Ortsgruppen und sonstiges Übel
Die Verhaltensweisen der Ortsgruppen wurden jetzt schon öfters, sagen wir mal liebevoll, in Frage gestellt. Deshalb möchte ich auch mal von meinen Erlebnissen berichten.
Im Jahre 1985 besuchte ich zum ersten Male eine Ortsgruppe. Schon damals wurde ich als relativ junger Mensch angeschaut, als wäre ich von einem fremden Planeten. Alle Anwesenden hatten reichlich mit sich selbst zu tun, ich nippelte an meinem Cola und war froh den Abend herumbekommen zu haben. Dies zog sich dann zwei zähe Jahre hin und meine Situation hatte sich nicht verändert. Aus Frust bin ich ausgetreten und habe wieder alleine mein Ding gemacht.
Seit dem Jahre 2005 bin ich wieder Mitglied dieser Ortsgruppe, in 2006 rasendschnell Vorsitzender geworden. Ich bin der zweitjüngste in der Ortsgruppe und meine Töchter würden mich mit meinen 49 als steinalt bezeichnen wollen. Egal, jetzt war ich am Ruder, hatte aber den Horror noch im Kopf. Was tun sagte ich mir, damit es anderen nicht so geht, wie es mir erging. Wir machen in Hanau eine kurze Begrüßung, es gibt ein Begrüßungskaktus, es gibt den permanenten Aufruf von mir sich um die neuen Gesichter zu kümmern. Fast jeden dritten Vereinsabend geht dies so.
Fakt ist, das wir ein paar Beitritte hatten, jedoch die Mitgliederanzahl trotzdem gesunken ist, was ausschließlich dem hohen Alter und den daraus resultierenden Problemen erwachsen ist. Diverse Versuche jüngere Leute hereinzuholen sind bisher fehlgeschlagen.
Nächster Versuch war, meine Töchter zu befragen, wie bekomme ich dich in meinen Verein. Antwort war, die meisten in unserer Schule wissen gar nicht, das es ein Kakteenverein gibt. Unsere Reaktion war, Werbefeldzug in einer großen Gesamtschule. Kosten, Initiative, Reaktion gleich null.
Weitere Analyse: Warum in keinen Verein? Antworten, zu uncool, keine Ahnung, der Spaßfaktor fehlt, ich will mich nicht binden, ich habe soviel zu tun und keine Zeit.
Resume: Für Discobesuche, für Kinobesuche haben die auch Zeit und Geld, viele wollen sich nur berieseln lassen und sich nicht engagieren. Die einzige Alternative sahen wir nunmehr im nächsten Versuch, die OG zu einem reinen Dienstleister zu machen, Stück für Stück.
Resultat aktuell, Zuwachs Stück für Stück.
Vereine in der alten Form sind völlig out. Man sollte versuchen herauszufinden was interessiert und hier möglichst breit befragen, anschließend entsprechende Angebote machen. Auf andere Personen und Initiativen zu warten, vielleicht kommt was rüber ist nicht der goldene Weg. Was können wir für das Mitglied machen und nicht was können die Mitglieder für uns machen, das ist die neue Philosophie der Vereinslandschaft oder sagen wir besser Interessensgemeinschaft.
Auch wenn ich einen Spinnenphobie habe, jedoch finde ich die Strategie des obigen Vogelspinnenfreundes besser und letztendlich effektiver, daher mein Kompliment an diejenigen, die es besser machen.
Grüße
Andreas Lochner
Die Zukunft der DKG und unser aller Interesse
Es ist für alle interessant, den letzten Beitrag von Andreas Lochner im Forum von Thomals Schmid zu lesen. Vielleicht wird dem einen oder anderen wirklich klar, welche Bedeutung der Bestand und die Arbeit einer Organisation wie der DKG für uns alle hat, ob wir ihr nun angehören oder auch nicht.
Bitte schenkt diesem Beitrag eure Aufmerksamkeit.
http://www.tsdaten.de/kaktus-forum/v...t=232&start=75