Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eigenkonstrukton Gewächshaus - welches Material, welche Heizung?
Hallo zusammen,
ich habe zwar schon einen Versuch in diesem Bereich gestartet, einige Infos zu bekommen, möchte aber auf Basis einiger konkreterer Angaben noch einmal mein Vorhaben vorstellen und würde mich freuen, von denjenigen Kakteenliebhabern eine Info zu bekommen, die auf ihren Erfahrungen beruhen!
Ich habe ein Kakteenbeet im Garten für nicht winterharte Kakteen, die ich Ende September bei einer Kakteenfreundin überwintern kann. Da ich mich entschlossen habe, kein "normales" Gewächshaus anzuschaffen, bei dem ich meine Kakteen zweimal jährlich ein- und ausquarteiren müsste, will ich lieber den Bereich im Garten mit einem idividuellen "Gewächshaus" überbauen.
Die Konstruktion soll links 230 cm breit, rechts 140 cm breit sein und links eine Höhe von 180 cm (wegen der Unterbringung einiger weniger Säulen) und nach rechts auslaufend auf eine Höhe von 75 cm enden. D.h. es ist eine Dachkonstruktion und außen herum mit Douglasien-Hartholz in der Stärke von 6 x 12 cm (hochkant), eben wie ein Dach aussieht. Das bedeutet, dass ich einen geschlossenen Baukörper habe, der auf einer Holzkonstruktion aufbaut und mit Polycarbonat Stegplatten 16 mm - 3 Fach bestückt werden soll.
Hier einen Link zu den Detailangaben: http://www.meine-stegplatten.de/product/de/Stegplatten/Polycarbonat-Stegplatten/Glasklar/16-mm-Stegplatte-aus-Polycarbonat-klar-Struktur-3-fach.html
Die Lichtdurchlässigkeit beträgt 76%, was in meinem Fall vielleicht (?) ausreichen sollte, denn ich will die Stegplatten im Frühjahr (zumindest im Dachbereich) abbauen, so dass ich nur im Winter diese Einschränkung der Lichtdurchlässigkeit habe. Frage: Ich nehme an, dass die Kakteen im Winter nicht genau so viel Licht benötigen wie im Sommer, oder?
Das "Bauwerk" hat ein Gesamtvolumen von ungefähr 10 cbm. Daraus ergibt sicht die Frage, ob eine gasbetriebene Heizung mit 4,5 KW ausreicht, um die Pflanzen über den Winter zu bringen (ich nehme an, ich brauch eine Temperatur von etwa 5 Grad (oder).
Hier der Link zu der Heizung: https://www.biogreen.de/produkte/gewaechshausheizungen/gas.html
Es ist die Gewächshausheizung Frosty 4.500 (für 4.500 Watt /h)Im linken (höheren Bereich)würde ich einen Zugang einplanen.
Wie ist Eure Erfahrung bzw. euer know how, um zu beurteilen, ob das Konzept so umsetzbar ist und ob die Heizkraft ausreichen wird, um die Kakteen gut über den Winter zu bekommen? Welche Heizkosten würden schätzungsweise monatlich entstehen, wenn man das Ganze mit Propangasflaschen betreiben würde?
Vielen Dank für Eure Hinweise und Unterstützung im voraus und beste Grüße
Jürgen
4,5kwh als Gasheizung habe ich in meinem GH mit ca.17m² Grundfläche und 16mm DSP. Der Gasverbrauch ist vorher nicht einzuschätzen, reicht von 4 Flaschen in milden windarmen Wintern bis zu 12 Flaschen bei etwas kälter und viel Ostwind. Ich verwende aber auch zusätzlich noch 30mm Noppenfolie als zusätzliche Dämmung aussen und habe ein ca.1m tiefes Betonfundament, welches auch von aussen - aber nicht nach unten - gedämmt ist.
Wichtig ist bei der Gasheizung für Ab-und Zuluft zu sorgen, sonst wird die früher oder später die Flamme ausgehen.
Hi, vielen Dank schon mal für den ersten Beitrag hier!
17 qm Grundfläche sind wieviel cbm? Ich habe ca 10 cbm.
