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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kultur von Cristaten



Kaktusjo
20.11.2010, 15:17
Hallo zusammen,

ich wollte euch mal fragen, wie ihr die Kultur von Cristaten beurteilt.
Wäre es möglich, z.B. eine Geohintonia- Cristate auf eigenen Wurzeln zu halten? Ich sehe seltene Cristaten immer nur gepfropft, hätte aber hier gerne wurzelechte Sämlingscristaten, sofern es diese überhaupt gibt.
Angenommen, ich hätte bei der Aussaat mal Glück und es bildet sich ne Cristate, könnte ich die konventionell weiter kultivieren oder geht das gar nicht, wie z.B. beim roten Gymnocalycium mihanovicii?
Wäre interessant, wenn jemand dies bezüglich Erfahrungen hätte und darüber
berichten könnte.

Gruß Johannes

lophario
20.11.2010, 16:10
Hallo Johannes,
ich weiß nicht ob es bei allen möglich ist, aber bei einigen geht es definitiv wie z.B. Trichocereus pachanoi cristata. Der wächst auch wurzelecht ganz gut, allerdings ja nicht nach oben sondern durch die Verbänderung seitlich. Dadurch kann es aber dazu kommen, dass er eine halbrunde Form annimmt wobei sich ein Teil immer weiter ins Substrat schiebt was manchmal zu Fäulnis führt.
MfG
lophario

Losthighway
20.11.2010, 17:12
Hab ne Mammillaria da, sollte nicht gepfropft sein, ist sicher auch nichts ungewöhnliches, werd die Tage mal ein Foto machen.

elkawe
20.11.2010, 17:25
Hallo Johannes,

du schreibst:


Ich sehe seltene Cristaten immer nur gepfropft,

Das hängt überwiegend mit der Vermehrung zusammen. Wenn du eine einzelne Cristate in Teile weiterpfropft, wachsen diese meist als solche weiter. Wurzelecht bleibts nur diese eine Pflanze, welche dann aber um ein vielfaches wertvoller und seltener als der gepfropfte Gegenpart ist.

Im Internet gibts auf einer sowjetischen Kakteenseite wurzelechte Lophophoren, welche dem Anschein nach schon seehr alt sind.

Gast
20.11.2010, 17:28
Moin Johannes,



ich wollte euch mal fragen, wie ihr die Kultur von Cristaten beurteilt.


wenn man`s kann und das richtige Substrat hat sehe ich kein Problem. Eigentlich sollte man von jeder Art Cristaten halten können, solange diese nicht auch noch zu 100% variegat sind. 8)



Wäre es möglich, z.B. eine Geohintonia- Cristate auf eigenen Wurzeln zu halten?

Klar funktioniert das. Ich kann dir morgen mal ein Bild machen. Ich habe in meinen 3-jährigen Geohintoniasämlingen auch eine Cristate dabei, die Wurzelecht bleibt. Mein Kumpel hat auch eine ältere, wurzelechte Geohintonia Cristata, die sicherlich schon 30 Jahre alt sein dürfte.


Ich sehe seltene Cristaten immer nur gepfropft, hätte aber hier gerne wurzelechte Sämlingscristaten, sofern es diese überhaupt gibt.


Jo, weil die Leute die Cristaten halt vermehren wollen, oder auf der sicheren Schiene fahren. Viele wollen auch sehen ob es tatsächlich eine Cristate ist, oder es sich wieder verwächst, was ja rein theoretisch immer passieren kann. Aber klar geht das...



Angenommen, ich hätte bei der Aussaat mal Glück und es bildet sich ne Cristate, könnte ich die konventionell weiter kultivieren oder geht das gar nicht, wie z.B. beim roten Gymnocalycium mihanovicii?


Funktioniert problemlos wenn du die Pflanze richtig pflegst. Wir haben hier ja zwei völlige Unterschiede, einmal Cristat (Wuchsveränderung) und einmal variegat.



Wäre interessant, wenn jemand dies bezüglich Erfahrungen hätte und darüber
berichten könnte.


Bitte!

Die meisten meiner Cristaten sind gepfropft, da ich sie so bereits bekam (z.B Ariocarpus-Cristaten, Aztekium ritteri Cristata oder Lophophora Cristaten). Dennoch halte ich die Cristaten, die bei mir entstehen, oder die ich so bereits bekommen habe wurzelecht. Davon habe ich auch ein paar Pflanzen in der Sammlung stehen.

