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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfolgsquote bei Aztekien und Strombocacteen



Kaktusjo
04.02.2008, 19:27
Hallo Leute,

ich wollte mal in die Runde fragen, wieviel Prozent der Sämlinge ihr so bei Aztekien und Strombocacteen durchbekommt?
Ich habe Aztekium ritterii und hintonii im Dezember 2006, im März 2007 und im Mai 2007 ausgesät. Strombocactus disciformis habe ich im Dezember 2006 und im Juli 2007 ausgesät. Alle Aussaaten fanden per Fleischer-Methode statt. Die Aztekium ritterii und hintonii, die ich im Dezember 2006 gesät habe, wurden in reinem Lehm ausgesät. Die ritterii sind leider eingegangen, weil sie mal überschwämmt wurden und daraufhin verpilzt sind. Die hintoniis vom Dezember, die ich zu 100 Korn ausgesät habe, sind zu ca. 35% gekeimt. Vor ein paar Monaten habe ich sie in eine Mischung aus Bims, Ton, Sand und etwas Lehm pikiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch ca. 22 Sämlinge. Jetzt sind es noch 19 Pflanzen. Diese sahen anfangs richtig prallsaftig aus, mittlerweile sehen 2 der Sämlinge nicht mehr so toll aus.
Die Strombos habe ich zu ca. 200-400 Korn ausgesät, ebenfalls in reinem Lehm. Anfangs hatte ich hunderte Sämlinge. Diese haben sich teilweise regelrecht eingedrückt. Daher musste ich pikieren. Ich habe einen Grossteil in Bims pikiert und einen etwas kleineren Teil im bisherigen Topf gelassen. Mittlerweile habe ich noch ca. 30,40 Stück, davon einige recht mickerig.
Im März habe ich ca. 500 Korn Aztekium ritterii und etwa 200 Korn Aztekium hintonii ausgesät. Das Substrat war diesmal ein fertig gemischtes. Mir wurde empfohlen noch Kalk reinzumischen und die Samen etwas zu übersieben aber nur minimal. Von den ritterii sind etwa 80, 90 Korn gekeimt. Das finde ich schon mager Von den hintonii ca. 50. Das Substrat liess ich anfangs immer feucht. Nach einiger Zeit habe ich es auch mal abtrocknen lassen. Daraufhin sind mir besonders von den ritterii viele eingetrocknet auch weil das Substrat sehr unangenehm zusammengebacken ist. Da das alles sehr schlecht aussah, habe ich die ritterii mittlerweile pikiert. Momentan stehen sie alle in einem Gemisch aus Ton, Bims Sand und etwas Lehm. Anfangs hielt ich sie recht feucht, damit die Wurzeln neu ausgebildet werden konnten. Nun verringere ich das Wasser etwas. Leider sind jetzt nur noch etwa 10 Sämlinge übrig, Tendenz fallend. Die Ausfälle sind entweder eingetrocknet oder gelblich geworden. Die hintoniis stehen noch in der schlechten Erde, weil sie besser damit klargekommen sind. Hier sind noch etwa 15-20 brauchbare Sämlinge am Start.
Im Mai habe ich nochmal 500 Korn Aztekium ritterii sowie 200 Korn Aztekium hintonii ausgesät, da ich da schon Probleme bei der vorherigen Aussaat festgestellt habe, aber unbedingt meine selbstgezogenen Aztekien haben will. Ich habe verschiedene Substrate ausprobiert. Für die ritterii habe ich Lehm, Bims von ca. 3mm ( feineren hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht), Ton ( so ähnlich wie Seramis) und eine fertige Aussaaterde auf rein mineralischer Basis genommen. Die hintoniis wurden in Ton und in die Fertigerde gesät. Das Ergebnis ist nun, dass die hintoniis in der Fertigmischung jetzt schon ca. 2-3mm Durchmesser haben und etwa so gross oder teilweise vom Volumen sogar grösser sind, als die hintoniis vom Dezember06! Ich habe diese auch etwa 6-7 Monate unter Verschluss und dauerfeucht gehalten. Das ist ihnen offenbar sehr bekommen. Insgesamt sind von den ca. 100 in die Fertigmischung gesäten Korn etwa 30 Korn gekeimt. Jetzt sind noch etwa 20-25 übrig. Die hintoniis, die im Ton stehen sind nicht mal halb so gross und sie gehen mir momentan reihenweise kaputt.
Die ritterii, die in Ton gesät wurden, sind ebenfalls sehr kümmerlich und trocknen oder faulen mir mehr und mehr weg. Algen kamen leider auch noch dazu. Der Lehmtopf wurde vollständig überwuchert. Ich habe ca. 20 Sämlinge notpikiert. Überlebt haben davon nur zwei. Die Sämlinge, die im Bims standen, sind auch größtenteils eingegangen. Da sind von ca. 40,50 jetzt noch 2-5 übrig, denen ich ne Chance einrechne. In der Fertigerde sind zwar noch mehr Sämlinge übrig aber die meisten sind sehr schrumpelig. Sie sind einfach nur gekeimt und haben das Wachstum dann eingestellt. Insgesamt sind dort noch ca.4, 5 Sämlinge, die was werden könnten.
Die Strombocacteen, die ich im Juli ausgesät habe, sind in reinen Lehm und in Bims gesät worden. Die Lehmsämlinge sind sehr kümmerlich. Die Bimssämlinge sind schon richtig gross und saftig grün. Das scheint wirklich gut zu klappen.
So nach all diesen Informationen über meine Aussaat würde ich gerne mal wissen, wie das bei euch so mit Verlusten aussieht und was die Ursache für meine horrenden ritteriiausfälle sein kann? Aztekien gehören zu meinen absoluten Lieblingspflanzen. Deswegen will ich die unbedingt selbst erfolgreich aussäen. Aber das kann doch nicht normal sein, dass einem weit über 90% eingehen oder? Wie haltet ihr diese Sämlinge? Ich dachte vor Kurzem, dass ich die Aztekien wohl schaffe aber mittlerweile bin ich schon etwas frustriert, hauptsächlich bei den ritterii. Ich möchte in ein paar Tagen neu aussäen. Diesmal 1000 Korn Aztekium ritterii, 100 Korn Aztekium hintonii sowie 300 Korn Strombocactus pulcherrimus. Ich werde wohl diesmal feinen Bims nehmen und mit Blähschiefer experimentieren. Da ich aber keine Lust habe, wieder so viel an Verlusten zu haben, wäre ich sehr froh über Tips gerade was die viel schwierigeren ritterii betrifft.

