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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme mit Chinosol



Anonymous
09.02.2003, 12:11
Hallo
Habe vor kurzen Samen ausgesät und sie mit Chinosol angestaut.
Nun habe ich bemerkt das ein teil der samen garnicht erst keimt und sich ein pilz auf der oberfläche des Mineralischen Substrat ausgebreitet hat. :-?

eigendlich dürfte das doch nicht sein den ich habe doch mit chinosol angegossen oder? :(

Liegt es auch am chinosol das ein teil der samen nicht keimt? :cry:

Was kann ich tun um sie doch noch zum keimen zu bringen? :(

Danke schon mal im vorraus

Michael S.

Frank
09.02.2003, 14:06
Hallo Michael,

zu Deiner Aussaat folgendes. Die Angaben, was Du insgesamt bei der Aussaat gemacht hast ist leider etwas dünn.

"Habe vor kurzen Samen ausgesät und sie mit Chinosol angestaut."

Welches Substrat hast Du verwendet und wie hast Du es vorbehandelt?
Welche Gefäße hast Du zur Aussaat benutzt und wie hast Du die vorher gereinigt? Wieviel Chinosol hast Du verwendet ( auf 1 Liter Wasser kommt 1gr Chinosol)?
Woher stammt das Saatgut und mit was hast du es gebeizt?
Wie hast Du die ausgesäten Samen behandelt, womöglich mit Erde abgedeckt?
Welche Bodentemperatur und wieviel Licht stand der Aussaat zur Verfügung?
Mit was war das Aussaatgefäß abgedeckt?

"Nun habe ich bemerkt das ein teil der samen garnicht erst keimt"

Welche Arten haben den gekeimt und welche nicht?

"ein pilz auf der oberfläche des Mineralischen Substrat ausbreitet"

Wenn Du sauber gearbeitet hast haben Pilze schlechte Chancen.

"eigendlich dürfte das doch nicht sein den ich habe doch mit chinosol angegossen oder?"

Chinosol hat keine ewige Dauerwirkung, deshalb ist es auch so wichtig sehr sauber zu arbeiten, denn wenn ich günstige Keimbedingungen schaffe, habe ich auch für Pilze günstige Bedingungen.

"Liegt es auch am chinosol das ein teil der samen nicht keimt?"

Chinosol kann bei manchen Arten keimhemmend wirken, aber bei Dir glaube ich eher das andere Faktoren in Frage kommen.

"Was kann ich tun um sie doch noch zum keimen zu bringen?"

Bei den Töpfen auf denen ein Pilz sichtbar ist wird nichts mehr zu machen sein und sollten sofort entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Die anderen kannst Du nochmals mit einer Chinosollösung übersprühen.
Ansonsten verwende ich zum gießen und sprühen zusätzlich Schachtelhalmextrakt, welches die Pflanzen stärkt und somit Widerstandsfähiger gegen Pilze macht.

Hier mal eine kleine Anleitung von mir, aber es gibt auch im Netz jede Menge vernünftiger Aussaatanleitungen.

