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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : frostharte Echinocereen



Kaktus-andy
14.01.2012, 17:12
hallo zusammen,

um ein wenig Platz für Neuankömmlinge zu schaffen, wollte ich meine frostharten ( E. adustus, fendleri, baileyi ) geschützt draussen überwintern lassen. Jetzt habe ich aber noch einen reinsortigen E. fitchii. Zu diesem konnte ich im Netz leider nix brauchbares finden. Lt. Holzheu gibt es wohl winterharte Varianten. Na toll...
Wäre schon interessant bis zu welchen Minusgraden ich ihn unbeschadet überwintern kann.
Kann mir dazu jemand weiterhelfen?

Dann nochmal eine generelle Frage zum Tema: Mögen es unsere kleinen frostharten Stachelmonster überhaupt frostig im Winter? Ich mein, hat die Überwinterungstemperatur irgendeinen Einfluss auf das Blühverhalten im fogenden Frühjahr/Sommer ?
Habt ihr damit Erfahrungen?

schon mal vielen Dank im Vorraus
Andy

OPUNTIO
14.01.2012, 17:31
Bei dem fitchii würde ich auf Nummer Sicher gehen und ihn kurzfristig nicht mehr als 4Grad Minus aussetzen. Dauerhaft nicht unter Null während der Ruhephase,
Auf deine generelle Frage gibt es als Antwort ein klares JA.
Gruß Stefan

Kaktus-andy
14.01.2012, 18:17
hi Stefan,

danke für deine schnelle Antwort. Dann lass ich meinen fitchii mal lieber da wo er gerade ist, im frostfreien Winterquartier. :-)

Dein "klares JA" interpretiere ich jetzt mal wie folgt;
frostharte kakteen sind ja nicht umsonst frosthart. Neben der dadurch gesteigerten Überlebensfähigkeit sind offt auch lebenswichtige biochemische Vorgänge daran gekoppelt. Fazit: wenn frostharten kakteen in der Winterpause zeitweise bei Minusgraden gehalten werden, dürfen wir uns im Frühjahr auf ein reichhaltigeres Blühverhalten der Pflanzen freuen.
Bitte korrigieren wenn ich falsch liege. ;-)

Echinopsis spez.
14.01.2012, 18:33
Hallo Andy,

Fazit: wenn frostharten kakteen in der Winterpause zeitweise bei Minusgraden gehalten werden, dürfen wir uns im Frühjahr auf ein reichhaltigeres Blühverhalten der Pflanzen freuen.
Bitte korrigieren wenn ich falsch liege. ;-)
diese Aussage ist mir zu allgemein, denn Frost bedeutet für die Pflanzen immer auch eine Streßsituation.

OPUNTIO
15.01.2012, 14:26
Sagen wir es so:
Die Temperaturen müssen niedrig genug und langanhaltend genug sein damit der Kaktus in seine Ruhephase fällt und bis zum Frühling auch bleibt.. Bei manchen Kakteen sind das um die 15° Grad, bei anderen etwa 10° und wieder andere 0 bis 7° Grad.
Bei den Frostharten sollte sich die Temperatur während der Ruhephase schon um den Nullpunkt und darunter bewegen. Wobei es jetzt für das Erhalten der Ruhephase keine Rolle spielt ob es jetzt 3°Grad Minus oder 18° Grad Minus hat. ( Oder auch kurzfristig einige Plusgrade )
Keine durchgehende Winterruhe bedeutet Stress und wirkt sich im Frühling auf die Blüte aus.
Gruß Stefan

Kaktus-andy
17.01.2012, 19:16
hallo Stefan,

danke für deiner Ausführung, damit hast mir schon sehr geholfen.
ich werde dann mal meine frostharten an die frische Luft setzen und beobachten wie sie sich machen. ^^

Uwe/Eschlikon
17.01.2012, 21:48
@kaktus-andy

Also wenn deine frostharten Kakteen jetzt bei etwa 15-20°C drinnen waren, würde ich sie nicht gleich in die Kälte bei Minustemperaturen stellen! Das könnte fatal enden!

Ich denke nicht, dass es allein die niedrigen Temperaturen sind, welche die frostharten zum Blühen bringen. Blühen und dann Früchte tragen tut jede Pflanze eigentlich nur, um ihren Fortbestand zu sichern! Dies gilt insbesondere für Wildpflanzen. Und reichlich blühen tun eigentlich die Pflanzen, welche aus einer Ruhepause oder einem Wachstumsstop hervor gehen. Ob das jetzt "Stress" für eine Pflanze ist...? Naja, Stress ist was Subjektives, was Persönliches, und ein Ego in unserem Sinn haben die Pflanzen nun einmal nicht :grin:

Allein durch Wasser- und auch einem gewissen Lichtentzug kann man Sukkulenten, nach dieser Pause, zum Blühen bringen, ob mit oder ohne Kälte. Das habe ich schon öfters bei winterharten Opuntien getestet. Und es hat auch funktioniert.

