-
Argentinien + Chile 2012
Hallo,
nun sind wir wieder zurück und munter dabei, unsere rund 5800 Photos zu sortieren. Zudem hat uns die ein oder andere Bitte erreicht, doch ein paar Photos davon zu zeigen, und so möchte ich das parallel hier und im DKG-Forum in den nächsten Wochen tun (wenn auch nur kurz, um dem Vortrag im Mai nicht zu sehr vorweg zu greifen). Insgesamt waren wir 4 Wochen unterwegs, vom 14.10. bis zum 10.11.. Unsere Reiseroute war (grob): Santiago -> Mendoza -> Villa Union -> Sanagasta -> San Fernando (Catamarca) -> Cafayate -> Salta -> Sierra de Humahuaca -> San Pedro de Atacama -> Antofagasta -> die Küste runter bis La Serena -> von dort einen Bogen durch's Landesinnere und nach Los Vilos -> der Panamerikana folgend zurück nach Santiago.
Tag 1: Ankunft in Santiago und Fahrt in den Nationalpark La Campana
Da wir unsere erste Nacht gleich draußen in der Natur verbringen wollten, flüchteten wir sogleich aus Santiago und fuhren in den Nationalpark La Campana. Bereits auf dem Weg dorthin gab es mit Echinopsis (Trichocereus) chiloensis die ersten Kakteen zu sehen. Diese gab es natürlich auch im Nationalpark, wo die folgenden Bilder entstanden sind:
http://www.kuas-kettinger.de/P202004...-web-large.jpg
Am Hang erspähte ich eine Pflanze mit Blüten. Ein paar Minuten später stand ich schließlich vor ihr. Leider war die unterste Blüte zu hoch, um ein gescheites Photo davon zu machen, aber mit den Fingerspitzen blind drüber gehalten ist es besser als nix.
http://www.kuas-kettinger.de/P202008...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202009...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Ui, da kommen sicher noch gaanz viele schöne Bilder, oder?
Bin mal wieder neidisch!
Marco
-
Toll! Freue mich auch auf weitere Bilder! :jo:
lg Linnea
-
Huhu,
@ Marco (und alle):
Ja, da kommen noch ganz viele (hoffentlich schöne) Bilder - wenn Ihr wollt. :-)
Tag 2: Vom PN La Campana nach Uspallata
Von unserem zweiten Tag gibt es Kakteen-technisch nicht viel zu berichten, denn es stand die Andenüberquerung an - für uns, die wir das erste mal in Südamerika sind, ein beeindruckendes Erlebnis. Stellvertretend für diesen Tag möchte ich Euch nur dieses eine Photo zeigen: Ein Blick auf den Aconcagua, mit 6962m der höchste Berg Südamerikas.
http://www.kuas-kettinger.de/P202020...-web-large.jpg
Dafür mach ich hier gleich weiter mit Tag 3, denn jetzt wird's langsam interessant ...
Tag 3: Von Uspallata nach Mendoza
Gleich hinter Uspallata entdeckten wir am Straßenrand die ersten Kakteen: Ein paar Opuntien-Büsche zierten eine der Schutthalden, und nachdem das unsere ersten argentinischen Kakteen waren hielten wir an, obwohl es "nur" Opuntien waren. Eine gute Entscheidung, denn natürlich schauten wir uns noch ein wenig um, und dabei entdeckten wir eine Echinopsis (leucantha?) und weiter oben im Hang Denmoza rhodacantha, einige davon in Blüte!
http://www.kuas-kettinger.de/P202026...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202026...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202027...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202027...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202028...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202029...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Super Bilder, da freu ich mich auf mehr.
-
Hallo Chris,
bis jetzt gefällt es mir auch schon sehr gut, so dass ich auf die Fortsetzung gespannt bin.
Sagst Du noch ein paar Worte zur Organisation der Reise und ob Du nur mit Deutschen oder auch mit Ortsansässigen unterwegs warst? Habt Ihr nur draußen genächtigt?
