PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BILATON aus'm ALDI (Nord)



Wurzellaus
03.03.2015, 16:34
Pflanzsubstrat rein mineralisch aus Bims, Lava, Zeolith, und Blähton. Gabs bei uns heute im Aldi. Macht einen guten Eindruck.Mittlere Körnung.Wenig sehr feines Zeugs drin. Werde mir morgen noch ein Säckle hohlen. 10Liter kosten 3.99EUR. BILATON von der Firma Theis. Kennt das schon jemand?

Missy
04.03.2015, 08:59
Hi,
ich hab selber Bilaton noch nicht ausprobiert. Hab aber schon viel Gutes von dem Ding gehört.

MarcoPe
05.03.2015, 19:58
Danke für den Tipp, Missy!

Ich habe das Substrat heute mal gekauft und angesehen:

Es ist mineralisch und scheint die angegebenen Bestanddteile zu enthalten. Es ist geruchlos. Wasser trübt es grau ein.
Als alleiniges Substrat ist es zu grobkörnig, also die Bestandteile sind insgesamt zu groß.

Der Hersteller nennt es nährstoffreich, gibt jedoch keine weiteren Hinweise. Das ist schlecht!
Die Internetpräsenz gibt dazu auch nichts her.

Ich habe beim Hersteller nach weiteren Informationen nachgefragt. Sobald ich die Informationen erhalte, gebe ich sie hier weiter.

Grüße von
Marco

Dr. Dietmar
05.03.2015, 20:30
Hallo Leute,

beim Baustoffhändler bezahle ich für einen Kübel (65 - 90 Liter) Eifellava 3,50 €. Die gibt es in verschiedenen Körnungen und ist von der Zusammensetzung klar charakterisiert.

Gruß

Dietmar

MarcoPe
05.03.2015, 20:49
Hallo Dietmar,

deinen Baustoffhändler gibt es aber nicht überall! ALDI-Nord hat viele Filialen... ;)
Ich denke, dass man das Substrat als Beimischung gut nehmen kann. Und dann gäbe es etwas für die Sammlerinnen und Sammler, die nur geringe Mengen benötigen.

Marco

Dr. Dietmar
05.03.2015, 21:09
Hi Marco,
meinen Baustoffhändler gibt es zwar nicht überall aber Baustoffhändler gibt es überall! Durch einen Anruf bei der Lavaunion kann man einen Händler in der Nähe seines Wohnortes erfragen.

Ich behaupte nicht das Bilaton schlecht ist, halte es aber ebenso wie das Lavastreugranulat in den Baumärkten für unverhältnismäßig teuer. Bei Kleinstmengen spielt das natürlich keine Rolle. Das dichte Filialnetz letzter sowie der Supermärkte ist sicher ein Vorteil. Solange ich nicht weis, was darin ist, wäre ich aber vorsichtig.

Gruß

Dietmar

MarcoPe
05.03.2015, 22:20
Ich nehme ja auch Bims in größeren Mengen von einem bekannten Großhändler...

Wurzellaus
08.03.2015, 07:55
beim Baustoffhändler bezahle ich für einen Kübel (65 - 90 Liter) Eifellava 3,50 €. Die gibt es in verschiedenen Körnungen und ist von der Zusammensetzung klar charakterisiert.

Bims, Blähton, Zeolith ertelefonierst Du sicher auch und holst Dir das dann alles ganz in Deiner Nähe ab.
Schön wenn man nur ordentliche Recherche betreibt.

Dr. Dietmar
09.03.2015, 21:48
Hallo Wurzellaus,
ich wollte Dein Engagement nicht diskreditieren. Ich finde es im Gegenteil gut, dass Du das Produkt hier vorstellst und andere an Deinem Wissen teilhaben läßt.

In der Sache bin ich zu der Auffassung gelangt, dass mir derartige Substrate, ob sie nun Bilaton, Seramis oder Blähton heißen, schlicht zu teuer sind, da ich große Mengen davon brauche. Mit einem Beutel Substrat fängt es immer an und später benötigt man doch eine Lkw-Ladung. Spätestens dann wird man sich nach einer günstigen Bezugsquelle erkundigen. Dies wollte ich mit meiner Anmerkung hier kundtun. Einen solchen Beitrag halte ich in einem diskussionsfreudigen Forum für angemessen.

