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Hallo,
vielen Dank für Eure Rückmeldungen! - habe sie leider erst jetzt gelesen, da ich ein paar Tage weg war.
Zunächst noch ein kleiner Nachtrag:
Jiri hat mich im DKG-Forum darauf aufmerksam gemacht, dass das letzte Photo des letzten Updates nicht Cumulopuntia ignescens zeigt, sondern dass es sich dabei ebenfalls um Cumulopuntia boliviana handeln dürfte (wg. der gelblichen Blütenreste, C. ignescens blüht orange).
Hier die restlichen Bilder dieses Tages (ziemlich Opuntien-lastig, da dies die einzigen Pflanzen waren, die wir aus dem Auto heraus entdecken konnten):
Tag 17 - Von Tilcara nach San Pedro de Atacama
Ein Stück westlich des Passes führt die Straße dann mehrere Kilometer durch die Salinas Grandes, ein (zeitweise?) ausgetrockneter Salzsee:
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Leider müssen wir Kilometer fressen, und so stoppen wir erst wieder 30min später bei ein paar Opuntien. Wir vertreten uns hier kurz die Beine, während wir die Vielfalt der Pflanzen bewundern. Das erste Photo dürfte wieder C. boliviana sein, diesmal mit sehr geringer Bedornung. Am gleichen Standort gab es aber auch deutlich dichter bedornte Pflanzen. Zudem variierten die Dornenfarben von weiß über gelblich bis hell bräunlich:
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Dazwischen wachsen dann Pflanzen, die sehr nach Maihueniopsis glomerata aussehen. Die Pflanzen unterscheiden sich jedenfalls nicht von denen, die wir unten in Mendoza gesehen haben:
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Zudem gab es hier noch diese Tunilla / Airampoa - Art zu bewundern:
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Wieder ein Stück weiter westlich (vermutlich irgendwo bei Susques - wir haben für die Opuntien auf diesem Stück leider keine GPS-Daten genommen) gab es dann C. boliviana wieder mit Blüten - wobei irgendjemand der gezeigten Blüte die Narbenäste abgeknabbert hat - und nein, das waren nicht wir:
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Schließlich erreichen wir die argentinische Grenzstation am Fuß des Paso de Jama. Wir sind die einzigen, die nach Chile hinüber wollen, und so sind wir nach wenigen Minuten durch. Kurz darauf stehen wir dann oben am Paß (der auf unserer Karte mit 4400m Höhe angegeben ist, laut unserem GPS aber nur ca. 4270m hoch ist) und genießen die Aussicht. Von hier aus geht es nun hinunter nach Chile, denken wir, und packen daher unser GPS weg - aber "hinunter" kommt irgendwie nicht. Vielmehr ist das Land hier oben ziemlich "hügelig": es geht immer wieder mal ein bissl bergab und auch wieder bergauf, wodurch wir kein Gefühl haben, wie hoch wir eigentlich sind. Entsprechend wenig Beachtung schenken wir den Opuntien, die wir im Bereich des Reserva Natural de los Flamingos finden (eine wunderschöne, tief blaue Lagune - leider bei unserem Besuch ohne Flamingos). "Mal wieder M. glomerata", denken wir und schießen daher nur dieses eine "Erinnerungsphoto", das noch dazu unscharf geworden ist. Erst später realisieren wir, wie hoch wir hier eigentlich sind. Die Opuntien wachsen hier auf ca. 4800m Höhe und sind damit die höchstgelegenen Kakteen, die wir auf unserer Reise sehen dürfen - und zugleich der Beweis, dass die Pflanzen tatsächlich in der Lage sind, die Anden zu überqueren (etwas, was ich bis dato nicht für möglich gehalten hatte):
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Kurz darauf erreichen wir dann den höchsten Punkt der Straße, und inzwischen haben wir auch unser GPS wieder gezückt: 4839m zeigt es an. Da können die Alpen nicht mithalten (zum Vergleich: der Mt. Blanc ist "nur" 4810m hoch). Von nun an geht es tatsächlich bergab - nie besonders steil, aber dafür stetig. Ein Stück östlich von San Pedro de Atacama gibt es dann wieder Opuntien am Straßenrand. Einige der Pflanzen sehen sehr nach M. glomerata aus, während bei anderen die Glieder nicht so stark kegelförmig sind. Vereinzelt sind die Pflanzen zudem recht dunkel bedornt. In der Summe würde ich aber sagen, dass es eine Art ist (und nicht zwei), die man dann wohl mit M. glomerata bezeichnen sollte. Hier Bilder einer dieser leicht abweichenden, dunkler bedornten Pflanzen (der Vulkan im Hintergrund ist übrigens der 5916m hohe Vulkan Licancabur, der "Hausvulkan" von San Pedro de Atacama):
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Schließlich erreichen wir San Pedro. Am Ortseingang müssen wir zunächst durch den Zoll (wobei wir ein bissl staunen, denn man könnte da auch problemlos durch- oder drumherum fahren, und wenn man bei der ersten Kreuzung links statt rechts abbiegt, verpasst man ihn komplett). Dies dauert ein wenig, da die Chilenen recht gründlich sind und sogar das Auto einer kurzen Inspektion unterziehen, aber schließlich dürfen wir einreisen. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltet sich hingegen ausgesprochen schwierig: wir brauchen lange, bis wir überhaupt ein freies, recht einfaches Zimmer finden, und der Preis dafür ist gelinde gesagt eine Frechheit. Aber in San Pedro herrscht halt (für unsere Verhältnisse) Massentourismus, und entsprechend sind dort halt die Preise. Ein sehr sehr leckeres Abendessen versöhnt uns jedoch schnell wieder mit diesem Ort. Zudem buchen wir noch schnell eine El Tatio-Tour für den nächsten Morgen, da wir es uns nicht zutrauen, in der Dunkelheit selbst den Weg zu finden ... und das war Tag 17 unserer Reise.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
Tag 18 - El Tatio (und Valle de la Luna)
Der nächste Tag beginnt für uns mitten in der Nacht: Gegen 3:40 Uhr klingelt der Wecker, denn zwischen 4:00 Uhr und 4:30 Uhr soll der Bus kommen, der uns zum Vulkan "El Tatio" bringen soll. Tatsächlich klappt das vorzüglich, und so steigen wir gegen 6:20 Uhr im ersten Dämmerlicht des Tages aus dem Kleinbus - bei frischen -7°C! Zum Glück haben wir damit gerechnet und unsere Winterjacken eingepackt, denn die beiden Thermalfelder des Vulkans liegen auf ca. 4300m Höhe. Allerdings vergessen wir die Temperaturen schnell, während wir voller Begeisterung zwischen den Fumarolen, heißen Quellen und (kleinen) Geysieren des ersten Thermalfeldes herumspazieren und dabei ein Photo nach dem anderen schießen.
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Aber natürlich wollen wir auch die berühmten Opuntien von El Tatio sehen. Ein paar Schritte an den Rand des Thermalfeldes reichen, und schon tauchen die ersten Cumulopuntia ignescens-Gruppen auf. Sogar ein paar bereits geöffnete Blütchen gibt es zu bewundern, obwohl die Sonne noch immer hinter den Bergen steckt. Anschließend gibt es ein kleines Frühstück mit heißen Getränken, welche die inzwischen klammen Finger wieder aufwärmen, und dann geht es hinüber zum zweiten Thermalfeld. Auch hier begeistern uns zunächst die geologischen Wunder dieses phantastisch schönen Ortes, ehe wir uns erneut auf die Suche nach Cumulopuntia ignescens machen - und inzwischen hat es die Sonne auch bis zu uns geschafft, sodass wir bei gutem Licht ein paar hübsche Photos dieser beeindruckenden Pflanzen schießen können:
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Obwohl wir lange dort oben waren, kommt der Abschied viel zu schnell. Das ist halt einer der Nachteile, wenn man sich einer Tour anschließt. Den anderen Nachteil bekommen wir dann auf dem Rückweg zu spüren, denn während man auf dem Hinweg in der Dunkelheit nichts von der Landschaft sehen konnte, zeigt die Rückfahrt nun deutlich, wie phantastisch schön das chilenische Andenhochland ist - doch leider können wir nicht anhalten, um es zu genießen und zu photographieren. Blöd, wenn man nicht selbst am Steuer sitzt. So verpassen wir auch zahlreiche, dicht mit Opuntien-Polstern bewachsene Hänge und später eine hübsche Gruppe Echinopsis atacamensis ssp. atacamensis. Unsere Tour legt lediglich 2 Stops ein, einer davon kakteen-technisch uninteressant, der andere bei einem kleinen Bergdorf (dürfte Machuca gewesen sein). Hier interessieren wir uns nicht für die angebotenen Souvenirs, sondern gehen zur Kapelle empor. Leider ist diese abgeschlossen, und so folgen wir ein paar Meter einem kleinen Pfad zur Seite, wo sich dann tatsächlich nochmal ein paar Opuntien-Polster finden:
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Schließlich erreichen wir San Pedro de Atacama. "Angefüttert" von den verpassten Kakteenstandorten würden wir uns nun eigentlich gerne ins Auto setzen und auf die Suche machen, doch wir sind einfach viel zu müde dafür. Daher entschließen wir uns zu einer Siesta und hauen uns erstmal auf's Ohr. Am Spätnachmittag besuchen wir dann das Valle de la Luna - ein landschaftlich durchaus interessanter Ort, wenn auch kakteen-technisch uninteressant (außerdem haben wir noch die Bilder des Parque Nacional Talampaya im Kopf, mit dem das Valle de la Luna einfach nicht mithalten kann) - und das war Tag 18 unserer Reise.
