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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stammfäule bei unbekanntem Kaktus



blumenbiene
18.06.2008, 23:31
Hallo liebe Kaktusfreunde,

ich habe einen unbekannten Kaktus, der durch falsches Substrat Stammfäule bekommen hat. Die Wurzeln sind in Ordnung, jedoch unten bei den Verkorkungen ist der Stamm recht weich.

Kann ich ihm irgendwie noch helfen?

Einige Bilder:
Bild 1 (http://www.bee-industries.de/kaktus01a.jpg)
Bild 2 (http://www.bee-industries.de/kaktus01b.jpg)
Bild 3 (http://www.bee-industries.de/kaktus01c.jpg)

Liebe Grüße und 1000. Dank im Voraus,
Maja

MarcoPe
18.06.2008, 23:46
Hallo Biene Maja!

Hast du noch mehr davon? Das Substrat hat den Kaktus immerhin so groß und schön werden lassen. Du gießt nicht richtig! Aber egal jetzt. Der fault wirklich. Intensiv medizinische Behandlung ist nötig: Scharfes Messer nehmen, das verfaulte Material großzügig wegschneiden. Es darf nur noch gutes Gewebe bleiben. Die Restpflanze sollte unten etwas konisch zulaufen. Alles trocknen lassen und dabei beobachten, ob es weiter fault. Sonst nach etwa 10 Tagen mit der Bewurzelung beginnen, wie beim anderen Kaktus.

Patient hat etwa 50 % Überlebenschance.

Gruß von Marco

P.S. Das ist ein Notocactus magnificus (gewesen?)

blumenbiene
18.06.2008, 23:51
Hallo,

nein es ist nur noch dieser Kaktus. Ich hatte ihn erst in Erde, wodurch die Fäule entstand. Ich bin mir meiner Fehler bewusst und steige jetzt auf komplett mineralisches Substrat um. Kakteen und Erde funktioniert bei mir einfach nicht. :(

Ich hoffe er überlebt es. :) Danke für die gute Anleitung.

Liebe Grüße,
Maja

adc
18.06.2008, 23:52
Hallo,

ehrlich gesagt sehe ich da so keine akute Fäulnis. Wenn es wirklich weicher ist als der Rest des Kaktus mache erstmal eine "Probebohrung". Dazu nimm etwas scharfes und spitzes und schneide ein minimales Loch. Kommt grünes Gewebe zum Vorschein so ist alles in Ordnung, kommt braunes matschiges Gewebe so kannst du noch immer den großen Schnitt machen.

Gruß Andreas

MarcoPe
18.06.2008, 23:56
:jo:
So, wie Andreas es beschreibt, ist es natürlich richtig! Man kann ja auf dem Bild nicht sehen, ob er tatsächlich fault, es sieht aber so aus, finde ich.

blumenbiene
19.06.2008, 00:02
Ich werde morgen mal "den Prüfstich" durchführen. ;)

Liebe Grüße und gute Nacht,
Maja

Dicksonia
19.06.2008, 00:47
Der sieht doch ganz normal aus, wo soll der denn faulen?
Dass der Stamm unten etwas weicher ist als der Rest, kann auch durch Wassermangel kommen oder ganz natürlich sein. Wenn es keine Verfärbungen in Richtung braun/schwarz gibt und keine matschigen Stellen, dann hat der gar nichts. Diese hellbraune Verfärbung ist normal und ist einfach eine Verkorkung.

Wenn also nichts gammelt, dann nur Torf rauswaschen und in frisches Substrat eintopfen. Nach einer Woche angießen und das war´s schon. Man muß das nicht unendlich kompliziert machen.

lautaro
19.06.2008, 01:04
Nach den Bildern zu urteilen sieht mir dieses Exemplar durchaus nicht so schlimm aus, aber das ist ja nur ein Teil der Information, die andere wesentliche Angabe ist die Konsistenz, wenn diese wirklich so weich ist, muss man Schlimmes befürchten. Ich bin gespannt welches Ergebnis die Probebohrung ergibt. Auf jeden Fall diese Stelle danach gut desinfizieren. Sollte das Ergebnis wirklich für Fäulnis sprechen muss alles braune entfern werden und der Rest neu bewurzelt werden.
Das derzeitige Substrat scheint mir nicht geeignet, reine Mineralerde ist für Notokakteen auch nicht ideal, ca 30% gesiebte Lauberde sollte schon dazugefügt werden, da Notokakteen relativ viel Feuchtigkeit während der Wachstumszeit benötigen, auch im Winter nicht ganz trocknen lassen, da sonst die Faserwurzeln absterben und dann relativ lange braucht bis der neue Austrieb kommt.