LG Elke
-
Hallo,
leider werde ich erst morgen dazu kommen, noch ein paar Photos hochzuladen, aber für ein paar Worte zur Reise ist noch Zeit:
@ Wühlmaus:
Die Organisation der Reise war nicht besonders aufwendig: Wir haben uns einfach einen Flug gebucht und uns via Internet nach einem passenden Mietwagen umgesehen. Letzteren zu finden war nicht ganz so einfach, da er ja robust und mit Camping-Ausrüstung sein sollte, wir aber kein richtiges Wohnmobil wollten (weil wir das nicht brauchen, und weil deren Sprit-Verbrauch so hoch ist). Schließlich haben wir uns für einen Toyota Hilux mit Dachzelt entschieden, weil wir das so schon von Südafrika her kannten (ist auch günstiger als ein richtiger Camper). Die Reiseroute hatten wir uns vorher grob überlegt (insb. der Teil durch Argentinien), aber nicht bis ins Detail ausgearbeitet. Das hat sich dann oft erst vor Ort ergeben. Unterwegs waren wir alleine, wobei alleine heißt: meine besser Hälfte und ich. Eigentlich hatten wir vor, möglichst viel zu campen (schon um den höheren Preis eines Camping-Fahrzeugs gegenüber einem normalen Pick-up / Jeep wieder reinzuholen), aber leider hat das aus den unterschiedlichsten Gründen nicht so häufig geklappt, wie wir uns das gedacht hatten. Mal hatte der Ort keinen Campingplatz, mal haben wir ihn nicht gefunden, mal lag der Ort sehr hoch am Fuß der Anden und es wäre nachts zu kalt gewesen, mal war es zu windig (bei nem Dachzelt ziemlich blöd wenn das ganze Auto schwankt), usw. Am Ende haben wir nur ca. 1/3 der Nächte im Zelt verbracht und den Rest der Nächte haben wir uns meist Cabanas gemietet (das sind kleine, voll eingerichtete Häuschen oder Apartments, meist nicht all zu teuer).
Viele Grüße!
~Pan
-
Hallo Chris,
das hört sich ja sehr abenteurlich an. Respekt! Danke für die Informationen. Ich freue mich auf weitere Bilder (auch von dem Dachzelt-Aufbau).
LG Elke
-
Hi,
@Wühlmaus:
Och, der Dachzeltaufbau ist ganz einfach: Das Zelt steckt ja in einem auf dem Auto installierten Kasten, und sobald man den Deckel anhebt, faltet sich das Zelt automatisch auf. Und auch das Zusammenpacken ist nicht viel komplizierter: Man zieht einfach den Deckel zu 3/4 runter, stopft die dann meist seitlich heraushängenden Seitenwände zurück in den Kasten (was bei etwas kleineren Menschen wie mir ein bissl außen am Auto rumkraxeln erfordert), und dann macht man ganz zu und gut is.
Sodale, dann mal weiter mit Tag 3:
Von Uspallata aus fuhren wir zunächst auf der R7 in Richtung Mendoza. Die Straße folgt hier dem Rio Mendoza durch ein schluchtartig eingeschnittenes Tal. Auf den Schuttfächern unterhalb der Felsen finden sich herrliche Denmozas, und dort, wo die Hänge steiler und felsiger werden, wachsen zahlreiche Gruppen von Echinopsis (früher Trichocereus) candicans:
http://www.kuas-kettinger.de/P202037...-web-large.jpg
Da wir nun ja einen vollen Tag Zeit hatten, um die relativ kurze Distanz nach Mendoza zurückzulegen, bot es sich an, noch einen kleinen Abstecher zu fahren. Daher beschlossen wir, dem Reserva Natural del Condor Andino einen Besuch abzustatten und bogen bei Potrerillos nach Süden ab. Die Straße erklimmt hier nach und nach einen Vorgebirgszug, bis sie schließlich eine weite Hochebene am Fuß der Cordillera del Plata erreicht. Im Anstieg zu der Hochebene sahen wir plötzlich gelbe Blüten im Hang leuchten: Echinopsis formosa ssp. formosa in Blüte!
http://www.kuas-kettinger.de/P202041...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202041...-web-large.jpg
Im gleichen Hang fanden sich (neben Denmoza rhodacantha) noch zwei weitere dornige Gesellen - und hier möchte ich Euch nun bitten, mir ein bissl mit den Namen zu helfen, da ich mich bei dem ersten schon mit der Gattung schwer tue (evtl. ne Eriosyce? /edit: Eriosyce (Pyrrhocactus) strausianus ssp./var. strausianus) und ich von den Opuntien-artigen nicht viel Ahnung habe. :shock:
http://www.kuas-kettinger.de/P202040...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202043...-web-large.jpg
Nach Erreichen der Hochebene fanden wir dann noch recht schnell diese Gesellen am Straßenrand (Cumulopuntia boliviana ssp. boliviana? /edit: richtig ist Maihueniopsis ovata):
http://www.kuas-kettinger.de/P202044...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202044...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Hallo Chris,
der erste für dich unbekannte ist Pyrrhocactus strausianus. Kann sein dass es heute Eriosyce strausiana heißt. Den gibt es dort ziemlich häufig.
Viele Grüße
Frank
www.Lobivia-Online.de
-
Hallo Chris,
Danke dass Du uns hier an Deinen Reiseerinnerungen/doku teilnehmen lässt.