Da ich keine Erfahrungen habe, was kostet denn eine Flasche Propangas?
Ich habe unten kein Erdreich, sondern etwa 30- 40 cm cm Schotter und Split, in denen im Moment noch die Töpfe mit Außen- und Innentöpfen eingebaut sein. Da könnte ich natürlich noch kleine Styrodur-Kugeln einbauen oder die Zwischenräume innen-zu Aussentop dämmen.
Kommt es bei der Wärmedämmung eher auf den Wurzelballen an (der ja noch gesondert gedämmt werden könnte), oder auf die Temperatur der gesamten Pflanze?
Als Luftzirkulation würde ich 2 Dachfenster einbauen, die man auch im Winter minimal öffnen könnte (?).
Gruß
Jürgen
Ca.40m³, hab aber nicht genau nachgemessen. :D
Die Flasche 11kg kostet bei uns im Erzgebirge ca.20 €.
Dachfenster brauchst du bei Sonneneinstrahlung, da sich dein Bauwrk wohl schnell aufheizen wird. Dies hilft aber nicht bei deiner angedachten Gasheizung, da sich Verbrennungsabgase am Boden sammeln und so die Flamme ersticken.
Vermutlich wird es deinen Pflanzen besser bekommen, wenn der Boden die Mindesttemperatur hat. Bei abgehärteten Pflanzen spielt ein leichter Nachtfrost kaum eine Rolle, da ja der Boden nicht gefriert.
Wenn ich Dein großes Gewächshaus mit meiner kleinen Konstruktion vergleiche, dann habe ich nur 1/4 Deines Rauminhaltes und entsprechend viel weniger Gasverbrauch. Das dürfte also bezüglich der Energiekosten unproblematisch sein!
Ich verfolge ja ein Konzept, wo das geschlossene Gewächshaus nur im Winter betrieben wird; im Sommer will ich die Abdeckung (evtl. auch die Seiten) abnehmen, so dass es mit der Hitze im Winter bestimmt kein Problem geben dürfte, da wird es eher kalt.
Kannst Du mir noch andee Tips geben, worauf ich achten muss?
Beste Grüße
Jürgen
edit: Ich würde im Sommer das Gestellt (Dachstuhl) natürlich stehen lassen und die ESG-Scheiben nach Möglichkeit rausnehmen, dann haben die Kakteen im Sommer immer frische Luft. Bei ganz schlechten Wetterlagen könnte ich eine einfache Folie überspannen, um eine längere Regenperiode zu überbrücken.
Es ist egal, wie hoch dein Gasverbrauch ist. Die Verbrennungsgase setzen sich in jeden Fall am Boden ab und werden deine Gasheizung zum ersticken bringen. Du kannst auch nicht meinen Gasverbrauch gegenüber deinem einfach durch 4 teilen. Bei einem kleineren Raum/GH liegen die Heizkosten proportional höher gegenüber einem größeren.
Du glaubst gar nicht, wie schnell du bei Sonnenschein im Winter ein Problem mit der Hitze im GH bekommst. Ich muss im Winter die automatische Lüftung der Dachfenster aushängen, damit es bei Sonnenschein die Folie durch die geöffneten Fenster nicht nach oben wegdrückt. Denn da sind schnell mal 30°C und mehr im GH.
Das ist ja sehr ermutigend, was Du schreibst (lach).
Hast Du denn eine Empfehlung, wie ich das Vorhaben hinbekomme, oder ist es aus Deiner Sicht nicht umsetzbar?
Gibt es keine Leute, die das Gewächshaus auch im Winter nutzen mit Heizung?
Gibt es keine Leute, die das Gewächshaus auch im Winter nutzen mit Heizung?
Doch, ich :D
Sicherlich ist dein Vorhaben, so wie du es vorhast, umsetzbar. Was du bei deinem geplanten Projekt bzgl. der Gasheizung beachten solltest, hab ich ja geschrieben.
Wäre es unter den gegebenen Bedingungen wegen der Problematik der Gase/Abgase und der überschaubaren Größe nicht besser, eine Elektroheizung zu berücksichtigen?
Ja, da kommst du wahrscheinlich besser, da diese nicht so sehr überwacht werden muss.
