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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schleim an Ariocarpus trigonus



echinocereus
26.09.2007, 16:31
Hallo Ihr,

haben vorgestern das erste Mal einen Art "Schleim" an einem vor 19 Jahren als Sämling erstandenen Ariocarpus trigonus entdeckt. Schleim lies sich abwaschen, es waren keinerlei Schädlinge oder Beschädigungen an der Pflanze erkennbar. Vorsorglich (vielleicht ein Pilz) haben wir nach Säuberung mit Kohlepulver behandelt (deswegen ist der trigonus auch so schwarz im Moment). Nun kommt er / es aber wieder :evil:

Kann jemand uns verraten was das ist :confused:

http://www.echinocereus.de/temp/forum002.jpg

Reviger
26.09.2007, 17:32
Hallo Ihr

Mal eine Frage kommt dieser "Schleim " aus der Pflanze ?
Denn für Schneckenschleim ist er zu dick, außerdem ist er auch zu bläulich für selbigen!

Ich hatte einen Echinocereus pulchellus, bei dem sah das genau so aus habe in beiseite gestellt und nicht mehr gegossen.
Bei mir war es eine Wunde am Pflanzenkörper in der Höhe des Wurzelhalses.
Ich nehme an Er hat eine der Wassergaben nicht verkraftet hat !
Alle anderen Kakteen sahen völlig normal aus und sind bis Heute Kerngesund!


gruss Reviger

echinocereus
26.09.2007, 18:13
Hallo,

können wir nicht sagen. Man sieht keinerlei Verletzungen oder Austrittsstellen an der Pflanze. Sie absolut intakte Wurzeln in gefüllt und kern gesund. Schneckenschleim können wir aufgrund der Konsistenz ausschließen. Das Zeug lässt sich leicht mit Wasser wegwaschen.

Weitere Ideen ?!?!?!

Petra Koch
26.09.2007, 23:14
Hallo,
vielleicht solltet Ihr den Ariocarpus vorsorglich umtopfen und dabei den Wurzelbereich untersuchen. Vielleicht hat sich ja doch ein krabbeliger, unbekannter Untermieter eingenistet. Wüßte jetzt zwar nicht, was da an "Viehzeug" in Frage käme, würde aber auf alle Fälle die ganze Pflanze untersuchen.

Viele Grüße
Petra

echinocereus
27.09.2007, 01:54
Hallo,
vielleicht solltet Ihr den Ariocarpus vorsorglich umtopfen und dabei den Wurzelbereich untersuchen. Vielleicht hat sich ja doch ein krabbeliger, unbekannter Untermieter eingenistet. Wüßte jetzt zwar nicht, was da an "Viehzeug" in Frage käme, würde aber auf alle Fälle die ganze Pflanze untersuchen.

Haben wir und nichts war zu erkennen

Michael Wolf
27.09.2007, 07:11
Hallo,

ich würde ihn austopfen und ausgetopft liegen lassen, eventuell den ganzen Winter so machen. Schaden wird es ihm sicher nicht und sollte es dann wieder auftreten, hat man es so vielleicht besser im Griff bzw. erkennt eventuell die Ursache besser.

achim030169
27.09.2007, 09:01
Hallo echinocereus,

ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich meine im Laufe meines Biologie-Studiums so etwas schon gesehen zu haben.

Es könnte sich um eine Form von Blaualgen (Cyanobacteria) handeln, die bei ausreichender Feuchtigkeit einen schleimigen Belag bilden, der die Konsistenz von Pudding besitzt. Bei Trockenheit sind sie kaum zu erkennen!

Sollte dies der Fall sein, besteht wohl keine Gefahr für den Ariocarpus. Ein Wechsel des Substrats wird das wohl beheben.

Gruß und gute Überwinterung!