Grüße,
Daniel

kaktusy
20.11.2010, 19:06
cristaten haben auch noch die unart, unkontrolliert an den unmöglichsten stellen zu wachsen. dadurch heben sie sich schon mal selbst aus dem substrat- ist aber kein problem, die wurzeln stellen sich darauf ein.
gepfropfte cristaten drücken sich - wenn man nicht ständig mit dem messer hinterher ist- auch gerne selbst von der unterlage runter, bzw schädigen diese.
problemloser ist m.e. eine haltung auf eigenen wurzeln, auch teile zu bewurzeln geht oft recht einfach.

DanielDD
24.11.2010, 19:08
Wenn du eine einzelne Cristate in Teile weiterpfropft, wachsen diese meist als solche weiter. Wurzelecht bleibts nur diese eine Pflanze,


Wenn Du Teile abschneidest und bewurzelst, dann sind das doch wurzelechte
Pflanzen, aber halt keine Sämlinge, oder habe ich etwas falsch verstanden?

DanielDD
24.11.2010, 19:15
Viele wollen auch sehen ob es tatsächlich eine Cristate ist, oder es sich wieder verwächst, was ja rein theoretisch immer passieren kann.


Bei uns in der Kantine steht eine richtig schöne auf einem ein Meter hohen
Trichoreceus gepfropft. Leider an einer Glaswand in Richtung Nordwesten.
Sie bildet allerdings massenhaft Triebe in Normalform, die wie bei
Aporocacteen herunterhängen. (Ich will mir im Frühjahr ein Stück schneiden
und pfropfen.)



Dennoch halte ich die Cristaten, die bei mir entstehen,

Wie oft entsteht so etwas?

Daniel

Puna
24.11.2010, 19:27
Hallo
Ich habe bei meiner Aussaat auch einen (warscheinlich) Astrophytum myriostigma in Cristata form.
Norch ist er nicht gepfropft und es ist noch ein sehr, sehr junger Sämling.
Wie soll ich jetzt vogehen? Pfropfen oder nicht?

kaktusy
24.11.2010, 21:01
sei nicht enttäuscht, wenn siech aus dem noch jungen sämling mit verlängertem vegitationspunkt sich auf einmal 3 köpfe bilden. kommt leider öfters vor.

Puna
24.11.2010, 21:07
sei nicht enttäuscht, wenn siech aus dem noch jungen sämling mit verlängertem vegitationspunkt sich auf einmal 3 köpfe bilden. kommt leider öfters vor.

Was ist denn an 3 Köpfen soschlimm und wie so passiert das?

Seh-Igel
25.11.2010, 00:55
Bei uns in der Kantine steht eine richtig schöne auf einem ein Meter hohen
Trichoreceus gepfropft. Leider an einer Glaswand in Richtung Nordwesten.
Sie bildet allerdings massenhaft Triebe in Normalform, die wie bei
Aporocacteen herunterhängen. (Ich will mir im Frühjahr ein Stück schneiden
und pfropfen.)


Das wird eine Hildewintera aureispina sein.;-)
Habe ich auch eine auf 12cm Hylocereus (vor etlichen Jahren so geschenkt bekommen). Ich habe schon überlegt,sie zu bewurzeln.
Ab diesem Sommer bekam sie spontan auch normale Triebe mitten aus dem Kamm.
Bin mir noch unschlüssig,ob ich einen Teil oder alles bewurzeln soll?
Eure Meinung?

Oliver

elkawe
25.11.2010, 11:09
Wenn Du Teile abschneidest und bewurzelst, dann sind das doch wurzelechte
Pflanzen, aber halt keine Sämlinge, oder habe ich etwas falsch verstanden?

Nein. :grin:

Mir gings dabei um die Vermehrung. Gepfropfte Pflanzen kann man dadurch einfacher vermehren. Du schneidest entweder ein Stück ab, pfropfst neu oder zerteilst das Ganze und verteilst es wieder auf Unterlagen. Bei wurzelechten Pflanzen geht das nicht.

Dicksonia
25.11.2010, 13:01
Hallo!

