Kathrein
03.12.2007, 13:24
Hallo zusammen,
seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich nun schon mit Kakteen, was liegt also näher, die stacheligen Gesellen auch mal in ihrer Heimat anzuschauen. Nach einigen Recherchen fanden wir www.cactusexpeditions.com.ar. Der Reiseplan gefiel uns, ein kurzer Kontakt zu einem Mitreisenden einer früheren Tour bestätigte den guten Eindruck, also buchten wir.
Schon vor unserem Start wurden wir regelmäßig mit Informationen versorgt. Im November 2007 ging es endlich los. Nach langem Flug über Madrid und Santiago de Chile kamen wir im argentinischen Cordoba an, wo wir von Organisator und Guide Guillermo Rivera abgeholt wurden. Am nächsten Morgen startete die Tour in die Welt der Kakteen. Wir waren insgesamt 11 Leute, mein Mann Uwe und ich aus Deutschland, ein Spanier, eine in Argentinien lebende Österreicherin, und 7 Amerikaner. Für die Zeit der Reise hatte Guillermo einen Bus gemietet, der bot 22 Sitze und damit genügend Platz für alle, und natürlich auch für Gepäck (was im Laufe der Reise durch diverse Einkäufe irgendwie immer mehr wurde) und die Verpflegung. Hector, unser Fahrer, chauffierte uns mühelos auch durch schwierige Passagen, und war zudem immer gut gelaunt, hilfsbereit und freundlich. Außerdem hielt er natürlich auch den Bus in Schuss. Leider sprach er nur Spanisch, was dem Ganzen aber keinen Abbruch tat. Prinzipiell war die „Toursprache“ Englisch, „Hände und Füße“ gingen natürlich auch, und die botanischen Namen sind ja abgesehen von der natürlich etwas unterschiedlichen Aussprache eh international.
Auf den verschiedenen Tagesetappen durchreisten wir mehrere Provinzen bis hin zur nördlichsten und gleichzeitig höchstgelegenen Übernachtung unserer Reise, der Stadt La Quiaca, die auf ca. 3.440m üNN nahe der bolivianischen Grenze liegt. Wir besuchten jeweils mehrere Kakteenstandorte wo wiederum verschiedene Kakteenarten wuchsen. Wir sahen u.a. wunderschöne Trichocereen (z.B. T. terscheckii, T. pasacana, T. candicans, T. poco), viele Gymnocalycien (wie G. spegazzini, G. schickendatzii), Rebutien, Lobivien, Echinopsen (z.B. Echinopsis leucantha), … Viele waren gut versteckt, wie z.B. einige Gymnocalycien, die quasi komplett in der Erde „eingelassen“ waren, oder Blosfeldia liliputana, die schon durch ihre Größe schwer zu erspähen war. Andere, wie T. terscheckii, T. pasacana oder Stetsonia coryne waren weithin sichtbar. Dazu sahen wir noch viele Bromelien, Tillandsien, Puyas usw. und hier und da auch interessante Vögel. Guillermo zeigte uns die Pflanzen selbst in den kleinsten Felsspalten und gab immer bereitwillig, ausführlich und sehr geduldig Auskunft zu all unseren Fragen. An der einen oder anderen Stelle waren natürlich Kletterkünste gefragt (der Ausspruch „it’s an easy access“ wurde schnell zum geflügelten Wort), aber der allseits bekannte „Herdentrieb“ machte es auch (uns) Ungeübten schwer, unten zu bleiben. Außerdem waren wir eine tolle Truppe, da war immer eine helfende Hand von Guillermo, Hector (der, obwohl er nicht zu den Cactophilen gehörte, immer tatkräftig mitsuchte), oder einem Mitreisenden zu Seite. An den verschiedenen Stopps hatten wir genügend Zeit, die Pflanzen und ihre Umgebung zu erkunden oder über das jeweilige Aussehen zu diskutieren, immer unter dem fachkundigen Auge von Guillermo, der sich bestens in der Kakteenwelt Argentiniens sowie allgemein in Flora und Fauna auskennt.
Wir hatten das Glück, viele Kakteen auch in Blüte zu sehen, da wurde auch eben mal ein Stopp eingeschoben, wenn Guillermo in erreichbarer Entfernung eine Kaktusblüte entdeckt hatte. Auch bei sonst anstehenden Problemen stand er immer mit Rat und Tat zu Seite.