Mir kommt schon ein wenig Fernweh auf, also wenn meine Kleinen dann mal aus dem gröbsten raus sind....
War vor ein paar Jahren auch in der Gegend.
Hilux ist wohl der Standart 4x4 mit Differenzialsperre an der Vorderachse.
In der zweiten Bilderserie hast Du einen schöne Gruppe/Haufen von Opuntia sulphurea drinn, die wohl weitverbreiteste Opuntie in Argentinen.
Bei der Opuntienartigen welche Du als Cumulopuntia boliviana ansprichst handelt es sich um eine Maihueniopsis ovata welche weiter im Süden dann in darwinii übergeht. Keine Blüten gesehen?
Die sind im Vergleich zu den Triebdurchmessern relativ gross.
Gruss
Cyrill
-
Hallo,
@ frank und cyrill:
Vielen Dank Euch beiden! Das hat mit sehr geholfen, denn Eriosyce (im weiteren Sinne) und Opuntia & Co. sind genau die beiden Verwandtschaftskreise, mit denen ich mich am wenigsten auskenne. Für Blüten war es bei der Maihueniopsis leider noch zu früh. Die Pflanze hatte drei Knospen (beim vorletzten Bild am oberen Ende der Gruppe), aber leider waren die noch nicht so weit.
Viele Grüße!
Chris
-
Hallo,
weiter geht's, und es ist noch immer Tag 3:
Die Straße folgt der Hochebene weiter gen Süden (und später gen Südosten). Nach und nach verliert die Ebene dabei an Höhe und entsprechend wird hier zunehmend Landwirtschaft betrieben. In diesem Bereich gibt es daher nur wenig natürliche Vegetation. Bei einem schmalen Buschstreifen sahen wir dann wieder die gelben Blüten mehrerer Echinopsis formosa herausleuchten. Somit hatten wir einen Grund anzuhalten. Neben den "formosas" gab es hier eine Ohrwascherl-Opuntie (auch O. sulphurea?) und recht schöne Cereus aethiops:
http://www.kuas-kettinger.de/P202051...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202052...-web-large.jpg
Leider war der Zugang zum Reserva Natural del Condor Andino durch ein abgeschlossenes Tor versperrt. Nun, dachten wir uns, dann suchen wir halt weiter Kakteen - zumal hier in der Nähe noch etwas besonderes wachsen soll, nämlich Gymnocalycium striglianum. An dieser Stelle muss ich dann wohl zugeben, dass ich mich zwar daran gehalten habe, keine Standort-Liste zu erstellen, aber in Sachen Gymnos dafür das Buch von G. Charles so gut es ging auswendig gelernt habe. Seine Markierung auf der Karte liegt ein Stück westlich von Ugarteche. Ehrlich gesagt glaubte ich nicht recht daran, fündig zu werden, aber das Glück war uns holt: gleich beim ersten Versuch getroffen! Wenn das nur immer so gut klappen würde ...
http://www.kuas-kettinger.de/P202054...-web-large.jpg
Echinopsis (Acanthocalycium) leucantha
http://www.kuas-kettinger.de/P202054...-web-large.jpg
Echinopsis (Trichocereus) candicans, hier mit Knospen
http://www.kuas-kettinger.de/P202055...-web-large.jpg
wahrscheinlich wieder Maihueniopsis ovata
http://www.kuas-kettinger.de/P202056...-web-large.jpg
Gymnocalycium striglianum
Anschließend ging es dann nach Mendoza: Hotel gesucht, sich dabei heillos verfahren, irgendwann doch noch nen Ausgang aus dem Chaos gefunden, irgendwann auch ein Hotel ... das war Tag 3 unserer Reise.
Viele Grüße!
Chris
-
Hallo,
Tag 4 - Mendoza
Tags darauf haben wir uns dann Mendoza angeschaut. Wer die Stadt kennt weiß, dass sie nicht besonders spannend ist, aber wenn man schon mal hier vorbei kommt, dann kann man auch mal n bissl Zeit für ne kleine Stadtbesichtigung aufbringen. Zudem hatten wir einige Erledigungen zu machen, Einkäufe zu tätigen, etc. Entsprechend hatten wir nicht erwartet, an diesem Tag Kakteen zu sehen - aber ein paar sind es dann doch geworden, denn Nachmittags sind wir durch den großen Park westlich des Stadtzentrums zu zwei Aussichtshügeln gelaufen, und hier gab es dann doch ein paar Pflanzerl zu bewundern. Die meisten davon hatten wir schon gesehen (nämlich Denmoza rhodacantha, Echinopsis leucantha und Echinopsis candicans), aber mit Echinopsis strigosa gab es hier sogar eine für uns neue Art zu sehen:
http://www.kuas-kettinger.de/P202060...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202060...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202063...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Danke für diesen tollen Reisebericht! Da bekommt man doch direkt Fernweh.. 8)
lg Linnea
-
Hi,
@ Linnea: Vielen lieben Dank! Freut mich, dass er Dir gefällt. :-)
Und weiter geht's ...
