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DerStefan
03.06.2007, 22:10
Hallo,

ich habe schon ein Freilandbeet mit Opuntia fragilis und O. imbricata....könnt ihr mir bitte noch eine Gattung empfehlen, die schön anzusehen ist, frosthart und nicht nässeempfindlich ist?


Grüße
DerStefan

volker61
03.06.2007, 22:17
Hallo,

ich habe schon ein Freilandbeet mit Opuntia fragilis und O. imbricata....könnt ihr mir bitte noch eine Gattung empfehlen, die schön anzusehen ist, frosthart und nicht nässeempfindlich ist?


Grüße
DerStefan

Opuntia polyjacanta soll noch sehr hart sein.

MfG Volker

Reviger
04.06.2007, 14:42
Hallo Stefan

Hier ein kleiner Teil der Pflanzen die Winterhart sind und auch besonderst schön in der Bedornung und Blüte .

Opuntia basilaris v.aurea , Opuntia basilaris "withneyana" , Opuntia basilaris v. brachyclada Typ "Rusicka", Opuntia basilaris v. woodsbury, Opuntia hystricina v.bensonii, Opuntia hystricina `Hanau´, Opuntia polyacantha v.rubrispina , Opuntia polyacantha v.rufispina Quinslook, Opuntia macrorhiza "Aprikot", Cylindropuntia whipplei `Snowflake´, Echinocereus fendleri v.rectispinus MG209.2, Echinocereus coccineus langdornige Form, Echinocereus fendleri v.kuenzleri SB353, Echinocereus triglochidiatus v.mojavensis f.inermis, Echinoecerus triglochidiatus v.ocatcanthus.

So denke einmal für denn Anfang sollte das reichen, vielleicht ist ja etwas für Dich dabei :-! ;)

Gruss Reviger

Echinopsis spez.
04.06.2007, 19:43
Hallo zusammen.

Ich persönlich halte unter unseren klimatischen Bedingungen keine der genannten Echinocereusarten für nässeunempfindlich.
Entsprechend würde ich sie auch nicht ohne Regenschutz im Freien überwintern.

DerStefan
04.06.2007, 19:53
Hallo,

so, heute die Kakteengärtnerei besucht, meine Auswahl der winterharten Kakteen:

-Opuntia fragilis "Friedrichshafen"
-Opuntia hystricina (polyacantha v. hystricina)
-Echinocereus coccineus v. paucispinus SB 402

Was meint ihr bzgl. Winterhärte?


Grüße
DerStefan


PS: das nächste Mal nehm ich nen Laster mit, was ich da alles hätte kaufen können.....

Echinopsis spez.
05.06.2007, 00:36
Hallo Stefan.

Eine Orientierungshilfe über weitere Gattungen und Arten, sowie ihre jeweilige Winterhärte und Nässeempfindlichkeit, bietet die Sparte Winterharte Kakteen (http://www.haage-kakteen.de/oxid.php/sid/ed9006d28bd1f876f243139b21ede2b5/cl/alist/cnid/1bc37636d1aa82e7a4f86e2f8fbc7cde) im Online-Shop von Kakteen-Haage.

Uwe/Eschlikon
05.06.2007, 08:18
@Der Stefan

Bezügl. O.fragilis und O.polyacantha brauchst Du Dir keine grossen Gedanken zur Winterhärte machen...die stehen -15° bis -20°C gut durch. Und auch feuchtes Substrat im Winter ist kein Problem.

Die Echinoceren halten mehr aus, als manch einer glaubt. Gerade in sehr kalten (oft trockenen) Wintern kommen sie besser über die Runde als die meisten Opuntien. In sehr wechselhaften, nassen Wintern können die "Kugelkakteen" (v.a. Echinoceren, Escobarien) aber auch Probleme bereiten, was man oft erst im Frühling bemerkt (->Wurzelfäule).

Ohne Regenschutz kann ich Dir aus eigener Erfahrung folgende Opuntien u. Cylindropuntien empfehlen:

- Opuntia aurea (fälschlicherweise als O.basilaris var. aurea oder als O.basilaris "nana" im Handel)
- Opuntia camanchica (auch als Opuntia phaeacantha var. camanchica im Umlauf)
- Opuntia x columbiana (= Opuntia erinacea var. columbiana)
- Opuntia cymochila (falsch als O.macrorhiza "Aprikot" im Handel)
- Opuntia debreczyi (selten!; Naturhyb. O.fragilis x O.polyacantha)
- Opuntia gilvescens (oft als eine Form von O. phaeacantha im Umlauf)
- Opuntia humifusa
- Cylindropuntia imbricata var. arborescens
- Opuntia mackensenii (oft als O.phaeacantha var. phaeacantha im Handel!)
- Opuntia macrorhiza
- Opuntia pinkavae
- Opuntia phaeacantha (teilweise nässeempfindlich)
- Opuntia polyacantha var. polyacantha, var. hystricina, var. juniperina, var. uthahensis (viele Hybriden im Handel; einige sind aber nässeempfindlich!)
- Opuntia pottsii
- Opuntia "rutila" (taxonomische Stellung noch unklar; viele Varianten im Handel)
- Opuntia x "Smithwick" (Naturhybride aus Smithwick/South Dakota)
- Cylindropuntia x viridiflora
- Cylindropuntia whipplei

Bei den Echinoceren habe ich ohne Regenschutz folgende Arten:

- Ech. viridiflorus
- Ech. engelmannii
- Ech. triglochidiatus (versch. Varianten)
- Ech. reichenbachii var. reichenbachii

Es gibt aber bestimmt noch ein paar mehr...;)

In Wintern mit starkem Kahlfrost (wie zB. 2005/2006) können auch sehr harte Arten geschädigt werden.
Die volle Frosthärte bekommen die Kakteen nur, wenn sie einen vollsonnigen Platz haben und der Witterungsverlauf ideal ist !