Viele Grüße!
Chris
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Wirklich tolle Fotos! Danke dir für's Zeigen!
Lg
Ben
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Hallo,
@ Ben:
Vielen Dank! :-)
Dann mal weiter im Programm ...
Tag 19 - Von San Pedro nach Antofagasta
Dieser Tag lässt sich sehr schnell abhandeln: Wir wählen für unsere Fahrt den schnellsten Weg: Die 23 über Calama. Von San Pedro aus führt sie zunächst durch die Felsformation, die das Valle de la Luna bildet, um dann gen Nordwesten abzudrehen. Dort führt sie erneut durch hügelige Landschaften, und dort sehen wir erneut Opuntien-artige am Straßenrand. Da es aus dem Auto heraus so aussieht, als ob es die gleichen sind, die wir von Argentinien kommend kurz vor San Pedro gefunden hatten, ließen wir sie links (und rechts) liegen. Später sahen wir dann keine Kakteen mehr, und so habe ich für diesen Tag leider kein Bild. :evil:
Tag 20 - Von Antofagasta nach irgendwo nördlich von Paposo
Am darauf folgenden Morgen gehen wir zunächst einkaufen. Frisch mit Lebensmitteln ausgestattet machen wir uns dann auf den Weg. Nachdem meine bessere Hälfte ein absoluter Meer-Fan ist, ist es ihr Wunsch, auf diesem Teil der Reise möglichst viel Küste zu erleben - was auch mir angenehm ist, da sich dort ja bekanntlich eine Gattung tummelt, die mit Sicherheit zu den Höhepunkten der chilenischen Kakteen-Flora zählt: die Gattung "Copiapoa". Und so machen wir uns auf den Weg. Leider muss man ab Antofagasta erstmal einen kurzen Bogen fahren, und so folgen wir der Panamericana ein Stück gen Süden bis zum Abzweig in Richtung Paposo. Nun noch ein paar letzte Kilometer gute Teerstraße und wir sind endlich dort, wo wir hinwollen, nämlich am Abzweig in Richtung Blanco Encalada und El Cobre. Die (anfangs recht sandige und auch später immer wieder recht holprige) Piste führt schließlich in das Küstengebirge hinein und durch diese grandiose Landschaft hinab zum Meer - und natürlich fragen wir uns die ganze Zeit, ob und wo es hier Kakteen gibt. Es dauert recht lange, bis wir endlich die ersten dunklen Flecken auf einem der Hänge erspähen. Das müssen sie sein, unsere ersten Copiapoen. Meine Frau ist als erstes draußen und steuert zielstrebig auf einen der Flecken zu, und tatsächlich stehen wir kurz darauf vor unserer ersten Copiapoa (Copiapoa solaris, wenn ich mich nicht täusche):
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Natürlich möchte ich mir auch ein wenig die Variabilität der Art ansehen, und so gebe ich mich mit dieser einen Gruppe nicht zufrieden, sondern gehe noch ein Stück weiter den Berg hinauf - und oh weh. Von unten sah es so aus, als ob der ganze Berg voll mit Copiapoen sei. Aus der Nähe muss ich aber feststellen, dass diese alle tot sind. Meine Frau hatte tatsächlich die einzige, lebendige Gruppe entdeckt. Schließlich steigen wir wieder ins Auto und fahren weiter. Schon bald tauchen auf den Hängen Säulenkakteen auf (Eulychnia iquiquensis), aber auch diese sind alle tot. Um so mehr freuen wir uns, als wir ein Stück weiter mehrere große Copiapoa solaris-Gruppen entdecken. Diese wachsen in einer kleinen Ablaufrinne und sehen auf den ersten Blick recht fit aus. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, dass nicht mehr alle Gruppen leben, und dass selbst bei den gut aussehenden Gruppen einzelne Triebe abgestorben sind.
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Kurz darauf erreichen wir dann El Cobre (kein Ort, sondern eine alte Miene aus dem 19 Jhd.). Ab hier folgt die Piste dem Küstenverlauf gen Süden. Immer wieder stoppen wir, um der phantastischen Landschaft zu fröhnen oder uns nach Pflanzen umzusehen. Einer der Stops erfolgt dabei in der Nähe eines Hanges, der voll mit schwarzen Flecken ist. Ein kurzer Abstecher zu Fuß zeigt, dass die schwarzen Flecken eine Mischung aus abgestorbenen Copiapoa- und Deuterocohnia-Gruppen sind, aber am Fuß des Hanges finden wir zahlreiche kleine Copiapoen, die größte davon (3. Bild) ca. 10cm-15cm lang - Jungpflanzen von C. solaris?
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Ein Stück weiter stoßen wir dann erneut auf lebendige Copiapoa solaris-Gruppen, diesmal mit intensiv gelber Bedornung. Leider treffen wir auch hier immer wieder auf abgestorbene Gruppen, und zudem haben viele der auf den ersten Blick gut aussehenden Triebe eigenartige Flecken, aber unter'm Strich war diese solaris-Population lebendiger als alle zuvor.
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Wieder ein Stück weiter südlich stoßen wir dann auf eine weitere Copiapoa-Art ... aber dazu mehr im nächsten Update.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
... und weiter mit Tag 20:
... und wieder ein Stück weiter treffen wir dann auf eine Copiapoa-Art, die uns sogleich ans Herz wächst, auch wenn der Name ein eher ungewöhnlicher ist: Copiapoa ahrempffff ... zefix ... (*beigooglenachschau*) ... C. ahremephiana. Je gewöhnungsbedürftiger der Name, desto hübscher die Pflanzen. :-) Diese eher kleine Art sprosst eifrig. Teils sind die Gruppen (noch?) recht klein und flach, teils größer und dann halbkugelig. Auch der Durchmesser der Triebe variiert ein wenig, genau wie die Bedornung. Wir hatten den Eindruck, dass im nördlichen Bereich der von uns beobachteten Population der Durchmesser der Triebe eher klein und die Gruppen eher klein und flach sind, während nach Süden hin der Durchmesser der Triebe zunimmt und die Gruppen größer (mit mehr Trieben) und eher halbkugelig sind. Zudem ist die Bedornung bei Pflanzen mit größerem Triebdurchmesser eher kürzer, während die Bedornung bei Pflanzen mit kleinem Triebdurchmesser stark variiert. Und wir hatten sogar das Glück, einige der Pflanzen in Blüte vorzufinden. Hier die Bilder (vor Begeisterung sind es ein paar mehr geworden):
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Nachdem der Nachmittag langsam voranschreitet, beschließen wir, es für heute gut sein zu lassen. So suchen wir uns ein hübsches Fleckchen am Strand, schlagen dort unser Zelt auf, kochen uns was leckeres und beschließen den Tag mit Pelikanen, Wasser-Waranen und einem hübschen Sonnenuntergang.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
weiter geht's mit ...
Tag 21 - Von irgendwo nördlich von Paposo nach Taltal
Der nächste Morgen beginnt grau, denn über Nacht hat sich eine dicke Nebelsuppe gebildet, und so findet unser Frühstück in dicker Jacke statt. Alles ist leicht feucht: Auto, Zelt, der Sand ... trotzdem packen wir zusammen und machen uns auf den Weg. Ein Stück weiter südlich entdecken wir dann die ersten lebendigen Eulychnia iquiquensis ...