Tag 5 - Von Mendoza über Uspallata nach Barreal
Ja, richtig, schon wieder Uspallata. Wir sind ja doch recht Berg-begeistert, und so hatten wir uns überlegt, zunächst noch ein wenig in der Nähe des Andenhauptkammes zu bleiben und erst weiter oben, wenn es Kakteen-technisch für uns dann interessanter wird, in die Vorketten zu wechseln. Nach einigem Suchen (bei dem sich sowohl die Umgebungskarte in unserem Reiseführer, als auch die auf der ACA-Karte als falsch herausstellten) fanden wir schließlich die Straße, die zur Rn 52 wird und uns in Richtung Termas de Villavicencio bringt. Nördlich von Mendoza führt die 52 zunächst durch recht flaches Gelände, und in diesem Gebiet machten wir unseren ersten Stop. Eigentlich waren es die "großen T. articulatus" am Straßenrand, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ein kurzer Blick daheim in unsere schlauen Bücher offenbarte dann recht schnell, dass es sich dabei um Tephrocactus aoracanthus handelt:
http://www.kuas-kettinger.de/P202065...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202066...-web-large.jpg
Neben Cereus aethiops, Echinopsis leucantha, Echinopsis strigosa und Opuntia sulphurea fanden wir hier auch wieder Eriosyce-artige (wieder Pyrrhocactus strausianus?), und fast hätte es sogar mit Blüten geklappt:
http://www.kuas-kettinger.de/P202067...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202068...-web-large.jpg
Etwas weiter die Straße entlang wird das Gelände ganz langsam höher und auch ein wenig wellig. Hier findet sich auch wieder Echinopsis candicans, und auch hier hätte es beinahe mit ner Blüte geklappt:
http://www.kuas-kettinger.de/P202069...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Mir gefällt er auch, der Bericht!
Vielen Dank fürs Mitnehmen.
-
Hallo,
immer noch Tag 5:
So langsam erreichen wir die Berge. Immer wieder sehen wir interessante Landschaften, aber der vermaledeite Reiseführer behauptet, die Auffahrt von Termas de Villavicencio nach Uspallata sei nur zwischen 7 Uhr und 12 Uhr erlaubt (und ab 15 Uhr sei nur die Fahrt in Gegenrichtung erlaubt), und so müssen wir Gas geben, denn es ist schon kurz vor 12 Uhr. "Pünktlich" erreichen wir den Beginn der Schotterpiste bei den Termas. Dort steht zwar ein großes Schild, auf dem aber (wenn wir das richtig gesehen haben) nix von Uhrzeit-Beschränkungen steht. Wenigstens können wir nun wieder in Ruhe anhalten und photographieren, ohne uns um die Uhrzeit Sorgen machen zu müssen. Als erstes Photomotiv müssen mal wieder die hier ebenfalls reichlich vorkommenden Echinopsis formosa herhalten. Mehrheitlich sehen die Pflanzen hier den weiter südlich gesehenen sehr ähnlich, mit Ausnahme einiger weniger Exemplare, die etwas weniger dicht bedornt sind:
http://www.kuas-kettinger.de/P202070...-web-large.jpg
Ein Stück weiter oben versperren uns hinter einer Kurve ein paar Guanakos den Weg:
http://www.kuas-kettinger.de/P202072...-web-large.jpg
Durch wunderschöne Berglandschaften geht es immer weiter empor. Eine Zeit lang sehen wir (aus dem Auto heraus) keine Kakteen, ehe plötzlich direkt neben der Straße diese (die schlauen Bücher behaupten:) Maihueniopsis glomerata auftaucht:
http://www.kuas-kettinger.de/P202076...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202076...-web-large.jpg
War sie gerade noch etwas besonderes, so stellen wir schnell fest, dass sie nicht alleine ist, denn mit jedem weiteren Höhenmeter tauchen nun mehr davon auf. Die Dornenfarben varriieren dabei von weiß (mit mehr oder weniger intensiver, dunkler Spitze) über gelblich (mit bräunlicher Spitze) bis dunkelbraun. Dazwischen finden wir zudem vereinzelt Pflanzen mit mehr rundlichen Gliedern, die mich im Nachhinein mehr an Maihueniopsis ovata erinnern. Hier die Photos:
http://www.kuas-kettinger.de/P202078...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202077...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202077...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202077...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202077...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Sehr schöne Bilder. Bitte mehr davon :-)