Achim

eyriesii
27.09.2007, 09:34
Ich würde auf jeden Fall auf eine externe Ursache tippen. Mir ist nicht bekannt, daß Ariocarpen derartiges Sekret produzieren können.

echinocereus
27.09.2007, 14:07
Hallo miteinander,

hier noch eine Meinung von einem befreundeten Professor der Biologie die wir Euch nicht vorenthalten wollen: ...meiner Vermutung nach ist ein Schleimpilz der Übeltäter. Das ist ein Wunder von Organismus, von dem die Wissenschaft noch nicht ganz überzeugt ist, was es ist. Jedenfalls ist es ein Konglomerat, eine Assoziation von Zellen, die zielgerilchtet kriechen können und in den verschiedensten Ausprägungen auftreten köönen. Wundert Euch nicht, wenn das Wunderding nächstens gelb und turmartig ist. Weiter vermute ich, dass da was im Ario faul ist, er nährt sich von Moderholz. Aslo mal umtopfen und neues Substrat einfüllen. Ein Schädling ist der Schleimpilz nicht, sondern ein Saprophyt. Vorsorglich würde ich auch ein Pilzmittel spritzen Viel Glück.

Danke auch für Eure Hinweise !!!

Ralph
27.09.2007, 15:28
Hallo Martina & Andreas,

die Bewertung des Professors erinnert mich an eine Fernsehsendung (vor einem Jahr oder länger) zu genau diesem Thema. Diese Gebilde sind demnach in unseren heimischen Wäldern eine normale Erscheinung. Der Schleim bewegt sich tatsächlich nach der Methode Versuch-und-Fehler (Bei Erkennung einer Sackgasse erfolgt der Rückzug und dann ein Richtungswechsel) zu seiner nächsten Nahrungsquelle. Bevorzugte Ziele waren totes Holz und andere (richtige) Pilze. Diese wurden großflächig überzogen und dann verarbeitet. Irgendwann wurde dann auch ein Fruchtkörper gebildet, bizarr in Farbe (gelb, orange) und Form. Nach Abwurf der Sporen vertrocknete das Ganze, wobei ich nicht mehr weiß, ob ein Teil des Schleimes die Wanderung fortsetzte. Beindruckend waren diese Gebilde in ihrem Wandel durch die Darstellung in Zeitraffer, wie die Invasion aus einer anderen Welt.

Viele Grüße
Ralph

noisi
27.09.2007, 17:33
Ich denke nicht das das da oben ein Schleimpilz ist, Schleimpilze sehen dann doch etwas anders aus.

Jessy
02.10.2007, 09:48
Halte uns mal auf dem laufenden wie sich die Sache weiter entwickelt!
By Jessy

Michael Wolf
09.10.2007, 15:41
Ich hatte ja schon geschrieben, das ich sowas noch nie gesehen habe. Tja, nun komm ich heute ins Gewächshaus und was sehe ich da an einem A. retusus v. elongatus?!
http://www.bildercache.de/thumbnail/20071009-153552-98.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20071009-153552-98.jpg)
http://www.bildercache.de/thumbnail/20071009-153621-67.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20071009-153621-67.jpg)

Scheint rein optisch das gleiche Schadbild zu sein. Leicht gegossen hab ich Pflanzen am Sonnabend. In dem Substrat stehen sie schon seit ca. 3 Jahren und ich hatte noch nie so eine "Erscheinung". Werd die Pflanze aber sicher heute noch austopfen, Substrat entsorgen und erst mal ausgetopft liegen lassen.

Btw. die Bilder sind von meinem Handy, von daher nicht so dolle, aber ich glaube man sieht was ich meine.

Andi
09.10.2007, 19:57
Hallo zusammen,
Ich hatte letztes Jahr etwas ähnliches an einem Ariocarpus retusus SB 68.

Die Pflanze wollte nicht so recht, sah irgendwie nicht gesund aus. Darauf habe ich sie ausgetopft. Sie hatte an der Rübe eine kleine Wölbung, ähnlich einem Pickel. Als ich die Stelle berührt habe, hat es richtiggehend Schleim aus der Pflanze gespritzt. Der Schleim sah sehr ähnlich aus, wie auf auf den Bildern. Daraufhin habe ich die ganze Pflanze grünlich untersucht und dabei spritzte noch aus einer zweiten Stelle Schleim. Ansonsten konnte ich an der Pflanze nichts ungewöhnliches feststellen.

Ich habe die Rübenwurzel dann in einem Fungizid gebadet und die Pflanze gründlich abtrocknen lassen. Danach habe ich sie wieder eingepflanzt. Sie lebt heute noch, jedoch hat sie in diesem Jahr absolut keinen Zuwachs gemacht und der Zustand ist auch nicht besonders gut.

Die Ursache des ganzen ist mir bis heute ein Rätsel.

