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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pilzbefall bei Ariocarpensämlingen



Kaktusjo
04.07.2008, 20:47
Hallo Leute,

Ich hab seit ein paar Wochen trotz Pilzmitteln Ärger mit Pilzen. Es betrifft fast ausschließlich die Ariocarpensämlinge. Zur Kultur:

Ich staue sie an und lasse sie danach fast vollständig oder ganz austrocknen. Die Sämlinge sind auch teilweise mal schrumpelig gewesen. Daher glaube ich nicht, dass es unbedingt an zu viel Wasser liegt. Bei trockenerer Kultur würden die Pflanzen meiner Meinung nach vertrocknen.
Der Standort ist etwas schattiert. Das Schadbild sieht oftmals so aus, dass die Sämlinge grün und matschig werden.
Ich habe öfters gut gedüngt, allerdings auch andere Kakteensämlinge, die aber nicht faulen. Daher schließe ich dies als Ursache aus. Kann mir jemand weiterhelfen?

Gruss Johannes

nl1133
05.07.2008, 09:02
Kannst du mal Bilder posten? Das find ich immer hilfreich, wenn ichs ein bisschen anschauen kann.

Kaktusjo
05.07.2008, 18:55
Hallo Gunda,

hier sind zwei Bilder:

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080705-185056-377.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080705-185056-377.jpg)

http://www.bildercache.de/thumbnail/20080705-185211-784.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080705-185211-784.jpg)

Ich habe auch Pilze, die ein anderes Schadbild verursachen, jedoch zur Zeit kein Foto davon. Heute morgen hatte ich einen faulen Neolloydia odorata-Sämling. Den hab ich entfernt und die Schale wieder weggestellt, um später mit Fungizid zu behandeln. 5 Stunden später waren 20 Sämlinge, darunter alle Neollodia und etliche Echinomastus tot. Ich bin wirklich erschrocken, wie agressiv diese scheiss verdammten Pilze sind. Es wäre auch wirklich toll, wenn jemand da was effektives wüßte.

Gruss Johannes

nl1133
06.07.2008, 00:43
.... 5 Stunden später waren 20 Sämlinge, darunter alle Neollodia und etliche Echinomastus tot....

Es schaut furchbar aus!:-o Ich schau immer das alles gut belueftet wird und trotzdem feucht ist beim Keimen. Trotzdem gehen immer welche, nicht fuer umsonst hat eine Pflanze sooo viele Samen. Es ueberlebene nur ein Paar. Das ist sicher kein Trost. Es sieht echt traurig aus.

Kaktusjo
06.07.2008, 18:32
Hallo Gunda,

das ist eine echte Seuche bei mir. Jeden Tag sind 1-2 Sämlinge platt. Sie stehen schattiert in einem Gewächshaus. Die Scheiben sind teilweise herausgenommen, so dass eine gute Durchlüftung herrscht. Heute hab ich wieder einen toten Ariocarpus aus dem Topf gezogen. Der Topf war trocken.

Gruss Johannes

pe1
06.07.2008, 18:44
Hallo Leute,

Ich hab seit ein paar Wochen trotz Pilzmitteln Ärger mit Pilzen. Es betrifft fast ausschließlich die Ariocarpensämlinge. Zur Kultur:

Ich staue sie an und lasse sie danach fast vollständig oder ganz austrocknen. Die Sämlinge sind auch teilweise mal schrumpelig gewesen. Daher glaube ich nicht, dass es unbedingt an zu viel Wasser liegt. Bei trockenerer Kultur würden die Pflanzen meiner Meinung nach vertrocknen.
Der Standort ist etwas schattiert. Das Schadbild sieht oftmals so aus, dass die Sämlinge grün und matschig werden.
Ich habe öfters gut gedüngt, allerdings auch andere Kakteensämlinge, die aber nicht faulen. Daher schließe ich dies als Ursache aus. Kann mir jemand weiterhelfen?