Gruß,
Micha
-
Hallo,
@ micha:
Kriegst Du. :-)
Immer noch Tag 5 (der Rest davon):
Von der Paßhöhe auf ca. 2950m Höhe hat man einen tollen Blick auf die Hauptkette der Anden:
http://www.kuas-kettinger.de/P202080...-web-large.jpg
Auf der anderen Seite gab es dann einige recht dicht mit den Maihueniopsis bewachsene Hänge:
http://www.kuas-kettinger.de/P202081...-web-large.jpg
Insgesamt ging es dann aber recht schnell hinunter nach Uspallata, und mit dem Höhenverlust ließen wir auch (vorerst) die Maihueniopsis hinter uns. Unten im Tal angekommen biegen wir rechts ab und folgen der RN 39 gen Norden. Wir konzentrieren uns darauf, endlich mal ein paar Kilometer vorwärts zu kommen. Irgendwann tauchen sie dann am Straßenrand wieder auf, die Polster von Maihueniopsis glomerata, und so lassen wir uns dazu verleiten, doch nochmal anzuhalten:
http://www.kuas-kettinger.de/P202085...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202086...-web-large.jpg
Schließlich erreichen wir Barreal und suchen uns dort eine Cabana - und das war Tag 5 unserer Reise.
Viele Grüße!
Chris
-
Hallo,
Tag 6 - Von Barreal nach Villa Union
Wir beschließen, endlich mal ein wenig voran kommen zu wollen. Entsprechend sind wir schon früh auf den Beinen, packen unser Auto und fahren los - doch noch innerhalb der Ortsgrenzen von Barreal sehen wir ein paar stachelige Sehenswürdigkeiten, und so halten wir schon nach ein paar Minuten wieder, auch wenn es "nur" wieder Tephrocactus aoracanthus und Echinopsis leucantha sind:
http://www.kuas-kettinger.de/P202091...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202092...-web-large.jpg
Auf der RN 149 geht es schließlich weiter gen Norden. Nördlich von Alcaparrosa folgt die Straße dem San Juan River gen Osten in ein schluchtartiges Tal hinein. Bei unserer Routenwahl am Vorabend hatte ich einige Hoffnung, hier vielleicht spannende Pflanzen zu finden, aber wir werden zunächst enttäuscht: Die Hänge sind sehr steil und bestehen aus einem Schiefer-artigen Gestein, das offenbar sehr schnell zerbröselt. Vereinzelt halten sich hier ein paar Büsche, aber größtenteils sind die Hänge kahl. Erst im östlichen Bereich der Schlucht ändert sich das Gestein: Es ist sehr hell und erinnert daher an Kalk, und plötzlich tauchen immer mehr Dyckien und auch ein paar Kakteen am Straßenrand auf. Bei einem kurzen Stop finden wir neben Echinopsis strigosa und einer bemitleidenswert aussehenden Echinopsis leucantha eine Maihueniopsis (auch glomerata?) mit ungewöhnlich feiner Bedornung, Tephrocactus aoracanthus mit helleren Dornen und zwei Pflanzen einer Eriosyce (Pyrrhocactus):
http://www.kuas-kettinger.de/P202098...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202098...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202099...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P202099...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203000...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Das macht so einen Spaß zu lesen :D Weiter so :jo:
lg Linnea
-
Hallo,
super Bericht, da wird man richtig neidisch.
Und in der Natur sehen Kakteen nicht immer so "schön" gepflegt aus, wie bei uns im GwH. Aber bei der Echinopsis sieht man ja noch Blütenreste.
Freu mich auf weitere Fotos.
LG
Kato
-
Hallo,
freut mich, dass es Euch gefällt! :-)
Kleiner Nachtrag, der Vollständigkeit halber:
Die untersten beiden Pflanzen zeigen vermutlich Eriosyce (Pyrrhocactus) strausianus ssp./var. pachacoensis. Diese Vermutung wurde jedenfalls im DKG-Forum geäußert.
Viele Grüße!
~Pan
-
Hallo Chris,
Dein Reisebericht und die Bilder gefallen mir sehr gut. Vielen Dank.
LG Christa
-
Tag 6.
Bei der Maihueniopsis (Bild 3 und 4 ) mit den fast drehrunden !? Dornen kann es sich um einen chilenischen Überläufer handeln. Man trifft in San Juan öfters mal auf Pflanzen welche nicht gut eingeordnet werden können bzw. von der "Norm" (was ist das?) abweichen.
