PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zum Pfropfen geeignet



Günter
07.01.2007, 20:08
Habe eine Frage.
Habe für dieses Jahr Samen von Mammillaria luethyi zur Aussaat liegen, will zur Sicherheit wenigstens einen Sämling pfropfen.
Da ich noch nie gepfropft habe und nur eine E. jusbertii besitze, ist meine Frage ob er trotz seiner Beschädigung und Größe zum Pfropfen geeignet währe, oder sollte man lieber neue besorgen, reicht es wenn ich jetzt noch eine Aussaat mache und 2-3 Monate später die Mammis auf die Sämlinge pfropfe.
Wie man seiner Wuchsform ansehen kann hat er schon einiges durchgemacht, bei mir ist er seit Mitte des Jahres.
Die aufgeplatzte Stelle entstand ende August, keine Ahnung warum.
Da der Samen ja nicht gerade geschenkt ist (5,00€ 10 Stck.) möchte ich natürlich den einen oder anderen durch kriegen.
Habe im Foto mal markiert was ich meine.

http://img443.imageshack.us/img443/5914/jusbertiikb8.jpg (http://imageshack.us)

Viele Fragen auf einmal, Danke schon mal im Voraus

adc
07.01.2007, 20:19
Hallo

ich denke das unterste Stück ist bereits zu alt/verholzt um als Pfropfunterlage dienen zu können.
Auf das Bewurzelte Kopfstück sollte es aber gehen, wenn es gut in Trieb ist.
Bei dem unteren Stück müsstest du warten bis dieses an der Seite wieder neue junge Triebe gebildet hat. Auf diese könntest du dann sogar Propfen oder du schneidest sie, wenn sie groß genug sind, ab, bewurzelst sie und nutzt sie wieder zum Pfropfen. Das wird aber dieses Frühjahr nichts mehr.
Das Mittelstück musst du übrigens nicht weg schmeißen, das kannst du auch bewurzeln und es wird ebenso wie das unterste Stück neue Austriebe bilden.
Also zum jetzigen Pfropfen wird sich meiner Meinung nach nur das Kopfstück eignen, fragt sich aber ob das Bewurzeln und danach in Trieb bringen noch rechtzeitg von statten geht.
Ansonsten lass ihn ganz und pfropfe den Sämling einfach auf die komplette Pflanze.
Oder besorge dir ein paar Selenicereusstecklinge, für Sämlinge eventuell besser geeignet.

Gruß Andreas

Günter
07.01.2007, 20:25
Danke Andreas
Hatte das mit dem unteren Teil schon befürchtet, deshalb ja auch lieber hier nachgefragt.

Michael Wolf
08.01.2007, 08:11
Hallo,

ich weis ja nicht woher Du die Samen hast, aber M. luethyi ist nicht gerade dafür bekannt leicht zu keimen. Die Samen brauchen eine recht lange Keimruhe. Ich kennen niemanden der bereits Luethyis aus Samen gezogen hat.

Viel Glück!

LW-Astrophytum
08.01.2007, 08:22
Dann kennst du vielleicht ja bald jemanden *grins* Man weiß es eben nicht.

Ich würde es auch wie oben Beschrieben machen, den Kopf neu Bewurzeln udn die Zwei anderen teile austreiben lassen.:)

elkawe
08.01.2007, 11:02
Die abebildete Pflanze, weder das Kopfstück noch den Neutrieb, würde ich für die Sämlingspfropfung für M.luethyi nehmen. Besser zuvor die winzigen Sämlinge, werden nicht sehr groß, erst mal auf Pereskiopsis setzen.

Bernhard
08.01.2007, 12:48
hi,

eine ausgewachsene Harrisia jusbertii würde ich nicht für SÄmlinge nehmen. Sie ist eher eine Dauerunterlage für größere Pflanzen. Zu empfehlen wäre aber folgendes (Habe damit recht gute Erfahrungen gemacht)

1.) Echinopsis Hybriden eignen sich dafür ausgezeichnet und sind billig und schnell heranzubekommen. Nachteil ist: Sämlinge sollten beim Pfropfvorgang fixiert werden damit sie gut anwachsen.