Tschüss

Lautaro

freerider
19.06.2008, 12:28
hallo maya,
würde an deiner stelle kakteenerde kaufen, markenware beim bauhaus oder
so, und dann sand und zuschlagstoffe (ich persönlich finde seramis hervorragend oder blähtonkügelchen allgemein) und dann einfach weniger
gießen. nachdem ich vor jahren meine sammlung von ton auf plastikcontainer
umgestellt hatte, habe ich einige totgegossen. wenig gießen, aber wenn, dann
richtig durchdringend und durch die wasserspeicherkapazität von seramis (oder ähnlichem) hält die feuchtigkeit gut vor. mit einem "chirurgischem eingriff"
wäre ich vorsichtig, weil wenn es eine echte stammfäule ist, ist der kaktus
wahrscheinlich eh verloren. hatte ich erst neulich wieder, die bakterien saßen schon im Leitbündel - braun verfärbt -und das wars dann! sieht mir auch noch nicht nach einer ausgeprägten stammfäule aus - wenn überhapt - einfach in
neues substrat - rein mineralisch ist für wiesenbewohnende notos nicht angezeigt. und dann als tip, was ich ich bei meinen lophos (lophophora) mache, einfach um den wurzelhals kies oder,
wie ich, seramis streuen, das trocknet dann gut und schnell ab und bannt
die gefahr von vernässung im wurzelansatzbereich wirklich ganz gut.
mfg
freerider

blumenbiene
19.06.2008, 22:00
So, ich habe getestet und es kam nix braunes heraus. Das "Fleisch" war schön hellgrün. War es also doch Fehlalarm von mir?

Liebe Grüße,
Maja

adc
19.06.2008, 22:10
Hallo,

ja, dann ist wohl alles in Ordnung, die Stelle nun mit Holzkohle bepudern und gut trocknen lassen. Wenn du ganz sicher sein willst warte 2 Wochen mit dem neueintopfen. Du könntest aber in der Zeit aber schonmal den Torf entfernen. Eine Anleitung findest du in der FAQ (ganz unten im Forum). Bietet sich jetzt gerade an, da auch danach die Wurzeln gut abtrocknen müssen.

Gruß Andreas

blumenbiene
20.06.2008, 16:37
Ich habe heute wie in der FAQ den Torf entfernt... das war vielleicht eine Fummelei. ;) Einige kleine Torfstückchen isnd jedoch recht fest an den Wurzeln... sollte ich die auch noch entfernen?

Anbei ein Foto:
Bild 1 (http://www.bee-industries.de/P1010009.jpg)

Liebe Grüße,
Maja

PS: Der Kaktus hat in den zwei Stunden Stehzeit fleißig Wasser gezogen... er hat kaum noch Falten und ist kaum noch weich. ;) Es ist echt schwer ein Gleichgewicht zwischen Gießen und Nichtgießen zu bekommen. :(

adc
20.06.2008, 16:44
Hallo,

ne das geht schon so, Notos sind eh nicht so Torfempfindlich. Das neue Substrat darf auch ruhig Humus enthalten, sollte aber schön locker und luftig sein. Nicht so wie reiner Torf der einen Steinharten Klumpen bildet.
Jetzt gut trocknen lassen.

Gruß Andreas

blumenbiene
20.06.2008, 17:00
Hallo abc,
okay dann würde ich das normale Kakteensubstrat mit etwas Humus mischen.
Bei anderen Kakteen müsste der Humus komplett weg?
Liebe Grüße,
Maja

Ralph
20.06.2008, 17:34
...Der Kaktus hat in den zwei Stunden Stehzeit fleißig Wasser gezogen... er hat kaum noch Falten und ist kaum noch weich. Es ist echt schwer ein Gleichgewicht zwischen Gießen und Nichtgießen zu bekommen.

Hallo Maja, das ist nicht schwer. Deiner Beobachtung zufolge ist er quietsch-fidel und hat diese Gelegenheit zum tanken genutzt, ein echter Kaktus eben. Grundregel ist immer, beim wässern ordentlich Wasser zuzuführen ohne Staunässe zu erzeugen. Dann komplett abtrocknen lassen, diese Periode hängt von Wetter, Temperatur, Topfvolumen und Substrat ab. Das ist aber kein Problem, denn Du mußt lediglich abschätzen lernen, wann er wieder trockene Füße hat. Während Schlechtwetterperioden kann er auch mal eine Weile trocken stehen, bei stechender Sonne und großer Hitze wird er das eher übelnehmen. Im Frühjahr und Herbst fallen die Wassergaben entsprechend geringer aus.

Viele Grüße
Ralph

blumenbiene
20.06.2008, 18:45
Hallo Ralph,
na ich denke doch, dass ich das irgendwann lerne. :D Ich bin da optimistisch.
Liebe Grüße,
Maja

Katkoot
21.06.2008, 20:13
ja bestimmt, mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür. Keine Sorge, das kommt schon gut...