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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winterharte Kakteen in der Niederlausitz



karlchen
30.04.2008, 01:22
Hallo Leute,

möchte hier mal meinen kleinen Versuch vorstellen.
Meine Heimat liegt in der Niederlausitz, eines der Niederschlagsärmsten(ca. 500-650mm/m² und Jahr) und Sonnenscheinreichsten(ca.1600h/Jahr) Gebiete Deutschlands. Gepaart mit den sandigen Böden dieser Region und den weitreichenden Tagebaurestflächen (mehrere 1000 ha) kommt ein Kakteenliebhaber schnell mal auf die Idee dort winterharte Kakteen auszupflanzen.
Dies habe ich dann auch Anfang letzten Jahres getan. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt nur 2 Echinocereus triglochidiatus aus eigener Aufzucht übrig um diese meiner Neugier zu "opfern".
Ich weiss das dies nicht die robustesten Kakteen sind aber ich wollte es auf einen Versuch ankommen lassen. Wenn ich die Möglichkeit hatte meine Heimat zu besuchen, habe ich auch gleich ein paar Fotos zur Dokumentation der Entwicklung gemacht. In diesem Jahr werden sich in meinen Kakteenbeeten sicherlich auch einige Opuntienstecklinge ergeben mit denen ich weitere Versuche durchführen werde.
Hier die Fotos:

Ausgepflanzt März 2007, erstes Foto Ende Juni 2007:

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-001403-606.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-001403-606.jpg)

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-001540-68.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-001540-68.jpg)


Weihnachten 2007:

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-001627-391.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-001627-391.jpg)

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-001700-385.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-001700-385.jpg)


Ende April 2008:

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-001753-313.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-001753-313.jpg)

jetzt wohnen Ameisen drin:-D

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-001901-719.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-001901-719.jpg)

ein paar Eindrücke aus der Gegend (typische Tagebaurestfläche):

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-002021-920.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-002021-920.jpg)

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-002049-256.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-002049-256.jpg)

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080430-002118-735.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080430-002118-735.jpg)

Chrissi
30.04.2008, 10:27
Hallo,

ich kann Deine Bilder leider nicht sehen. Schade.

LG Christa

Dommy_P
30.04.2008, 10:36
@ Chrissy

Mal auf die kleinen Bilder klicken, und dann sollte sich eigentlich ein neues Fenster öffnen, indem Du das Bild dann auch größer siehst.

@Karlchen

Das sind gute Aufnahmen und die Gegend lädt ja förmlich dazu ein es mit winterharten Kakteen zu versuchen.

Ich habe dieses Jahr auch den Versuch gestartet ein Freilandbeet anzulegen. Siehe hier:http://kakteenforum.de/showthread.php?t=5876

Da ich auf dem Dorf wohne und auch noch recht abgeschieden von Hauptstraßen und Häusern, hab ich viel grün ringsherum und ich habe auch schon eine Stelle ins Visier gefasst um ein Pflanzprojekt außerhalb meines Gartens zu versuchen. Doch momentan steht mein Freilandbeet erstmal an erster Stelle. Wenn das Pflanzprojekt dann gestartet wird, werde ich hier im Forum berichten.

Viel Glück und Erfolg beim Versuch...:D

Olaf usm Seyerland
05.05.2008, 00:16
Auch von mir sollst du Ermutigung erhalten. Sooo alt bin ich Hase auch noch nicht, als dass meine bisherigen Erfahrungen viel Info erbrächten. Also:
Durchhalten ist erstmal wichtig, um Rückschläge wegzustecken und nicht aufzugeben.
An wirklich sicheren Speciae ist, wie bereits erwähnt, eine Palette der Opuntia fragilis- Gruppe wie auch Cylindropuntien geeignet. Wenn dann schon Echinocereen, erscheint mir der E. viridiflorus unkaputtbar zu sein. Weitere bewährte Opuntien sind zu finden im O. histricina- Komplex und O. humifusa. Was meiner Erfahrung nach auch wetterfest ist, sind O. macrorhiza und O. polyacantha.