AstrophytumX
11.12.2008, 18:14
Hallo,

ich habe vorgestern beim durchsehen einen A. kotschoubeyanus entdeckt wo augenscheinlich der gleiche Schleim auf der Pflanze war.
Habe ihn mit rein genommen und die vertrockeneten Blütenreste entfernt,es schien mir als wenn das der Auslöser war.
Ich erinnerte mich an dieses Thema und wollte am folgenden Tag ein Foto davon machen aber er war weg...
Hats den Pflanzen geschadet?
Michael lebt der Ario noch?

Michael Wolf
11.12.2008, 18:19
Michael lebt der Ario noch?

Ja, ich hatte ihn damals ausgetopft und auch so überwintert und erst gegen Ende des Winters wieder in trockenes Substrat getopft.

Reviger
12.12.2008, 01:08
Hallo Ihr

Mal eine Frage kommt dieser "Schleim " aus der Pflanze ?
Denn für Schneckenschleim ist er zu dick, außerdem ist er auch zu bläulich für selbigen!

Ich hatte einen Echinocereus pulchellus, bei dem sah das genau so aus habe in beiseite gestellt und nicht mehr gegossen.
Bei mir war es eine Wunde am Pflanzenkörper in der Höhe des Wurzelhalses.
Ich nehme an Er hat eine der Wassergaben nicht verkraftet hat !
Alle anderen Kakteen sahen völlig normal aus und sind bis Heute Kerngesund!


gruss Reviger


Hallo zusammen,

Ich zitiere mich hier einmal bewusst selber, denn ich muss meine Aussage revidieren!
Mein Ecc. pulchellus hatte ich auch wie hier schon beschrieben kurz zuvor umgetopft, dabei muss ich wohl die Rübenwurzel verletzt haben wodurch dieser mir dann auch eingegangen ist:(.
Um auf den Ariocarpus retusus v. elongatus zu kommen, hierbei könnte dabei daselbe passtiert sein!?
Und auch hier blutet die Pflanze regelrecht aus, und ist kaum noch zu retten!

Hier könnt vielleicht noch ein beherzter schnitt helfen, um die Pflanze dann anschließend zu pfropfen.
Allerdings bringt das natürlich nur etwas, wenn der Zentralzylinder der Pflanze noch nicht unter der Verletzung gelitten hat!( Wie bei einem Pilzbefall zum Beispiel!)

Ich habe meinen Ecc. pulchellus, damals dann auch ausgetopft und die Wunde mit reichlich Holzkohlepulver behandelt. Es half aber nicht mehr, da die Verletzung schon zu tief in der Pflanze war, wodurch Er mir Schlussendlich dann doch einging!:(

Gruss Reviger

Bimskiesel
13.12.2008, 16:15
Manchmal ist es wundersam... Gestern las ich in dem frisch eingetroffenen Buch Die Gattung Ariocarpus von van Heek und Strecker folgendes:

"Auch beim Umtopfen sollte man Verletzungen der Wurzeln - und besonders der Wurzelrübe - vermeiden, da es anderenfalls leicht zum "Ausbluten" der Pflanze kommen kann. Der auslaufende Schleim drückt sich dann wie ein kleiner stetiger Strom aus dem Pflanzenkörper hinaus und ist kaum zu stoppen."

Das bekräftigt Revigers Aussage im vollen Umfang oder?

Gruß, Antje

P.S.: Ich hoffe, ich habe mit dem Zitat keine Urheberrechte verletzt...

Reviger
13.12.2008, 22:12
Manchmal ist es wundersam... Gestern las ich in dem frisch eingetroffenen Buch Die Gattung Ariocarpus von van Heek und Strecker folgendes:

"Auch beim Umtopfen sollte man Verletzungen der Wurzeln - und besonders der Wurzelrübe - vermeiden, da es anderenfalls leicht zum "Ausbluten" der Pflanze kommen kann. Der auslaufende Schleim drückt sich dann wie ein kleiner stetiger Strom aus dem Pflanzenkörper hinaus und ist kaum zu stoppen."

Das bekräftigt Revigers Aussage im vollen Umfang oder?

Gruß, Antje

P.S.: Ich hoffe, ich habe mit dem Zitat keine Urheberrechte verletzt...



