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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Conophyten-Substrat



MarcoPe
25.05.2011, 22:26
Liebe Leute,

ich habe aus dem Nachlass eines vor kurzem verstorbenen Sukkulentenfreundes einige Conophyten übernommen und möchte sie nun richtig weiter pflegen.

Zur Zeit machen sie Pause und ich frage euch, ob das der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen wäre?

Gibt es eine Substratempfehlung? Ich habe Bims und einiges an anderem Zeugs. Über Hinweise würde ich mich freuen.

Die Polster sind zum Teil etwas "ausgewachsen". Also man kann teils mehr Triebe als Loben erkennen. Ist da ein Stecklingsschnitt sinnvoll, um schönere Polster zu bekommen? Ich würde dies dann nach der Blüte tun.

Danke schon mal für eure Tipps, ich mache bei Gelegengheit Fotos, wenn ich alles bestimmt habe,

Marco

micha123
25.05.2011, 22:43
Zur Zeit machen sie Pause und ich frage euch, ob das der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen wäre?


Hallo,
ich bin auch noch am "lernen" mit meinen C. bilobum, also nicht hauen wenn ich was falsches sage ...

Ich denke jetzt Umtopfen ist kein Problem. Es geht aber auch problemlos während der Wachstumszeit (schon 2mal erfolgreich gemacht).



Gibt es eine Substratempfehlung? Ich habe Bims und einiges an anderem Zeugs. Über Hinweise würde ich mich freuen.


Rein mineralisch geht bei mir gut, wird auch öfter so empfohlen.



Die Polster sind zum Teil etwas "ausgewachsen". Also man kann teils mehr Triebe als Loben erkennen. Ist da ein Stecklingsschnitt sinnvoll, um schönere Polster zu bekommen? Ich würde dies dann nach der Blüte tun.


So würde ich es machen. Unter den Loben ein paar Milimeter des "Stammes" dran lassen und dann sofort in feuchtem Substrat bewurzeln (also nicht wie Kakteen erst trocknen lassen). Meine habe ich schon mehrmals abgeschnitten (wegen Vergeilung) und die haben sich so recht zuverlässig und schnell neu bewurzelt.

Gruß,
Micha

MarcoPe
25.05.2011, 22:54
Danke, Micha, für diese Infos!

Bei mineralisch frage ich mich, ob die Lehm, Kalk oder ähnlich spezielles wünschen?

Marco

micha123
26.05.2011, 12:26
Bei mineralisch frage ich mich, ob die Lehm, Kalk oder ähnlich spezielles wünschen?


Da kann ich leider nichts fundiertes dazu sagen, hängt vmtl. von der jeweiligen Art ab. Meine standen bis Ende 2010 in einem Bims/Lave/Zeolith-Gemisch das ihnen gut gefallen hat, jetzt momentan teste ich gerade ein Bims/Ziegel/Blähschiefer-Gemisch. Hier die im Winter frisch bewurzelten Kopfstücke:
http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/48/PICS/2011-01-08_Conophytum_bilobum.jpg
(nur einer ist beim Bewurzeln weggefault, also eine Quote von >90%)

Allgemein scheinen Conos ein bisschen ein Schattendasein zu führen, wenn ich z.B. bei Uhlig ins GWH schaue sehe ich da 10 Meter Tisch voll mit Lithops und daneben noch 2 oder 3 einzelne Töpfe mit Conophytum ... ich vermute die "inverse" Ruhezeit passt einfach bei vielen nicht in die Sammlung.

Gruß,
Micha

MarcoPe
26.05.2011, 13:08
Das stimmt, sie mögen ja Kurztage und da ist bei uns die Saison vorbei. Schattendasein stimmt auch, sie sollen ja jetzt im Schatten stehen, oder?

Deine bilobum sehen gut aus! Sicher blühen die prächtig im Herbst.

