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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hausmittel gegen Wollläuse



Grusonii
09.09.2007, 19:36
Habt ihr ein Rezept für ein Mittel das man den Kakteen spritzen kann, damit da keine Woll und Schmierläuse kommen?

thuringian
09.09.2007, 21:37
Hallo Grusonii,

bemühe mal die Suche und tippe Neem oder Bi58 ein, da solltest du was finden.

Viele Grüße, Dirk

Frischluft
11.09.2007, 10:21
Hallo Grusonii,

nimm Wind, Regen und viel Sonne.

Ganz im Ernst: Ich habe die Erfahrung gemacht, daß selbst mit Wollläusen stark befallene Kakteen und Sukkulenten diese bei Haltung im Freien los werden. Ohne Gift oder andere Mittel.
Das hilft Dir jetzt im Herbst nicht mehr, probieren kannst Du das mal im Frühjahr.

Viele Grüße

Thomas

Andreas75
12.09.2007, 00:59
Hallo!

Genau, und solange helfen ein Holz- Zahnstocher, ein Stück Küchenpapier zum Abwischen des selben, und etwas Fingerspitzengefühl...
So kannst du schon mal 90% aller auf der Pflanze befindlichen Läuse ins Jenseits befördern, und peu a peu weitere, die doof genug sind, sich ans Licht zu wagen.

Grüße, Andreas

Olaf usm Seyerland
13.09.2007, 04:45
Nur begeben sich die Viecher auch in den Untergrund, und mehrmals die Wurzeln auszuerden kann man wirklich nicht empfehlen. Mein Lizetangranulat scheint etwas wirkungslos zu sein- zumindest bei den Cistus creticus, die ich aus Körnern herangezogen habe.

Frischluft
13.09.2007, 10:07
Hallo,

ich habe einmal im Herbst 2 oder 3 kleine Astrophyten mit Wollläusen gekauft. Ich habe die dann über den Winter wie von Clopedio beschrieben, "mechanisch" mit dem Zahnstocher bekämpft. Du mußt in kurzen Zeitabständen ran, damit die frisch geschlüpften Biester nicht selbst wieder Eier ablegen.

Und im Frühjahr raus damit in Sonne, Wind und Regen.

Viele Grüße

Thomas

OPUNTIO
13.09.2007, 20:31
An Lizetan gewöhnen sich die Biester recht schnell. Habe beste Erfahrung mit Neem gemacht. Ich besprühe damit auch das Substrat reichlich. An schwach bedornten Kakteen entferne ich die Viecher mit Druckluft. Dünnes Röhrchen und nicht zuviel Druck. Dann bleibt das Substrat auch da wo es hingehört.
Gruß Stefan

Euclid
13.09.2007, 22:27
Hallo,

leider ist der Wirkstoffgehalt der meisten für den Haus- und Kleingartenbereich zugelassenen Präparate ziemlich gering und für die systemische Anwendung wenig geeignet.

Confidor ist da eigentlich am besten geeigntet aber nicht für den HuK-Bereich zugelassen. Was mir noch am versprechendsten erscheint:

Bayer Garten Kombi-Schädlingsfrei (Wirkstoff: Thiacloprid - ein Neonicotinoid)

Wie auch immer, ohne konsequente Anwendung von systemischen Insektizide ists immer ein Flickwerk. Es stimmt schon, dass richtige Pflege ein unabdingbarer Teil des Pflanzenschutzes ist, aber wenns zur Massenvermehrung kommt, dann sind die Schäden trotzdem ganz erheblich.

Hier noch ein nützlicher Link: http://psm.zadi.de/psm/jsp/

Andreas75
14.09.2007, 01:20
Hallo!

Ich hatte mal Lizetan, als Kombigranulat, also mit Dünger versetzt, und eigentlich von der Wirksamkeit sehr gute Erfahrungen gemacht.