Darüber hinaus möchte ich gewisse Bestandteile nicht in meinen Garten einbringen, deren Zusammensetzung und Herkunft ich nicht kenne. Ich mische daher für mein Substrat nur Lava mit Gartenerde in einem Verhältnis, dass ich selbst bestimmen und anpassen kann und habe damit beste Erfahrungen gemacht. Gelegentlich verwende ich zusätzlich Sand und Perlite. Ich möchte hier jedoch keine Substratdiskussion eröffnen. Da hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Beim Bilaton sehe ich die Gefahr, dass mit der Angabe "nährstoffreich" eingearbeitete Düngerbestandteile gemeint sein könnten. Das wird Marco dankenswerterweise durch seine Anfrage herausfinden können. Ist dies nicht der Fall, so mag das Produkt einiges bieten und Dein Beitrag wird etlichen Kakteenfreunden zu einem brauchbaren mineralischen Substrat verhelfen.

Gruß

Dietmar

MarcoPe
10.03.2015, 08:22
Da muss man ja jetzt nicht streiten...

Auf den Hinweis von Wurzellaus hin habe ich beim Hersteller nachgefragt.
Der hat bisher nur weitere Werbung geschickt. Alles ohne Wert: keine Angaben zu Nährstoffgehalten, pH-Wert, Salzgehalt.

Ich finde das sehr suspekt. Mal sehen, was auf weitere Nachfrage kommt.

Danke nochmals für den Hinweis auf das Produkt. Für "Kleinsammler" kann das sehr hilfreich sein, auch wenn die Kosten hoch sind. Das ist ja üblich. Je mehr ich kaufe, desto geringer ist der Stückpreis. Für Großverbraucher ist das natürlich nichts.

Einen schönen sonnigen Tag!
Marco

Axel F.
10.03.2015, 15:06
Ist das Aldi Substrat dauerhaft im Angebot oder gab's das nur im Rahmen einer Mo/Do-Aktion?
VG
Axel

MarcoPe
10.03.2015, 19:04
Das ist Aktionsware, Axel!

Mittlerweile habe ich auch die gewünschten Angaben:

N 80 mg/l
P 200 mg/l
K 700 mg/l
Mg 200 mg/l

pH 6,8
Salzgehalt 0,1 g/l

Der geringe Stickstoffanteil bedeutet, dass das Substrat als normales Pflanzensubstrat ein nicht ausgewogenes Nährstoffverhältnis aufweist.
Für Sukkulentenfreunde ist das aber ein Vorteil, da die Pflanzen in der Regel nicht viel Stickstoff benötigen.
Ich denke, man kann es als Beimischung empfehlen, wenn man ansonsten keine geeignete Quelle für mineralisches Subsrat hat!

Grüße von
Marco

Axel F.
10.03.2015, 20:54
Danke Marco, weiss ich Bescheid.
Hätte ja sein können, das sie das als Saisonware haben, wie z.B. Grillkohle oder dieses Streusplit (welches ich zum untermischen nehme).

Axel

Dr. Dietmar
11.03.2015, 08:19
Hallo Marco,

könntest Du bitte mal erläutern, was mit den Nährstoffmengen gemeint ist. Beziehen die sich auf 1 Liter Substrat oder auf die in 1 Liter Wasser lösliche Nährstoffmenge, die den Pflanzen beim Gießen zur Verfügung steht?

Gruß

Dietmar

MarcoPe
11.03.2015, 16:00
Keine Ahnung, Dietmar!

Diese Angaben hat mir der Hersteller mitgeteilt. ml/Liter (in CAL oder CaCl2)
Eigetlich sollte damit die pflanzeverfügbare Menge an Nährstoffen gemeint sein, oder?

Marco

Dr. Dietmar
11.03.2015, 16:49
Sind das denn jetzt viel oder wenig Nährstoffe?

Gruß

Dietmar

Marc
11.03.2015, 20:13
Ich vermute mal mit, mg pro liter Substrat. Ob es nun viel ist, kann ich so auch nicht sagen, aber ein Liter Erde sollte doch deutlich schwerer sein, als 1kg. Oben genannte werte sind rund bummelig 1 Promille. Also nicht wirklich viel.

Dr. Dietmar
11.03.2015, 20:20
Dazu müßte man die Dichte kennen. Möglich, dass das Zeug durch den Blähton nicht viel wiegt.

Die Angaben sind in der Tat im Promillebereich. Woraus bestehen denn dann die restlichen rund 99%?

Gruß

Dietmar

MarcoPe
11.03.2015, 21:14
10 ml/Liter entspräche einem Prozent. Das klingt doch eigentlich gut, oder?

Ansonsten ist es ja wirklich nur für Kleinstverbraucher als Beimischung sinnvoll.

Marco

Dr. Dietmar
11.03.2015, 21:25
Ich kann das nicht einschätzen. Nach den Angaben beträgt der Nährstoffanteil rund 0,1 % Welche Gehalte bieten denn andere Substrate, z.B eine herkömmliche Blumenerde?