Bin ja gespannt ob ihr im weiteren Reiseverlauf auch auf die südlichen E.famatinensis-Formen gestossen seit.
hasta luego
Cyrill
-
Hallo,
@cyrill:
Die Maihueniopsis war schon ein bissl kurios. Das war das einzige mal, dass wir solch deutlich von der (vom Mensch erdachten) Norm abweichende Maihuenien gesehen haben.
Mit E. famatinensis muss ich Dich leider enttäuschen. Wir wollten ja nach La Rioja, uns ein bissl die Stadt anschauen (ja, so komische Sachen machen wir auch manchmal), und haben dazu die Südroute um die Sierra Velasco herum gewählt. Für E. famatinensis hätten wir wahrscheinlich eher die nördliche Route über San Blas + Aimogasta nehmen müssen, die aber länger gewesen wäre. Zudem hatte ich befürchtet, die Pflanzerl eh nicht zu finden, weshalb wir uns dazu entschieden haben, die Zeit anders zu "verbraten" (echt blöd, wenn man so viel sehen will und "nur" 4 Wochen zur Verfügung hat). Vielleicht ja das (hoffentlich irgendwann stattfindende) nächste Mal. :-)
Hier der Rest von Tag 6:
Auf dem Weg hinunter zur RN 40 verläuft die RN 149 zuletzt über große Schuttfächer ins Tal hinunter, wo sie dann auf die RN 40 trifft. Auf diesen Schuttfächern finden sich, zusammen mit Echinopsis leucantha, zahlreiche Tephrocactus aoracanthus - so ungefähr ... ein paar Millionen. Was nicht weiter erwähnenswert wäre, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dieses Post ein wenig strecken zu müssen, und wenn nicht ein paar von ihnen schlangenförmig am Boden langkriechen würden:
http://www.kuas-kettinger.de/P203001...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203001...-web-large.jpg
Schließlich erreichen wir die RN 40 und folgen ihr gen Norden, zunächst durch eine sehr trockene und Kakteen-technisch uninteressant aussehende Gegend. Weiter nördlich wird es dann feuchter und es wird auch wieder mehr Landwirtschaft betrieben, aber es bleibt Kakteen-technisch uninteressant (liegt vermutlich am Boden, der hier ein ganz komisches, tief-sandiges Zeugs ist). Ein oder zwei mal nähert sich die Straße felsigen Hügeln, die wir jedoch, nach einem Blick auf die Uhr, ignorieren. Kurz vor San Jose de Jachal erspähen wir dann doch noch etwas stacheliges am Straßenrand: Eine Echinopsis leucantha (?), die (geschätzt) 1,20m hoch ist - die größte auf der gesamten Reise (wenn es eine ist):
http://www.kuas-kettinger.de/P203002...-web-large.jpg
Statt der RN 40 zu folgen, die südlich von San Jose de Jachal nach Osten abbiegt, fahren wir bis in den Ort hinein und biegen dort auf die RN 491 ab, denn diese führt uns quer durch die Cuesta de Huaco, ein kurzes, wenn auch landschaftlich sehr schönes Stück - vorbei am Dique Cauquenes, wo die Felswände voll mit blühenden Dyckien und knospenden Echinopsis candicans sind:
http://www.kuas-kettinger.de/P203003...-web-large.jpg
Anschließend geht es durch einen kleinen, engen Tunnel, und auf der anderen Seite eröffnet sich ein phantastischer Blick über die Landschaft. Hier finden wir, neben Echinopsis leucantha und Echinopsis strigosa, wieder blühende Denmozas, blühende Dyckien und auch wieder Eriosyce / Pyrrhocactus strausianus:
http://www.kuas-kettinger.de/P203004...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203004...-web-large.jpg
Die restliche Strecke bis Villa Union ist dann nicht mehr so spannend und bringt uns (Kakteen-technisch) nur wieder Echinopsis leucantha - und das war Tag 6.
Viele Grüße!
Chris
-
Hi Chris,
beim Mirador beim 2.letzten Bild haben wir mal campiert inkl. Abend und Morgenstimmungen. Auf den Bildern kann man das Panorama nicht einfangen, schade, ist mir auch nicht gelungen. Dort auf dem Plateau gibts straussianus welche mehrere Blüten pro Areole geschoben haben, wie es z.T. bei Weingartien zu beobachten gibt. 4 Wochen unterwegs, das 1. mal in der Gegend und so viele Kilometer, das geht schon an die Substanz. Je nach dem mit wem man unterwegs ist kann man auch nicht Tage oder Wochen nur wegen einem Artkomplex Gebiete absuchen, das tun sich nur sehr wenige an. Wenn, dann von Berufes wegen.
