Hartkerius
21.10.2006, 01:30
Liebe Epi-Freunde,
heute kann ich hier endlich mal Photos von einer sehr schönen Epi-Blüte einstellen. Die Art ist bisher noch nicht genau bestimmt. Es handelt sich um ein Epiphyllum spec., das Werner Rauh am 6. September 1977 (welch ein Zufall: Das war der Todestag meines Vaters!) in Honduras (Dept. Santa Barbara) am Lago Yojoa auf ca. 700 m gesammelt hat (Feldnummer: Rauh 44239). In seinem Feldbuch schreibt er dazu: «Epiphyllum, sehr häufig, sehr gross, Früchte rot.»
Am 25. April 2006 erhielt ich zwei Stecklinge. Getopft habe ich diese (zusammen in einen Topf), nachdem sich erste kleine Wurzeln gebildet hatten, am 19. Juni 2006 (am gleichen Tag ging mein Notebook kaputt... Festplattencrash). Kaum getopft, begannen sie zu treiben. Der eine bekam einen Seitentrieb, der andere eine Blütenknospe. Diese öffnete sich in der Nacht vom 2. auf den 3. August 2006.
Um das Schauspiel miterleben zu können, fuhr ich extra mit dem letzten Zug ab Stuttgart von CD-Aufnahmen zurück nach Hause! Gegen 00:30 Uhr ging es los, etwa um 2:00 Uhr war die Blüte vollständig geöffnet und verströmte einen intensiven Duft, den ich fast schon penetrant fand, meine Frau jedoch mochte ihn sehr. Die Blüte war bis gegen 13:00 Uhr am 3. August offen. Danach begann sie sich zu schliessen. Um 17:00 Uhr war sie wieder völlig geschlossen.
Das Welken ging recht langsam vor sich. Es dauerte mehrere Tage, bis sie schlaff herunter hing. Eine Bestäubung war mir nicht möglich, da ich weder einen zweiten Klon besitze, noch ein anderes, nahe verwandtes Epiphyllum in der gleichen Nacht blühte.
Hier ein paar Bilder (zum Vergrössern bitte klicken; die grösseren Bilder sind ca. 100 kByte gross):
http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1918_klein.jpg (http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1918.jpg) http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1923_klein.jpg (http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1923.jpg) http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1943_klein.jpg (http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1943.jpg)
Hier folgt noch eine Beschreibung der Blüte. Vielleicht hat ja jemand eine Idee, um welche Art es sich handeln könnte:
Blüte 11 cm breit, 5 cm lang stieltellerartig.
Röhre inkl. Fruchtknoten 18 cm lang, Durchmesser 0,8 cm, völlig ohne Borsten oder Dornen, mit rötlichen Schuppen besetzt, an denen Necktartropfen hängen.
Sepalen oberseits weiss, unterseits weiss-grünlich, 6 cm lang, 0,6 cm breit, vereinzelt mit rötlicher Spitze.
Petalen reinweiss, 5,5 cm lang, 0,6 cm breit.
Staubfäden weiss, Staubbeutel weiss bis leicht gelblich.
Griffel pinkfarben, Narbe dottergelb mit 11 Narbenästen.
Duft: Sehr intensiver, schwerer, ungewöhnlicher Duft nach Nelke, Oleander und verschiedenen Gewürzen etc.
Die Triebe sind (in der Kultur) ca. 6 cm breit, 25 bis 40 cm lang, an der Basis für wenige Zentimeter rund, dann zweirippig = blattartig abgeflacht, schwach gekerbt, nicht dick-saftig sondern derb-ledrig, an den Kanten etwas verholzend, sattgrün, stark rot überhaucht. Sie wachsen eher aufsteigend als hängend, wenn sie allerdings eine gewisse Länge erreicht haben, dann hängen sie auch herunter.
Hat jemand eine Idee, welche Art das sein könnte? Ich kann nämlich in meiner Literatur nur wenige Arten finden, die aus Honduras stammen. Deren Beschreibung passt aber nicht zu meinen Beobachtungen...
