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CABAC
22.10.2014, 17:43
Hallo zusammen,

habe mal einen alten Beitrag über Pfropfunterlagen von mir - aus einem anderen Forum - hervorgeholt und bearbeitet.

Die Zusammenstellung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, beruht nur auf eigene Erfahrungen und ist nicht irgendwo abgeschrieben.

Hylocereus undatus = Sämlingspfropfung; kaum hart, benötigt warme Überwinterung mit gelegentlichen Wassergaben, kaum als Dauerunterlage geeignet; kräftiges beinahe unnatürliches Wachstum des Pfröpflings;

Vorteil: lässt sich zu jeder Zeit schnell antreiben.
Nachteil: neigt zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung. Wärme bedürftig, Pfropfungen nicht zu kalt überwintern!

Anmerkung:. Hauptsächliche Verwendung in industrieller Massenproduktion. Hylocereus undatus wurde von mir nur in den Anfängen verwendet.

Pereskiopsis velutina= Sämlingspfropfung; kaum hart, benötigt warme frostfreie Überwinterung, kaum als Dauerunterlage geeignet; zeitliche Begrenzung auf den Neutrieb, kräftiges beinahe unnatürliches Wachstum.

Vorteil: Für alle fast alle Gattungen und Arten geeignet, lässt sich zu jeder Zeit innerhalb weniger Tage antreiben und pfropfbereit machen. Bei Pfropfungen von Ariocarpus Mammillaria oder Turbinicarpus ist es möglich, dass kaum einjährige Sämlinge blühen können.

Nachteil: Neigt zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung. Pfröpfling wächst tief ein, was eine spätere Bewurzelung erschwert. Ist bei manchen Arten auch nicht notwendig denn die Stümpfe der gekürzten Unterlagen bewurzeln in der Regel ohne Probleme. Wärme bedürftig Pfropfungen nicht zu kalt überwintern!

Anmerkung: Pereskiopsis velutina wird vom mir nicht mehr eingesetzt.

Pereskiopsis spathulata: Sämlingspfropfung; kaum hart, benötigt warme und feuchte Überwinterung, kaum als Dauerunterlage geeignet; zeitliche Begrenzung auf den Neutrieb, kräftiges beinahe unnatürliches Wachstum des Pfröpflings,

Vorteil: lässt sich zu jeder Zeit innerhalb weniger Tage antreiben und pfropfbereit machen.

Nachteil: Neigt zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung. Pfröpfling wächst tief ein, was eine spätere Bewurzelung erschwert. Ist bei manchen Arten auch nicht notwendig denn die Stümpfe der gekürzten Unterlagen bewurzeln in der Regel ohne Probleme. Wärme bedürftig, Pfropfungen nicht zu kalt überwintern!

Anmerkung: Pereskiopsis spatulata wird vom mir nicht mehr eingesetzt.

Selenicerus spec.nov.: Ideal für Sämlingspfropfung; kaum hart, benötigt frostfreie Überwinterung, kaum oder bedingt als Dauerunterlage geeignet; zeitliche Begrenzung auf den Neutrieb, kräftiges beinahe natürliches Wachstum des Pfröpflings,

Vorteil: lässt sich zu jeder Zeit innerhalb weniger Tage antreiben und pfropfbereit machen.

Nachteil: neigt zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung. Pfröpfling wächst fast immer auf der Unterlage, was ein späteres Bewurzeln des Pfröpflings begünstigt. Gekürzte Stümpfe der Unterlage lassen sich später bewurzeln.

Anmerkung: Ist allgemein als Sporbiklon benannt nach dem Kakteengärtner Werner Sporbert. Auf den Sporbiklon pfropfe ich ausgesprochen gerne und häufig

Astrophytum ornatum:Sämlingspfropfung, ausschließlich für Kakteen der Gattung Astrophytum, vorzugweise Hybriden

Vorteil: Die Unterlage verschwindet später und ist kaum von der arttypischen Wurzel zu unterscheiden.

Nachteil: Offensichtlich nur für Astrophytum geeignet. Wärme bedürftig, Pfropfungen nicht zu kalt überwintern!

Anmerkung: Gilt unter Astrophytensammlern als Geheimtipp. Wurde von mir bisher nur ein Mal angewendet. Glaubte nicht, dass es funktionieren würde, habe dann folglich eine Wette verloren.

