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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wachstumsunterschiede bei Sämlingen



d0um
23.03.2009, 10:29
Hallo allerseits,

Ich wollte mal fragen ob es normal ist, dass es solch krasse Unterschiede beim Wachstum gibt.

Auf dem ersten Bild seht ihr Sämlinge von Melocactus matanzanus.
Ausgesäät habe ich diese im frühen Herbst. Auf dem zweiten Bild sieht man Echinocereus engelmannii v. fasciculatus. Diese habe ich einen Monat später ausgesäät. Jedoch sind sie jetzt bestimmt schon 3-4x so groß wie die Melocacteen.

http://www.bildercache.de/bild/20090323-102337-171.jpghttp://www.bildercache.de/bildercache_80x15.gif

http://www.bildercache.de/bild/20090323-102903-236.jpghttp://www.bildercache.de/bildercache_80x15.gif

Liegen die Unterschiede in der Art oder brauchen die Melocacteen andere Bedingungen? Beide stehen in dem selben Aquarium unter Kunstlicht.

Vielen Dank schonmal,
Marcel


http://www.bildercache.de/bildercache_80x15.gif

elkawe
23.03.2009, 11:04
Dein Vergleich mit unterschiedlichen Gattungen hinkt. Es ist normal, dass diese auch unter gleichen Bedinungen ungleich schnell wachsen.

kaktusy
23.03.2009, 12:14
genau so is es wie elkawe schreibt. wenn du jetzt parodien der microsperma-gruppe oder aztekium hernimmst, da findset du nach einem jahr nur nen grünen punkt von 1,5 mm, wenn du glück hast, in der aussaatkiste.

d0um
23.03.2009, 12:42
Vielen Dank,

Kann ich diese Sämlinge im Sommer schon ins Gewächshaus stellen?
Oder sind sie dazu noch zu empfindlich?

Das es Kakteen gibt die extrem langsam wachsen ist mir bewusst. Meist sieht man das auch sehr deutlich am Preis...

Aber jetzt speziell bei dem Melocactus habe ich nicht gedacht, dass er so extrem langsam wächst. Man bekommt ja schon große Exemplare für kleines Geld zu kaufen.

Marcel

kaktusy
23.03.2009, 12:58
natürlich kannst du die ins gw stellen. an einem schattigem platz, langsam an mehr sonne gewöhnen.

Travelbear
23.03.2009, 14:53
Hallo Marcel,
du vergleichst nicht nur zwei verschiedene Gattungen, sondern auch Pfanzen die aus zwei völlig verschiedenen Klimazonen kommen. Der Melocactus kommt innerhalb des Tropengürtels vor, ist also ein Kaktus der besonders viel Wärme brauch, während die Echinoceren aus den nördlichen Suptropen kommen, oftmals sogar in Gebirgsregionen mit einem besonders schroffen Klima. Wenn Du beide zusammenkultivierst, kannst Du es keinem rechtmachen. Denn entweder wächst der eine und der andere ist dem Hitzetod nahe oder der andere wächst und der eine fällt in die Kältestarre. Das ist jetzt etwas überspitzt geschrieben, soll Dir aber das Problem aufzeigen. Dein Melocactus ist wahrscheinlich deswegen zu klein, weil seine Wachstumsbedingungen suboptimal sind. Überhaupt ist die Kultur in einem Aquarium nicht unbedingt die beste. Die Lichtquelle ist wahrscheinlich ziemlich weit weg, sodaß an den Pflanzen dann noch relativ wenig Licht ankommt. Hinzukommt natürlich der Unterschied der Wachstumsgeschwindigkeit. Alle Punkte zusammen lassen natürlich einen besonders großen Unterschied erwarten. Ich denke wenn Du die Melocacten im Sommer bei 30° und mehr aufziehst, wirst Du einen sehr deutlichen Wachstumsschub feststellen, während der Echinocreues in eine Sommerruhe verfällt.

Gruß Peter

d0um
23.03.2009, 16:35
Vielen Dank für die Antwort,

Ich weiß, dass das Aquarium suboptimal ist. Aber es ist immernoch besser als komplett ohne Lichtquelle.

Es befinden sich 2 36W Leuchtstofflampen in dem Becken. Die Temperatur liegt bei 25°C und Nachts bei ca. 15-20°C.