Herzliche Grüsse
Niko
heute kann ich hier endlich mal Photos von einer sehr schönen Epi-Blüte einstellen. Die Art ist bisher noch nicht genau bestimmt. Es handelt sich um ein Epiphyllum spec., das Werner Rauh am 6. September 1977 (welch ein Zufall: Das war der Todestag meines Vaters!) in Honduras (Dept. Santa Barbara) am Lago Yojoa auf ca. 700 m gesammelt hat (Feldnummer: Rauh 44239). In seinem Feldbuch schreibt er dazu: «Epiphyllum, sehr häufig, sehr gross, Früchte rot.»
Am 25. April 2006 erhielt ich zwei Stecklinge. Getopft habe ich diese (zusammen in einen Topf), nachdem sich erste kleine Wurzeln gebildet hatten, am 19. Juni 2006 (am gleichen Tag ging mein Notebook kaputt... Festplattencrash). Kaum getopft, begannen sie zu treiben. Der eine bekam einen Seitentrieb, der andere eine Blütenknospe. Diese öffnete sich in der Nacht vom 2. auf den 3. August 2006.
Um das Schauspiel miterleben zu können, fuhr ich extra mit dem letzten Zug ab Stuttgart von CD-Aufnahmen zurück nach Hause! Gegen 00:30 Uhr ging es los, etwa um 2:00 Uhr war die Blüte vollständig geöffnet und verströmte einen intensiven Duft, den ich fast schon penetrant fand, meine Frau jedoch mochte ihn sehr. Die Blüte war bis gegen 13:00 Uhr am 3. August offen. Danach begann sie sich zu schliessen. Um 17:00 Uhr war sie wieder völlig geschlossen.
Das Welken ging recht langsam vor sich. Es dauerte mehrere Tage, bis sie schlaff herunter hing. Eine Bestäubung war mir nicht möglich, da ich weder einen zweiten Klon besitze, noch ein anderes, nahe verwandtes Epiphyllum in der gleichen Nacht blühte.
Hier ein paar Bilder (zum Vergrössern bitte klicken; die grösseren Bilder sind ca. 100 kByte gross):
http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1918_klein.jpg (http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1918.jpg) http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1923_klein.jpg (http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1923.jpg) http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1943_klein.jpg (http://www.typoscriptum.de/cactaceae/bilder/Epiphyllum_spec_C0574_DSC_1943.jpg)
Hier folgt noch eine Beschreibung der Blüte. Vielleicht hat ja jemand eine Idee, um welche Art es sich handeln könnte:
Blüte 11 cm breit, 5 cm lang stieltellerartig.
Röhre inkl. Fruchtknoten 18 cm lang, Durchmesser 0,8 cm, völlig ohne Borsten oder Dornen, mit rötlichen Schuppen besetzt, an denen Necktartropfen hängen.
Sepalen oberseits weiss, unterseits weiss-grünlich, 6 cm lang, 0,6 cm breit, vereinzelt mit rötlicher Spitze.
Petalen reinweiss, 5,5 cm lang, 0,6 cm breit.
Staubfäden weiss, Staubbeutel weiss bis leicht gelblich.
Griffel pinkfarben, Narbe dottergelb mit 11 Narbenästen.
Duft: Sehr intensiver, schwerer, ungewöhnlicher Duft nach Nelke, Oleander und verschiedenen Gewürzen etc.
Die Triebe sind (in der Kultur) ca. 6 cm breit, 25 bis 40 cm lang, an der Basis für wenige Zentimeter rund, dann zweirippig = blattartig abgeflacht, schwach gekerbt, nicht dick-saftig sondern derb-ledrig, an den Kanten etwas verholzend, sattgrün, stark rot überhaucht. Sie wachsen eher aufsteigend als hängend, wenn sie allerdings eine gewisse Länge erreicht haben, dann hängen sie auch herunter.
Hat jemand eine Idee, welche Art das sein könnte? Ich kann nämlich in meiner Literatur nur wenige Arten finden, die aus Honduras stammen. Deren Beschreibung passt aber nicht zu meinen Beobachtungen...
Herzliche Grüsse
Niko