Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Inkubator



Captain Nemo
13.03.2009, 21:14
So, wie versprochen ein paar Bilder und Erläuterungen zu meinem Aussaat-Inkubator...

Ich habe erst einige Zeit mit Kunstlicht, Styroporkisten, hellen Fenstern und Heizmatten experimentiert, um optimale Keimbedingungen für meine Aussaaten zu schaffen. Als naturwissenschaftlich-technisch orientierter Mensch kommt da natürlich mein Spieltrieb durch. Einfach nur durchsichtig einpacken und sich selbst überlassen -- das ertrage ich nicht ;-).

Jedenfalls habe ich bald gemerkt, dass ich beim Einsatz von Kunstlicht keinen Heizbedarf, sondern vielmehr Kühlbedarf habe. Und da fiel mein Blick auf den ausrangierten (aber funktionstüchtigen) Kühlschrank bei mir im Keller. Daraus habe ich einen Inkubator gebaut, durch den inzwischen acht Aussaaten mit insgesamt über 2000 Korn gelaufen sind.

Ich habe nach Vorlage eines Fachbodens eine weiß beschichtete Sperrholzplatte zugeschnitten und darauf drei 8 Watt T5 Leuchtstofflampen montiert. Die mittlere ist mit 840 weiß bestückt, die beiden äußeren mit Sylvania GroLux Pflanzenlicht. Die Lampenplatte kommt in den obersten Einschub im Kühlschrank und leuchtet satt nach unten auf eine Fläche von gut 20x30cm².

Unter den Lampen ist in vernünftigem Abstand dann ein original Fachboden, auf dem die 20x30 Schale mit den 18 Aussaattöpfchen steht. Eine Abdeckung ist (a) nicht erforderlich, weil der Kühlschrank geschlossen ist und sich damit eine schön hohe Luftfeuchtigkeit einstellt, und (b) nicht gewollt, weil dann ja wieder die Temperatur unter der Abdeckung nicht zu kontrollieren wäre...

Und die insgesamt 24 Watt der Lampen heizen den Innenraum des Kühlschranks kräftig auf. Bei ausgeschaltetem Kühlaggregat käme ich auf knapp 20 Kelvin über der Außentemperatur, also über 40°C. Das ist natürlich zu viel.

Deshalb hängt neben der Schale in der Luft der Temperatursensor (im Bild der schwarze Knubbel rechts), der über ein einfaches Steckdosen-Thermostat das Kühlaggregat einschaltet, wenn es über 29°C hat, und ihn wieder ausschaltet, wenn es unter 27°C hat.

An diesem Stromkreis hängt auch ein kleiner USB-Lüfter (im Bild hinten blau), der die Luft im Kühlschrank umwirbelt, wenn das Kühlaggregat läuft. Dadurch wird die an der Rückwand entstehende Kälte recht schnell im ganzen Innenraum verteilt. Das hat zwei Vorteile: (a) Die Kühlung kommt schnell und gleichmäßig überall an, und (b) die Verdunstung des Wassers in der Schale und den Töpfen wird begünstigt, was die Luftfeuchtigkeit steigert. Es stellt sich eine relative Luftfeuchtigkeit von ca 70% ein, und das Kühlaggregat läuft ca. alle halbe Stunde für 2-3 Minuten.

Die Stromzuleitung für das Gesamtsystem ist mit einer einfachen Steckdosen-Schaltuhr auf 13 Stunden pro Tag programmiert. Dadurch senkt sich die Innentemperatur während der Nacht ab und erreicht nach ein paar Stunden die Außentemperatur des Raumes, in dem der Inkubator steht.

Der Inkubator läuft bei mir von Ende Oktober bis Mitte April im Dauerbetrieb, und alle sechs Wochen kommt eine neue Aussaat rein. Es funktioniert wunderbar, siehe beiliegende Fotos, insbesondere Beweisfoto der Aussaat vom 26.2. :grin:

Vorschläge für weitere Optimierung erwünscht... ;-)
Viele Grüße von Captain Nemo!

Frazzor
13.03.2009, 21:55
Hi,

also das mit der Kabeltrommel ist keine so gute Idee. Den Rest find ich Klasse. Nur wieso muss man soviel Strom verschwenden? Hätte nicht ein einfacher Kasten gelangt? Oder hat das ganze irgendwelche Vorteile die ich gerade nicht sehe?

Gruß
Michael

Frazzor
13.03.2009, 21:57
Hi,

sehe gerade das du aus Erlangen bist? Welchen Stadtteil?

Gruß
Michael