2004 hatte ich richtig heftig Wollläuse an einigen Pflanzen, daß war der ziemliche Höhepunkt, und es reichte mir, erstmals überhaupt seit 15 Jahren Kakteenkultur holte ich mir tödliche Chemie ins Haus...
Da es mir in den schmalen Zwischenräumen zwischen Topfrand und Pflanze unpraktisch und umständlich erschien, das Granulat ins Substrat einzuarbeiten, löste ich die empfohlene Dosis in Wasser auf (wozu ich das Granulat teils etwas zerstoßen mußte), und wässerte die betroffenen Pflanzen damit durchdringend.
Leider war das ganze ungefähr zu dieser Zeit, also kurz vor der Ruhezeit, wo sich dann der Düngeanteil des Kombigranulats etwas ungünstig auswirkte. In meiner Verzweiflung wendete ich es dennoch an, und als ich im Winterquartier beim üblichen gelegentlichen Kontrollieren die befallenen Pflanzen begutachtete, merkte ich schon die Wirkung, keine Laus rührte sich mehr, und bald darauf konnte ich die trockenen Läusemumien ohne weiteres von der Pflanze pusten oder spülen.
Eine Offenbarung war dies vor allem bei dieser unbedornten Mammillarienform, die auch aus den Areolen blühen kann, die war am stärksten befallen, und hernach lebte nicht eine Laus mehr auf ihr. Auch die anderen Pflanzen waren dann läusefrei, blühten aber aufgrund des Stickstoffanteils des Düngers im Granulat im Folgejahr, 2005, nur mäßig, wuchsen eher ^^...

Nun ja, die letzten zwei Jahre, also die Saisons 2005, 2006 und 2007 hatte ich so gut wie überhaupt gar keine Läuse mehr an den Pflanzen, es war wirklich allerhöchstens mal eine einzelne zu erwischen, doch dieses Jahr bemerkte ich ein wieder etwas stärkeres Auftreten, sicher durch den eher ungünstigen Sommer, der hier oben mit Sicherheit nicht zu warm war, wie die Meteorologen so sagen...
Mein Fazit, Lizetan hilft sehr gut und auch langfristig, meine Pflanzen, kann man sagen, scheinen in der Tat zwei Jahre geschützt gewesen zu sein, von zwei, drei Anwendungen... Man sollte es nur nicht kurz vor der Ruhezeit anwenden, wie ich es notgedrungen tun mußte, falls man Wert auf nächstjährige Blüte der Pflanzen legt...

Ansonsten hilft auch bei stärkerem Befall durchaus eine Brausedusche mit scharfem Strahl. Mein Ferocactus fordii hatte dies Jahr als einziger ein ziemliches Läuseproblem, ließ auch die Knospen stecken, bis ich ihn dann Anfang August mal nahm, Substrat abdeckte, und kräftig abbrauste. Alle Läuse bis auf zwei Muttertiere mit Gelege waren davon gespült, und auch diese beiden letzten Nester waren mit dem Zahnstocher eine Sache von Sekunden. Seit der Dusche zeigt der Fero keine Läuse mehr, wäre also vielleicht auch eine Option =)!

Grüße, Andreas

Chrissi
14.09.2007, 11:46
Hallo Euclid,

Du schreibst, dass Du das Mittel Bayer Garten Schädlingsfrei genommen hast. Ich habe im Moment wahnsinnnig mit Spinnmilben zu kämpfen. In der Beschreibung dieses Mittels steht aber nicht genau, wie es dosiert wird, wenn ich es über meine Kakteen giesse. Kann mir da jemand was zu sagen. Für jede Antwort bin ich dankbar.

LG Christa

Frischluft
14.09.2007, 13:18
... Ansonsten hilft auch bei stärkerem Befall durchaus eine Brausedusche mit scharfem Strahl. Mein Ferocactus fordii hatte dies Jahr als einziger ein ziemliches Läuseproblem, ließ auch die Knospen stecken, bis ich ihn dann Anfang August mal nahm, Substrat abdeckte, und kräftig abbrauste. Alle Läuse bis auf zwei Muttertiere mit Gelege waren davon gespült, und auch diese beiden letzten Nester waren mit dem Zahnstocher eine Sache von Sekunden. Seit der Dusche zeigt der Fero keine Läuse mehr, wäre also vielleicht auch eine Option =)!

Grüße, Andreas

Hallo Andreas,

das habe ich schon vergessen. Ich habe einmal einige verlauste Ferocacteen im Bauhaus gekauft (das ist die reinste Wolllaus-Zucht, die wissen das und tun nichts dagegen). Ich habe dann das Substrat komplett entfernt und die Kakteen in der Badewanne ganz kräftig abgeduscht und mit dem Zahnstocher nachgeholfen. Alle Wollläuse waren danach weg.

Gift sollte immer das letzte Mittel der Wahl bleiben!