Die aoracanthen sind von den Ausmassen her schon gigantesk. Zum Teil haben wir sie dort sympatrisch mit T-alexanderi angetroffen.
Ausserdem haben wir weiter südlich in den Bergen kettige aoracanthen gesehen welche oft cristatänliche Triebe ausbildeten. Vielleicht zuviel Uran im Gestein. Wobei dort viel Kalk vorherscht.
Bei den Bromelien könnte es sich auch um Deuterocohnia longipetala handeln (Grossaufnahme Blütenstand ?)
Die leucanthen sind schon der Hammer, wir haben wohl auch nirgends mehr vergleichbar grosse Pflanzen gefunden und die ist ja sehr weit verbreitet.
Gymnos?
Freu mich auf die Weiterreise
-
Hallo Pan,
danke fürs zeigen.
-
Hallo,
@ Bockav:
Bitte, gerne. :-)
@cyrill:
Zu den Tephros kommen mit dem nächsten Tag (Tag 7) noch ein paar Bilder von Pflanzen, bei denen die Triebsegmente und die Bedornung eher nach T. aoracanthus aussehen, die aber von der Wuchsform her schon mehr an T. alexanderi erinnern. Gymnos haben wir den ersten in der Cuesta de Miranda gesehen - und blöderweise nicht photographieren können. Das ist dann Tag 8. Später kommen dann noch ein paar mehr ...
Zwecks Bromelien:
Die sind ja nach Kakteen + Sukkulenten meine dritte große Pflanzenleidenschaft. Leider habe ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr die Möglichkeiten, sie gescheit zu kultivieren (während meines Studiums hatte ich ne recht große Sammlung, musste aber später dann leider reduzieren). Jedenfalls hatten wir auf unserer Reise auch immer einen Blick für Bromelien.
Zu den hier angesprochenen Pflanzen: Bei den "blühenden Dyckien" bin ich mir nicht ganz sicher, denn alle Pflanzen in erreichbarer Höhe waren nicht voll in Blüte, und ich kenne leider Deuterocohnia longipetala nicht in knospigem Zustand, nur in Blüte (und dann ist sie ganz leicht zu erkennen). Hier die Photos dazu (Bilder vom Dique Cauquenes):
http://www.kuas-kettinger.de/P203003...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203003...-web-large.jpg
Zudem gab es beim Mirador noch eine zweite Art, die hier jedoch schon abgeblüht war. Wir haben aber die gleiche Art auch in der Cuesta de Miranda gesehen, und dort gab es noch ein paar Blüten zu knipsen. Hier die Photos (Pflanze vom Mirador, Blüten aus der Cuesta de Miranda):
http://www.kuas-kettinger.de/P203004...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203038...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
-
Hallo,
@ cyrill:
Vielen Dank für Deine Hilfe! Ich hatte eh schon mal gedacht, ob ich nicht für die Bromelien im DBG-Forum einen eigenen Thread aufmache. Im Moment bin ich mit dem Reisebericht hier und im DKG-Forum aber ganz gut ausgelastet, deswegen müssen die Bromelien noch ein wenig warten.
Tag 7 - Parque Nacional Talampaya
Ein neuer Morgen, ein neuer Tag. Heute wollen wir die beiden Nationalparks Ischigualasto und Talampaya besuchen. Leider ergibt sich jedoch schnell ein kleines Problem: Wir haben nicht mehr allzu viel Sprit im Tank, und die Tankstelle schräg gegenüber hat leider gar keinen mehr, und der Laster mit dem Nachschub soll erst irgendwann nachmittags kommen. Für Talampaya und zurück reicht der Sprit noch, aber bis Ischigualasto? Notgedrungen streichen wir daher Ischigualasto aus unserem Programm und begnügen uns mit Talampaya (statt uns mal im Ort umzusehen, denn in der Nähe des Plaza wäre noch eine Tankstelle gewesen - das haben wir aber erst am Abend gesehen).
Auf dem Weg zum Nationalpark finden wir leider keine interessanten Pflanzen, nur einen Nandu, eine geschlossen aussehende "Tankstelle" und einen YPF-Laster auf dem Weg in Richtung Villa Union - hätte der nicht 40min eher kommen können? Na, egal, wird schon für irgendwas gut sein. Im Nationalpark entschließen wir uns, statt der üblichen Bus-Tour lieber mit einem Guide (ohne darf man leider nicht) zu Fuß die Gegend zu erkunden. Die knapp 3-stündige Wanderung durch die Canyon-Landschaft ist wirklich beeindruckend, nur Kakteen gibt es auf der Tour leider kaum zu sehen (dafür aber Tillandsia gillesii, die erste Tillandsie auf unserer Reise). Neben gerade einmal 2 Echinopsis leucantha gibt es lediglich diese altbekannten "Jungs" hier: Tephrocactus ...? Der Bedornung nach ist das ebenfalls T. aoracanthus. Interessant ist jedoch die Wuchsform: die Pflanzen bilden hier dichte, flache Polster, die eher an Tephrocactus alexanderi erinnern. Fast hätte es sogar mit 'ner Blüte geklappt. Leider war sie aber, trotz strahlendem Sonnenschein und gut 30°C, nicht ganz offen.