Es dauert ja nicht mehr sooo ewig lang dann können die Sachen alle ins Gewächshaus. Ich denke dann wird es aufwärts gehen mit den Sämlingen.

Marcel

Travelbear
23.03.2009, 18:18
Hallo Marcel,

also ich benutze auch Aquarienleuchten als Lichtquelle. Meine kleine mit 18 Watt steht auf zwei leeren, gut ausgewaschenen quergestellten Tetrapack-Milchtüten. Direkt darunter in max. 10 cm Abstand kommen die Aussaatschalen. Dieser klurze Abstand bringt einen 1. einen hohen Lichtstrom und 2. auch Wärme. Ich habe letztes Jahr hauptsächlich Discocacteen ausgesät, also eine Gattung die weitgehend die gleichen Kulturansprüche hat wie die brasilianischen Melos. Die Keimtemperatur betrug 30°+ jetzt mit Folienabdeckung zur Lichtreflexion ca. 35-38°. Das ist genau die Temperatur die sie wollen um zu wachsen!
Bei 25° bist Du ja fast schon in der Nähe der Überwinterungstemperatur. Damit ist jetzt die Ursache geklärt, warum Deine Melokeimlinge einen etwas unterentwickelten Eindruck machen. Gib ihnen MEHR WÄRME!

Viel Glück bei der Aufzucht aller Deiner Sämlinge und Jungpflanzen!

Gruß Peter

d0um
23.03.2009, 18:27
Hallo,

Hätte nicht gedacht, dass es die Kleinen schon so arg warm haben wollen.

Das erklärt natürlich den "Kümmerwuchs".

Machen die Kleinen jetzt nur "Pause" oder ist es direkt schädlich bei den "kühlen" Temperaturen?

Die Töpfe stehen schon auf einer Styroporbox unter der Lampe. Noch wärmer kann ich ihnen im Moment nicht bieten.
Erst wenn sie ins Gewächshaus kommen(Sind 16mm Dreifachstegplatten die isolieren schon ordentlich. Habe schon Temperaturen von 30°C gemessen letze Woche als die Sonne schien).


Nunja, ich befürchte sie müssen soch noch etwas mit diesen Temperaturen begnügen sofern dies nich "schädlich" ist.

MfG
Marcel

Travelbear
23.03.2009, 18:46
Hallo Marcel,

also ich kann Dich beruhigen, schädlich ist Deine bisherige Kultur nicht, denn sonst wären sie schon längst anfällig gegen Pilze etc. geworden und Du hättest einen ordentlichen Schwund. Aber natürlich kannst Du dann auch von den Kleinen keine Riesensprünge erwarten. Es geht dann alles halt etwas langsamer. Aber damit sind Deine Melos dann auch an DEIN Klima gewöhnt und stecken vieleicht was weg, was anders kultivierte Melos den gar aus machen würde. Alles hat immer zwei Seiten. Also Sorgen brauchst Du Dir keine machen, sondern nur in Geduld üben... ;)

Gruß Peter

Schau mal hier (http://flowerpoint.forumieren.com/kakteen-sukkulenten-f20/discocactus-aussaat-2008-bis-02-2009-t168.htm#958) vorbei, dann siehst Du den Wachstumszustand meiner Discosämlinge!

d0um
24.03.2009, 13:03
Hallo,

Ich habe noch einen 70W HQI Strahler.
Leider weiß ich nicht welche Lichtfarbe der Brenner hat. Ist jedenfalls ziemlich bläulich ich denke also es geht schon in Richtung 10.000.

Wäre der Strahler geeignet den Sämlingen(Habe Gestern noch einige andere ausgesäät) nochmal richtig Dampf zu machen bis sie Raus können?

Wäre es empfehlenswert die Schutzscheibe(filter UV und soll vor Implosion schützen) zu entfernen um den Kleinen mehr UV-Strahlung zu geben?

Marcel

Travelbear
24.03.2009, 13:19
Hallo Marcel,

jetzt legt sich mir der Verdacht auf, daß Du die Grillsaison eröffnen willst.:o
Bevor Du nun eine Aktion startest, erkundige Dich über das Spektrum und messe auch die Temperatur in der Höhe wo Du die Substratoberfläche erwartest. Da Du ja vermutlich zusätzlich unter Folie keimen läßt, kannst Du gut nochmals 3-5° durch die Isolationswirkung der Folie hinzurechnen. Bevor Du Dir nicht wirklich sicher bist, wie die Bedingungen sind, würde ich da keine Aussaat darunter stellen!
Bedenke auch, daß Deine bisherige Aussaat keinerlei UV-Schutz ausgebildet hat, Verbrennungen wären unausweichlich.