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... und nachdem wir schon mal am Rumlaufen sind, gucken wir uns noch ein bissl genauer um, und siehe da, da ragt doch tatsächlich etwas kleines, dorniges aus dem Boden. Leider kann ich nicht sagen, was wir da gefunden haben - vielleicht könnt Ihr uns da ein wenig weiterhelfen. Leider fanden wir nur diese eine Pflanze - war wohl die einzige, die sich aus der Deckung (= dem Boden) hervorgewagt hat:
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In der Nähe gab es zudem ein Felsband, das recht interessant aussah. Tatsächlich fanden wir hier schnell mehrere Leichen. Irgendetwas kleines, dorniges hat hier wohl mal in größerer Zahl gelebt. Aber jede Leiche ist natürlich ein Anreiz, nach lebenden Exemplaren zu suchen, und nach ca. 30 Leichen entdecken wir dann doch noch 2 lebendige Pflanzerl. Diese waren ca. 4cm hoch und im Durchmesser. Hier eine der beiden (leider weiß ich auch hier nicht, was es ist):
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Zwischen ein paar größeren Steinen entdecken wir dann noch unsere erste Cumulopuntia sphaerica:
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Schließlich steigen wir wieder ins Auto und fahren ein Stück weiter. Man sieht hier nun deutlich, dass wir nach und nach in eine minimal feuchtere Gegend kommen, denn hier gibt es einige hübsch blühende Büsche am Straßenrand und zudem einige stammsukkulente (Euphorbia- ?)Büsche mit hübschen, recht großen Blüten ...
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... und ein paar dieser Kakteen (Eriosyce?), die recht durstig aussehen (auch da müsstet Ihr mir bitte mit dem Namen weiterhelfen):
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Wieder ein Stück weiter tauchen dann die ersten Copiapoa cinerea ssp. haseltoniana am Straßenrand auf - dazu dann mehr beim nächsten Mal.
Viele Grüße!
Chris
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Ein Freund von solch tolle dornigen Kakteen bin ich ja nicht, aber so, als Standortaufnahmen schau ich mir diese doch recht gerne an.
Um so mehr freu ich mich, wenn denn auch hin und wieder mal eine andere sukkulente Pflanze das Interesse der Reisenden weckt.
Bei dieser Euphorbia könnte es sich um E. lactiflua handeln, welche endemisch in dieser Gegend wächst.
http://www.smiliesuche.de/smileys/la...ilies-0101.gif für die tollen Bilder.
LG
Frauke
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Dieser Thread hat sich echt schnell zum Lesenswertesten entwickelt, den ich an Kakteenbeiträgen überhaupt kenne. Besonders beeindruckt mich die Qualität der Bilder (eigentlich alle könnte man auch für ein gutes Buchprojekt verwenden). Die Texte und Kommentare sind ebenso großartig .... Machst Du danach zumindest ein Gesamt-PDF davon ???
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Hallo,
vielen Dank für die Blumen! :-)
Hier noch ein kleiner Nachtrag:
Dank der lieben Hilfe drüben im DKG-Forum wurde die unterste Pflanze als Eriosyce taltalensis ssp. paucicostata (= Eriosyce paucicostata = Neochilenia paucicostata = Pyrrhocactus paucicostatus) bestimmt.
@ Samsine:
Danke für die Bestimmung, E. lactiflua passt. Ich hatte hier nur das Blütenphoto gezeigt, da die Bilder der gesamten Pflanze ziemlich grau und kontrastarm geworden sind. Ich würde auch gerne mehr andere Sukkulente zeigen, aber wir haben auf unserer Reise kaum welche zu sehen bekommen.
@ Moin:
Bei soviel Lob laufe ich ja schon fast rot an. :-) An ein pdf hatte ich bisher nicht gedacht. Eigentlich hatte ich nur vor, die Beschreibung noch ein wenig zu ergänzen (alles noch ein bissl ausführlicher, sowie um Landschafts- und Tieraufnahmen ergänzt) und dann auf unsere Homepage zu packen. Aber da ich eh notorisch zu wenig Zeit habe, wird es wohl noch länger dauern, bis ich dazu komme.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
Weiter geht's mit ...
Tag 21 - Von irgendwo nördlich von Paposo nach Taltal
Wieder ein Stück weiter tauchen dann die ersten Copiapoa cinerea ssp. haseltoniana am Straßenrand auf. Dass es die Pflanzen gerne "gesellig" mögen, merken wir schnell. Diese Kolonie besiedelt eine flache Geländer i p p e, die sich von den Bergen her bis ans Meer hinunter zieht. Die Pflanzen wachsen hier im Sand zwischen den locker herumliegenden Felsen, und das praktisch überall. Die meisten der Pflanzen sind leicht verzweigt. Lediglich jüngere Pflanzen wachsen (noch) einzeln. Leider ergeben graue Pflanzen vor grauem Hintergrund keine besonders hübschen Bilder:
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Sogar einige Jungpflanzen können wir im Schutz der Steine entdecken:
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Je weiter wir nun in Richtung Paposo kommen, desto häufiger treffen wir auf Kolonien dieser Unterart. Dabei haben wir das Glück, dass sich hier der Nebel ein wenig lichtet. Fasziniert beobachten wir die leicht unterschiedliche Bedornung und die oft recht dichte Scheitelwolle der verschiedenen, oft recht großen Gruppen:
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(Copiapoa cinerea ssp. haseltoniana - Teil 2 folgt in Kürze)
Viele Grüße!
Chris
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(Teil 2 dieses Beitrages - ich musste ihn wegen der vielen Photos teilen)
... kurz vor Paposo sind die Pflanzen dann allgegenwärtig. Hier gibt es keine getrennten Kolonien mehr, vielmehr wachsen die Pflanzen praktisch überall - und an manchen Stellen so dicht, dass es so aussieht, als ob man kaum einen Fuß dazwischen bekommt! Offenbar erhalten die Pflanzen hier etwas mehr Feuchtigkeit, was sich nicht nur in der Populationsdichte der Copiapoen zeigt. So gibt es hier immer wieder hübsche Bestände von Euphorbia lactiflua, und zudem große und wirklich hübsche Eulychnia iquiquensis. Die Eulychnien hier waren übrigens die bestaussehendsten, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Leider war hier die Sonne mal wieder vom Nebel verschluckt:
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In Paposo treffen wir dann wieder auf die Teerstraße, auf die wir von der Panamericana aus eingebogen waren. Einen Moment lang denken wir darüber nach, ihr ein Stück gen Osten bis in die Berge hinauf zu folgen - soll hier nicht irgendwo Copiapoa krainziana vorkommen? - aber wir entscheiden uns dagegen und folgen der nun gut ausgebauten Straße entlang der Küste weiter gen Süden. Kurz hinter den letzten Häusern entdeckt die Sonne dann wieder eine Lücke im Nebel, weshalb wir hier noch einmal halten, um noch ein paar ordentliche Photos zu schießen. Zufällig erwischen wir dafür ein recht hübsches Plätzchen, bei dem man gut die Variabilität in der Bedornung der Pflanzen sieht:
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Der linke Trieb war mit (geschätzten) 35cm im Durchmesser unsere "dickste" haseltoniana:
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Viele Grüße!
Chris
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Tolle Reise, Wahsinnsbilder!!! Danke für's Posten...! War vor 3 Jahren auch in Chile und habe vereinzelt Kakteen fotografiert. Allerdings standen die nicht so im Mittelpunkt wie bei Euch...;)
Gruß!
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Hallo,
@ thiago:
Vielen Dank! :-)
... weiter geht's mit ...