Gruss, Uwe

Michael Wolf
05.06.2007, 11:57
Hallo,

nur um all das oben geschriebene zu ergänzen. Ich finde pauschale Festlegungen zu Pflanzen bezüglich winterhart recht problematisch. Keiner von uns weiss, wie die geplante Anlage von Stefan aussieht. Es kommt ja auch sehr darauf an, wie gut er die Drainage hinbekommt, ob es eine ebene Fläche oder eher eine geneigte ist und nicht zu letzt, ob es vollsonnig oder halbschattig ist. Es hängt von vielen Faktoren ab, das sollte jedem klar sein.

@Uwe:
Deine Empfehlungen sind sicher richtig, aber schreibe bitte immer dazu, was für eine tolle Anlage Du hast. So wie ich die von den Bildern kenne (stark geneigte Fläche, groben Natursteinmaterial nicht nur "obendrauf"), hast Du mit Staunässe eher weniger Probleme.

DerStefan
05.06.2007, 12:17
Hallo,

meine Anlage ist suboptimal....hat zwar Vollsonne von früh bis spät und eine exzellente Drainage, aber ist leider ohne Gefälle, d.h. das Substrat bleibt doch recht feucht. Abgedeckt ist es mit 5 cm schnelltrocknendem, rotem Splitt. 3 grössere, dunkle Steine sind als Wärmspeicher drin.

Bisher haben erfolgreich überlebt: Opuntia fragilis "Füssen"....Opuntia imbricata kommt erst diesen Winter dran....

Ich werde das Pflanzloch für den Echinocereus nochmals grösser ausheben und eine extra Drainage basteln, zusammen mit 70% mineralischen Bestandteilen für das Substrat...ein Versuch ist es wert.


Grüße
DerStefan


PS: bei uns im Allgäu hat es evtl. den Vorteil, dass meist eine geschlossene Schneedecke im Winter vorhanden ist....das sollte doch auch nicht verkehrt sein, oder? Die starken Fröste kommen ja dann nicht mehr so durch.

DerStefan
05.06.2007, 12:21
PPS: bei Echinocereus reichenbachii v. baileyi hatte ich letztes Jahr Totalverlust....ohne Regenschutz probiert.

Uwe/Eschlikon
05.06.2007, 14:27
@Stefan und Michael

Es ist richtig, die "Grundvoraussetzungen" müssen stimmen:

- sonnige Südost- bis Südwestlage
- gute Drainage
- Hanglage (kein Muss, aber von grossem Vorteil)
- windgeschützt (d.h. in Hausnähe)
- Splittabdeckung und viele Steine zwischen den Kakteen

Eine Abdeckung ist für die empfindlicheren Arten von Vorteil, sie hat aber auch ein paar wenige, nicht unbedeutende Nachteile für die unempfindlicheren Arten:

- es kommt im Winter kein Schnee hin, somit fehlt bei sehr kalten Temperaturen, die oft bei geschlossener Schneedecke herrschen, die Isolation
- es gibt im Frühjahr zu wenig Wasser im Boden (-> wirkt sich auf das Blühverhalten aus)

Aber die Vorteile einer Abdeckung überwiegen natürlich, speziell für die frostharten, aber nässeempfindlichen Arten.
Viele Kakteen dehydrieren im Herbst bei mild-feuchtem Wetter zu wenig. Mit einer Abdeckung werden sie quasi dazu gezwungen. Problematisch ist dann nicht der Winter als solches, sondern der Übergang vom Herbst zum Winter, der bei uns sehr abrupt erfolgen kann, zB. ende Oktober/anfangs November.

An ihren Heimatstandorten (USA + Bergland v. Mexiko) sind die Herbstmonate nämlich ausgesprochen trocken mit milden Tagestemperaturen und kühlen bis kalten Nächten (mit Frost). Dazu scheint die Sonne oft wochenlang, und das auf Höhen von 1000m und mehr (viel UV-Strahlung!). Diese Kombination ist ideal, um Zucker in den Zellen anzureichern, etwa analog zu Weintrauben, die im Herbst reifen ;). Diese Bedingungen können wir hier in Mitteleuropa fast nie hinkriegen.
Ich habe das Glück, dass wir ein Ferienhaus in den Zentralalpen auf 1200m Höhe besitzen. Dort habe ich zB. O.engelmannii auch ohne Schutz ausgepflanzt...kein Problem. Hier zu Hause ist die gleiche engelmannii (vom gleichen Klon) nach 2 Winter dahingerafft worden. Grund: mangelnde Dehydration. Opuntia engelmannii ist eine der Grenzarten, die man dazu "zwingen" muss. Und wie gesagt, je mehr UV-Licht im Spätsommer/Herbst und je trockener der Boden, desto frosthärter wird eine Pflanze. Und dann gibt es die Arten, die einfach bei einer bestimmten Luft- und Bodentemperatur den Wasserzug einstellen und somit auch in feuchtem Boden dehydrieren. Diese Arten stammen demzufolge auch aus den nördlicheren Regionen der USA, bzw. aus den feuchteren Bergregionen.

Das bedeutet, man kann die Frosthärte nie genau bestimmen. Sie ist an jedem Standort anders, selbst wenn die gleiche Pflanze als Ableger von derselben Mutterpflanze stammt. Der Witterungsverlauf und auch die Bodenbedingungen bestimmen die Frost- resp. die Winterhärte ;)

Gruss, Uwe