Viele Grüße

Thomas

eyriesii
14.09.2007, 15:52
Gift sollte immer das letzte Mittel der Wahl bleiben!
Warum???
Wir reden doch hier nicht nur über Freilandkulturen, wo ich dieses Argument wegen evtl. Kollateralschäden nachvollziehen kann. Welcher vernünftige Grund sollte mich hindern, meine im GW oder sonstwo stehenden Kakteen mit einem systemischen Gift von einer solchen Plage zu befreien?
Deine Frischluft- und Wasserkuren in allen Ehren, nur sind sie leider kein universal einsetzbares Mittel, weil das einigen Pflanzen ganz schön das Outfit verhageln würde. Ich denke da besonders an blau bereifte oder stark bewollte Kakteen. Wie würde wohl z.B. eine Espostoa nach einem solchen Wasserbad aussehen?

eyriesii
14.09.2007, 15:55
Ich habe im Moment wahnsinnnig mit Spinnmilben zu kämpfen. In der Beschreibung dieses Mittels steht aber nicht genau, wie es dosiert wird, wenn ich es über meine Kakteen giesse.
Zur Dosierung kann ich Dir leider auch nichts sagen. Bedenke aber bitte, daß bei einem so starken Befall auch die Erde von den Biestern durchsetzt ist. Daher würde ich die Töpfe auf jeden Fall auch mit dem Mittel anstauen lassen.

Olaf usm Seyerland
14.09.2007, 18:36
Gegen Spimis helfen am Effektivsten Raumis. Also die Neudorffkarte bestelln und los!

Euclid
14.09.2007, 19:50
...
Du schreibst, dass Du das Mittel Bayer Garten Schädlingsfrei genommen hast. Ich habe im Moment wahnsinnnig mit Spinnmilben zu kämpfen. In der Beschreibung dieses Mittels steht aber nicht genau, wie es dosiert wird, wenn ich es über meine Kakteen giesse...

Ich habe "Bayer Garten Schädlingsfrei" noch nie verwendet, ich benutze auch die Zubereitung eines Neonicotinoids aber nicht die. Die letzte Wollaus habe ich mal vor 3 Jahren gesichtet Wurzelläuse habe noch nie in meiner Sammlung gehabt, aber das ist eine andere Angelegenheit.

Ich würde keine Neonicotinoid gegen Spinnmilben einsetzen, da ist die Wirkung bestenfalls eine Nebenwirkung. Bei einigen Präparaten (Formulierung - bzw. Zubereitung!) mit dem Wirkstoff Acetamiprid wir akarizide Wirkung angegeben (siehe Datenbanksuche oben) aber darauf würde ich mich keinesfalls veralassen. Mit Diemethoat-Präparten kann man unter Umständen was ausrichten.

Raubmilben hört sich gut an, wär auch ganz schön sich mal eine Raubmilbenzucht zuzulegen - welche Futtertieren braucht man denn denn da ;)?

Chrissi
15.09.2007, 11:53
Hallo,

erst mal vielen Dank für die Tips.

LG Christa

Olaf usm Seyerland
15.09.2007, 20:07
Die Raumis ernähren sich einzig von Spimis. Vorteil ist ganz besonders ihre schnellere Vermehrung, so dass auch bei starkem Befall ein rasches Auf- und Überholen seitens der Nützlinge garantiert sein dürfte. Nach Eliminierung aller Schädlinge wandern die überlebenden Raumis ab oder verhungern. Gelege beider Speciae bleiben erhalten, so dass die nachkommenden Raumis den Banditen endgültig den Rest geben werden.

Ulrich Haage
07.02.2008, 19:03
Im Moment ist an der Pflanze vermutlich nicht viel Stoffwechsel unterwegs - darum kommt der Wirkstoff nicht an die Laus - eine bessere Wirkung haben um diese Zeit dann Mittel die durch Gasphase direkt auf die Laus wirken (Bi58 - flüssig). Die Wirkung lässt sich noch verstärken, wenn die Pflanze in eine große Tüte gesperrt wird, aus der das Mittel nicht entweichen kann (und unsere Nase bekommt auch nix davon ab). Allerdings darf die dann nicht in die Sonne kommen, sonst gibt es gekochten Cistus. :rolleyes:

Nebenbei: ich bin kein Cistus-Experte und hab keine Erfahrung, ob es da ggf. Unverträglichkeiten gibt.

nl1133
07.02.2008, 20:45
hei@all, also ich wills mal nicht verschreien, aber ich hatte noch nie so Laeuse oder so. Ich gebe immer Neem als Granulat auf die Pflanzen drauf (also auf das Granulat) und das verhindert das evtl. toi toi toi....