Gruss Johannes

Der Standort sollte bei solchen Problemen lieber voll schattig sein.
Das Schadbild deutet auf verfaulen durch zu viel Nässe hin. Wahrscheinlich sind die zarten Wurzeln durch zu viel Wasser und düngen zerstört. Und wenn dann noch mal Wasser kommt, verfaulen die Dinger nicht.
Und ziehe keine Parallelen zu anderen Sämlingen. Du mußt jede Art für sich behandeln. :D

Thomas spec.
06.07.2008, 19:00
Hallo Johannes,
ich hatte diesen April auch ein Pilzproblem bei meiner Astro-Aussaat. Mein Feinschmecker-Pilz hat natürlich die stinknormalen asterias links liegen lassen, dafür sich aber ordentlich bei den Hanazonos und Onzukas bedient. :mad:
Ich habe dann die Aussaat nahezu austrocknen lassen und erst nach 3-5 Tagen Semi-Trockenheit wieder gegossen. Der Pilz kam nicht wieder, allerdings legten die Sämlinge einen Wachstumsstopp ein und begannen erst vor etwa 2 Wochen wieder zu wachsen. Inwieweit das aber mit dem Austrocknen, dem Pilz, oder was anderem zusammenhängt, kann ich nicht sagen - ich bin nun weiß Gott kein Profi.
Notfalls, bevor alle Sämlinge hin sind, würde ich an deiner Stelle die Sämlinge in neues Substrat pikieren.
Gruß Thomas

Nicola
06.07.2008, 19:06
ich denke mal, dass die ursache bei der düngung liegt. gute düngung klingt stark nach überdosis. wobei überdosis auf sämling bezogen ist. und das bedeutet für diesen jungen wurzel den sicheren tot.

elkawe
06.07.2008, 19:11
Ich staue sie an und lasse sie danach fast vollständig oder ganz austrocknen.

Gruss Johannes

Warum? Die gezeigte Größe kannst du doch giessen. Das mit dem anstauen kann meiner Meinung nach auf Dauer eh nicht funktionieren. Zumal wenn noch Dünger zugesetzt wird. Die Salze lagern sich beim Anstauen zwangsläufig an der Oberfläche ab, das verträgt kein Kaktus längere Zeit. Ich giesse meine Aussaaten nur.

pe1
06.07.2008, 19:16
Kaktusjo,

wie kommst Du eigentlich auf einen Pilz? Gibt es irgendwelche Anzeichen dafür. Bis jetzt hast Du noch keine erwähnt.

Kaktusjo
06.07.2008, 21:29
Hallo zusammen und erstmal danke für die zahlreichen Antworten!

Das mit dem Überdüngen kann möglicherweise sein, ich hab bei fast jeder Wassergabe Dünger beigemischt, allerdings nicht in der vollen Konzentration. Das habe ich aber mit allen meinen Sämlingen gemacht, wobei das Resultat nur gutes Wachstum war.
Wann fallen Sämlinge denn um, wenn man es da übertrieben hat? Weiss das jemand?
Gegen eine Überdüngung spricht meiner Meinung nach, dass nur vereinzelt Sämlinge umfalle,n während die anderen richtig super wachsen und tip top aussehen. Ich werde da aber trotzdem etwas zurückfahren.
Für einen Pilz spricht, dass die Sämlinge matschig werden und die Sache ansteckend ist. Ich hab auch schon was von einem so genannten "Julipilz" gehört, der seit einigen Jahren bei Kakteen wütet. Die Sämlinge sehen erst tip top aus und sind dann schlagartig matschig.
Insgesamt glaube ich also eher, dass es sich um Pilze handelt. Letztes Jahr hatte ich denselben Ärger, da sind mir Geohintonia, einige Feros und Coryphanthen, alles Sämlinge ziemlich vernichtet worden.

@Elkawe: Das mit dem Stauen hat natürlich die Nachteile der Salzablagerungen aber wie machst du das genau mit dem Giessen? Sämlinge werden doch schnell verschwemmt.

@Bernhard: Das tut mir Leid mit deinen Astros. Es ist eigentlich immer so, dass die seltenen Sachen dran glauben müssen. Murphies Gesetz halt. Das mit dem Trockenhalten, was du gemacht hast, ist eine gute Idee, allerdings ist es schwierig, die Sämlinge dabei nicht durch Austrocknen zu verlieren. Hauptsache, sie wachsen jetzt wieder bei dir!