Gruß Peter

d0um
24.03.2009, 14:37
Hallo,

Stimmt, die älteren Sämlinge wären wohl zu empfindlich.

Ich habe aber Gestern und Heute einen Schwung ausgesäät. Die können sich dann von Anfang an dran gewöhnen.
Habe die Töpfe in einem normalen Zimmergewächshaus ca. 30-40cm unter der Lampe.

Werde nun erstmal die nächsten Stunden die Temperatur der Erde messen und ggfs. den Abstand erhöhen.

Die Lichtfarbe ist doch eine Ecke wärmer als gedacht. Habe die Lampe bisher nie länger als 5 Minuten an gehabt. Dennoch lang nicht so warm wie sie auf dem Foto rüberkommt.
Außerdem ist das Ganze wesentlich heller als auf dem Foto. Der automatischen Belichtung sei dank...

Marcel

elkawe
24.03.2009, 14:41
Habe die Lampe bisher nie länger als 5 Minuten an gehabt.

Marcel

Wie lang ist deine gesamte Beleuchtungsdauer am Tag?

d0um
24.03.2009, 14:54
Hallo,

Nein, das habe ich anders gemeint. Bei HQI-Strahlern dauert es ja eine Weile bis sie ihre entgültige Farbtemperatur/Helligkeit erreichen.
Ich habe diesen Strahler noch nicht lange und nur mal kurz ausprobiert ob er funktioniert. Da er aber eine Zeit benötigt um warm zu werden habe ich die Farbtemperatur falsch eingeschätzt.

Ansonsten...meistens so um die 12-14 Stunden.

Marcel

d0um
24.03.2009, 15:19
Hallo,

Die Temperatur ist mit einer geöffneten Belüftungsklappe auf konstant 24°C.
Die Lichtstärke beträgt ca. 95.000 Lux ich habe gerade mal nachgemessen.

Marcel

Reviger
24.03.2009, 15:27
@d0um

Also wie hier ja schon ausreichend erklärt wurde, kannst du 2 so verschinde Arten nicht im Wachstum vergleichen!

Melocactus wächst sehr gut im Humusreichem Substrat, so habe ich selber meine damaligen Aussaaten in einer Mischung aus Buchenlauberde und feinem Quarzsand gezogen, darin sind Sie gewachsen wie blöde!

Auch standen Sie dann allerdings sehr hell (Südfenster+Heizmatte) bei ca.23°-35° wobei die Nachtabsenkung nur minimal war 1°-2°Grad.

Ganz anders Verhält es sich mit den Echinocereus , diese standen auch am Südfenster aber ohne Unterwärme bei ca. 18°-28°.

Diese sähe ich aber immer in rein mineralischen Substrat aus.
Diese Mischung besteht dann aus Bims, Kieselgur, Vermiculite + grobkörnigem Lehm.
Auch hier Verhält sich das Wachstum ganz anders, denn diese wachsen von Natur aus schon sehr schnell. So haben z.B. meine Jährlinge jetzt eine Höhe von über 1,5-2,5 cm. Und diese wurden ganz normal im Gewächshaus bei 4°-6° völlig trocken überwintert.

PS: hätte ich diese jetzt auch durchkultiviert, wäre der zuwachs noch größer und diese wären jetzt mit Sicherheit um die 2,5-3,0 cm Hoch.
Ich lehne allerdings ein verweichlichen dieser Gattung für nicht so sinnvoll, da hier auch viele Winterharte Arten darunter sind, welche nur das erste Jahr so warm überwintert werden.


Hier kommt jetzt wieder der Unterschied zu den Melocatus zum tragen, denn diese werden, wenn ich denn noch welche hätte, auch den 1. Winter hindurch weiter kultiviert. Dies dann so hell als möglich und bei 20°-25° im ersten Jahr.
Zum Schluss nochmal der damit zu erreichende zuwachs bei den Melocactus.
Auf diese Weise erreichen diese locker eine Größe von 1,5 -2,5 cm im Durchmesser bei fast der gleichen Höhe nach einen Jahr!


Gruss Reviger