Gruß

Dietmar

MarcoPe
11.03.2015, 21:30
Die nehme ich nicht ;) Mein Bims-Zeug enthält sicher so gut wie keine Nährstoffe. Die dünge ich nach Bedarf dazu.

Marco

Dr. Dietmar
11.03.2015, 21:50
Bims ist vulkanischen Ursprungs. Darin würde ich zahlreiche Nährstoffe und Spurenelemente erwarten. Die Blumenerde war nur ein Beispiel um überhaupt mal irgendwelche Vergleichswerte zu bekommen.

Gruß

Dietmar

stefang
11.03.2015, 23:47
Hallo zusammen,

die Nährstoffangaben beziehen sich generell wie Marc schon vermutet hat, auf mg Nährstoff pro Liter Substrat. Die Dichte ist dabei letzendlich egal, ansonsten wären keine Vergleiche möglich. Wenn man nun die Werte mit einer herkömmlichen Blumenerde vergleicht, fällt ein relativ geringer Stickstoffanteil auf, die P- und K-Werte sind dagegen durchaus in der Größenordnung von kommerziellen vorgedüngen Erdsubstraten. Wenn ihr jetzt noch berücksichtigt, dass herkömmliche Flüssigdünger auch in etwa 0,1% dem Gießwasser zugesetzt werden, dann kann man bei dem Produkt sicher nicht von einem ungedüngten Substrat sprechen.

Bims ist vulkanischen Ursprungs. Darin würde ich zahlreiche Nährstoffe und Spurenelemente erwarten.
In einem Gestein vulkanischen Ursprungs findet man vieles, nur keinen Stickstoff, jedenfalls nicht in den genannten Größenordnungen. Spurenelemente ja, aber alles in recht geringen (auswaschbaren) Konzentrationen.

Dr. Dietmar
12.03.2015, 06:25
Hallo Stefan,

mit Nährstoffmenge bezeichnet man demnach den dem Substrat zugeschlagenen Düngeranteil. Die aus dem Substrat selbst zugänglichen Bestandteile bleiben unberücksichtigt?

Gruß

Dietmar

stefang
12.03.2015, 12:53
Hallo Dietmar,

genau kenne ich die Praxis der einzelnen Hersteller nicht, aber eigentlich müssten die Analysewerte ja das fertige Produkt beschreiben. D.h. dass die Analytik nach eventuellem Zusatz von Dünger erfolgt und somit die gesamte Menge, also auch mögliche vorher schon vorhandene Nährstoffe, erfasst wird.
Ich gehe jetzt mal ganz vorsichtig davon aus, dass diese Überlegung rein hypothetisch ist, da die Ausgangsstoffe für herkömmliche Kultursubstrate selbst sehr nährstoffarm sind (Torf, Kokosfasern, Holzhäcksel, natürlich auch jede Art von "Steinen"). Ausnahmen sind höchstens Kompost oder Humus mit hohem organischen Anteil. Demzufolge sind die käuflichen Substrate mit den diskutierten Nährstoffmengen wohl immer gedüngt.

Dr. Dietmar
12.03.2015, 19:18
Hallo Stefan,
ich würde in diesem Fall eher davon ausgehen, dass die Angaben sich ausschließlich auf den Dünger beziehen, denn sonst müssten noch viel mehr Elemente auftauchen, vor allem Calcium und Eisen. Darüber hinaus sehe ich ein analytisches Problem. Ich finde Deinen Vergleich mit der Düngermenge im Gießwasser sehr passend und interessant. Wenn ich das mal weiterdenke, wäre der Nährstoffanteil im Substrat ziemlich schnell erschöpft. Beim ersten durchdringenden Gießen, würde sich das Gros im Wasser lösen und teilweise durch die Abzugslöcher im Topf verschwinden. Ein Teil wird von der Pflanze aufgenommmen und ein Rest bleibt beim Trocknen des Substrates darin zurück. Nur dieser Rest steht dann beim nächsten Gießen noch als Nährstoff zur Verfügung. Müssen wir unter diesem Aspekt den Nährstoffanteil eines Substrates nicht als bedeutungslosen, sehr kurzfristigen Effekt erachten und demzufolge die Zusammensetzung des Substrates und die sich daraus ergebende, langfristige Nährstoffversorgung die höhere Bedeutung beimessen?