Zum Thema Wassergabe kann ich nur sagen, dass die Töpfe meiner Arios meistens entweder vollständig oder fast vollständig ausgetrocknet sind. Mit fast vollständig meine ich, dass möglicherweise im unteren Topfbereich eine ganz milde Feuchte übrig war, aber wirklich nur ganz mild. Wie giesst ihr denn Ariosämlinge? Ganz trocken bei der Wärme geht doch auch nicht oder?

Gruss Johannes

elkawe
07.07.2008, 10:04
@Elkawe: Das mit dem Stauen hat natürlich die Nachteile der Salzablagerungen aber wie machst du das genau mit dem Giessen? Sämlinge werden doch schnell verschwemmt.

Die Aussaat erfolgt bei mir nach der Fleischermethode. Die Samen werden mit Betonsand, <3mm, abgestreut. Je nach dem, welche Sämlinge wie lange in den Beuteln bleiben, sind sie groß genug, um dann auch gegossen zu werden. Am Anfang nehme ich eine 5l Sprüh"flasche", Zerstäuber grob eingestellt. Sind die Pflanzen etwas größer, werden sie ganz normal mit gegossen. Durch den Betonsand als Oberflache verschwimmt bzw. verschwämmt nichts. Gedüngt werden die Sämlinge frühestens nach dem Pikieren, eher nicht. Der Grund: haben sie genügend Nährstoffe, bildet sich nur ein schwaches Wurzelsystem, denn sie brauchen keine Nährstoffe zu suchen.

Wie giesst ihr denn Ariosämlinge? Ganz trocken bei der Wärme geht doch auch nicht oder?

Wenns zu warm ist, giesse ich gar nicht.

pe1
07.07.2008, 10:40
Wie giesst ihr denn Ariosämlinge? Ganz trocken bei der Wärme geht doch auch nicht oder?

Wenns zu warm ist, giesse ich gar nicht.


Genau. Es ist nämlich ein großer Fehler, bei großer Hitze zu gießen.
Überlegt mal: wann legen die KuaS am Standort die Pausen ein?

Kaktusjo
07.07.2008, 13:33
Das sehe ich ein, dass es ungünstig ist, bei großer Hitze zu giessen. Ich versuche ja auch, es dann zu vermeiden. Allerdings befürchte ich, dass mir dann Sämlinge trotz schattigem Stand irgendwann vertrocknen, da einige mitunter ziemlich schrumpelig aussahen. Aber wahrscheinlich liege ich da falsch, zumindest bei den Ariocarpen.

Gruss Johannes

AstrophytumX
07.07.2008, 16:13
Hallo Johannes,

ist mir ein Rätsel warum die Sämlinge bei Dir nach und nach eingehen.
Ein einziges mal hatte ich einen Pilz an einer Turbinicarpus aussaat,da war nach einer Woche eine 100 Korn aussaat komplett verschwunden,den Grund weiss ich bis jetzt nicht.Rätselhaft war auch das sich dort noch 8 Töpfe auch mit Turbinis befanden und dort war nichts los,das Substrat,Bedingungen und Gießwasser waren die gleichen.Wobei ich beim letzten Punkt nochmal nachhaken möchte,mit welchem Wasser gießt Du denn?
Bei der größe der oben gezeigten Ariosämlinge gieße ich auch normal und erst wieder wenn der Topf trocken ist.Natürlich vorsichtig.Anstauen ist auf dauer wegen denen von elkawe genannten Gründen nicht gut!
War das Saatgut gekauft?hast Du gebeizt?
Eventuell hast Du Dir mit den Samen was eingeschleppt?
Habe dieses Jahr 60 Arten á 100 Korn ausgesät aber keinerlei Probleme,alle Sämlinge werden nie durchkommen ein paar "Abkratzer" sind immer dabei.

pe1
07.07.2008, 16:16
Ich habe auch noch 2 Fragen.
Welches Substrat benutzt Du und warum pflanzt Du die gesunden Sämlinge nicht um? Gleich in rein mineralisches Substrat?

elkawe
07.07.2008, 16:21
Nich so zaghaft sein, Johannes :D

Sämlinge, richtig gepflegt, vertragen eine ganze Menge. Auch wenn sie klein sind, sind es schon Kakteen.