Guck mal nach Heizkabel, die du rund um das GH verlegen kannst. Offenbar sind die Temperaturen bei euch im Winter nicht so tief, so dass du mit Elektroheizung wohl besser kommst.
Ich heize meine sechs Quadratmeter mit einem kleinen Heizlüfter.
Der macht mir das Haus frostfrei, mehr nicht. Noppenfolie und Styropor helfen dabei, die Heizkosten deutlich unter 100 € zu halten.
Grüße von
Marco
Hallo an alle, die sich hier eingebracht haben: dafür vielen Dank!
Ich habe lange überlegt, wie ich es am besten hin bekomme, eine winterfeste Konstruktion für meine nicht winterharten Kakteen im Freiland zu gestalten. Auslöser war die Befürchtung, dieser sehr überschaubaren Zahl von schönen Geschöpfen eine vernünftige Überwinterung zu ermöglichen.
Da ich aber festgestellt habe, dass es ziemlich schwierig ist, so eine Konstruktion winterfest zu machen und so zu gestalten, dass man im Sommer einen ansprechenden Anblick hat, werde ich wahrscheinlich auf diese Konstruktion verzichten, und zwar aus folgendem Grund:
1. Ich habe im Moment nur eine überschaubare Anzahl von Kakteen im Beet, die auch in Zukunft mangels verfügbarem Raum nicht besonders wachsen wird; ich werde als Ergänzungspflanzen sicherlich einige winterharte Agaven etc. dazu pflanzen oder auch die eine oder andere Gruppe winterharter Kakteen,
so dass sich der Aufwand für das Ein-und Ausbringen in das Beet sehr in Grenzen hält. Durch die "Beimischung" einiger anderer Sukkulenen und winterharter Kakteen wird das Beet im Winter nicht leergefegt aussehen.
2. Wenn ich von einem Beitrag eines versierten Kakteenfreundes lese:
"Wenn die Kateen in der Ruhephase sind, spielt Licht keine Rolle. Ich hab meine Kakteen früher in der Speisekammer und im Schlafzimmer (Nordfenster) überwintert. Kein Problem. Vorteil, wenn sie im Winter Licht erhalten ist, dass die Gewöhnung an die Sonne im Übergang von der Ruhephase in's Frühjahr dann einfacher verläuft (geringere Gefahr von Sonnenbrand). Es mag auch ein paar Arten geben, bei denen Sonnenlicht auch im Winter die Blühfreudigkeit steigert, aber für die meisten Kakteen sollte deine Lösung kein Problem darstellen",
frage ich mich, ob sich der riesige Aufwand überhaupt lohnt.
Ich habe immer gedacht, dass die Kakteen im Winter auch hell stehen müssen! Kann mir jemand bestätigen, dass das nicht so sein muss und 2. ist eine Temperatur in einem normalen unbezeizten Kellerraum (im übrigen mit 2 Kellerfenstern nicht stockdunkel) ausreichend für die meisten Kugelkakteen die in Frage
kommen für die Unterbringung, denn meine Säulen kommen in mein Arbeitszimmer (zumal der Pilocereus ja wohl gerne etwas wärmer steht) ?
Viele Grüße
Jürgen
edit:
Ich habe mir mein relativ großes Arbeitszimmer noch einmal hinsichtlich der Unterbringung angesehen und festgestellt, dass ich einige schöne Plätze habe, diese schönen Pflanzen im Winter unterzubringen, so dass ich den Keller vielleicht gar nicht in Anspruch nehmen muss.
Die Frage wird sein, wenn es etwas wärmer wird ( weil ich ja nicht mit Thermowäsche in meinem Zimmer sitzen will), dann stellen sich die Fragen, können die Feros und grusoniis auch im Winter etwas wärmer stehen und wieviel Tröpfchen Wasser bekommen sie dann?
Ich bringe ja über 1000 Kakteen auf sechs Quadratmetern unter. Das geht nur in Kisten und übereinander, also ohne Licht.
Die Säulen stehen im Bad und deren Nachwuchs auf dem Dachboden, also auch dunkel. Früher standen die Pflanzen im Keller. Ging auch.