Gruss Johannes
PS: Ich stelle sobald ich es schaffe mal Bilder der unterschiedlichen Aussaaten rein

Tatjana
04.02.2008, 22:07
Hallo Johannes,
über Aztekien habe ich leider nichts zum Berichten. Mit Strombo habe ich schon einige Erfahrungen gesammelt.
Strombocactus disciformis habe ich vor zwei Jahren ausgesät. Ich habe 20K Portion gekauft, habe aber dort viel mehr gefunden. Diese staubartigen Körner nachzuzählen war mir zu viel Arbeit. Davon sind ca. 50 Sämlinge gekeimt.
Für Aussaaterde habe ich Bims, Lavasplit und ein wenig Zeolith bis zur kleineren Fraktion ausgesiebt. Die Oberfläche mit dem feinen weisen Quarzsand verdeckt und die Körner einzeln auf die feuchte Oberfläche mit solchen Abständen verteilt, sodass ich nicht das erste Jahr pikieren muss. Das geht relativ einfach mit gespitztem Kunststoffstift. Wenn die Spitze ein wenig nass ist, klebt das Körnchen an der Spitze und wenn die Spitze mit dem Korn die feuchte Erde berührt, bleibt der Korn an der Erde haften.
Den Aussaattopf habe ich noch in der warmen Chinosollösung gebeizt, mit Frischhaltefolie überzogen und in der warmen (ca 28°C) Anzuchtkiste gelassen. Ein halbes Jahr lang habe ich nichts mehr getan, außer aus Neugierde reingeguckt. Natürlich, habe ich auch kontrolliert, dass es unter der Folie immer gleichmäßig nass bleibt. Dafür habe ich ab und zu das Töpfchen in warmes Wasser ganz kurz gestellt. Wirklich nur ganz kurz (ca. 3-5 sek.) Nach einem halben Jahr habe ich die Sämlinge nachgezählt: 25 strombo.Nach einem Jahr habe ich sie pikiert. Nach zwei Jahren habe ich 23 Sämlinge.
Letztes Jahr im Oktober habe ich nach gleicher Methode die Pulcherimus-Saamen ausgesät. Aus ca. 60 Körnern sind 33 Sämlinge gekeimt. Davon habe ich 30 noch heute.
Hier noch die Bilder dazu,
Gruß Tatjana.
http://img122.imageshack.us/img122/5982/stromb002ao9.jpg (http://imageshack.us)[/URL]
http://img122.imageshack.us/img122/7061/stromb003jx5.jpg (http://imageshack.us)
[URL="http://imageshack.us"]


Gruß Tatjana.

Kaktusjo
04.02.2008, 22:29
Hallo Tatjana,

das sieht ja spitzenmässig aus! Wie gross sind die Strombos bei dir denn nach zwei Jahren? Die scheinen ja schon bald nen Zentimeter zu erreichen oder täuscht das? Die sind doch wurzelecht nehme ich an. Ich hoffe, dass ich meine Strombos nächstes Jahr wenigstens annähernd so gross habe, dann bin ich schon zufrieden. Hast du die Sämlinge auch wie ich warm überwintert oder direkt kühl und trocken ins Gewächshaus gestellt? Wenn du das so gut kannst, dann würde ich an deiner Stelle sofort Aztekien aussäen. Ich schätze mal, du dürftest damit wohl dann nicht so die mega Schwierigkeiten haben!