Die letzte Ariocarpenaussaat liegt bei mir zwei Jahre zurück. Die hab ich bis jetzt noch nicht mal pikiert. Platz haben sie genug, war nur eine 5Korn Probeaussaat. Ausgesät im März 2006 und seither stehen die im GH und werden wie die anderen Kakteen behandelt.

Das mit der Hitze: Ab einer bestimmten Temperatur, nach unten UND nach oben, stellen alle Pflanzen ihr Wachstum ein. Da nützen auch Wassergaben nichts, sie nehmen einfach nichts mehr auf. Sie vertrocknen aber auch nicht. Die Spaltöffnungen bleiben einfach zu. Sie vertrocknen nur, wenn die Temperaturen stimmen und sie weiter assimilieren können, aber der Wassernachschub über einen längeren Zeitraum fehlt. Ist eine komplizierte chemisch-botanische Sache. Aber festgestellt hast du bestimmt schon mal, das Kakteen am besten in einem Temperaturbereich zwischen 20-30°C wachsen.

elkawe
07.07.2008, 16:26
Hallo Johannes,

War das Saatgut gekauft?hast Du gebeizt?
Eventuell hast Du Dir mit den Samen was eingeschleppt?


Den Pilz, den du damit meinst, tritt vorher auf - gleich nach dem Auflaufen der Samen. Wenn die Sämlinge schon so groß sind, ist es kein Vermehrungspilz mehr. Ich vermute hier einfach durch das Anstauen und zusätzlichen Dünger sind die Pflanzen gemästet und anfällig geworden.

AstrophytumX
07.07.2008, 17:17
Den Pilz, den du damit meinst, tritt vorher auf - gleich nach dem Auflaufen der Samen. Wenn die Sämlinge schon so groß sind, ist es kein Vermehrungspilz mehr. Ich vermute hier einfach durch das Anstauen und zusätzlichen Dünger sind die Pflanzen gemästet und anfällig geworden.

Ja damit haste auch recht.Die gezeigten sind doch bestimmt schon über ein halbes Jahr alt.
Johannes hats wohl mit Wasser und Dünger doch etwas zu gut gemeint,eventuell ist das die Ursache.
Hatte damals auch schonmal Verluste bei Ausaaten,hab sie oft verhätschelt,hab ständig davor gehangen und wollte irgendwas machen,Wässern,Düngen usw.
Wenn man so oft davor sitzt sieht man auch nicht das wirklich was wächst und das will man ja sehen.
Seitdem ich die Ausaaten einfach Ausaaten sein lass läufts auch viel besser.Muss auch ehrlich sagen das ich mich nicht wirklich viel drum kümmere.
Es fluppt einfach.Hab leider kein Knipser sonst hätt ich ma Fotos von meinen Ausaaten und auch den Arios gemacht.

Kaktusjo
07.07.2008, 19:48
Hallo,

das Saatgut war gebeizt. Die Sämlinge sind bereits 1 1/2 Jahre alt. Gehalten wurden sie abgesehen von vielleicht zu viel Dünger recht hart. Viel Sonne, frische Luft, kühle Überwinterung etc. Ich werde aber auf jeden Fall defensiver düngen, vielleicht sind die Pflanzen dadurch anfällig geworden. Allerdings hab ich denselben Ärger mittlerweile auch bei meinen Echinomastus und Ancistrocacteen. Ich hoffe, ich kriegs in den Griff.