Tag 21 - Von irgendwo nördlich von Paposo nach Taltal
Südlich von Paposo wird die Populationsdichte dann wieder geringer. Wir wollen nun endlich mal ein Stück vorwärts kommen, und so ignorieren wir alle weiteren Versuche dieser hinterlistigen Pflanzen, uns zu einem weiteren Photostop zu verlocken. Ein Stück weit sehen wir dann gar keine Copiapoen am Straßenrand (oder vielleicht wollen wir auch gerade mal keine sehen), aber schließlich siegt dann doch irgendwann wieder die Neugierde. Leider hatte ich mich bisher nie mit Copiapoen beschäftigt, weshalb ich auch nicht wusste, dass irgendwo nördlich von Taltal der Übergang von C. cinerea ssp. haseltoniana zu C. cinerea ssp. cinerea stattfindet. Daher dachten wir "och, schon wieder ihr", weshalb wir für diesen Standort leider keine GPS-Daten genommen haben. Im Nachhinein ärgere ich mich ein bissl darüber, denn dieser Standort ist insofern interessant, als dass hier mehrheitlich Pflanzen wachsen, die ich noch bei ssp. haseltoniana reinstecken würde, aber ein paar einzelne Pflanzen sehen schon sehr nach ssp. cinerea aus:
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Kurz vor Taltal sehen wir dann wunderschöne Copiapoa cinerea ssp. cinerea mit langer, dunkler Bedornung, aber wir ignorieren sie, denn der Tag neigt sich mal wieder dem Ende entgegen und wir müssen uns auf die Suche nach einer Bleibe für die Nacht machen. Es dauert ein wenig, bis wir ein freies Zimmer finden. Schließlich ist auch das erledigt, und so schauen wir uns den Ort an, während wir nach was zu essen Ausschau halten. Leider müssen wir feststellen, dass die Restaurants erst gegen 21 Uhr aufmachen, und so bleiben wir notgedrungen statt eines leckeren Essens bei Brot und Gemüse aus dem Supermarkt.
Tag 22 - Von Taltal nach Pan de Azucar
Der nächste Morgen beginnt sehr traurig, denn uns ereilt die Nachricht, dass ein enger Freund von uns verstorben ist. Es fällt uns schwer, uns noch für die Kakteen am Wegesrand zu interessieren, aber wir versuchen es trotzdem, zumindest ein wenig, als Ablenkung. Wir wollen weiterhin der Küste folgen, und so geht es auf die Piste gen Süden in Richtung Caleta San Pedro. Direkt südlich von Taltal stoßen wir erneut auf Copiapoa cinerea ssp. cinerea. Leider gibt es hier nicht jene wundervolle Form, die wir tags zuvor direkt nördlich von Taltal gesehen und ignoriert hatten, aber die Pflanzen hier sind auch hübsch. Auffällig ist dabei die große Variabilität in der Bedornung:
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Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
... weiter geht's mit ...
Tag 22 - Von Taltal nach Pan de Azucar
Nur ein paar Minuten später erreichen wir dann das Verbreitungsgebiet von Copiapoa taltalensis ssp. taltalensis - eine willkommene Abwechslung zu all den C. cinerea-Formen. Die ersten Pflanzen, die wir hier entdecken, wachsen direkt auf den dunklen Felsen. Viele sehen recht durstig aus und erinnern uns ein wenig an junge Melocacteen.
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Ein Stück weiter entdecken wir dann diese einzelne Pflanze, die sich von den anderen deutlich unterscheidet - ebenfalls eine C. taltalensis?
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Wieder ein Stückchen weiter finden wir dann erneut die typischen Copiapoa taltalensis ssp. taltalensis. Hier sind die meisten Pflanzen deutlich besser "gefüllt". Sehr zu unserer Freude lässt sich hier auch die Sonne blicken, und so photographieren wir hier u.a. diese hübsche Gruppe:
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Zurück im Auto folgen wir der Piste wieder ein Stück weiter. Vor der Küste gibt es hier zahlreiche, mit Guano überzogene "Vogelfelsen". In der Hoffnung, hier ein paar Tiere beobachten und photographieren zu können, suchen wir uns in der Nähe eines solchen Felsens einen Zugang zum "Strand" (der hier hauptsächlich aus Kies und Steinen besteht). Leider ist beim Vogelfelsen niemand zu Hause, aber zu unserer Überraschung finden wir auch hier am "Strand" Copiapoa taltalensis ssp. taltalensis, diesmal mit dunkleren Dornen. Einige der Pflanzen wachsen hier derart nahe am Wasser, dass sie bei einer Sturmflut mit Sicherheit die ein oder andere Welle abbekommen.
http://www.kuas-kettinger.de/P206088...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P206088...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
... und weiter geht's mit ...
Tag 22 - Von Taltal nach Pan de Azucar
Kurz vor Caleta San Pedro biegen wir dann links ab in Richtung Cifuncho. In dieser Gegend "betritt" man das Verbreitungsgebiet der wohl bekanntesten Copiapoa-Art: Copiapoa cinerea ssp. columna-alba. Die Pflanzen machen hier ihrem Namen alle Ehre - naja, fast, denn die meisten sind nicht weiß, sondern mehr bläulich- bis (rein) hellgrau. Hier im nördlichen Bereich des Verbreitungsgebiets finden wir eher kleine bis mittelgroße Exemplare, die meisten davon einzeln. Nur selten findet sich ein Seitentrieb. Die Bedornung ist durchaus variabel: von eher spärlich bis recht dicht ist alles dabei. (Zwischen den columna-albas finden sich zudem einige C. taltalensis ssp. taltalensis, die aber sehr klein und mitgenommen aussehen.)
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Ein Stück weiter südlich finden wir dann ein paar weitere, recht hübsche Pflanzen dieser Unterart, einige davon mit Blütenknospen:
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Copiapoa cinerea ssp. columna-alba wächst hier zusammen mit einer weiteren Copiapoa-Art ... aber dazu dann mehr im nächsten Update.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
... und weiter geht's mit ...
Tag 22 - Von Taltal nach Pan de Azucar
Copiapoa cinerea ssp. columna-alba wächst hier zusammen mit Copiapoa taltalensis ssp. desertorum, eine reich sprossende Unterart von Copiapoa taltalensis, die oft große, halbkugelförmige Polster bildet. Beim Photographieren der ersten Pflanzen entdecken wir sogar einige Blütenknospen, und nach kurzer Suche dann sogar eine geöffnete Blüte:
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Auch südlich von Cifuncho führt die Piste nicht direkt an der Küste entlang, sondern ein Stück weit im Landesinneren. Hier ist es sehr trocken, weshalb es hier leider kaum Kakteen zu sehen gibt. Lediglich dieses hübsche Pflänzchen können wir entdecken - eine Eriosyce rodentiophila (?) mit ca. 20cm im Durchmesser. Wir haben wirklich genau geschaut, aber wir konnten keine zweite Pflanze entdecken.
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Schließlich treffen wir wieder auf die Panamericana. Eigentlich wollen wir noch einen Abstecher an die Küste machen, nämlich nach Esmeralda. Irgendwo hier soll der Abzweig sein. Tatsächlich gibt es mehrere Pisten, die alle mehr oder weniger in die richtige Richtung führen. Da aber keine der Pisten ausgeschildert ist, entschließen wir uns, auf diesen Abstecher zu verzichten. Daher folgen wir der Panamericana ein Stück nach Süden und biegen schließlich in Richtung Parque Nacional Pan de Azúcar ab. Auf dem Weg dorthin stoppen wir immer wieder mal, finden aber außer Copiapoa cinerea ssp. columna-alba nicht viel - zumindest nichts lebendiges (in einem "Seitentälchen" finden wir zahlreiche, ca. 20cm große, gelb bedornte Eriosyce - leider alle tot). Allerdings sind die Copiapoa cinerea ssp. columna-alba an manchen Stellen deutlich größer als jene, die wir bisher gesehen haben. Daher hier nochmal zwei Bilder:
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Eigentlich haben wir noch ein bissl Zeit, aber wir beschließen, es für heute gut sein zu lassen. Zum Glück haben die Restaurants im Fischerdörfchen von Pan de Azúcar noch geöffnet, und so gibt es lecker Fisch und hernach einen kleinen Strandspaziergang, und so lassen wir den Tag ausklingen.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
Tag 23 - Parque Nacional Pan de Azúcar und nach Bahia Inglesa
Der Morgen beginnt erneut grau. Aus den hochnebelartigen, ziemlich dunklen Wolken fällt ein feiner Nieselregen. Zudem ist es kühl und leicht windig - kein wirklich angenehmes Wetter, um im Freien zu Frühstücken. Umso schneller brechen wir auf. Leider müssen wir so langsam daran denken, wieder rechtzeitig zurück nach Santiago zu kommen, und so bleibt uns nur ein halber Tag, um den Nationalpark zu erkunden. Wir entscheiden uns für eine Wanderung nach Las Lomitas hinauf. Um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, müssen wir ein paar Kilometer mit dem Auto ins Landesinnere zurück. Nach ein paar Minuten reißt hier die Wolkendecke auf und wir fahren durch schönsten Sonnenschein. Schließlich erreichen wir den Ausgangspunkt, stellen dort das Auto ab und laufen los.
