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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Samengröße von Kakteen ?



magnificus
23.05.2007, 02:49
Der Beitrag von Marc zum Thema Hypokotylpropfung hat mir dann doch keine Ruhe mehr gelassen , so dass ich endlich selbst einen Versuch unternehmen musste. Da mir im Moment nichts bessere zur Verfügung stand wurde ein etwas zurückgebliebener Encephalocarpus auf ein Hypokotyl von Astrophytum coahuilense plaziert - immerhin, nach jetzt 5 Tagen sind die Beiden noch am Leben.

Nun bin ich erst recht auf den Geschmack gekommen und möchte Euch bitten mir bei der Auswahl einer geeigneten Unterlage hilfreich zu sein.
Zwei Anforderungen sollte die Unterlage erfüllen:
1. Ein relativ großes Hypokotyl und
2. später ein robustes Wurzelsystem ausbilden.

Vermutlich produzieren die größten Samen auch das größte Hypokotyl, jedenfalls traf das bei meiner Aussaht von Astrophyten und Echinocactus horizonthalonius zu. Dagegen waren die Trichocereen, die vom Wurzelwerk sicherlich geeignet wären, leider ziemlich mickrig.

Astrophytum myriostigma wäre sicherlich ein geeigneter Kandidat, aber wie sieht es z.B. mit Echinocactus grusonii, Selenicereus und Eriocereus aus, wie groß sind deren Samen und welches sind die richtig großen Wuchtbrummen ?

Bernhard
23.05.2007, 11:20
Hi Magnificus,

ich habe mich die letzte Zeit auch intensiv mit Hypokotylpropfung beschäftigt.
Astrophytum myriostigma kann ich dafür ganz und gar nicht empfehlen.
Sinn der Hypokotylpropfung ist ja der, dass anfällige oder schwierig zu pflegende Wurzeln durch ein schnellwüchsiges und stabiles WUrzelsystem ersetzt werden.

Gerade Astrophytum myriostigma wird im Alter etwas schwieriger zu pflegen und kann bei fehlerhaften Wassergaben plötztlich seine Wurzel "abstoßen". Astros sind meiner Mainung nach ungeeignet.

Ich empfehle SÄmlinge, die normal auch als Unterlagen verwender werden.
Habe es schon mit folgenden erfolgreich umgesetzt:
- Cereus peruvianus
- Myrtillocactus geometrizans
- Harrisia jusbertii

weitere Empfehlungen sind
- Opuntia compressa
- Trichcereus pachanoi (oder andere)
- Echinopsishybriden

Grüße
Bernhard

magnificus
23.05.2007, 12:20
Hallo Berhard,

Mit A. myriostigma als Unterlage hat man wegen des großen Hypokotyls sicherlich am Anfang schnellen Erfolg, aber wenn dessen Pflege auf Dauer gesehen problematisch wird, dann wäre er nicht die erste Wahl.

Opuntia compressa ist wohl eher ungeeignet, da die Opuntien -so klagt man hier im Forum- generell längere, nicht kalkulierbare Keimzeiten haben.

Die von Dir genannten Gattungen sind ja durchweg als Pfropfunterlagen bewährt, doch wie gross ist deren Samen bzw. deren Hypokotyl ???

Bernhard
23.05.2007, 14:40
hi magnificus,

ich werde heute Abend mal ein paar Fotos machen, kann dir aber vorneweg schonmal Bilder von den genannten Sämlingen als 21tägige Pflanzen zeigen.

M.geometrizans ist relativ kurz und schmal:
http://www.3d-b.de/Aussaat29.04.2006/imgs/Myrtillocactus-geometrizans_21Tage.jpg

H.jusbertii ist mit 21 Tagen schon etwas stabiler und läßt sich besser handhaben.
http://www.3d-b.de/Aussaat29.04.2006/Harrisia-jusbertii_21Tage.html

von C.peruvianus und Trichos hab ich auch gerade keine Bilder online. C.peruvianus-Sämlinge sind den H.jusbertii ähnlich, sind jedoch fast doppelt so lang, was die Pfropfung einfacher macht.

Grüße
Bernhard

PS: bei Opuntia compressa würde ich die Aussaat erst einmal alleine durchführen. Sobald sich dann die ersten Keimungen zeigen, würde ich den Pfröpfling aussääen. Leider weiß ich nicht, wo ich Saatgut herbekomme.

AstrophytumX
27.05.2007, 01:26
Wozu Hypokotylpfropfung,nehmt Selenicereus Stecklinge und plaziert den Sämling darauf.
Hypokotylpfropfung ist interessant bietet aber keine Vorteile im Gegensatz zu Pfropfungen auf Selenicereus.