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Igelchen
12.12.2012, 17:02
Wir heizen unser EFH+GWH mit einen Holzvergaser von Windhager HMX für Scheitholz. Läuft nun seit 10 Jahren perfekt. Haben damals zu einem Österreicher gegriffen, da die schon länger mit dieser Technik vertraut sind. Heute gibt es aber eine vielzahl von sehr guten Herstellern mit ausgereiften Komponenten.
Mein Bruder hat dieses Jahr seine Heizung erneuert und einen kombinierten Holzvergaser angeschafft. Der geht mit Scheitholz und Holzpellet. Schaltet automatisch auf Pellets wenn das Scheitholz abgebrannt ist. Sehr praktisch bei Abwesenheit.
Wer mit dem Gedanken spielt sich so was anzuschaffen, hier ein paar Punkte aus meiner Erfahrung zum Beachten.:
1. Scheitholzlänge 50cm,
sonst mehraufwand beim Sägen und stapelt sich auch besser
2.Genügend Platz im Grundstück für ca 3-4Jahre Brennholz.
Es muß mind.2 Jahre trocknen!
3. Großer Heizungskeller für Kessel+Pufferspeicher ab1000 Liter
4.man muß mit der Schubkarre bis vor den Heizkessel fahren können, denn davon braucht man im Durchschnitt eine Ladung pro Tag!
5.Eine Profi-Kettensäge, einen hydraulischen Holzspalter und Lust jedes Jahr einige Wochenenden im Wald Holz zu schlagen.(selbstredend mit genehmigung vom Förster) Traktor, Pick-Up oder SUV+Anhänger. Holz spalten und stapeln zum trocknen.
http://www.liveunderground.de/community/images/smilies/a060.gif http://www.liveunderground.de/community/images/smilies/d026.gif

Oder man nimmt einen Pellet-Vergaser.
1. Lagerraum für Pellets. kann der alte Ölkeller sein. Ein Silo im Freien geht auch.
2. Pellets sind aber deutlich teurer.
Alles andere geht da automatisch.

Im Anhang Bild von meiner Heizung.

Dicksonia
12.12.2012, 22:33
Vielen Dank, daß du was über deine Heizung schreibst! :grin:
Von welchem Hersteller ist denn der kombinierte Holzvergaser?
Ich habe zwar schon etwas über Pelletheizungen gelesen, kannte aber die Kombination aus Scheitholz und Pellets nicht.

Bei uns ist eine neue Heizung immer mal wieder Thema, daher finde ich das alles sehr interessant.
Vor sieben Jahren war die ganze Sache aber irgendwie noch so unausgegoren, daß ich unseren örtlichen Heizungsbauern nicht getraut habe.
Man muß ja auch erstmal jemand finden, der einem das montiert und auch auf lange Sicht warten kann. :o


lg
PS: Ich sehe leider keine Fotos?!

Igelchen
14.12.2012, 13:12
Entschuldigung für das fehlende Foto. Is wohl was beim Hochladen schiefgelaufen.
Meine Heizung ist von Windhager (österreichischer Hersteller) Bietet aber keine Kombikessel an.

Dicksonia
15.12.2012, 11:38
Vielen Dank fürs Foto! :D
So einen großen Speicher habe ich nicht, aber ansonsten ist das gute Stück kaum größer als unsere alte Ölheizung.


lg

elkawe
16.12.2012, 16:26
Vor sieben Jahren war die ganze Sache aber irgendwie noch so unausgegoren,

Bei mir hat es 15 Jahre gedauert :grin:

Dieses Jahr hab ich nun wieder einen Festbrennstoffkessel mit unterem Abbrand aus Guss einbauen lassen. Gefüttert werden kann der Kessel mit Holz, Hackschnitzel, Kohle, Steinkohle oder Koks.

Von einem reinem Holzkessel bin ich in der "Überlegungsphase" weggekommen, da ich die Holzpreisentwicklung hautnah und live erlebt habe. Bei der benötigten Menge komme ich mit Braunkohle am besten und preiswertesten weg.
Braunkohle hat Deutschland selber und bin nicht auf Öl- oder Gasimporte irgendwelcher Oliogarchen angewiesen, denen es zumeist im Januar einfällt, an diversen Absperrhähnen zu drehen, um deren Funktionalität zu überprüfen. :evil:

jeromue
16.12.2012, 20:17
Braunkohle hat Deutschland selber und bin nicht auf Öl- oder Gasimporte irgendwelcher Oliogarchen angewiesen

Mal sehen, wie lange noch!!!

elkawe
17.12.2012, 13:06
Mal sehen, wie lange noch!!!

Na, so schnell wird die nicht alle werden. :-?