Der Wanderweg liegt dabei so, dass man aus dem Landesinneren heraus in Richtung Küste läuft - und damit aus einem sehr trockenen Gebiet in die Nebelzone hinein. Entsprechend karg ist anfangs die Vegetation. Im Hintergrund lässt sich aber bereits die Nebelsuppe erahnen, die auch hier wieder vom Meer her gegen das Küstengebirge zieht (in dessen oberen Bereichen wir uns hier befinden):
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Je näher man dann der Nebelzone kommt, desto reichhaltiger und vielfältiger wird die Vegetation. Die ersten Vorboten sind einige Eulychnia iquiquensis ...
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... und schließlich geht es hinein in den Nebel: Geisterhafte Gestalten säumen den Weg. Viele der Eulychnien sind hier so dicht mit Flechten bewachsen, dass sie von diesen regelrecht überwuchert und erdrückt werden - wenn sie nicht vorher verfaulen, da die Flechten äußerst effektiv den Nebel aus der Luft "kämmen", anscheinend zu effektiv für manche der Eulychnien.
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Zwischen die Eulychnien mischt sich ein anderer, typischer Bewohner der Nebelzone: Echinopsis deserticola. Die Pflanzen bilden hier flache Gruppen, manchmal mit mehreren Metern im Durchmesser. Die Triebspitzen stehen dabei meist aufrecht. Auch sie kämpfen hier mit dem dichten Flechtenbewuchs - wobei wir allerdings den Eindruck haben, dass sie damit besser zurecht kommen, da wir keine Pflanzen finden, die am "weggammeln" sind. Zufällig stolpern wir gar über eine Blüte, die aber leider nicht ganz geöffnet ist:
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Die nächste Art finden wir zunächst in Form eines Hinweisschildes. Tatsächlich säumen immer wieder Schilder den Wegesrand, die erstaunlich gut in Spanisch und Englisch über die Ökologie und über einzelne Pflanzenarten informieren. Durch jenes Schild angeregt, halten wir die Augen offen und finden tatsächlich ein paar Meter weiter die beschriebenen Pflanzen. Es handelt sich hierbei um Cylindropuntia tunicata, ein Kuriosum innerhalb der Gattung Cylindropuntia, da diese ja eigentlich auf den nordamerikanischen Kontinent beschränkt ist. Man vermutet allerdings, dass die Vorkommen von Cylindropuntia tunicata in Südamerika nicht natürlichen Ursprungs sind, sondern dass sie durch Vieh oder Menschen einst hierher verschleppt wurden (Anderson, 2005). Auf den ersten Blick sehen die Polster dieser Pflanzen halb tot aus, aber bei genauerer Betrachtung sieht man, dass im Alter lediglich die Bedornung der Triebe schwarz und die Epidermis der Pflanzen dunkelbraun wird. Die Triebe selbst sind nicht abgestorben:
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Auch Euphorbia lactiflua fühlt sich hier oben heimisch. Dank der vielen Feuchtigkeit ist sie hier hübsch grün (bei Paposo war sie kahl):
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Ziemlich unvermittelt treffen wir im Nebel auf ein kleines Häuschen, die Cabana Las Lomitas. Nur ein paar Schritte trennen uns noch von der Stelle, wo die Berge steil zum Meer hin abfallen. Ein letztes, kurzes Wegstück führt hier zu einer kleinen (sich bei unserem Besuch noch im Bau befindlichen) Aussichtsplattform. Auf dem Weg dorthin erregt ein weiteres Schild unsere Aufmerksamkeit: offenbar soll hier Copiapoa humilis vorkommen. Leider finden wir, trotz intensiver Suche, keine einzige Pflanze. Entweder stecken sie noch im Boden (darauf hatte uns tags zuvor schon der Ranger vorbereitet, bei dem wir den Eintritt bezahlt haben), oder das Schild hat zu viel Aufmerksamkeit bei den falschen Leuten erzeugt und die Pflanzen wurden alle ausgebuddelt. Wir hoffen auf Ersteres und begnügen uns damit, Deuterocohnia brevispicata zu photographieren, ebenfalls eine typische Vertreterin der Nebelzone:
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Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
und weiter geht's mit ...
Tag 23 - Parque Nacional Pan de Azúcar und nach Bahia Inglesa
Als wir tags zuvor in den Nationalpark hineinfuhren, erspähte ich auf einige Distanz eine kugelige Kakteen-Gruppe. Da wir uns aber erst um unser leibliches Wohl und um eine Unterkunft kümmern wollten, ließen wir sie zunächst links liegen. Auf dem Weg zum Ausgangspunkt unserer Las-Lomitas-Wanderung kamen wir dann wieder dort vorbei, und natürlich hielten wir diesmal. Es handelt sich dabei um Copiapoa cinerascens, eine reich sprossende Art, die hübsche, oft recht ebenmäßige Gruppen formt. Bei einigen Trieben fanden wir auch Knospen, die aber dank des dichten Nebels noch nicht geöffnet waren:
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Auf dem Rückweg von Las Lomitas kamen wir dann wieder an dem Standort vorbei und dachten uns: vielleicht klappt es ja jetzt mit 'ner Blüte, und tatsächlich: trotz des hier unten noch immer recht dichten Nebels hatte sich eine der Blüten geöffnet. Leider war sie ein bissl angefressen ...
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... und direkt nebendran fanden wir dann auch gleich noch eine der "columna-albas" in Blüte:
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Leider müssen wir so langsam an's Weiterkommen denken, und so folgen wir der Straße entlang der Küste gen Süden. Noch bevor wir die südliche Grenze des Nationalparks erreichen, treffen wir hier auf das Hauptvorkommen von Copiapoa cinerascens. Tausende Gruppen dieser Art stehen hier auf beiden Seiten der Straße. Natürlich halten wir nochmal kurz an und blicken uns ein wenig um ...
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... und so finden wir zwischen den Felsen eine weitere, deutlich anders aussehende Copiapoa - vermutlich Copiapoa serpentisulcata ...
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... und (auf dem oberen Photo) rechts dahinter eine Gruppe, die ein wenig wie eine Hybride zwischen den beiden Arten aussieht. (Leider ist die Nahaufnahme unscharf, weshalb ich sie Euch leider nicht zeigen kann.)
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
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Tag 23 - Parque Nacional Pan de Azúcar und nach Bahia Inglesa
Jenseits des Nationalparks war dann "Kilometer fressen" angesagt. Da kommt es uns dann fast gelegen, dass wir für diesen Abschnitt zurück auf die Panamericana müssen, wo es viel Verkehr und wenige Möglichkeiten zum Anhalten gibt. Erst als Caldera nicht mehr weit ist, entdecken wir wieder Copiapoen am Straßenrand, und schließlich auch eine Stelle, wo wir gut anhalten können. Es handelt sich dabei um Copiapoa calderana, eine recht hübsche Art, wie wir finden. Zudem haben wir hier eine gute Stelle erwischt, denn die Pflanzen stehen hier dicht an dicht. Meist bilden sie kleine bis mittelgroße Gruppen, aber wir finden auch einige größere mit mehr als 10 Trieben. Auch Jungpflanzen finden sich hier zahlreich. Der Höhepunkt sind aber natürlich die hübschen Blütchen.
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Schließlich geht es weiter nach Bahia Inglesa, wo wir uns ein kleines Häuschen mieten, und anschließend noch kurz zurück nach Caldera zum Einkaufen und Abendessen (saumäßig leckere Empanadas!). Und das war Tag 23.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena
So langsam macht sich Abschiedsstimmung bei uns breit. In 3 Tagen müssen wir in Santiago den Wagen zurückgeben, und so sitzen wir an diesem Morgen erstmal über der Landkarte und teilen die verbliebene Strecke durch 3. Leider ist es noch ein ganz schönes Stück bis Santiago, und somit müssen wir die nächsten drei Tage ziemlich Strecke machen, aber ein bissl Luft für ein paar Photostops sollte dann doch noch drin sein. Wir legen schließlich La Serena als unser heutiges Tagesziel fest und machen uns auf den Weg, hinaus ins Grau des Küstennebels (schon wieder), immer weiter die Küste entlang gen Süden (Panamericana? Nö, so eilig haben wir es dann doch nicht :-) ).