Mit den Cristaten habe ich nie Glück. Maximale Lebenserwartung liegt bei einem halben Jahr, dann sind sie hin.
Dieses Jahr wollte ich alles richtig machen, kleine Cristate gekauft, gut enttorft, neu getopft usw. Und wieder einer mehr in den ewigen Jagdgründen. :oops:
Ich ärgere mich da schon etwas drüber, denn dieses Jahr hatten sie bei Obi ein schönes Gehirn rumstehen. Schön groß war´s und toll gewachsen, ein Prachtexemplar für meine Sammlung, aber bei meiner Pflege wär´s baldigst tot gewesen, darum habe ich es mir verkniffen. :(
Gepfropfte habe ich allerdings bisher nicht ausprobiert, sondern nur auf eigener Wurzel.


lg

Hardy_whv
27.11.2010, 14:59
sei nicht enttäuscht, wenn siech aus dem noch jungen sämling mit verlängertem vegitationspunkt sich auf einmal 3 köpfe bilden. kommt leider öfters vor.

In der Tat! Ich habe aus meiner Aussaat vom Frühjahr des Jahres einen Echinocactus grusonii, der lange aussah, als würde er sich cristat entwickeln, jetzt wird aber erkennbar, dass daraus wohl drei Köpfe werden. Die drei Köpfe sind aber nicht im Dreieck angeordnet, sondern in Reihe. Daher auch lange der Eindruck einer cristiaten Entwicklung. Die anderen normal wachsenden Echinocactus-Sämlinge haben schon einen stattlichen Durchmesser von 3 cm, der dreiköpfige ist im Vergleich dazu recht mickrig: Ca. 1cm hoch, und 1cm breit, 2cm lang.

Hübscher und stattlicher ist da mein dreiköpfiger Ferocactus latispinus-Sämling. Der war aber von Anfang klar als nicht-cristiater Dreikopf zu erkennen.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

kaktusy
27.11.2010, 23:23
aber bei meiner Pflege wär´s baldigst tot gewesen, darum habe ich es mir verkniffen. :(

lg

hm - eigentlich werden die nicht anders gepflegt, wie der gleiche kaktus in normaler wuchsform.
so ein gehirn hab ich auch, war dringend nötig! einer muss ja die denkarbeit übernehmen!!!


ich hab da noch eine mammillaria felipensis. die wächst seit ihrem 4. lebensjahr als cristat - jetzt so ca 6 jahre lang - nun hab ich bemerkt, dass sich einzelne windungen wieder in einzelköpfe auflösen - mal schaun, was das wird.

rudir1962
08.05.2011, 21:34
Hallo -

Wollte nicht extra einen neuen Thread aufmachen und stelle meine Frage deshalb hier -

Wie pfropft man Christaten ??

Ich meine bei für Mich normalen pfropfungen setzt man leitbündel auf leitbündel - Ist das bei Christaten auch so oder schneidet man einfach ein stück ab und setz es mittig auf die Unterlage ??

Wie groß bzw wie klein muss/darf ein stück sein das man zum pfropfen
schneidet ?

Und wie bewurzelt Ihr einzelne stücke eines Christaten ?? Einfach abschneiden un die schittstelle auf die erde setzen ??

Ist es bei monstrosen oder polypen genauso wie bei Christaten mit dem pfropfen ?

Das sind Fragen die Mich schon lange quälen und Ich habe nichts bei Tante Googel gefunden -

Über verschiedene Pfropfmethoden findet man viel aber speziel für Christaten kaum was -

Zu guter letzt -

Wie geht man mit dem schneiden vor wenn der Christat sich richtig um die unterlage wickelt - Also dieses zurückneiden damit er sich nicht abdrückt meine Ich -

Bin schon gespannt auf Eure Antworten !

Warscheilich ist es wieder Kinderleicht und Ich habe wieder ins Fettnäpfchen getreten :oops:

Grüße Rudi -

tokai
08.05.2011, 22:17
Mein Kumpel hat auch eine ältere, wurzelechte Geohintonia Cristata, die sicherlich schon 30 Jahre alt sein dürfte.

Wenn Geohintonia erst 1992 entdeckt wurde, dann würde eine ca. 30 Jahre alte Pflanze in Kultur darauf hindeuten, dass die Pflanze ursprünglich direkt aus der Natur entrissen wurde. :-?

(Sorry, war mir nur gerade aufgefallen)