Was dann? Wollte es ja nur mal sagen:roll:.

Dicksonia
08.09.2010, 08:02
Hallo!

Das Ergebnis ist ja sehr gut. :D
Mir fällt nur gerade der Unterschied zwischen den beiden F.asterioides auf, der eine nach Fleischer und der andere 'ausgewildert, wobei die nach Fleischer eindeutig kleiner sind.
Hast du da in der Kultur irgendwelche Unterschiede gemacht, was die Düngung angeht?

Ich hatte dieses Jahr auch zwei Frailea sp. dabei und die sind im Gefrierbeutel gut abgewachsen. Allerdings habe ich dieses Jahr einmal Dünger rein gegossen.


lg

DenisM
08.09.2010, 08:38
Die 2 Fraileen sind deswegen so unterschiedlich, weil ich probeweise eine mit 2,5% dünger, die andere mit 30% Dünger vesetzt habe. Die mit 2,5% sind dann gut gewachsen während die mit 30% eher stagniert und gekümmert sind. Dann habe ich den 30%igen Dünger mit viel Wasser aus dem Substrat gewaschen und nur die "Harten in den Garten" getan :D

Dicksonia
08.09.2010, 09:02
Okay, dann hat sich mein Verdacht ja bestätigt. ;)

2,5% sind aber auch schon heftig. Normalerweise bewegt man sich ja im Promillebereich. Erstaunlich, daß sie trotzdem so gut wachsen.


lg

Bucovina
08.09.2010, 18:22
Hallo Denis,

saubere Arbeit. Schön dokumentiert und die Sämlinge sehen gut aus.

Was mich wundert ist die schlechte Quote bei der Copiapoa. Habe im Frühjahr "spasseshalber" ein paar Samen ausgesäet und die sind willig gekeimt, ähnlich gut wie die Lophos im selben Topf. (Gut meine waren "direkt" von der Mutterpflanze weg und vielleicht ein paar Monate alt).

Hast du bei denen einen Fehler ausmachen können? Altes Saatgut bekommen?

Edit: Gerade den Copiapoa Thread gelesen. Schon seltsam was da (nicht) abging.

Gruß und weiterhin viel Erfolg

B.

elkawe
09.09.2010, 08:34
Die 2 Fraileen sind deswegen so unterschiedlich, weil ich probeweise eine mit 2,5% dünger, die andere mit 30% Dünger vesetzt habe. Die mit 2,5% sind dann gut gewachsen während die mit 30% eher stagniert und gekümmert sind. Dann habe ich den 30%igen Dünger mit viel Wasser aus dem Substrat gewaschen und nur die "Harten in den Garten" getan :D

Meinst du jetzt 30% Dünger im Giesswasser? Oder wie ist das zu verstehen?

DenisM
09.09.2010, 08:54
Meinst du jetzt 30% Dünger im Giesswasser? Oder wie ist das zu verstehen?

Es war nur eine einmalige Gabe, nicht bei jedem Gießen. Anderesseits, bedingt durch die Fleischermethode, musste ja auch nicht gegossen werden und die hohe Konzentration blieb dadurch im Substrat erhalten. Nach dem "Auswaschen" durch kräftiges Gießen mit klarem Wasser haben sich die Sämlinge mit der 30%igen Konzentration aber wieder etwas erholt. Auch andere Sämlinge habe ich teilweise mit 30% Dünger versetzt. Auf den Bildern sieht man in den Töpfchen kleine Schildchen, darauf steht entweder 2,5% oder 30%. Das ist dann das was ich ausprobiert habe. Bei einigen Töpfchen (bzw. bei den Arten wo ich nur ein Töpfchen von hatte) habe ich halbe/halbe gemacht, also die hälfte mit 30%igem Dünger versetzt und die andere Hlfte mit 2,5%. Beispiel hierbei sind die Geohinotnias. Die rechte Hälfte bekam 30%, hier sind fast alle Sämlinge eingegangen und es zeigt sich starkes Algenwachstum. Die linke Hälfte mit 2,5% zeigt dagegen keine solchen Probleme.

Wollte einfach nur mal ausprobieren, wo die "Schmerzgrenze" beim Düngen von Mexikanern ist. 30% (eine bei Echinopsen benutzbare Konzentration) scheinen definitiv zuviel zu sein.

Dicksonia
09.09.2010, 09:05
Wollte einfach nur mal ausprobieren, wo die "Schmerzgrenze" beim Düngen von Mexikanern ist. 30% (eine bei Echinopsen benutzbare Konzentration) scheinen definitiv zuviel zu sein.

Ich hab´s ja oben schon mal dezent angemerkt:
Du meinst ernsthaft 300g Dünger auf einen Liter Wasser? :o
Das ist ja eine Salzlake! :o


lg

elkawe
09.09.2010, 15:34
Die rechte Hälfte bekam 30%, hier sind fast alle Sämlinge eingegangen und es zeigt sich starkes Algenwachstum. Die linke Hälfte mit 2,5% zeigt dagegen keine solchen Probleme.

..wie dieses Jahr in der Ostsee :roll:

Ich kann aber trotzdem nicht verstehen, warum man schon die kleinen Sämlinge derart düngt und puscht. Während des Keimens haben die alles, was zum Start notwendig ist. Selbst ein scheinbar ungedüngtes Substrat aus Sand/Torf hat für solch winzige Pflanzleinchen immer noch genügend Nährstoffe. Das die Sämlinge dann eher nicht wachsen, ist dann auch kein Wunder.;)

Der Düngevergleich, welchen Marco in einem anderen Thread eingestellt hat, spricht wohl für sich und zählt nicht nur bei größeren Pflanzen.

lophario
09.09.2010, 16:01
Hallo!



