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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hylocereus als Unterlage - gut oder schlecht



Sassy_Sparrow
28.08.2012, 18:23
Hallo Ihr Lieben,

in der Vergangenheit hab ich immer wieder gelesen, daß Hylocereus nicht als dauerhafte Pfropfunterlage geeignet ist.
Warum ist das so? Ich bin kein Profi, deswegen kann ich das leider nicht nachvollziehen. :bhof
Könnt Ihr mir das bitte erklären?
Habe hier nämlich einige dieser Pfropfunterlagen und weiß nicht, ob ich sie verwenden kann.
Meine bisherigen Pfropfungen hab ich auf Selenicereus gemacht.

Danke für Eure Hilfe! :D

Papamatzi
28.08.2012, 18:41
Hallo Saskia,

Ich bin zwar auch alles andere als ein Profi, glaube aber trotzdem, dass der Hylocereus seinen Ruf zu Unrecht hat. Dieser rührt sicherlich daher, dass die in Massen angebotenen Pfropfungen oft auf Hylo-Unterlagen aus Asien stehen, die für unser Klima einfach nicht abgehärtet sind und daher sehr anfällig sind. Mir sind schon mehrere dieser gekauften Hylounterlagen weggefault.
Selbst gezogene Hylos sollten dagegen deutlich robuster sein. Ich selbst habe keine Scheu, diese für eigene Sämlingspfropfungen einzusetzen, gestehe aber, noch nicht mit Langzeiterfahrungen aufwarten zu können.

Selenicereus ist aber ganz sicher auch eine gute Alternative. ;)

Astrophytum Fan
29.08.2012, 21:48
Ich für meinen Teil halte Hylocereus für eine ausgezeichnete Pfropfunterlage, ABER ich verwende für meine Sämlingspfropfungen nur selbstgezogene Stecklinge, da sich Sämlinge als zu anfällig für Pilze herausgestellt haben und meine Anzuchterfolge daher eher bescheiden waren.
Allerdings müssen die Sämlinge dann auch mit Gummis befestigt werden, denn sonst wächst da auch bei hoher Luftfeuchte nichts an.
Ansonsten einfach mal Googeln, im WWW wurde da schon viel drüber geschrieben.
Mfg Michael

Sassy_Sparrow
30.08.2012, 00:53
Vielen lieben Dank für all Eure Erklärungen! Jetzt verstehe ich das schon viel besser.

@Echinopsis: Auch vielen Dank für den Link, den Du mir geschickt hast!!!!

Bei Sämlingspfropfungen bin ich (noch) nicht, aber vielleicht nächstes Jahr :grin:

Papamatzi
30.08.2012, 12:32
Allerdings müssen die Sämlinge dann auch mit Gummis befestigt werden, denn sonst wächst da auch bei hoher Luftfeuchte nichts an.Bei sehr kleinen Sämlingen, sagen wir Keimlingen, braucht man sicherlich keine Beschwerung. Das Eigengewicht sollte dann auch beim Hylo ausreichen. Ein Gummi würde die Kleinen ohnehin zerdrücken. ;) ;)
Hab jetzt noch nicht sooo viel Erfahrung mit Sämlingspfropfung, aber schon ein paar schöne Erfolge. Das Vertrocknen einiger Pfröpflinge schiebe ich eher auf eigene Ungeschicklichkeit oder vorbelastete (unfitte) Sämlinge...
Größere Sämlinge oder Pflanzen(teile) sollte man natürlich beschweren (spannen). Keine Frage.

Astrophytum Fan
30.08.2012, 19:07
Doch, man muss bespannen da ich bei den Stecklingen auf adultes Gewebe pfropfe, das den Pfröpfling ohne Druck nicht annehmen würde. Nur bei Sämlingen oder Neuaustrieben (juvelines Gewebe) kann man sich das bespannen sparen.
Mfg Michael

elkawe
31.08.2012, 20:44
Bei sehr kleinen Sämlingen, sagen wir Keimlingen, braucht man sicherlich keine Beschwerung. Das Eigengewicht sollte dann auch beim Hylo ausreichen. Ein Gummi würde die Kleinen ohnehin zerdrücken. ;) ;)
Hab jetzt noch nicht sooo viel Erfahrung mit Sämlingspfropfung, aber schon ein paar schöne Erfolge. Das Vertrocknen einiger Pfröpflinge schiebe ich eher auf eigene Ungeschicklichkeit oder vorbelastete (unfitte) Sämlinge...
Größere Sämlinge oder Pflanzen(teile) sollte man natürlich beschweren (spannen). Keine Frage.