Hi Antje

Na wenn das mal keine Nachträgliche Bestätigung meiner Erfahrung ist, dann finde ich dies mehr als nur Klasse!
Danke schön für die Blumen;)!

Gruss Reviger

Travelbear
14.12.2008, 01:02
Hallo Leute,
ich habe eine Ariocarpus lloydii, der als ich ihn bekommen hatte, eine sehr große Faulstelle an der Rübenwurzel hatte. Diese hatte ich damals sehr sorgfältig ausgeschabt, dann mit einem Pilzschutzmittel bestäubt und anschließend mit einem Baumwundharz gut versiegelt. Eigentlich hatte ich der Pflanze keine Hoffnung gegeben, da einerseits die Faulstelle fast bis an das Leitgewebe reichte, andererseits aber auch tief in das Rübeninnere zur Pflanze hin ging. Aber meine Aktion hat der Pflanze geholfen und heute, 15 Jahre danach lebt sie immer noch und zeigt keinerlei Schwächen gegenüber meinen anderen Arios. Vielleicht ist Wundharz eine gute Methode derartige nachklaffende Wunden zu versiegeln und die Pflanze vor dem Ausbluten zu bewahren.... Ein Versuch ist es allemal wert, da so wie die Pflanze aussieht auch schon etwas älter ist.

Gruß Peter

Reviger
15.12.2008, 23:04
@ Peter

Klasse Idee wenn Sie funktioniert, sollte man einmal im Auge behalten. Danke!

Wobei natürlich die Voraussetzung ist, das der Zentralzylinder der Pflanze noch nicht beschädigt worden ist, denn sonst hilft auch das Mittel ganz sicher nicht mehr!;)

Gruss Olaf:D

eyriesii
17.12.2008, 00:31
Manchmal ist es wundersam... Gestern las ich in dem frisch eingetroffenen Buch Die Gattung Ariocarpus von van Heek und Strecker folgendes: ...
Ich habe an dem Buch sehr großes Interesse. Leider wird es als Sonderpublikation der DKG wohl nur an ihre Mitglieder verkauft. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man das Buch trotzdem erwerben könnte? Oder gibt es hier vielleicht ein DKG-Mitglied, der selbst kein besonderes Interesse an Ariocarpen hat und es für mich bestellen könnte?

Bimskiesel
17.12.2008, 21:50
@ eyriesii:

das wäre auch mein Vorschlag gewesen: ein DKG-Mitglied suchen, das auf seinen Anspruch verzichtet und Dir das Exemplar "Die Gattung Ariocarpus" abtritt. Leider kann ich da nicht weiter helfen, denn mein Anspruch auf ein Exemplar ist mit dem Erwerb erloschen. :oops:

Versuche es doch per Suchanzeige hier im Kakteen-Forum.

Viel Glück, Antje

robby
23.12.2008, 09:28
Hallo zusammen,

beim mysteriösen Schleim handelt es sich m.E. ziemlich sicher um eine Blaualgeninvasion. Dies wurde anfangs auch bereits von Achim vermutet.

Das Phänomen wird auch in Pilz- ,Garten- und Aquarienforen regelmäßig diskutiert. Das Wachstum erfolgt praktisch über Nacht, Feuchtigkeit und Dünger vorausgesetzt, und hält sich dann recht lange. Hier ein Beispiel:

http://www.mein-schoener-garten.de/jforum/posts/list/160203.page

Schleimpilze sind es übrigens definitiv nicht und Blaualgen sind sowas ähnliches wie Bakterien (nicht mit Grünalgen verwechseln).

Grüßle
Robby

Bimskiesel
23.12.2008, 22:17
@ Echinocereus:

mich würde mal interessieren, wie es mit Eurem Ario weitergegangen ist. Gibt es was Neues?

Gruß, Antje

echinocereus
24.12.2008, 04:14
Unserer hat sich gefangen und schaut wieder prima aus

Bimskiesel
25.12.2008, 19:52
@ Echinocereus:

es ist schön, das zu lesen. Viel Glück weiter mit ihm, und auf dass er Euch nicht wieder so erschreckt. ;-)

Beste Wünsche, Antje

Grumpf
31.12.2008, 19:47
Moin Moin

hab gelesen Ariocarpus hat von hause aus Schleimkanäle und produziert diesen auch die einheimischen benutzten diesen schleim als klebstoff (bevor der UHU in die tube kam)