Grüsse, Uwe

Echinopsis spez.
17.01.2012, 22:21
Ob das jetzt "Stress" für eine Pflanze ist...? Naja, Stress ist was Subjektives, was Persönliches, und ein Ego in unserem Sinn haben die Pflanzen nun einmal nicht :grin:
Kältestress bei Pflanzen (http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4ltestress_bei_Pflanzen)

Uwe/Eschlikon
18.01.2012, 11:07
Ich wollte einfach sagen, dass der Begriff "Stress" bei Pflanzen nicht abschliessend definiert ist, da bei uns Menschen das Hirn, das Pflanzen ja nicht haben, die Stressreaktionen auslöst.

Bsp.: Wenn ich meinen Rasen mähe, leiden dann die Gräser an Schneidestress oder an Nachwachsstress? ;)

Grüsse, Uwe

kjii
18.01.2012, 16:16
Uwe, vermutlich an beidem:zupf:zupf

Echinopsis spez.
18.01.2012, 18:46
Bsp.: Wenn ich meinen Rasen mähe, leiden dann die Gräser an Schneidestress oder an Nachwachsstress? ;)
Möglicherweise - müsste man mal die Herren fragen, welche die Bücher geschrieben haben, die Wiki als Quelle nennt. :D

Kaktus-andy
19.01.2012, 22:55
Leute Leute Leute,

ich will meine ECC`s keinen Stresstest unterziehen,
sondern nur das Eine ... , das sie blühen. ;-)

Ich muß dazu sagen, das ich meine ECC`s erst etwas mehr als 2 Jahre habe. Sind teilweise auch noch eher kleine Pflanzen
Einige davon gelten als frosthart bis hin zu -20°C
Bisher habe ich alle gleich behandelt und wie auch meine anderen Kakteen bei ca 8-12°C überwintert. Wobei sie von mitte Sept. bis Anfang März absolut trocken stehen. Bisher hat bei mir aber nur der fitchii geblüht.
Da kommt bei mir dann schon die Frage auf, ob ich vl. bei der Pflege etwas verkehrt mache und ob ich bei den Pflanzen lieber doch etwas mehr selektieren sollte.
Der Uwa hat ja schon angemerkt, das die frostharten es gern in der Winterpause kühler haben wollen als andere. Und vieleleicht sind ja auch einige frostige Tage angebracht. Kann mir ganz gut vorstellen, das wärend einige kakteen noch bei +15°C im Schnarchmodus liegen, bei anderen dagegen schon ab +10°C wieder Frühlingsgefühle aufkommen.
Licht spielt sicherlich auch eine Rolle.
ich will da jetzt auch keine Wissenschaft draus machen.
Hätte nur mal gern eure Erfahrungen zu frostharten ECC`s, deren Überwinterung und ob da evtl. ein Zusammenhang zur Blühbereitschaft festzustellen ist.

...und JA, auch ich brauch manchmal Stress damit sich was bewegt :p

Uwe/Eschlikon
20.01.2012, 23:03
Hallo

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gewisse Echinoceren zu den winterhärtesten Kakteen überhaupt gehören, und oft sogar besser zurecht kommen als fast alle Opuntien. Aber es kommt auf die Herkunft und die Selektion drauf an. Es gibt bei den Ech. grosse Unterschiede innerhalb ein und derselben Art. Da muss man eben probieren und testen. Bei trockener und kalter Überwinterung haben die frostharten Ech. eh sehr selten Probleme

Ech. viridiflorus, engelmannii, triglochidiatus und reichenbachii stehen bei mir ganzjährig ohne jeglichen Schutz und gedeihen und blühen zuverlässig.

Grüsse, Uwe

Wolli
21.01.2012, 12:16
hallo allerseits,

meine Ecc´s befinden sich seit vier Jahren nonstop draussen und sie haben bislang alle dort überlebt, der aus deren Samen gezogene Nachwuchs überwintert nun das 2.Mal bei den Mutterpflanzen im Freien.. Habe die Erfahrung gemacht, dass die dichter bedornten Arten einen Regenschutz mögen, weil in solchen Regenperioden wie zur Zeit die Pflanzen auch Tage danach noch nass sind, weil der dichte Dornenbewuchs ein Abtrocknen verhindert. Das kann dann schnell zur Fäulnis führen. Ein von April bis Oktober abnehmbares Dach wie zum Beispiel am Frühbeet ist eine feine Sache.

Gruß Wolli