Gruss Johannes

elkawe
07.07.2008, 21:33
Allerdings hab ich denselben Ärger mittlerweile auch bei meinen Echinomastus und Ancistrocacteen.
Gruss Johannes

Echinomastus/Thelocactus ist eigentlich recht robust, Ancistrocactus hingegen sehr anfällig gegen Nässe und kühle Temperaturen. Wahrscheinlich hilft es schon wenn du die Pflanze erst einmal ins Freie in den Regen stellts um das Substrat wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Einige werden bestimmt trotzdem noch eingehen.

Kaktusjo
09.07.2008, 13:00
Echinomastus/Thelocactus ist eigentlich recht robust, Ancistrocactus hingegen sehr anfällig gegen Nässe und kühle Temperaturen. Wahrscheinlich hilft es schon wenn du die Pflanze erst einmal ins Freie in den Regen stellts um das Substrat wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Einige werden bestimmt trotzdem noch eingehen.

Hallo Elkawe,

die Sämlinge waren frisch pikiert. Daher brauche ich das Substrat nicht auszuspülen. Allerdings habe ich noch andere Töpfe, die Ablagerungen enthalten. Hast du Erfahrung mit destilliertem Wasser zum Ausspülen der Kalk-und Düngerablagerungen? Ansonsten nehme ich Regenwasser. Der Kalk rührt übrigens daher, dass ich leider selten genügend Regenwasser zum Giessen habe und daher auf schlechteres Leitungswasser angewiesen bin. Ich wäre übrigens sehr interessiert daran, wie deine 2-jährigen Ariocarpen aussehenKannst du nicht irgendwie ein Foto einstellen?

Gruss Johannes

elkawe
10.07.2008, 17:34
Nein, zu dest. Wasser kann ich dir leider keine Erfahrungstipps geben. Ich bin in der glücklichen Lage, immer ausreichend Regenwassser zu haben.

Aber soviel mir noch in Erinnerung ist, senkst du mit dest. Wasser den Zelldruck, weil der Salz- Mineralaustausch dann in die entgegengesetzte Richting mit fatalen Folgen für die Pflanze, läuft.

Hier noch die drei Probanten. Ich hab sie gleich mal aus dem Substrat genommen. Der Versuch deshalb, mit einem überwiegend mineralischem Substrat zur Aussaat war ich nicht so recht zufrieden. Hier wurde Torf : Betonsand 1:1 genommen.

http://www.bildercache.de/bild/20080710-173310-676.jpghttp://www.bildercache.de/bildercache_80x15.gif

stefang
10.07.2008, 17:50
Aber soviel mir noch in Erinnerung ist, senkst du mit dest. Wasser den Zelldruck, weil der Salz- Mineralaustausch dann in die entgegengesetzte Richting mit fatalen Folgen für die Pflanze, läuft.

Einspruch, Euer Ehren!
1. Bei der Osmose geht eigentlich immer Wasser von der Seite mit geringerer (Salz)Konzentration zur Seite mit höherer Konzentration durch die Zellmembran. Je höher der Konzentrationsunterschied ist, desto höher der osmot. Druck. Theoretisch geht also bei dest. Wasser die Wasseraufnahme schneller als z.B. mit Leitungswasser. Die Angst, wertvolle Mineralien zu verlieren, halte ich deshalb für unbegründet.
Andersrum ist schlimmer: wenn die Salzkonzentration "außen" höher ist als in der Zelle, geht Wasser raus. Das ist der Fall, wenn du stark überdüngst. Die Salzkonzentration im Substrat ist höher als in der Pflanze, sie kann kein Wasser mehr aufnehmen. Obwohl alles bestens funktioniert, verdurstet sie.
2. Regenwasser enthält kaum mehr Mineralien als dest. Wasser. So schlimm kann der Unterschied also nicht sein.

Laut Theorie sollte die Verwendung von dest. Wasser möglich sein. Praktisch hab ich es aber auch noch nicht versucht.:cool:

elkawe
10.07.2008, 18:14
Einspruch, Euer Ehren!
1. Bei der Osmose geht eigentlich immer Wasser von der Seite mit geringerer (Salz)Konzentration zur Seite mit höherer Konzentration durch die Zellmembran.