Gruss Johannes

Tatjana
05.02.2008, 12:21
Hallo Johannes,
Danke für die netten Wörter.
Die Strombos disciformis (die größere) werde ich dann am Abend zuhause messen. Ja, sie sind alle wurzelecht. Sie sind tatsächlich schon groß genug für die normale Winterruhe, haben aber nicht so kalt, irgendwie zwischen 16°C und 18°C. Ich nehme an, mit dem ersten gießen werden sie sicher 1cm groß.
Pulcherimus (der Kleiner) bleibt immer noch zusammen mit den anderen Sämlinge im Anzuchtkiste unter dem Kunstlicht. Er wächst ein bißchen langsamer.
Ich habe in diesem Herbst noch Blossfeldien ausgesät. Das ist schon mein dritter Versuch. Der erste hat mir komplett mißlungen. Ich hatte kein Erfahrung mit so kleinen Samen und Sämlinge, die einer nach dem anderen einfach verloren gegangen.
Hier habe ich noch mal alle meine Fehler zusammengefaßt:

Sogar die kleinste Fraktion von Aussaatsubstrat ist zu grob für die Kleinen, die dort absolut unsichtbar sind. Eine dünne Schicht aus feinem Quarzsand, welche ich noch von meinen Wellensittichen habe, hilft gut in dem Fall.
Die Oberfläche von solcher Mischung trocknet zu schnell, Quarzsandschicht hilft dagegen
Algenbildung wird auch durch Sand gehemmt
Keine direkte Sonne, Kunstlicht verhindert auch die Algenbildung.
Die Hallte von dem Aussaat kann beim Rausnehmen wegen „Erdbeben“ verschwinden. Aussaattöpfchen müssen stabil genug sein.Ich hoffe, deine Strobos werden nächstes Jahr auch so groß.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit Aztekien. Ich würde mich freuen, wenn du weiter berichtest, wie sie sich entwickeln.
Gruß
Tatjana

Kaktusjo
05.02.2008, 13:27
Hallo Tatjana,

meine größten Strombos sind momentan ca. 3,4mm nach ca. 13,14 Monaten. Ich glaube nicht, dass sie nächstes Jahr schon so riesig wie deine sind. Ich überlege, ob ich sie aus nochmal komplett umsetze und zwar in Blähschiefer oder eine Mischung mit einem hohen Anteil an diesem Substrat. Vielleicht mach ich mir am besten ne Mischung aus Bims, Blähschiefer und vielleicht etwas Gips und Lehm. Das mit dem feinkörnigen Substrat ist recht schwierig. Meistens ist es entweder zu grob oder so fein, dass es bei Zufuhr von Wasser matschig wird und anschließend zusammenbackt. Dazwischen gibt es nur einen engen Bereich.
Pulcherrimus hab ich übrigens auch probiert.
Einmal in reinen Ton, dann in reinen Lehm und in 3mm-Bims, da ich nichts feineres und keinen Mörser zu dem Zeitpunkt hatte. Was soll ich sagen, von 200 oder 300 Korn (ich weiss es nicht mehr genau) hab ich jetzt noch vielleicht 50, davon die allermeisten in Lehm. Diese sehen auch gegenüber den Expemplaren, die in Bims bzw. Ton stehen, recht gesund aus. Allerdings sind sie sehr klein und wachsen nicht mehr wirklich. Ein Umsetzen werde ich aber bei der Grösse nicht riskieren.
Blossfeldia werde ich auch jetzt mal probieren. Ich glaub ich nehme Blähschiefer, den ich evtl. noch mörser. Ich versuche nachher mal Fotos reinzustellen.

Gruss Johannes

Egger
05.02.2008, 18:18
@Kaktusjo, weis nicht ob es Dir hilft, aber Lehm gibt es auch als Granulat (Akadama) mit sehr feiner Körnung. (0-2mm). Mit dem Mörser würd ich das nicht zerstampfen, das klumpt dann und klebt zusammen.

Viele Grüße Egger

Kaktusjo
05.02.2008, 20:15
Hallo Egger,

danke für den Tip! Das wusste ich nicht, dass es Akadama in der Körnung gibt. Das werde ich sicher mal ausprobieren entweder in reiner Form oder als Beimischung.

Gruss Johannes

Tatjana
06.02.2008, 20:37
Hallo Johannes!
ich habe meine Strombos gemessen. aller gröster ist 15mm. Die Kleinere sind 7mm. Deine können auch so groß werden, weil im zweitem Jahr wachsen sie viel schneller.

Hallo Egger,
ich wusste das auch nicht. Danke

Gruß
Tatjana

Kaktusjo
07.02.2008, 19:57
Hallo Tatjana,

15mm ist ja wahnsinnig groß. Das hätte ich nie gedacht. Ich glaube auch nicht, dass meine das im zweiten Jahr annähernd schaffen werden aber trotzdem mal sehen. Ich versuche die Tage mal zu messen und endlich Bilder zu machen. Meine größten Strombos dürften gerade mal 4 bis 5mm haben.

Gruss Johannes