Intressant wäre zudem der Versuch einer Saat vor Ort. Selbstverständlich ist es- allein schon der Vögel wegen, sinnvoll, die Fläche anschließend mit Sand abzustreun. Dieser Versuch ist hingegen auf einer Halde nutzlos mangels unabdingbarer Ebene.

sonorafan
30.05.2008, 14:42
Hallo,

ich würde mal sagen: Der Ecinocereus stand zu sehr im Sand. Sand zieht Wasser! Außerdem sieht das nicht nach triglochidiatus aus.

Also: Bessere Drainage, weniger Sand und frosthärteren Echinocereus und neu versuchen.

Trotzdem: Das Experiment ist interessant. Danke für's einstellen!

Olaf usm Seyerland
30.05.2008, 16:51
E. engelmanni vielleicht?

karlchen
30.05.2008, 18:35
@ sonorafan:
das mit dem Sand habe ich auch als Teilursache im Verdacht. Werde dieses Jahr O. x columbiana, O. fragilis, O. humifusa und wenn meine anderen winterharten jetzt ordentlich wachsen, dann auch noch andere ausprobieren. Werde auch Stellen mit noch besseren Bedingungen suchen, wobei ich denke das Opuntien nicht so empfindlich sein werden.
Das Echinocereussaatgut habe ich unter dem Namen triglochidiatus, 2004 bei Uhlig bestellt, einige blühen auch schon so wie triglochidiatus oder coccineus blühen sollten. Diese Art/Gruppe ist ja sehr variabel. Werde dann im nächsten Jahr berichten wie es läuft.

Schöne Grüße

Karlchen

sonorafan
30.05.2008, 21:28
Dann stell doch mal Fotos der blühenden Echonocereen hier ein!
Die Humifusa sind wohl die härtesten. Die wachsen sogar im Sumpf würde ich sagen.....

Anbei 2 FOTOS von heute von meinem Echinocereus coccineus:
http://img223.imageshack.us/img223/8253/dscn1169lw0.th.jpg (http://img223.imageshack.us/my.php?image=dscn1169lw0.jpg)
http://img256.imageshack.us/img256/79/dscn1168bf8.th.jpg (http://img256.imageshack.us/my.php?image=dscn1168bf8.jpg)

karlchen
02.06.2008, 12:23
@Sonorafan
hallo,

habe im Moment leider nur Bilder mit angehenden Knospen da ich vor ca. 3 Wochen das letzte mal zu Hause war. Ich denke die werden rot/orange.
Wenn ich das nächste Mal bei meinen Eltern bin werde ich auch Blütenfotos haben.
Möchte mich aber nicht mit jemandem streiten, der mehr Erfahrung in Sachen Artbestimmung hat. Ich habe das Saatgut in dem Glauben bestellt und ausgesäht, es sei Echinocereus triglochidiatus. Weitere Gedanken habe ich mir darüber noch nicht gemacht da in allen Fachbüchern steht, das E. triglochidiatus eine in Form und Bedornung sehr variable Art sei, zumal in diesem Jahr die ersten Blüten zum Vorschein kommen.
Hier die Bilder:
http://www.bildercache.de/thumbnail/20080602-112126-144.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080602-112126-144.jpg)

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080602-112230-152.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080602-112230-152.jpg)

sonorafan
02.06.2008, 13:08
Hallo, danke für die Fotos. Sehr schön! Also, dass ich von Artbestimmung mehr Ahnung habe, glaube ich nicht. Mir kommt es nur so vor, dass die Triglochidiaten eigentlich weniger Dornen haben und diese dann länger und ziemlich verbogen sind. Was bei den beiden auf dem Foto abgebildeten Exemplaren nicht der Fall ist. Frage: Wie alt sind die denn?