Doch, man muss bespannen da ich bei den Stecklingen auf adultes Gewebe pfropfe, das den Pfröpfling ohne Druck nicht annehmen würde. Nur bei Sämlingen oder Neuaustrieben (juvelines Gewebe) kann man sich das bespannen sparen.
Mfg Michael

Kannst du den Unterschied evtl. mal näher erläutern?

Astrophytum Fan
31.08.2012, 22:47
Aber gerne doch: ich meinte, dass nur wenn man auf Sämlinge oder anderes juvelines Gewebe von H. undantus pfropft der Pfröpfling nicht beschwert werden muss.
Papamatzi meint jedoch, man müsse wenn man Sämlinge auf H. undantus (unabhängig davon ob es sich bei diesem um juvelines oder adultes Gewebe handelt) diese nicht beschwert werden müssen.
Diese Vermutung hat sich in der Praxis in meinem Fall als falsch erwiesen.
Mfg Michael

tornaxrex
01.09.2012, 16:59
mir ist nicht klar welche Mindestgrösse die Unterlage haben sollte.
Was sagen die Profis?
MfG
Ralf

Papamatzi
02.09.2012, 13:31
Papamatzi meint jedoch, man müsse wenn man Sämlinge auf H. undantus (unabhängig davon ob es sich bei diesem um juvelines oder adultes Gewebe handelt) diese nicht beschwert werden müssen.
Diese Vermutung hat sich in der Praxis in meinem Fall als falsch erwiesen.Nun, das meinte ich nicht ganz. ;) :)
Da ich insb. bei der Sämlingspfropfung nahezu ausschließlich in der Nähe der Triebspitzen "köpfe", war ich (in meiner kurzen Laufbahn als Kakteenfreund) bisher gar nicht auf die Idee gekommen, mir Gedanken über den Unterschied zwischen sagen wir frischem und älterem Pflanzengewebe der Unterlage zu machen. :D
Aber danke, dass Du Deine Erfahrungswerte mit uns teilst. :jo:Für Sämlinge werde ich also jedenfalls bei den Spitzen bleiben. ;)


mir ist nicht klar welche Mindestgrösse die Unterlage haben sollte.
Was sagen die Profis?(Auch wenn ich nicht gefragt wurde, bin kein Profi ;))
Bei Hylosämlingen warte ich, bis sie min. 7-10cm lang sind. Peres-Stecklinge sind bei mir etwa 15cm, besser noch 20cm lang, bevor ich sie köpfe. Mit Selenis fange ich erst an. Aber auch bei denen möchte ich etwa die gleichen Längen (wie Peres) verwenden.
Ich spreche hier von der Sämlingspfropfung. Für andere Pfropfungen würde ich andere Unterlagen verwenden, wodurch sich je nachdem andere Unterlagenlängen ergeben. Wobei ich meine, je länger, desto besser. ;)

Wäre aber auch für mich interessant, wie es die Erfahreneren halten.

muddyliz
02.09.2012, 15:34
Mit Selenis fange ich erst an. Aber auch bei denen möchte ich etwa die gleichen Längen (wie Peres) verwenden.Meine Seleni-Unterlagen sind im Endeffekt ca. 5 cm groß, wenn man sie zu lang wählt werden sie schnell kippelig.

Astrophytum Fan
02.09.2012, 15:52
Das kommt darauf an aus welchem Grund du Pfropfst.
1.)Für schnelleres Wachstum
Wenn ich Sämlinge oder anderePflanzen(teile) habe die ich in kürzerer Zeit zum blühen bringen will , brauch ich von seiten der Unterlage eine Große Asimilationsfläche. Daher verwende ich auch Große Unterlagen. Dabei beschleunigt sich das Wachstum um 300-500%. Dadurch sehen diese dann oft unnatürlich und getrieben aus und nach einigen Jahren müssen die Pfröpflinge meist umgepfropft werden da solche Turbounterlagen wie Pereskiopsis, Hylocereus und Selenicereus dann oftmals den Geist aufgeben

2.)Für leichtere Pflege
Wenn ich Pflanzen, die auf eigenen Füßen schlecht wachsen, pfropfe um sie leichter pflegen zu können oder da sie aufgrund von Pflegefehlern ihre Wurzel verloren haben (Atztekium, Ariocarpus, Astrophytum) ect. verwende ich niedrige Unterlagen zw. 3 und 6cm die dann nach 2-3 Jahren ins Substrat eingegraben werde können. Dann sind die Pflanzen von Wurzelechten kaum zu unterscheiden, die Wachstumsleistung verdoppelt sich.

3)Zur Lebenserhaltung
Bei Komplett Chlorphylfreien/Variegaten Pflanzen sind Hohe Unterlagen zu verwenden.
Mfg Michael

tornaxrex
03.09.2012, 18:54
Hallo,
erst mal danke für die Infos. Dann werde ich das mal so versuchen.
MfG
Ralf