Grüße von
Marco
Thomas Kühlke
25.09.2016, 18:38
Was mir enorm hilft, sind ausgediente Brötchenkisten aus der Bäckerei. In verschiedenen Seitenhöhen bekommt man da so gut wie alle Pflanzen unter und die Dinger lassen sich prima über einander stapeln!
Diese Kisten hätte ich auch gerne. Ausgedient. Gute Idee. Da frage ich mal bei unserer Bäckerei. Die sieht aber aus, als würden die nie etwas wegwerfen...
Was mir enorm hilft, sind ausgediente Brötchenkisten aus der Bäckerei. In verschiedenen Seitenhöhen bekommt man da so gut wie alle Pflanzen unter und die Dinger lassen sich prima über einander stapeln!
Danke Euch Beiden für die Hinweise! Stapeln habe ich verstanden, nur nicht, wo? Im Keller?
Also scheint es ja im Keller (wo ich Platz habe) und wo es noch 2 Kellerfenster gibt, ja in Ordnung zu sein.
Da kommen aber meine guten Säulen nicht rein, die täten mir doch Leid in dem "Gefängnis".
Ich hoffe, dass die Feros und grusoniis dort zurecht kommen. Habe keine Ahnung, was da im Winter für Themperaturen herrschen.
Das hat mir doch jetzt sehr geholfen, dass Ihr Eure Kakteen völlig abgedunkelt stehen habt! Ab wann kommen die rein? Ich wollte mein nicht winterhartes Beet heute abräumen, da es aber noch einige Tage schön sein soll, habe ich jetzt das Beet mit Folie abgedeckt, was ich morgen nach dem Regen wieder rückgängig mache.
Bei der nächsten Schlechtwetterperiode kommen sie dann rein!
Beste Grüße
Jürgen
kakteenfritze
26.09.2016, 06:07
Hallo Jürgen,
auf den Gewächshausbau für dieses Jahr erstmal zu verzichten, halte ich für eine weise Entscheidung! Drinnen sind Deine Schätzchen auf jeden Fall sicher. So kannst Du sie erstmal besser kennen lernen. Außerdem kannst Du Dir dann für die Planung eventueller Bauprojekte mehr Zeit lassen. Wie ich Dir an anderer Stelle schon mal geschrieben habe, muß so ein Projekt bezüglich seiner Sinnhaftigkeit und der anfallenden Kosten gut geplant sein.
Da es im Keller ja ziemlich dunkel ist, sollten die Temperaturen nicht zu hoch sein. Dein E. grusonii und die Feros sollten allerdings auch mit Temperaturen über 15°C klar kommen. Auch bei hohen Temperaturen würde ich nicht gießen. Mein Stiefvater hat seit Jahren einen E. grusonii im warmen Wohnzimmer stehen, der pro Jahr max. 3-4 Mal Wasser bekommt (im Winter gar nicht).
Theoretisch kannst Du die Feros und den E. grusonii noch ein paar Wochen draußen lassen! Da aber in diesem Jahr das Wetter so komisch ist, bin auch ich ein bißchen unsicher geworden. Nach dem langen Dauerregen von Okt. 2015 bis Juli 2016 hat es in den letzten zwei Monaten selbst hier nur zweimal geregnet. Ich gehe davon aus, daß der Regen bald und dauerhaft wiederkommt - also Vorsicht! Der verspätete Sommer ist trügerisch und wird sicher bald ein schnelles Ende haben. Daher würde ich die Wettervorhersage genau beobachten und die "Kellerpflanzen" ein paar Tage vor der nächsten Schlechtwetterperiode hereinholen, damit das Substrat dann auch richtig trocken ist.
Ich habe übrigens gestern - zwei Wochen früher als in vergangenen Jahren - den Regenschutz bei meinen Winterharten wieder installiert. Das Substrat war so schön trocken - wer weiß, was in zwei Wochen ist. Auch habe ich Weicheier wie die kleinen Säulen und meine Ananas schon nach Hause geholt. Sie bekommen jetzt ihr Zwischenquartier auf dem Balkon. Hier in der Stadt ist es doch deutlich milder als draußen im Garten.
Liebe Grüße.
Ingo.
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