Damit Kakteensamen keimen sind nur Wärme, Licht und Wasser notwendig (noch nicht mal Erde), um es mal auf die drei wichtigsten Punkte zu bringen.
Wichtig beim aussäen ist auf jedenfall sehr sauber zu arbeiten, also Plastiktöpfe mit heißem Wasser gründlich reinigen, was natürlich auch für das gesamte Zubehör und Werkzeug gilt.
Als Substrat eignet sich ein rein mineralisches, welches man bei Haage, Uhlig usw. bestellen kann.
Dies sollte man feucht in einem geeigneten Behälter in der Mikrowelle erhitzen um schädliche Keime abzutöten.
Als nächstes füllt man die Aussaaterde in die Töpfe und macht die Erde eben, aber die Oberfläche nicht zu sehr andrücken damit später die feine Keimwurzel auch den Weg in die Erde schafft.
Das Saatgut sollte vor der Aussaat gebeizt werden um anhaftende Pilzen keine Chance zu geben sich zu entwickeln. (Zum Beizen eine Messerspitze Beizmittel in die Samentüte geben und etwas schütteln.) Als Beizmittel eignet sich Aatiram welches man auch bei Haage bekommt.
Danach bringt man die Samen auf der Aussaaterde gleichmäßig aus. Wichtig ist dass die Samen auf gar keinen Fall mit Erde bedeckt werden, da Kakteen Lichtkeimer sind und ohne Licht keine Keimung in Gang kommt.
Um den Aussaattopf zu wässern stellt man ihn zum anstauen in Wasser bis dieses von unten her die Erde durchdrungen hat. Auf keinen Fall von oben wässern da sonst sehr feine Samen in die Erde geschwemmt werden.
Das Wasser zum anstauen sollte Chinosol
(1gr/1Li) enthalten.
Danach das ganze bei gespannter Luft (Glasabdeckung oder Plastiktüte) aufstellen und nicht mehr austrocknen lassen.
Nun sollte das ganze bei 20-25°C sehr hell aufgestellt werden und nach ein paar Tagen keimen die ersten Kakteen.
Viel Erfolg beim säen
Gruß Frank

Nubilus
10.02.2003, 11:25
womöglich mit Erde abgedeckt?
Wichtig ist dass die Samen auf gar keinen Fall mit Erde bedeckt werden, da Kakteen Lichtkeimer sind und ohne Licht keine Keimung in Gang kommt.


da hab ich andere erfahrung gemacht. bei mir keimte die mit substrat abgedeckte samenschaft hervorragend. 8)
also vorsicht mit verallgemeinerungen, bitte. :-?

grüße
nubilus

Marc
10.02.2003, 12:09
Moin!
Zuerst mal was zu Chinosol: Ich bin auch kein FAN davon! Es steht tatsächlich bei einigen Leuten unter Verdacht keimhemmend zu wirken...Chinosol erst nach der Keimung einsetzen?!
Nun zu der Lichtkeimung: brauchen Kakteen tatsächlich Licht zum Keimen? Ich denke, sie brauchen es erst danach! Bei mir sieht es in den Saatschalen häufig so aus, dass die stärksten Sämlinge aus den Samen kommen, die etwas weiter nach unten gerutscht sind (in einem groben Substrat). Ähnliche Erfahrungen machte man anscheinend auch bei Kakteen-Haage, zumindest las ich dazu mal was in einem ihrer Kataloge.
Marc

Anonymous
13.02.2003, 12:14
Hallo

Zum Thema Chinosol:
In der Tat habe auch ich festgestellt, dass Chinosol eine keimhemmende Wirkung besitzt. Trotzdem setze ich es ein, und zwar wie folgt:
Ich gebe nur 5% Chinosol-Lösung (1gr/1Lt.) ins Wasserbad, wo ich meine Aussaatgefässe vollsaugen lasse. Nachdem die Sämlinge aufgegegangen sind und sich Anzeichen von Pilzbefall zeigen sollte, sprühe ich selektiv die Oberfläche mit der Chinosol-Lösung ein. Ausserdem benütze ich nur rein mineralisches Substrat zur Aussaat, welches viel weniger anfällig auf Pilzbefall ist. Wenn man das Substrat vorher im Backofen 1 Std. bei 150°C erhitzt hat, ist Pilzbefall fast ausgeschlossen, ausser die Sporen haften an den Samen selbst.

Zu Lichtkeimer ja/nein:
Kakteen gehören zu den Lichtkeimern, das ist nachgewiesen. Aber es hängt auch sehr vom Samendurchmesser ab. Opuntien z.B. decke ich immer leicht zu; sie keimen dann viel besser.
Kleinere Samen (zB. Escobarien) decke ich nicht zu, schaue aber, dass sie zwischen das Substrat zu liegen kommen und nicht bloss obenauf liegen (zu wenig feucht !), und drücke sie leicht an.
Ganz feine Samen fallen meist von selbst in die Ritzen der Mineralkörner.

Gruss
Uwe