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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ameisen-Unterstützung zum Trennen von Fruchtfleisch und Samen?



MediterianCactus
28.07.2017, 08:45
Hallo,
da bei mir wieder eine größere fleischige Frucht einer Echinopsis (Tricho) reifte, dachte ich mir, ich lege die Frucht in einem Platikschälchen geschützt in die Nähe einer Ameisenstraße und warte ab...

Hat jemand Erfahrung, ob man sich so das "mühselige" Aussortieren der Samen vom Fruchtfleisch sparen kann? In einem kleinen Versuch musste ich danach noch die Samen von den Ameisen trennen.;-)

Viele Grüße
Johannes

muddyliz
28.07.2017, 08:58
Meine Methode:
Fruchtfleisch mit einem Teelöffel in dünnen Schichten ausschaben. In ein Einmachglas mit Wasser geben. Mit dem Farbquirl kräftig durchrühren. Während das Wasser noch rotiert, setzen sich die guten Samen am Boden ab. Dabei die oben schwimmenden Fruchtfleischstücke und die tauben Samen abschütten. Erneut Wasser zugeben und mehrmals wiederholen. Samen und die wenigen Fruchtfleischreste auf Backpapier oder in eine Filtertüte geben. Trocknen lassen. Samen mit dem Fingernagel lösen und eintüten.

MediterianCactus
30.07.2017, 11:49
Hallo Ernst,
vielen Dank für deinen Tip.
Ich hab dann mal das Handrührgerät und ein großes Glas geholt, jedoch statt abgeschüttet abgeschöpft...
Nach dreimaligem Verdünnen gings dann in die Filtertüte - und jetzt trocknen noch die letzten Samen.

muddyliz
30.07.2017, 14:25
Na gut, abgeschüttet ist zu hart ausgedrückt. Wenn das Wasser noch dreht, und die guten Samen schon unten sind, das Glas langsam neigen, so dass die Fruchtfleischreste abfließen.
Mit dem Abschöpfen ist aber auch eine Idee, wenn das Glas groß genug ist, und man mit einem Kaffeesieb gut hineinkommt.

Es gibt auch Leute, welche die Samen mazerieren: Alles in ein Glas mit Wasser, das Fruchtfleisch verfaulen lassen, dabei alle 1-2 Tage das Wasser wechseln. Ich bin davon nicht begeistert aus folgenden Gründen:
- Nicht gerade hygienisch,
- es dauert und
- die Gefahr ist mir zu groß, dass die Samen schon zu keimen beginnen oder verderben. Ich hatte schon Epi-Früchte, in denen die Samen bereits keimten.
Apropos Epifrüchte: Die Samen haben eine Glibberhülle, welche es ihnen ermöglicht, z.B. auf Ästen zu haften. Man kann die dranlassen, sie trocknet ein. Jedoch quillt sie bei der Aussaat wieder auf, und kann zu Schimmelbildung führen. Deshalb gebe ich die Samen direkt nach de Reinigen in ein Tuch mit Vogelsand, und walke das Ganze kräftig durch. Anschließend den Sand mit dem Glibber in einem Kaffeesieb auswaschen.

christinag
30.07.2017, 15:36
Viel Probleme mit schimmelnden Fruchtfleisch hatte ich bisher nicht aber für den Fall der Fälle habe ich einen Geheimtipp: Viele der Mittel gegen Schimmelbildung hindern gleichzeitig das Keimen bez. die Wurzelbildung. Eine wässrige Lösung von Waschnussexktrakt hat diesen Nachteil nicht. Auch nicht Atamon (1 Teel. pro Liter Wasser). Man kann solche Lösungen 1x pro Woche bei den Aussaten und Keimlingen benutzen. Persönlich arbeite ich nicht 100% steril, ich denke ich bekomme so die stärksten durch, nicht unbedingt jeden einzelnen Sämling, genau wie in der Natur.