Entlang der Bucht von Bahia Inglesa sehen wir zahlreiche Eulychnia, die durch ihren niedrigen, reich verzweigten Wuchs auffallen. Die schönste dieser Eulychnien sehen wir dann aber ein Stück weiter südlich, eine riesige Gruppe, einfach genial:
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Wir lassen einen interessant aussehenden Berg am südlichen Ende der Bucht rechts liegen (wohl die Heimat von Copiapoa marginata?). Weiter südlich geht es dann durch eine Gegend, in der wir (außer der zuvor gezeigten Eulychnia) keine Kakteen entdecken können. Erst nach etlichen Kilometern finden wir wieder kleine, stachelig aussehende Hügelchen neben der Straße. Tatsächlich handelt es sich hier wieder um eine Copiapoa, nämlich um Copiapoa megarhiza ssp. echinata. Uns erinnern die Pflanzen stark an die weiter nördlich vorkommenden C. taltalensis ssp. desertorum, nur mit dem Unterschied, dass die Gruppen deutlich kleiner bleiben. An manchen Stellen stehen die Pflanzen so dicht, dass man darauf achten muss, nicht versehentlich auf eine zu treten. Schnell entdecken wir einige Triebe mit Knospen, und nach einigem Suchen dann auch ein paar wenige mit zumindest halbwegs geöffneten Blüten. Dabei variiert die Blütenfarbe von einem sehr hellen gelb (wie bei C. taltalensis ssp. desertorum) bis zu dem hier gezeigten, intensiveren gelb:
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Viele Grüße!
Chris
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Chris, ich hoffe für dich und uns, dass du 48 Tage im Kakteenland genießen konntest!
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Die Copiapoas sind die schönsten Kakteen überhaupt (IMHO! :) ), immer wieder beeindruckend diese Pflanzen in Ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Wenn man direkt persönlich davor steht ist es sicherlich noch einmal eine Stufe beeindruckender als auf den wunderschönen Bildern hier im Thema. :)
Vielen Dank für's Teilen! :)
(P.S. ich musst mir gestern gleich noch einen Copiapoa cinera organisieren! Auch wenn ich keinen Platz habe, da muss jetzt leider in Kürze etwas anderes weichen. :) )
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Hallo,
vielen lieben Dank Euch beiden! ... und Sorry, dass ich erst so spät antworte, aber bin mal wieder ziemlich im Stress.
@Marco:
Tja, 48 Tage wären noch schöner gewesen - uns kann ne Reise nie lange genug dauern - aber vier Wochen sind auch schon super. Leider war das erstmal unsere letzte 4 Wochen-Reise, denn mein Chef erlaubt solch lange Urlaube seit Anfang diesen Jahres leider nicht mehr.
@ tokai:
Die Copiapoen "live" zu sehen hat uns wirklich sehr beeindruckt. Wir sind ja ziemlich unvoreingenommen den Pflanzen gegenüber getreten, sprich: Wir hatten uns vor dieser Reise nie intensiver mit der Gattung beschäftigt und wussten entsprechend wenig über diese Pflanzen, außer dass sie entlang der chilenischen Küste zu finden sind. Ehrlich gesagt hatten wir sogar befürchtet, womöglich gar keine Copiapoen zu sehen, denn wir dachten, dass die Pflanzen eher selten sind (weil sie ja hier in Europa eher als Raritäten gelten), und wer weiß, ob wir dann überhaupt welche zu sehen kriegen. In diesem Sinne hat uns diese Gattung gleich doppelt umgehauen: Einerseits durch die Schönheit dieser beeindruckenden Pflanzen, und andererseits durch die Massenvorkommen, die einige Arten dieser Gattung bilden (vor allem C. dealbata war irre - die Bilder kommen im übernächsten Teil des Reiseberichts).
Viele Grüße und noch ein schönes (Rest-)Wochenende!
Chris
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Hallo,
... und weiter geht's mit ...
Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena
Auch weiter südlich versuchen wir, der Küste zu folgen, wobei uns das in diesem Gebiet nicht ganz gelingt. Wir sind inzwischen in der Umgebung von Caleta Pajona. Die Gegend ist hier sehr trocken und vegetationsarm, jedoch durchschneiden immer wieder kleine Barrancos die ansonsten recht flache Landschaft (das "Küstengebirge" verläuft hier weiter im Landesinneren), und genau diese Barrancos scheinen uns interessant zu sein ...
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... denn wie man auf dem Photo gut sieht: Hier wachsen Eulychnias und Buschwerk - warum also nicht noch mehr? Auf gut Glück wählen wir einen der Barrancos aus und tapsen hinein. Zunächst sehen wir lediglich die bereits erwähnten Eulychnias. Diese fallen jedoch durch die besonders dichte und feine Bedornung auf. Vermutlich handelt es sich dabei um Eulychnia breviflora (richtig?):
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Ein paar Meter weiter finden wir dann auf einem kleinen Felsabsatz etwas (für uns) Neues: Eine kleine Gruppe Copiapoa echinoides. Nachdem wir die erste Pflanze entdeckt haben, finden wir auf den angrenzenden Schotterhängen (und beim Rückweg auch oben am Rand des Barrancos) weitere Exemplare. Alle Pflanzen hier haben miteinander gemein, dass sie eher flachkugelig wachsen. Zudem sticht die hübsche, recht kräftige Bedornung sofort ins Auge (zum Glück nur im übertragenen Sinne). Die meisten Pflanzen sind hier noch kleiner und sprossen (noch?) nicht. Zwei der Pflanzen haben gar Blüten, die sich jedoch wegen der dichten Bedornung kaum öffnen können:
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Im Barranco finden wir zudem Cumulopuntia sphaerica. Auf dem Rückweg zum Auto finden wir außerdem oben am Rand des Barrancos weitere Copiapoa megarhiza ssp. echinata.
Westl. von Totoral treffen wir schließlich auf eine gute, noch recht neue Teerstraße, die uns wieder näher an die Küste heran bringt. Hier kehrt auch das Küstengebirge aus dem Landesinneren zurück, was zur Folge hat, dass es hier offenbar deutlich feuchter ist, denn die Vegetation ist hier wesentlich dichter. Zwischen Büschen und Eulychnias finden sich auch hier (neben Copiapoa megarhiza ssp. echinata) zahlreiche Gruppen von Copiapoa echinoides, die hier deutlich größer und deren Triebe auch deutlich höher werden. Auffällig sind hier nicht nur die Unterschiede in der Bedornung, sondern auch die unterschiedliche Zahl der Rippen. Zudem ist der Scheitel einiger Pflanzen dicht wollig. All das zusammen gibt einigen Pflanzen einen ganz eigenen Charakter:
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Noch ein Stück weiter südlich, kurz vor der Nordgrenze des Parque Nacional Llanos de Challe, halten wir dann erneut. Auch hier treffen wir wieder auf Copiapoa echinoides ...
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... doch trotz dieser hübschen Blüte sind die "Stars" hier andere - und dazu dann mehr beim nächsten Update.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
... und weiter geht's mit ...
Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena
... und den (für mich) Stars dieses Tages: Copiapoa dealbata. Stellt Euch vor, man fährt nichts ahnend durch die Wüste, denkt an nichts Böses, biegt um eine Kurve und erblickt plötzlich diesen Hang hier:
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Copiapoa dealbata ist einfach der Hammer. Mit einem mal stehen riesige Gruppen dicht an dicht direkt neben der Straße - sowohl die Gruppen, als auch die Triebe oft wunderschön ebenmäßig gewachsen, und noch dazu wild bedornt. Hier eine der größten Gruppen - wie alt die wohl sein mag?
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Dabei scheinen die Unterschiede zwischen den Pflanzen eher gering zu sein. Lediglich die Bedornung variiert ein wenig, denn zwischen den meist grau-schwarz bedornten Pflanzen finden sich auch immer wieder einige, deren Bedornung anfangs braun ist (bei diesen beiden noch recht jungen Gruppen gut zu sehen):
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... und wir haben Glück, denn viele der Pflanzen blühen gerade. Welch toller Anblick (trotz der leider weiterhin sehr schlechten Lichtverhältnisse)!
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Immer wieder begegnen uns die Pflanzen auf diesem Streckenabschnitt. Mal sind einige Kilometer dazwischen, bis plötzlich wieder einer dieser Hänge direkt neben der Straße auftaucht, mal begleiten uns die Gruppen beinahe kontinuierlich (wohl das Zentrum des Verbreitungsgebiets). Später werden die Gruppen dann zunehmend kleiner und zum Teil auch lockerer, ehe sie schließlich ganz verschwinden. Als Begleitvegetation finden sich hier (wie bereits erwähnt) Copiapoa echinoides, sowie in flacheren Bereichen auch wieder Copiapoa megarhiza ssp. echinata, sowie eine (für uns) neue Opuntie: Miqueliopuntia miquelii (Bilder von dieser gibt es im nächsten Update).