Wollte einfach nur mal ausprobieren, wo die "Schmerzgrenze" beim Düngen von Mexikanern ist. 30% (eine bei Echinopsen benutzbare Konzentration) scheinen definitiv zuviel zu sein.

Ähm, als gelernter Gärtner kann ich Dir sagen, dass man starkzehrende Pflanzen (zu denen Kakteen definitiv nicht gehören) maximal 3 promillig (d.h. 3g Dünger auf einen Liter H2O) düngt. Bei Deinen Konzentrationen wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass Deine Fraileen wie kleine Säulenkakteen aussehnen :roll:

Grüße

DenisM
09.09.2010, 19:14
Hey, hey, nicht missverstehen :grin:

Der Dünger ist ein Flüssigdünger mit 4/7/7.

30%ige Lösung davon bedeutet dass pro 100 ml 1,2 ml N / 2,1 ml K / 2,1 ml P vorhanden sind.

die 2,5%ige Lösung bedeutet dass pro 100 ml 0,1 ml N / 0,175 ml K / 0,175 ml P vorhanden sind.

Die abgebildeten "Säulenfraileen" (ist das Wachstum in die Höhe am Anfang bei Sämlingen nicht normal?) haben die 2,5%ige Version bekommen. Die 30%-Fraileen sind gekümmert, und deutlich weniger in die Länge gewachsen!

lophario
10.09.2010, 04:54
die 2,5%ige Lösung bedeutet dass pro 100 ml 0,1 ml N / 0,175 ml K / 0,175 ml P vorhanden sind.

macht bei 1000 ml 1 ml N / 1,75 ml K / 1,75 ml P (der Einfachheit gehen wir jetzt bei der Dichte der Salze von 1g/ml aus, d.h. 1 ml = 1 g = 1 cm3)

macht zusammen 4,5 g Dünger pro 1000 ml Lösung, das entspricht 4,5 Promill und ist damit immer noch deutlich zu viel. Bei Sämlingen würde ich nicht höher als 0,5 Promill gehen.
Und so ein Höhenwachstum ist nicht normal ;)
Grüße

Dicksonia
10.09.2010, 08:21
Ach so! :D
Hab mich schon gewundert, daß die sowas überlebt haben. :rolleyes:

Fragt sich sowieso, ob man nicht den reinen Salzgehalt in Gramm angeben sollte, sonst kriegt man ja nie einen aussagekräftigen Wert. Mein Flüssig-Dünger ist z.B. viel höher dosiert und der pulverförmige sowieso.

Fraileen-Sämlinge wachsen eigentlich kugelig.

Daß die Erde immer genug Dünger enthält, habe ich auch gedacht, aber die Sämlinge kommen um einiges schneller vorwärts, wenn man etwas düngt. Zumindest konnte ich das bei den Sämlingen aus der Echinopsis-Verwandtschaft so beobachten.


lg

lophario
10.09.2010, 13:04
Moin,
ich zitier mich mal selbst, heut morgen hat ich nich genug Zeit für eine Erklärung:



Und so ein Höhenwachstum ist nicht normal ;)


Dieses unnormale Längenwachstum kommt von zuviel Stickstoff. N ist der einzige Nährstoff, der von Pflanzen unbegrenzt aufgenommen wird, bei allen anderen Nährstoffe wird nur der tatsächliche Bedarf aufgenommen. Zuviel Stickstoff führt zu mastigem, krankheitsanfälligem Gewebe, daß vergeiltem Gewebe ähnelt. Genau das ist hier passiert.


Hier mal ein Bild der selben Art, allerdings keine Stickstoffbomben:

http://www.bildercache.de/bild/20100910-130308-535.jpg

Grüße

Dicksonia
10.09.2010, 13:27
N ist der einzige Nährstoff, der von Pflanzen unbegrenzt aufgenommen wird, bei allen anderen Nährstoffe wird nur der tatsächliche Bedarf aufgenommen.

War mir neu.
Hast du dazu bitte mal eine Quelle? Ich finde dazu nichts konkretes im Netz. :oops:


lg

lophario
10.09.2010, 13:37
Ne sorry, hab ich damals in der Schule gelernt.
Grüße

Dicksonia
10.09.2010, 19:24
Ne sorry, hab ich damals in der Schule gelernt.
Grüße

Vielleicht weiß ja jemand anders genaueres?!? :D

Sorry, für´s off topic!


lg

elkawe
10.09.2010, 20:27
Sorry, für´s off topic!


lg

momentan bewegt sich es ja noch ot (on toppic) :D

Kaktusjo
10.09.2010, 22:33
Hallo,

dass jemand 30% Dünger nimmt, hab ich auch noch nie gehört. Da kannst du ja fast schon mit reinem Dünger giessen, um so wenigstens das Mischen zu ersparen;)
Naja gut, Spass bei Seite. Meiner Meinung nach sollte man seine Aussaaten schon ab und zu mal düngen. Ich mache dies auch recht häufig, aber 30% finde ich unglaublich krass. Wie kommst du denn auf so einen Gedanken? Das wäre mir im Traum nicht eingefallen. Im Grunde kannst du froh sein, dass überhaupt noch Pflanzen leben!
Was die länglichen Fraileen angeht, das könnte ja vielleicht auch von der Wärme durch dein Kunstlicht kommen. Das verwächst sich bestimmt wieder.

Gruß Johannes