Interessant ist vor allem, dass auf dem Foto auch Blaukorn zu sehen ist. Also so ählich mache ich das ja auch, ich habe auch so dunkleren Kies bzw. Strassensplit und dünge mit Blaukorn.

karlchen
02.06.2008, 15:40
Hallo,

habe diese Pflanzen, glaube ich, 2004 in meiner ersten Aussaat von winterharten Kakteen gesäht. Genau weiss ich es aber nicht mehr, da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Aufzeichnungen darüber geführt habe.
Das mit dem Blaukorn ist meiner Meinung nach praktisch und billig. Die zum Wachstum wichtigen Nährstoffe (N,P,K) sind enthalten und Spurennährstoffe + Mg,Ca sind sowieso im Gestein/Boden in ausreichender Menge enthalten. Ich konnte bisher jedenfalls keine Mangelerscheinungen beobachten, weder im Freibeet noch an den Pflanzen, welche in Töpfen stehen. Die Meinungen gehen ja auch bei der Düngung von Freibeetkakteen auseinander.
Zu den Echinocereen kann ich dich vielleicht noch auf folgende Seite verweisen:
http://www.desert-tropicals.com/Plants/Cactaceae/Echinocereus_trigloch.html

Hier stehen ein paar Sätze zu der Variabilität dieser Art.

Uwe/Eschlikon
02.06.2008, 16:34
Hallo Karlchen

Von Ech. triglochidiatus gibt es div. Unterarten und Formen (var. triglochidiatus, var. paucipsinus, var. gonacanthus, var. mojavensis, var. toroweapensis, u.a.).

Von Wüsten- bis in die Bergregionen wächst diese schöne Kakteenart, und daher ist auch die Frost- und Nässetolernaz sehr unterschiedlich. "Hardy in USDA Zone 5-10" sagt schon alles über die Verbreitung ;)

Meine selbstgezogenen Arten Ech. trigl. var. mojavensis sind bisher absolut winterhart ohne Abdeckung, ob nass-milder oder trocken-kalter Winter!

Gruss, Uwe

karlchen
21.04.2009, 13:07
Hallo,

habe im Juli 08, 3x Opuntia x columbiana, 3x Opuntia humifusa und ein paar Sämlinge von Opuntia cymochila ausgepflanzt. Diesmal habe ich mir die exponiertesten Orte gesucht, die ich finden konnte. Wobei diese gleichzeitig schwer zugänglich sein sollten damit die Pflanzen nicht von Menschen entdeckt werden.
Habe diese Orte letzte Woche wieder aufgesucht um zu Überprüfen wie die Pflanzen den Winter überstanden haben. Alle habe ich nicht wiedergefunden, manchmal kann man vor den Pflanzen stehen und sieht sie nicht.
Hier die Ergebnisse:
Opuntia cymochila(Keith Co. Nebraska) Sämling auf nach Süden abfallender Sandfläche:

http://www.bildercache.de/thumbnail/20090421-114609-350.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090421-114609-350.jpg)

Standort einiger Ausgepflanzter Kakteen: Grosse Sand und Steinfläche am Rander einer Senke mit Lehmboden:

http://www.bildercache.de/thumbnail/20090421-114818-976.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090421-114818-976.jpg)

Opuntia humifusa(Monmoth Co.NY)
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090421-115059-211.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090421-115059-211.jpg)

Opuntia x columbiana(Chelan Co. WA)

1.aus 1,5m Entfernung Photographiert:
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090421-115435-374.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090421-115435-374.jpg)

2. Dieselbe aus nächster Nähe:
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090421-115629-125.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090421-115629-125.jpg)

3. anderer Standort
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090421-115745-549.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090421-115745-549.jpg)

4. gleicher Standort, gleicher Klon, andere Pflanze:
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090421-115910-226.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090421-115910-226.jpg)

Also haben alle, die ich wiedergefunden habe, überlebt!
Habe letzte Woche noch 6 Sämlinge O.macrorizha (Prescott, Az.), 6 Sämlinge O.cymochila (Keith Co., Nebraska), mehrere Sämlinge einer O.hybride, 1 Steckling O. humifusa (Minnesota), 4 Stecklinge O. humifusa(Monmoth Co.,NY) und 3 Stecklinge C. imbricata ausgepflanzt.
Darüber werde ich im Sommer nochmal berichten.