Viele Grüße!
Chris
-
Da kann man nur staunen. Danke für Deine wunderschönen Berichte.
Gruß Wolfgang
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Hallo,
@ Wolfgang:
Vielen Dank! :-)
... und weiter geht's mit ... Copiapoen ...
(die Miqueliopuntia verschiebe ich noch um ein Update ... aber keine Sorge, oder oh Schreck - je nachdem - denn das waren tatsächlich die letzten Copiapoen auf unserer Reise)
Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena
Schließlich lassen wir Copiapoa dealbata hinter uns. Wenige Kilometer nördlich von Huasco erspähen wir dann wieder Copiapoen am Straßenrand. Die Pflanzen erinnern uns an Copiapoa megarhiza ssp. echinata, besitzen jedoch deutlich größere Triebe und bilden auch deutlich größere und vielköpfigere Gruppen. Zurück in Deutschland zeigt ein Blick in "Copiapoa" von G. Charles, dass wir uns hier im Bereich von Copiapoa coquimbana var. fiedleriana bewegen. G. Charles schreibt, dass dies eine Art Übergangspopulation zwischen Copiapoa megarhiza ssp. echinata und der typischen Copiapoa coquimbana sei, und dass die Pflanzen eine charakteristische, nasenförmige Erhebung unterhalb der Areolen besitzen. Schade, dass wir das Büchlein nicht dabei hatten, denn dann hätten wir da mal genauer nachgeschaut. So bleibt nur ein genauer Blick auf die (halt nicht gezielt für dieses Phänomen geschossenen) Photos - "Nase oder nicht Nase, das ist hier die Frage" ... oder so ähnlich :-). Wir haben hier lediglich 6 Pflanzen photographiert. Auf den Photos findet sich eine Gruppe mit deutlichen "Nasen", eine weitere, bei der nicht alle Triebe jene "Nasen" haben (könnte aber auch am Winkel des Photos liegen) und 3 Pflanzen, die eindeutig keine "Nasen" haben. Bei der letzten lässt es sich auf dem Photo nicht erkennen. Hier die Bilder - als erstes die Gruppe mit den "Nasen" (leider haben wir keine Nahaufnahme von dieser geknipst):
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Und hier eine ohne:
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Mehrere der Pflanzen waren, sehr zu unserer Freude, gerade am Blühen. Hier eine Jungpflanze - das Gelb der Blüte ist bei dieser ein wenig dunkler, als bei den anderen (deren hellere Blüten uns stark an die von Copiapoa megarhiza ssp. echinata erinnern):
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Im Nachhinein wirft diese Population dann doch einige Fragen auf: G. Charles schreibt von einer "Übergangspopulation", während (ausgerechnet) Hunt diese Pflanzen als eigene Art führt. Auch wir haben den Eindruck, dass diese Pflanzen eine Verbindung zwischen der typischen C. coquimbana und Copiapoa megarhiza ssp. echinata herstellen, was die Frage aufwirft, ob diese Pflanzen nicht Hybriden sind, oder ob C. coquimbana und C. megarhiza nicht in Wirklichkeit eine einzige Art sind und wir hier auf eine Entwicklungslinie blicken - aber wir sind ja bekanntlich keine Experten auf dem Gebiet der Copiapoen (um nicht zu sagen: wir haben keine Ahnung), weshalb wir die Beurteilung dieses Sachverhalts wohl besser anderen überlassen.
Bei Huasco Bajo treffen wir schließlich auf die C 46. Wir halten hier kurz "Kriegsrat", denn unser Wunsch, weiter der Küste zu folgen, kollidiert ein wenig mit der Notwendigkeit, trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit noch bis La Serena zu kommen. Wir entscheiden uns daher, der C 46 ins Landesinnere zu folgen, um auf der Panamericana schneller voran zu kommen. Östlich von Huasco treffen wir dann auf etwas ganz besonderes: Sonne! Und diese bescheint hier noch dazu Hügel, die dicht an dicht mit Copiapoa coquimbana bewachsen sind - viele davon gerade in Blüte. Natürlich halten wir hier nochmal an und schießen ein paar Photos:
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Hier eine Jungpflanze in Blüte - man beachte die abweichende Bedornung der Jungpflanzen im Vergleich zu den älteren:
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Zudem gab es hier eine kriechende Form der dicht bedornten Eulychnia (breviflora?), bei der nur die Triebspitzen aufrecht standen, sowie wieder (an beiden Standorten) Miqueliopuntia miquelii.
Viele Grüße!
Chris
-
Hallo,
... und weiter geht's mit ...
Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena
... und hier ist sie endlich: Miqueliopuntia miquelii. Ja, ich weiß, so wahnsinnig spektakulär ist sie nicht. Eigentlich hatte ich sie ja als Abwechslung zu den vielen Copiapoen zeigen wollen, aber ich fand es dann doch sinnvoller, Copiapoa coquimbana und var. fiedleriana / C. fiedleriana in einem Post abzuarbeiten. Daher reiche ich Miqueliopuntia miquelii nun hier nach. Das erste mal trafen wir am nördlichsten der Standorte von C. dealbata auf diese Pflanzen. Hier lagen die Triebe meist auf dem Boden und nur einzelne Triebspitzen reckten sich gen Himmel. Ab da stießen wir dann immer wieder auf diese Pflanzen. An den anderen Standorten bilden sie meist lockere, nicht all zu hoch werdende Büsche. Leider sahen wir zwar häufig Knospen, und ebenso häufig Früchte, aber keine Blüten.
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Miqueliopuntia miquelii schlägt dann auch den Bogen zu einem Standort weiter südlich - der einzige Stop, den wir zwischen Vallenar und La Serena einlegten. Eigentlich schade, denn das ganze Gebiet scheint unheimlich interessant und vielfältig zu sein, zumal dies ein Übergangsbereich zwischen den noch recht trockenen Bereichen der südlichen Atacama und der wesentlich feuchteren Gegend um La Serena / Coquimbo zu sein scheint.
Doch um nach La Serena zu kommen, müssen wir zunächst die Panamericana meistern, und dieses Teilstück war eine echte Herausforderung: Die Straße ist hier zweispurig, der Verkehr extrem dicht, die Landschaft oft hügelig und jeder versucht, möglichst viele andere zu überholen, egal ob vor ner Kuppe oder bei Gegenverkehr, und egal was für ein Auto / LKW er fährt. Auf einem besonders kurvigen Teilstück sehen wir 3 umgekippte LKW auf nur 5km! Und später überholt dann ein Reisebus, obwohl er sieht, dass wir entgegenkommen, was ihn aber nicht weiter stört. Wir können den Frontalcrash nur dadurch vermeiden, dass wir das Auto rechts in die Büsche steuern. Zum Glück haben wir ein Auto, das robust genug für solch eine Aktion ist, und mit dem man hernach auch wieder zurück auf die Straße kommt.