Echinopsis (fast alle Arten oder Hybriden): als Dauerunterlage geeignet, keine Gattungs- oder Artbeschränkung; wenn im Trieb keine Jahreszeitbeschränkung, fast natürliches Pfröpflingswachstum,

Vorteil: Die Unterlage verschwindet später und ist kaum von der arttypischen Wurzel zu unterscheiden.

Nachteil: Neigt zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung.


Anmerkung: Meine eigene Echinopsishybridenzucht ist die am häufigsten genutzte Unterlage.

Echinocereus triglodiadatus: gut für nässe und kältetolerante Arten, als Dauerunterlage geeignet; auch im geschützten Freiland; als Dauerunterlage geeignet; zeitliche Begrenzung auf den Neutrieb, fast natürliches Pfröpflingswachstum,

Vorteil: Die Unterlage verschwindet später und ist dann kaum noch von der arttypischen Wurzel zu unterscheiden,

Nachteil: Eigentlich nur einen, wenn man die Pfropfungen mit nicht kälte oder nässetolerante Pfröpflinge im Winter nicht frostfrei unterbringt.

Anmerkung: Soll eine sehr gute sichere Unterlage für alle Arten von Austrocactus sein.

Ferocactus glaucescens: Offensichtlich die einzig richtige Unterlage für Digitostigma caput medusae

Vorteil: als Dauerunterlage geeignet und zu empfehlen, Unterlage verschwindet später und ist kaum von der arttypischen Wurzel zu unterscheiden, sprosst kaum oder selten.

Nachteil: nur für bestimmte Kakteen geeignet, Anzucht nur über Aussaat.


Anmerkung: Besonders gut soll die dornenlose Variante funktionieren. Bei diesem Typus soll sogar das lästige Treiben von Seitensprossen wegfallen

Harrisia juspertii: Keine Gattungs- oder Artbeschränkung, kaum hart, zeitliche Begrenzung auf den Neutrieb, fast natürliches Pfröpflingswachstum.

Vorteil: universell für alle Kakteen geeignet, als Dauerunterlage geeignet
Nachteil: Neigt mitunter zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung.

Myrtillocactus geometricans: Keine Gattungs- oder Artbeschränkung, wenn im Trieb keine Zeitbeschränkung,

Vorteil: nimmt sehr gut an, als Dauerunterlage geeignet, fast natürliches Wachstum des Pfröpflinges.

Nachteil: Neigt mitunter zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung. Wärme bedürftig Pfropfungen nicht zu kalt überwintern!

Trichocereus pachanoi / volcanensis: Fast keine Gattungs oder Artbeschränkung, kälte- und nässetolerant bis an die 0°C Grenze; wenn im Trieb keine Zeitbeschränkung, kräftiges beinahe unnatürliches Wachstum des Pfröpflings.

Vorteil: Nimmt sehr gut und problemlos an , als Dauerunterlage geeignet.

Nachteil: Neigt zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung.

Austrocylindropuntia subulata: Dauerunterlage vorzugsweise für alle kleinbleibenden Opuntienarten [Maihueniopsis, Puna ectr.], kälte- und nässetolerant im leichten Minusbereich, kräftiges beinahe unnatürliches Wachstum (starkes Sprossen) des Pfröpflinges,

Vorteil: Universell für alleMitglieder der Opuntiasippe geeignet: Nimmt zu fast jeder Zeit sehr gut an.
Nachteil: Neigt zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung;

Anmerkung: Wie bei allen Austrocylindropuntia begünstigt ein frühes durchdringendes Gießen Ende Januar oderAnfang Februar auch das Blühverhalten des Pfröpflings.

Opuntia fragilis bzw. polyacantha: Dauerunterlage vorzugsweise für alle Opuntienarten, aber auch für Austrocacteen, Pediocacteen, bzw. Sclerocacteen, fast natürliches Pfröpflingswachstum, zeitliche Begrenzung auf den Neutrieb,

Vorteil: Als Dauerunterlage geeignet, auch ungeschützt kältetolerant bis in den tiefen Minusbereich;

Nachteil: neigt zu starken Trieb von Sprossen unterhalb der Pfropfung, mitunter nicht sehr langlebig.

Anmerkung: Die Veranlagung von starken Kindeln oder Treiben von Sprossen sollte man positiv sehen, denn dadurch bekommt man einen schier unerschöpflichen Vorrat an neuen Pfropfunterlagen.

LG

CABAC