Gruß

Dietmar

MarcoPe
12.03.2015, 21:47
Soviel ich weiß, gibt man das Substrat in eine gepufferte Lösung und misst dann (nach welcher Zeit?) die Konzentration verschiedener gelöster Salze.
Danach kann man den prozentualen Gehalt der verfügbaren Nährelemente ermitteln. Aussagekräftig sind die Hauptnährelemente (in der Regel N, P und K).
Aluminium sollte getestet werden, da es ein Pflanzengift ist.
Klar, die Salzkontentration, damit nicht sowas verkauft wird, wie vorletztes Jahr bei einem Baumarkt mit drei Buchstaben. Da starben die Pflanzen in der Erde.
Vom pH-Wert hängt es ab, wie viel der Nährelemente tatsächlich verfügbar für die Aufnahme ist.

Das geht jetzt aber ins Grundsätzliche, oder?

Grüße von
Marco

stefang
13.03.2015, 17:55
Und ob das jetzt ins Grundsätzliche geht... 8)

Ein analytisches Problem gibt es nicht, bei der Bodenanalytik gibt es für jeden Bestandteil Standardverfahren. Man bestimmt also den Gehalt von N, P, K etc. einzeln mittels verschiedener Methoden. Wenn man nicht nach Ca oder Fe sucht, findet man also auch nichts.
Ganz so einfach ist es auch nicht, den Dünger gleich mit dem ersten Gießen auszuwaschen, da die Nährstoffe auf verschiedene Weise an die Bodenpartikel gebunden sind. (Stichwort: Kationenaustauschkapazität) Man müsste das Wasser schon eine gewisse Zeit durch das Substrat laufen lassen, um alles auszuwaschen. Ich höre z.B. mit Gießen auf, wenn die ersten Tropfen unten aus dem Topf laufen. Dadurch verbleibt das meiste Wasser im Substrat, eine Auswaschung findet nur untergeordnet statt. Aber es stimmt schon, lange hält diese Grunddüngung nicht vor. Zu viel wäre auch negativ, und die Hersteller wollen ja auch noch Dünger verkaufen.

Dr. Dietmar
15.03.2015, 06:41
Demnach werden die Eigenschaften eines Substrates anfangs von der Grunddüngung und später von der Zusammensetzung des Substrates dominiert. Da helfen wir dann aber meist schon mit Dünger nach.

Wann sollte man frisch verpflanzte Kakteen erstmals wieder düngen? Beim ersten Gießen dann wohl eher nicht.

Wie groß war denn der Salzgehalt bei dem Baumarktprodukt, oder grundsätzlich gefragt: ab welchem Salzgehalt muss mit einer Schädigung der Pflanzen frühestens gerechnet werden?

Gruß

Dietmar

MarcoPe
15.03.2015, 08:52
Mit der Düngung ist es genau so.
Im Zierpflanzenbau würde man eine Bodenprobe analysieren lassen, bevor man 2-, 3, oder 500 m2 Pflanzen einer Art falsch düngt. Soweit müssen wir wohl nicht gehen.

Ich topfe die meisten meiner Kakteen im Winter um. Gedüngt wird, wenn alle Pflanzen gut Wachsen, das hängt vom Wetter ab.
Wenn ich im Sommer umtopfe, behandel ich diese Pflanzen nicht extra. Meiner Erfahrung nach sind KuaS düngertolerant. Haben sie genügend Nährstoffe wachsen sie, fehlen welche, wachsen sie nicht so gut.

Die Ergebnisse der Baumarkterde standen im Test-Heft. Müsste ich mal nach suchen... Die Pflanzen sind unterschiedlich salztolerant. In dem Dreck war es aber für fast alle Pflanzen zu viel.
Tomaten keimten, wuchsen aber nicht mehr. Tagetes keimte nicht einmal. Und die keimen IMMER. Alles, was ich damit getopft hatte, kümmerte oder war hin. Das Produkt wurde übrigens nie aus dem Sortiment genommen. Wer erinnert sich daran später beim Einkauf noch?
In dem Baumarkt sollte man eh keine Substrate kaufen, da die alles unter freiem Himmel lagern. Da fault es schnell mal, wenn alles mit Regenwasser vollgesogen ist. Sogar die Hersteller der Substrate geben an, dass man die Säcke nicht unter freiem Himmellagern soll.

Grüße von
Marco

Dr. Dietmar
15.03.2015, 17:51
Im Winter düngen wir ja eigentlich nicht, aber wenn wir im Winter in vorgedüngtes Substrat umtopfen und dieses nicht absolut trocken ist, versorgen wir ja die Pflanzen dann doch wieder mit Dünger. Ist das kein Widerspruch?

Gruß

Dietmar

MarcoPe
15.03.2015, 21:14
Ich topfe ja nicht in Blumenerde :)

Außerdem sind in Substraten immer Nährstoffe vorhanden. Wenn die Pflanzen nicht wachsen, nehmen die das nicht auf.

Marco