Marco

Pantalaimon
26.05.2011, 15:42
Hallo,

was ich mich spätestens seit unserer Südafrika-Tour frage, ist das mit dem in den Schatten stellen während der Ruhezeit. Wenn man sich mal anschaut, wie z.B. Conophytum bilobum im Richtersveld wächst (auf Quarzadern in voller Sonne), dann frage ich mich, wo da je Schatten herkommen soll. Der Punkt ist doch, dass Conophyten größtenteils im Winterregengebiet parallel zur Westküste Südafrikas vorkommen, und dass sie in den trockenen und sehr heißen Sommermonaten in ihre Ruhephase wechseln (als Schutz vor der brennenden Sonne und vor der damit verbundenen Verdunstung). Eigentlich müsste daher die Regel für die Kultur lauten: während der Ruhezeit so viel Sonne und Hitze wie nur möglich. (Wobei nicht jeder Cono-Standort so extrem ist. Manche wachsen auch in Felsritzen und erhalten dort nur ein paar Stunden Sonne am Tag.) Aber die Idee des in den Schatten stellens ist vermutlich, die Verdunstung zu reduzieren, um es den Pflanzen leichter zu machen - was vermutlich auch den Effekt hat, dass man so schneller große Gruppen erzielt (da kräftigere Pflanzen eher dazu neigen, dann 2 oder 3 neue Blätter an Stelle des alten zu treiben). Aber egal, solange es funktioniert ...
Zwecks Umtopfen:
Ich hab mir mit unseren nie viele Gedanken gemacht und einfach mit allen anderen Sukkulenten zusammen im Bereich Ende Januar bis Anfang März umgetopft, und das hat immer super funktioniert. Ich hab im Netz allerdings gelesen, dass es besser wäre, zu oder kurz vor Beginn der neuen Wachstumszeit umzutopfen und zu teilen, da die Pflanzen dann besser anwurzeln würden. Als Substrat benutzen wir rein mineralisches Substrat (a la Uhlig).

@micha:
Der Uhlig hatte vor ein paar Jahren mal ne riesige Menge Conophyten vermehrt, und die waren eigentlich auch recht schnell weg gewesen. Seit dem hat sich dort offenbar niemand mehr die Mühe gemacht. Keine Ahnung warum.

Viele Grüße!
~Pan

MarcoPe
26.05.2011, 22:04
Heute habe ich die Pflanzen umgetopft. Bei den meisten war der Trieb vertrocknet und nur noch die Spitzen mit den Loben hatten Leben in sich. Also habe ich viele Stecklinge gemacht. Die stehen nun in einem fast rein mineralischen Substrat und ich werde sie die nächste Woche nur kräftig ansprühen, denke ich.

Bringt es was, sie danach zu gießen, damit sich Wurzeln bilden könnten?

@Pantalaimon: In der Natur haben die Pflanzen sicher ein weit verzeigtes Wurzelsystem. Ich denke, es sind eher Flachwurzler, die vom morgendlichen Tau (über)leben können.

micha123
27.05.2011, 20:40
was ich mich spätestens seit unserer Südafrika-Tour frage, ist das mit dem in den Schatten stellen während der Ruhezeit. Wenn man sich mal anschaut, wie z.B. Conophytum bilobum im Richtersveld wächst (auf Quarzadern in voller Sonne), dann frage ich mich, wo da je Schatten herkommen soll. Der Punkt ist doch, dass Conophyten größtenteils im Winterregengebiet parallel zur Westküste Südafrikas vorkommen, und dass sie in den trockenen und sehr heißen Sommermonaten in ihre Ruhephase wechseln (als Schutz vor der brennenden Sonne und vor der damit verbundenen Verdunstung). Eigentlich müsste daher die Regel für die Kultur lauten: während der Ruhezeit so viel Sonne und Hitze wie nur möglich.


Also ich stelle meine im Sommer nicht in den Schatten, selbst in der Sonne vertrocknen die alten Loben oft nur gerade so rechtzeitig. Sind sie bis Herbst nicht trocken, pumpen sie sich wieder auf und das soll ja nicht sein.

Gruß,
Micha