Während der Tour waren wir in Hotels untergebracht, manche waren recht einfach, die meisten aber gute bzw. sehr gute Mittelklasse und allesamt sauber und ordentlich. Auch für ausreichende, abwechslungsreiche und gut schmeckende Verpflegung war gesorgt, mittags machten wir Picknick in der Natur, abends gab’s dann was Warmes, meist kombiniert mit einem leckeren argentinienschen Wein. Vor dem Abendessen gab es regelmäßig noch ein kurzes Meeting, um die Ereignisse des Tages zusammenzufassen und die gesehenen Kakteen beim exakten Namen zu nennen, eine Institution die alle zu schätzen gelernt haben.
Auch die kulturelle Seite kam nicht zu kurz - Ruinen von Indianer- und Inka- Festungen, Museen, Kirchen, idyllische Städtchen, Marktplätze, und natürlich die großartige Landschaft sowie ausreichend Möglichkeiten zum Einkaufen. Nicht zu vergessen sind dabei auch die Weinverkostungen und der letzte Abend, der noch eine besondere Überraschung bereit hielt…
Nach 16 Tagen hieß es dann Abschied nehmen. Für uns war diese Reise ein Rundum-Sorglos-Paket von der Ankunft in Cordoba bis zum Abflug Richtung Heimat, was unsere Erwartungen mehr als übertraf. Es war eine erlebnisreiche, durchdachte, und bestens organisierte Reise, die, obwohl es eine Gruppentour war, immer eine persönliche und individuelle Note hatte. Wir hatten 2 wunderschöne Wochen in Argentinien, nicht nur wegen der Kakteen - aus unserer Sicht eine uneingeschränkt empfehlenswerte Reise!
Natürlich hatten wir auch Gelegenheit zum Fotografieren, was für uns heißt dass wir wieder so viele Fotos gemacht haben, dass wir nicht wissen, wo wir mit Aussuchen anfangen sollen. Eine kleine Auswahl wird demnächst eingestellt, bitte habt etwas Geduld (wir sind schon dabei ;) )…
Wer weitere Fragen hat, kann mich gerne per PN kontaktieren (bitte auch hier etwas Geduld mitbringen…).
Viele Grüsse
Kathrein
seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich nun schon mit Kakteen, was liegt also näher, die stacheligen Gesellen auch mal in ihrer Heimat anzuschauen. Nach einigen Recherchen fanden wir www.cactusexpeditions.com.ar. Der Reiseplan gefiel uns, ein kurzer Kontakt zu einem Mitreisenden einer früheren Tour bestätigte den guten Eindruck, also buchten wir.
Schon vor unserem Start wurden wir regelmäßig mit Informationen versorgt. Im November 2007 ging es endlich los. Nach langem Flug über Madrid und Santiago de Chile kamen wir im argentinischen Cordoba an, wo wir von Organisator und Guide Guillermo Rivera abgeholt wurden. Am nächsten Morgen startete die Tour in die Welt der Kakteen. Wir waren insgesamt 11 Leute, mein Mann Uwe und ich aus Deutschland, ein Spanier, eine in Argentinien lebende Österreicherin, und 7 Amerikaner. Für die Zeit der Reise hatte Guillermo einen Bus gemietet, der bot 22 Sitze und damit genügend Platz für alle, und natürlich auch für Gepäck (was im Laufe der Reise durch diverse Einkäufe irgendwie immer mehr wurde) und die Verpflegung. Hector, unser Fahrer, chauffierte uns mühelos auch durch schwierige Passagen, und war zudem immer gut gelaunt, hilfsbereit und freundlich. Außerdem hielt er natürlich auch den Bus in Schuss. Leider sprach er nur Spanisch, was dem Ganzen aber keinen Abbruch tat. Prinzipiell war die „Toursprache“ Englisch, „Hände und Füße“ gingen natürlich auch, und die botanischen Namen sind ja abgesehen von der natürlich etwas unterschiedlichen Aussprache eh international.