Igelchen
17.12.2012, 22:38
Von den Kosten her kann Braunkohle , Briketts, oder Steinkohle durchaus interressant sein. Bei meiner Entscheidung bin ich eher von der Umweltverträglichkeit ausgegangen. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Gibt beim verbrennen nur soviel CO2 ab wie er zum Wachsen eingespeichert hat. Und wächst quasi vor der Haustür. Natürlich sind die Holzpreise, auch im Selbsterwerb, in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Aber so ca. 15 Festmeter für ca. 300€ reichen locker für ca. 130 qm Wohnfläche+ GWH. Das Schafft man auch mit billig Braunkohle wohl nicht.
Allerdings stehen erstmal hohe Anschaffungskosten für die Holzvergaseranlage an. 15000 bis 25000€ muß man etwa rechnen. Das amortisiert sich aber gegenüber Gas oder Öl in ca. 5 bis 7 Jahren. Je nachdem wie gut man an Brennholz rankommt. Pellet sind natürlich teurer, und man ist wieder von Lieferanten und Herstellern abhängig.

Hardy_whv
17.12.2012, 23:06
Und wächst quasi vor der Haustür. Natürlich sind die Holzpreise, auch im Selbsterwerb, in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Aber so ca. 15 Festmeter für ca. 300€ reichen locker für ca. 130 qm Wohnfläche+ GWH.


Die entsprechende Fläche vorausgesetzt, kann man auch einfach 30 bis 40 schnellwachsende Pappeln im Garten pflanzen. Das gibt nach nur wenigen Jahren bereits reichlich Biomasse ;)


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

Argo
17.12.2012, 23:43
so schnell wie Pappelholz verbrennt.... braucht man mehr davon:oops:

elkawe
18.12.2012, 18:26
So schlecht ist Pappelholz gar nicht ;-) Pro Kilo steckt dort fast die gleiche Energie drinn, wie in Buche oder Eiche.
Pappelholz findet sich auch in den Holzbriketts wieder, kann also nicht schlecht sein.


Bei meiner Entscheidung bin ich eher von der Umweltverträglichkeit ausgegangen.

Umweltverträglich soll angeblich auch Ökostrom und Toastbrot im Benzin (E10) sein. Und zu welchem Preis? :x

An irgendeiner Stelle ist dann aber Schluss bei mir.

Igelchen
19.12.2012, 21:40
Umweltverträglich soll angeblich auch Ökostrom und Toastbrot im Benzin (E10) sein. Und zu welchem Preis? :x

An irgendeiner Stelle ist dann aber Schluss bei mir.[/quote]


Das muß jeder für sich selbst entscheiden.
Punkt 1. E10 kommt nicht in den Tank. Iss zwar bio aber nich öko !
Punkt 2. Nicht überall wo öko drauf steht ist auch wirklich öko drin. Gibt zur Zeit nur 3 "echte" Ökostromanbieter. Die Anderen handeln nur RECS Zertifikate hin und her und machen so aus Kohle+Atomstrom, hokuspokus Ökostrom.
Punkt 3. Pappelholz ist tatsächlich besser als ihr glaubt. Nadelholz bringt aber den höchsten Heizwert pro Kg. ;-)

Grüße aus Thüringen

Dicksonia
20.12.2012, 19:03
Bei deinen Holzpreisen lohnt sich die Geschichte schon.
Bei uns sind die seit ca. zwei Jahren so bärenmäßig gestiegen, daß Adressen günstiger Holzanbieter nur hinter vorgehaltener Hand an enge und geliebte Verwandte weitergegeben werden. :o

Um mal eine Vorstellung zu haben: Wir liegen bei mindestens 50 € für den fertigen Schüttraummeter (frisches Holz!). :-?
Holz zum selbst schlagen fängt bei ca. 35€ an. Lohnt sich für uns aber kaum, weil man einen Sägeschein haben muß, volle Montur, Anhängerkupplung, Anhänger usw. Billiger geht´s nur auf schwierigen Flächen, wo man Trecker oder Rückepferde bräuchte.


Holz selber anbauen geht flott mit Weide. Eine Hecke ist schnell gepflanzt und kann jährlich geschnitten werden. Dickes Rundholz wird zu handlichen Stammabschnitten gesägt, dünne Zweige jagen wir durch den Häcksler und belegen damit die Trampelpfade im Garten. :D

Astrophytum Fan
20.12.2012, 19:11
Bei uns kostet der Festmeter Buche 30€, Ankieferung erfolg in Stämmen a´ 25cm Dick und 3-4m lang frei Haus und muss nur noch selbst geschnitten und gespalten werden ;). Muss aber dazusagen, dass wir Mitglied in der örtlichen Waldgenossenschaft sind.
Mfg Michael

Igelchen
20.12.2012, 21:45
Das mit dem schnellen Wachstum von Weide kann ich bestätigen. So ca 300 m hinter meinem Grundstück im "Niemandsland" steht noch eine sehr alte Kopfweide, die ich alle 3 Jahre beschneide. Die anderen waren nicht mehr zu retten, und sind wegen der zu hohen Kopflast auseinandergebrochen. Schade drum. Aber es hat sich halt keiner mehr darum gekümmert. Ich machs` einfach und es hat sich noch niemand bei mir beschwerd. Dann gibts auch hier und da mal einen alten Obstbaum zu fällen und Ausästungsarbeiten in Gärten. Viel dazugekauft hab ich in den letzten Jahren noch nicht. Wenn viel Windbruch ist , sind Eigentümer und Förster auch froh wenn man sich Brennholz macht und den Wald säubert und bieten dann günstige Preise.