Äh, ja. Oder mal einfach ausgedrückt:

Ich habe in meinem Zimmer 22°C. Drausen sind 3°C. Was spräche dagegen, das Fenster aufzumachen um die 3 Grad noch herein zulassen?

Es findet ein Ausgleich statt, so wie ich es vorher beschrieben habe.

Zitat:

senkst du mit dest. Wasser den Zelldruck, weil der Salz- Mineralaustausch dann in die entgegengesetzte Richting mit fatalen Folgen für die Pflanze,
läuft.


..d.h. Da die Salzkonzentration in der Zelle höher ist gegenüber dem dest. Wasser ausserhalb der Zelle, wandern bei diesem Fall die Salze/Mineralien AUS der Zelle um einen Ausgleich zu schaffen.

Dummerweise, und das ist kein Scherz, werd ich tagtäglich an ein Experiment in der Schule mit dem Himbeersaft und dem Darm im Wasser erinnert. Mein ehemaliger Lehrer ist mein Nachbar :(

stefang
10.07.2008, 19:14
Ich habe in meinem Zimmer 22°C. Drausen sind 3°C. Was spräche dagegen, das Fenster aufzumachen um die 3 Grad noch herein zulassen?

Geile Idee! ;)


..d.h. Da die Salzkonzentration in der Zelle höher ist gegenüber dem dest. Wasser ausserhalb der Zelle, wandern bei diesem Fall die Salze/Mineralien AUS der Zelle um einen Ausgleich zu schaffen.

Dummerweise, und das ist kein Scherz, werd ich tagtäglich an ein Experiment in der Schule mit dem Himbeersaft und dem Darm im Wasser erinnert. Mein ehemaliger Lehrer ist mein Nachbar :(

Ich kenne zwar DIESES Experiment nicht, aber ich kanns mir vorstellen...
Du hast ja vollkommen recht, das ist ja auch das Prinzip der Dialyse.
Aber es stimmt beides: Wasser rein, Salze raus. Und Wasser is schneller. Wenn du dich an dein Experiment erinnerst: der Darm hat sich vermutlich erstmal aufgebläht, bevor die rote Suppe rauskam.
Und eben weil wir von kurzzeitigem Einwirken sprechen und nicht vom Kakteenschwimmkurs, halte ich es für ungefährlich. Außerdem können wir auch nicht mehr von dest. Wasser sprechen, sobald es das Substrat gesehen hat...

AstrophytumX
10.07.2008, 19:19
Außerdem können wir auch nicht mehr von dest. Wasser sprechen, sobald es das Substrat gesehen hat...

Das stimmt.Habe eine Zeit lang meine Aussaattöpfe mit destilliertem Wasser gestaut und dann ausgesät,klappt super...Jetzt ziehe ich wieder Algen mit auf ;)

elkawe
10.07.2008, 19:22
Wenn du dich an dein Experiment erinnerst: der Darm hat sich vermutlich erstmal aufgebläht, bevor die rote Suppe rauskam.

Der Naturdarm wurde mit Himbeersirup prall gefüllt und über Nacht in Wasser gelegt. Am nächsten Tag war er um etwa ein Drittel geschrumpft. Die Farbe innerhalb des Darms und des Wassers, in dem er gelegen hat, war in etwa gleich, d.h. die Konzentration war ausgeglichen.

Kaktusjo
20.07.2008, 15:52
Nochmal zu dem Pilzbefall zurück:

Momentan ist eigentlich Ruhe. Ich beobachte meine Sämlinge und pikiere parallel alle Ariocarpen der betroffenen Aussaat. Dazu bade ich die Sämlinge eine Stunde in einem Fungizid, lasse sie dann ein paar Tage trocknen und setze sie in frische Erde. Zukünftig werde ich in schwülwarmen Wetterperioden ganz wenig giessen und auch weniger düngen. Die Verluste halten sich insgesamt eigentlich in Grenzen, es ärgert mich halt nur grundsätzlich, wenn was eingeht, vor allem wenn es dann unkontrolliert passiert. Ich hab mir auch jetzt erstmal Chinosol und andere Pilzmittel geholt, um im Notfall handeln zu können.

Gruss Johannes