Auf den verschiedenen Tagesetappen durchreisten wir mehrere Provinzen bis hin zur nördlichsten und gleichzeitig höchstgelegenen Übernachtung unserer Reise, der Stadt La Quiaca, die auf ca. 3.440m üNN nahe der bolivianischen Grenze liegt. Wir besuchten jeweils mehrere Kakteenstandorte wo wiederum verschiedene Kakteenarten wuchsen. Wir sahen u.a. wunderschöne Trichocereen (z.B. T. terscheckii, T. pasacana, T. candicans, T. poco), viele Gymnocalycien (wie G. spegazzini, G. schickendatzii), Rebutien, Lobivien, Echinopsen (z.B. Echinopsis leucantha), … Viele waren gut versteckt, wie z.B. einige Gymnocalycien, die quasi komplett in der Erde „eingelassen“ waren, oder Blosfeldia liliputana, die schon durch ihre Größe schwer zu erspähen war. Andere, wie T. terscheckii, T. pasacana oder Stetsonia coryne waren weithin sichtbar. Dazu sahen wir noch viele Bromelien, Tillandsien, Puyas usw. und hier und da auch interessante Vögel. Guillermo zeigte uns die Pflanzen selbst in den kleinsten Felsspalten und gab immer bereitwillig, ausführlich und sehr geduldig Auskunft zu all unseren Fragen. An der einen oder anderen Stelle waren natürlich Kletterkünste gefragt (der Ausspruch „it’s an easy access“ wurde schnell zum geflügelten Wort), aber der allseits bekannte „Herdentrieb“ machte es auch (uns) Ungeübten schwer, unten zu bleiben. Außerdem waren wir eine tolle Truppe, da war immer eine helfende Hand von Guillermo, Hector (der, obwohl er nicht zu den Cactophilen gehörte, immer tatkräftig mitsuchte), oder einem Mitreisenden zu Seite. An den verschiedenen Stopps hatten wir genügend Zeit, die Pflanzen und ihre Umgebung zu erkunden oder über das jeweilige Aussehen zu diskutieren, immer unter dem fachkundigen Auge von Guillermo, der sich bestens in der Kakteenwelt Argentiniens sowie allgemein in Flora und Fauna auskennt.
Wir hatten das Glück, viele Kakteen auch in Blüte zu sehen, da wurde auch eben mal ein Stopp eingeschoben, wenn Guillermo in erreichbarer Entfernung eine Kaktusblüte entdeckt hatte. Auch bei sonst anstehenden Problemen stand er immer mit Rat und Tat zu Seite.
Während der Tour waren wir in Hotels untergebracht, manche waren recht einfach, die meisten aber gute bzw. sehr gute Mittelklasse und allesamt sauber und ordentlich. Auch für ausreichende, abwechslungsreiche und gut schmeckende Verpflegung war gesorgt, mittags machten wir Picknick in der Natur, abends gab’s dann was Warmes, meist kombiniert mit einem leckeren argentinienschen Wein. Vor dem Abendessen gab es regelmäßig noch ein kurzes Meeting, um die Ereignisse des Tages zusammenzufassen und die gesehenen Kakteen beim exakten Namen zu nennen, eine Institution die alle zu schätzen gelernt haben.
Auch die kulturelle Seite kam nicht zu kurz - Ruinen von Indianer- und Inka- Festungen, Museen, Kirchen, idyllische Städtchen, Marktplätze, und natürlich die großartige Landschaft sowie ausreichend Möglichkeiten zum Einkaufen. Nicht zu vergessen sind dabei auch die Weinverkostungen und der letzte Abend, der noch eine besondere Überraschung bereit hielt…
Nach 16 Tagen hieß es dann Abschied nehmen. Für uns war diese Reise ein Rundum-Sorglos-Paket von der Ankunft in Cordoba bis zum Abflug Richtung Heimat, was unsere Erwartungen mehr als übertraf. Es war eine erlebnisreiche, durchdachte, und bestens organisierte Reise, die, obwohl es eine Gruppentour war, immer eine persönliche und individuelle Note hatte. Wir hatten 2 wunderschöne Wochen in Argentinien, nicht nur wegen der Kakteen - aus unserer Sicht eine uneingeschränkt empfehlenswerte Reise!
Natürlich hatten wir auch Gelegenheit zum Fotografieren, was für uns heißt dass wir wieder so viele Fotos gemacht haben, dass wir nicht wissen, wo wir mit Aussuchen anfangen sollen. Eine kleine Auswahl wird demnächst eingestellt, bitte habt etwas Geduld (wir sind schon dabei ;) )…
Wer weitere Fragen hat, kann mich gerne per PN kontaktieren (bitte auch hier etwas Geduld mitbringen…).
Viele Grüsse
Kathrein