2.) Du machst schnell ne Aussaat von H.jusbertii (mit 4-5 Monate Vorlauf) und pfropfst dann den Sämling auf eine dieser Pflanzen.
Vorteil ist, dass H.jusbertii schnell keimen und einfach aus Samen heranwachsen und dass dann die Pflanzen zusammen an Größe gewinnen können. Habe im Herbst 2006 extra dafür einige H.jusbertii ausgesäät, die ich dann im Sommer als Unterlage für Sämlinge verwenden werde.

vielleicht hilft dir das

Grüße
Bernhard

Kathrein
08.01.2007, 16:47
Hallo Bernhard,

ich habe noch nicht so häufig gepfopft, aber sind die knapp 1-jährigen Sämlinge denn dann schon gross und kräftig genug? Bin gespannt auf deine Erfahrungen...

Michael Wolf
08.01.2007, 16:52
ich habe noch nicht so häufig gepfopft, aber sind die knapp 1-jährigen Sämlinge denn dann schon gross und kräftig genug? Bin gespannt auf deine Erfahrungen...

Bin zwar nicht der Bernahrd, aber antworte trotzdem mal. ;)
Ich werde das dieses Jahr auchmal probieren. Ich hatte letztes Jahr Jusbertiis ausgesät, auf die dann 1jährigen werde ich diverse Sämlinge pfropfen. Der Vorteil ist, die Unterlagen sind sehr weichfleischig und lassen sich sicher sehr leicht schneiden. Weiterhin werden die Sämlinge, so denke ich, besser anwachsen. Sehr kräftig sind die Unterlagen dann noch nicht, aber sie sollen ja eher die empfindlichen Wurzeln bzw. den Wurzelhals der Pfröpflinge ersetzen. Ausserdem bringt Jusbertii ja die Blühfreudigkeit auf den Pfröpfling.... mal schauen.

Günter
08.01.2007, 22:46
Danke an alle für die ausführlichen Antworten!!

Habe noch ein paar Echinopsis subdenudata, von 07.06

http://img159.imageshack.us/img159/2258/14wl0.jpg (http://imageshack.us)

zum Vergleich das Töpfchen ist 70X70mm.

Würden die sich im März-April zum Pfropfen eignen.

Bernhard
09.01.2007, 00:50
hallo,

die Pflanzen sehen so aus, als stünden sie zu warm und zu dunkel.
Ich kann mich auch täuschen, aber die scheinen etwas in die Länge "geschossen" zu sein. Ich will mich da nicht festlegen, jedoch sehen meine 1-Jährigen Echinopsen runder aus.

Egal... zum Thema:
ob sich das Pfropfen auf Echinopsis-Sämlinge als hilfreich, gewinnbringend oder erfolgreich auszeichnet, kann ich leider nicht sagen. Ein Versuch würde hier Licht ins Dunkel bringen.
Wenn du noch ne andere schnelle Möglichkeit suchst, dann such dir ne Selenicereus. Schneide die Triebe in 8-10cm lange Stecklinge, trockne und bewurzle sie. Im Frühjahr bringst du sie 2-3 Wochen vor dem Pfropfen richtig gut in Trieb.
Allerdings sind Selenicereus keine Dauerunterlage, sie helfen den Sämlingen aber gut über die kritische Zeit hinaus. Als Unterlage kannst du sie langsam im Erdreich verschwinden lassen, oder du läßt beim Abtrennen des Pfröpflings ca. 1-2cm der Unterlage dran und behandelst das als Steckling.
Wichtig: gut abtrocknen lassen und beim Eintopfen gaaanz vorsichtig gießen, denn die Selenicereus-Unterteile gammeln bei zu starker Bodenfeuchte schnell an - ein Chlorophyllloser A.myriostigma-Sämling ist mir letztes Jahr nach gelungener Pfropfung leider eingegangen.

Grüße
bernhard