Besonders in der Umgebung von (ich glaube es war) Trapiche sehen wir immer wieder größere Copiapoa-Gruppen am Straßenrand, aber der Verkehr ist so dicht, dass es schwierig ist, irgendwo anzuhalten - und als sich ein paar Kilometer südlich von Trapiche dann doch mal die Gelegenheit dazu ergibt, erwischen wir eine Stelle ohne Copiapoen. Macht aber nix, denn dafür gibt es hier anderes zu sehen, z.B. dichte Bestände von Miqueliopuntia miquelii (womit der Bogen geschlagen wäre):
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Mehrere wunderschön gewachsene Echinopsis chiloensis:
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Aber die Stars an diesem Standort sind eindeutig Cumulopuntia sphaerica. Die ganze Ebene ist voll mit diesen Pflanzen, und viele davon sind gerade in Blüte. Selbst wer sich nicht so sehr für Opuntien interessiert (so wie wir), der muss zugeben: die Blüten sind einfach klasse (und nein, die Pflanzen sind nicht zweihäusig, da hat nur jemand die Narbe abgeknabbert - und nein, das war nicht ich! :-) )
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Südlich von La Higuera endet dann die Atacama - zumindest kam es uns so vor, denn innerhalb weniger Kilometer wird die Landschaft plötzlich grün und feucht. Die Hänge sind dicht mit blühenden Büschen bewachsen, zwischen denen vereinzelt dünne Kakteen-Triebe hervorblicken. Leider haben wir nicht die Zeit um nachzusehen, um wen es sich dabei handelt. In der Abenddämmerung erreichen wir schließlich La Serena, finden recht schnell ein günstiges und dabei riesig großes Apartment direkt am Strand, kochen uns was Leckeres und fallen hernach erschöpft ins Bett ... und das war der sehr lange Tag 24 unserer Reise.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
hier noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Update:
Die dort als "Echinopsis chiloensis" bezeichnete Pflanze hatte ich erst als Eulychnia acida bezeichnet, mir hernach die Photos der Knospe nochmal genauer angeschaut und darauf hin den Namen im Post auf "Echinopsis chiloensis" geändert (wegen der behaarten Blütenknospe). Die Diskussion drüben im DKG-Forum hat aber gezeigt, dass es sich dabei doch um Eulychnia acida handelt - was hiermit berichtigt sei. :-)
Und hier der vorletzte Kakteentag unserer Reise:
Tag 25 - Von La Serena über Ovalle nach Los Vilos
Am nächsten Morgen legen wir wieder unser Tagesziel fest: Diesmal wollen wir bis Los Vilos kommen - doch welche Route sollen wir nehmen? Wir entscheiden uns schließlich dafür, uns ein wenig durch's Inland Chiles zu schlagen. Entscheidend dafür ist auch ein Blick aus dem Fenster: Dichtes Grau und Nieselregen. Also weg von der Küste, vielleicht wird es im Hinterland ja besser - und so machen wir uns auf den Weg in Richtung Ovalle. Das Wetter allerdings sollte erstmal noch schlechter werden. Der Regen wird immer kräftiger - so kräftig, dass wir selbst bei interessant aussehenden Kakteen am Straßenrand nicht anhalten. Erst kurz vor Ovalle wird der Regen schließlich weniger, und so stoppen wir dann doch mal.
Die hügelige Gegend hier scheint stark beweidet zu werden, denn die Hänge sind von zahlreichen Pfaden der Tiere durchzogen. Einem dieser Pfade folgend erklimmen wir einen zunächst wenig interessant aussehenden Hügel. Im Gipfelbereich gibt es dann aber doch noch ein paar Kakteen zu sehen: Zwischen wie Eulychnia aussehenden Echinopsis chiloensis wachsen hier ein paar hübsche Gruppen von Echinopsis coquimbana. Bei einer finden sich gar ein paar Blüten. Leider machen die Photos dank des schlechten Lichts nicht so viel her ...
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Anschließend geht es weiter in Richtung Ovalle. Leider staut es sich am Ortseingang ziemlich, sodass wir über eine Stunde brauchen, bis wir die Stadt durchquert haben. Südlich von Ovalle nehmen wir die Straße nach Punitaqui. Bis Punitaqui ist die Landschaft eher langweilig, aber ab Punitaqui führt die Straße dann in die Berge hinein - in eine wunderschöne Landschaft voller Echinopsis chiloensis und riesiger Puya-Büsche. Einige der Echinopsen haben sogar Blüten in erreichbarer Höhe:
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Leider finden wir zwischen den genannten Pflanzen nur noch Cumulopuntia sphaerica - und so geht es uns ab hier ständig. Irgendwie haben wir an diesem Tag nicht den richtigen Riecher. Erst wesentlich später, als wir südwestl. von Combarbala die Cuesta La Viuda durchqueren, finden wir dann doch noch etwas Interessanteres. Wir hatten hier mal wieder einen der vielen Echinopsis chiloensis-Hänge erfolglos nach Anderem abgesucht. Auf dem Rückweg zum Auto nehmen wir kurzerhand die Straße, weil diese einfacher zu laufen ist, und siehe da, direkt am Straßenrand unter einem der Büsche: eine rötliche Blüte. Das wird doch nicht etwa eine Eriosyce sein?! Und tatsächlich: Es handelt sich dabei um Eriosyce ... (eriosycoides? - den Namen überlasse ich wohl besser Euch). Unter dem Busch findet sich die blühende Mutterpflanze und eine etwas kleinere Jungpflanze:
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Hier die Jungpflanze - mit etwas kräftigerer Bedornung als die "Mamma":
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Schließlich erreichen wir die Panamericana und kurz darauf Los Vilos - und das war der kakteen-technisch leider recht kurze Tag 25 unserer Reise.
Viele Grüße!
Chris
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Hallo,
leider haben einige widrige Lebensumstände dazu geführt, dass ich Euch auf dieses letzte Post nun unglaublich lange habe warten lassen müssen. Das war so nicht geplant, ging aber leider nicht anders - aber vielleicht gilt ja auch diesmal: "Was lange währt wird endlich gut". Hier ist er nun endlich, unser (kakteen-technisch) letzter Reisetag:
Tag 26 - Von Los Vilos nach Santiago de Chile
Abschiedsstimmung macht sich breit, als wir am nächsten Morgen zum letzten Mal unsere Sachen im Auto verstauen und uns auf den Weg machen. Diesmal geht es direkt auf die Panamericana, denn wir wollen zwar nicht schnellstmöglich nach Santiago, aber doch zügig genug, um uns nachmittags schon mal ein wenig die Stadt anschauen zu können. Entsprechend legen wir nur einen echten Kakteen-Stop ein: Irgendwo südlich von Los Vilos - bevor die Panamericana die Küste hinter sich lässt und ins Landesinnere schwenkt - stoppen wir. Ein Durchlaß im Zaun ermöglicht es uns, auf schmalen Trampelpfaden die wirklich atemberaubende Pflanzenvielfalt zu erkunden. Auch zwei Kakteen-Arten sind hier vertreten: Echinopsis chiloensis und Eriosyce (Neoporteria) subgibbosa:
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Echinopsis chiloensis sieht hier allerdings ein wenig anders aus, als wir das von den Standorten im Landesinneren her kennen. So ist die Bedornung deutlich kürzer, der Wuchs niedriger und die Pflanzen verzweigen sich stärker. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Echinopsis chiloensis ssp. littoralis.
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Vor allem an felsigen Stellen - direkt auf dem Fels oder aber im Substrat dazwischen - finden wir zudem zahlreiche, wunderschöne, teils recht große Eriosyce / Neoporteria subgibbosa. Meist wachsen die Pflanzen einzeln, aber wir finden bisweilen auch sprossende Exemplare. Offenbar ist die Blütezeit dieser Art bereits vorüber, denn viele der Pflanzen tragen gerade Früchte - die meisten sind jedoch noch grün.
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Hier eine Jungpflanze ...
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... und nach einigem Suchen finden wir dann doch noch drei Pflanzen mit Blütenknospen. Diese hier ist beinahe offen:
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Schließlich verabschieden wir uns von diesem wunderschönen Standort und machen uns wieder auf den Weg. Ein letztes Mal halten wir später noch bei einem besonders dichten chiloensis-Wäldchen ...
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... und dann geht es hinein nach Santiago ...
... und das war's. Ich hoffe, Euch hat dieser Reisebericht ein klein wenig gefallen. Zudem möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen bedanken, die Ihr diesen Reisebericht durch Eure Posts bereichert habt und die Ihr mir beim Bestimmen der Pflanzen geholfen habt. Vielen Dank!
Viele Grüße!
Chris
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Hallo Chris,
nochmals vielen Dank, dass Du uns an der Reise hast teilhaben lassen!
Ich war auch schon in Chile, doch so viele Kakteen hatten wir damals nicht gesehen.
Viele Grüße
Stefan
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Das sieht wirklich so beeindruckend aus!! Meine beste Freundin kommt aus dem Norden von Mexiko und hat mir auch schon mal tolle Kakteenbilder gezeigt, aber die sind wirklich toll geworden!
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Wowww! Super Bilder, vielen Dank fürs Teilen!
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Nimm uns bitte mit auf deine nächste Reise! Ist ja schon fast 2014.
Danke sagt
Marco
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Halo.Du hast Schöne.Säen sie?
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Hallo,
wir haben damals keine Samen (und natürlich auch keine Pflanzen) mitgebracht. Nur die Bilder, persönliche Impressionen, ein paar Anekdoten und vielleicht ein bisschen Wissen - mehr nicht.
(We did not collect any seed (and, of course, no plants either). All we bring home is pictures and personal impressions, some stories and maybe a little bit of knowledge, nothing else.)
Viele Grüße!
Chris
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Sehr schön! Diese Blütezeit kann ich immer genießen!