Gruß Karlchen

Uwe/Eschlikon
21.04.2009, 15:16
Hallo

Intressante Sache...jetzt aber eine (dumme) Frage von mir:
Warum pflanzt Du Sämlinge und nicht bereits grössere Individuen aus?
Sämlinge sind recht empfindlich gegen allerlei Einflüsse...

Uwe

CBCAtze
21.04.2009, 16:50
Hey karlchen,
interessantes Projekt, iergendwie kommt mir der Ort bekannt vor, wo hast du sie denn genau ausgepflanzt?

Gruß

karlchen
21.04.2009, 19:09
Hallo,

@Uwe: ich probiere gerade die Pflanzen aus von denen ich was übrig habe, also überzählige Sämlinge und überzählige Ohren aus meinem Beet. Von jeder Pflanze behalte ich noch Backups für mich. Ausserdem ist es auch ganz interressant ob und wie sich die Sämlinge ohne menschliches zutun entwickeln, finde ich.

@Atze:
sorry das verrate ich nicht:grin:.Aber du kannst ja mal raten. Ausserdem sind sich die Tagebaurestflächen teilweise sehr ähnlich, wie du weisst.

Gruß Karlchen

Olaf usm Seyerland
22.04.2009, 04:09
Endlich kommt Bewegung in die Sache. Schön, dass du mitziehst, Karlchen. Auf den ersten Bildern ist eine seltsame Streifenstruktur des Bodens zu sehn. Das Gras steht nicht in Gruppen, sondern in Bahnen. Hab ich noch nirgends gesehn.
Art, nehm ich mal an, dürfte Festuca ovina sein.

Sag, wie mild ist es denn bei dir, dass die Pflanzen so gut stehn? Und Wenn du magst (PN), bin ich empfänglich für Opuntia cymochila und O. columbiana. Mit Beiden hab ich noch keinen Versuch durchgeführt.

Bist du dir auch sicher, dass die Flächen kein Bauerwartungsland sind? Wenn sie gar als Trockenrasen unter Schutz gestellt werden, könnte das Projekt auf Dauer erfolgreich sein. Im Hintergrund bei den letzten Bildern stehn Gebäude. Demnach ist es nicht so weit von der Siedlung entfernt. Hm... das könnte eine baldige Entdeckung begünstigen- spätestens bei Blüte und Ausbreitung.
Monte Schlacko ist sowohl unter Denkmal- als auch unter Landschaftsschutz gestellt. Als Wahrzeichen von Geisweid beherbergt er auch geschützte Arten wie den Bienenwolf und mindestens 2 Orchideen, wahrscheinlich den Stendelwurz und im feucht- schattigen Bereich auch das Waldvögelein.

Oh ja, es wird Zeit, auch mein Haldenprojekt mit Fotos zu dokumentieren. Habt bitte noch etwas Geduld. Erst ab Mai bin ich wieder in der Lage dazu.

karlchen
22.04.2009, 12:19
Hallo,

@Olaf: grobe Klimadaten stehen ja schon am Anfang des Threads, mild ist es hier nicht. Auf den offenen Flächen wurden hier in diesem Winter -24°C erreicht. Ich denke es ist nur ein wenig trockener ist und die Bodenverhältnisse ganz gut sind. Das Wasser fliesst sofort nach unten ab und die oberste Schicht trocknet schon wenige Stunden nach Niederschlag wieder vollständig aus.
Das mit den Bahnen kommt daher, das der Sand locker liegt und sich in der Anfangszeit nach der Aufschüttung Erosionsrinnen gebildet haben. Die Streifen dazwischen sind mit Moosen und Gräsern bewachsen.
Welche Moosart es genau ist, weiss ich grad nicht aber die sind die meiste Zeit des Jahres furztrocken. Die Gräser sind Festuca rubra, Festuca ovina und Corynephorus canescens.
Die nächsten Gebäude sind ca. 5km entfernt, man kann im Hintergrund nur Kraftwerke sehen, die sind 150m hoch.
Die Flächen sind nicht direkt unter Schutz gestellt sondern als Sukzessionsflächen gekennzeichnet, d.h. nach der Aufschüttung des Bodens wird nicht mehr in die Entwicklung der Flächen eingegriffen.Auf diesen Flächen kommen 17 Rote Liste Pflanzenarten und 56 Rote Liste Tierarten vor. Sogar Wölfe laufen hier rum.
Hier gibts ein paar Infos dazu: http://www.lmbv.de/
Das Moos ist im Moment übrigens in "Blüte":
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090422-111442-401.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090422-111442-401.jpg)

http://www.bildercache.de/thumbnail/20090422-111608-580.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090422-111608-580.jpg)

Gruß Karlchen

Olaf usm Seyerland
22.04.2009, 16:58
Klasse! Tagebaugebiete sind excellent für unsere Versuche.
Sag, lassen die Jäger also die Wölfe endlich in Ruhe?

Ralph
22.04.2009, 18:12
Hallo Karlchen,

haben die Opuntien eine dauerhafte Chance, oder wächst das Gelände im Laufe der Zeit zu?

Viele Grüße
Ralph

karlchen
23.04.2009, 02:13
Hallo,

@Olaf: na ja es gibt da so ein paar Leute, die zuviel Rotkäppchen gelesen haben, die wollen die Wölfe wieder ausrotten. Aber sonst stehen die ja unter Schutz und Nahrung gibt es meiner Meinung nach auch genug, wenn man sich mal die Rehwild und Wildschweinbestände hier anschaut.

@Ralph: die Fläche mit den Streifen ist z.B. vor ca. 10 Jahren aufgeschüttet worden. Es kommt immer auf den Boden(Wasserhaltefähigkeit, Nährstoffgehalt,Humusgehalt) die Besonnung und die Niederschläge an.
Diese Flächen bleiben aber nach meiner Erfahrung ca. 5-10 Jahre in dem Zustand das man noch grössere offene Sandflächen hat. Es sei denn es wird künstlich aufgeforstet.
Man muss sich aber auch eingestehen das früher oder später Bäume(Kiefern, Birken) und Sträucher die Oberhand gewinnen werden und spätestens dann ist es mit den Kakteen an diesen Stellen wieder vorbei.

Gruß Karlchen

Olaf usm Seyerland
23.04.2009, 05:20
Ich finde es verantwortlich, die Fläche beweiden zu lassen. Schafe oder besser noch Mufflons hinbringen. Vorteil ist ganz klar das Verhindern der Bewaldung durch Verbiss.

In einer Steppe können Kakteen ja auch noch gut gedeihn, ohne durch Fettgräser überwuchert zu werden. Und Schafe bzw. Mufflons fühlen sich auf solchem Boden wohler als auf reinem Grasland. Schon wegen der Hinke bevorzugen sie trockenen festen Untergrund.

Uwe/Eschlikon
23.04.2009, 08:07
Hallo

Reine Steppengebiete sind in Mitteleuropa selten, da das Klima diese nicht zulässt. Ohne menschliche Eingriffe (u.a. Beweidung) sind nur wenige Steppenlandschaften anzutreffen.
In der Schweiz gibt es unberührte Steppenlandschaften (Buschland und Trockenrasen) nur Inneralpin, zB. im Wallis, da hier semikontionentales Klima vorherrscht und die Sonnenstunden teils über 2000/Jahr liegen (zum Vergleich: Bordeaux in Südfrankreich kommt auf 2030 Std/Jahr). Ein Grund, warum es im Wallis auch Wildvorkommen von Kakteen gibt (O.humifusa, O.macrorhiza, C.imbricata) ;)

Gruss aus der Schweiz
Uwe

karlchen
23.04.2009, 12:56
Einige dieser Flächen werden übrigens durch Schafe beweidet, auch ein Grund warum manche Leute gegen die Wölfe sind;-).

eli-kaktus
23.04.2009, 13:04
Naja, aber die Schafe kamen auch früher mit den Wölfen klar, als noch keine Menschen da waren.;-)