http://www.kuas-kettinger.de/P203012...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203012...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203012...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203017...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203017...-web-large.jpg
Auch auf dem Rückweg hatten wir Pflanzen-technisch kein Glück, und so waren wir wieder recht früh zurück in Villa Union - ein kurzer Tag, was aber auch mal ganz angenehm war, da wir die gesamte Woche davor ja jeden Tag von Morgens bis Abends auf Tour waren.
Viele Grüße!
Chris
-
Hallihallo,
und weiter geht's mit ...
Tag 8: Von Villa Union nach (Villa) Sanagasta
Mit diesem Tag beginnt für mich der Kakteen-technisch schönste und interessanteste Teil unserer Reise, denn mit der Cuesta de Miranda und der Sierra de Velasco stehen an diesem Tag zwei wirkliche Höhepunkte auf dem Programm. Frisch vollgetankt brechen wir in Villa Union auf. Auf der RN 40 geht es gen Osten, doch nicht weit, denn schon nach wenigen Kilometern "müssen" wir den ersten Photostop einlegen: Die ersten Tephrocactus alexanderi unserer Reise warten hier darauf, photographiert zu werden. Am gleichen Standort finden wir zudem wieder Tephrocactus aoracanthus, die letzten auf unserer Reise.
http://www.kuas-kettinger.de/P203020...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203021...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203021...-web-large.jpg
Wieder ein Stück weiter wird die Kakteen-Vielfalt größer. Nein, leider finden wir noch immer keinen Gymno (nach denen hatten wir hier eigentlich Ausschau gehalten), aber dafür mit Tephrocactus articulatus einen weiteren, für uns neuen Tephro (der hier zusammen mit E. candicans, E. leucantha und O. sulphurea wächst). Die Form hier fällt besonders durch ihre breiten, weißen, papier-artigen Dornen auf. Die Pflanzen wachsen meist recht flach und unscheinbar, halb im sandigen Boden verkrochen. Nur unter Büschen sind die Pflanzen höher und kräftiger.
http://www.kuas-kettinger.de/P203022...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203022...-web-large.jpg
Und wieder ein Stück weiter (und nein, wir haben es noch immer nicht bis zur Cuesta geschafft, aber dies ist schon mal ein erster Vorgeschmack darauf) der erste "Cardon": ein einzelner Trichocereus terscheckii am Straßenrand - der offenbar seine Berufung als Heim neuer Vogelgenerationen gefunden hat, denn seine Arme sind mit zahlreichen Bruthöhlen durchlöchert.
http://www.kuas-kettinger.de/P203023...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Hallo,
weiter geht's mit Tag 8:
Endlich erreichen wir die Cuesta de Miranda, und mit ihr ganze Wälder von Echinopsis / Trichocereus terscheckii. Die "Cardons" sind gewiss die auffälligsten Pflanzen der Cuesta, zumal viele von ihnen gerade in Blüte stehen. Leider blühen sie meist nahe der Triebspitze und auch erst ab einer gewissen, für Nahaufnahmen ungeeigneten Höhe:
http://www.kuas-kettinger.de/P203028...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203030...-web-large.jpg
Auf der Westseite der Cuesta fanden wir dann später einen terscheckii, der eine Blüte ziemlich weit unten gebildet hatte:
http://www.kuas-kettinger.de/P203040...-web-large.jpg
Innerhalb der Cuesta führt die Straße ein Stück weit oberhalb einer engen Schlucht entlang (noch - die Straße wird gerade massiv ausgebaut und die Trasse dazu ein Stück den Hang hinauf verlegt). Die Felswände neben der Straße sind dabei dicht mit Polstern von Deuterocohnia lorentziana bewachsen - an manchen Stellen so dicht, dass man den Fels kaum noch sieht. Dazwischen finden sich (neben E. terscheckii) verschiedene Tillandsien-Arten, eine Puya-Art, kleine Opuntien, vereinzelt Denmoza rhodacantha und immer wieder Echinopsis candicans:
http://www.kuas-kettinger.de/P203031...-web-large.jpg
Zudem gibt es in der Cuesta de Miranda Gymnocalycium rhodanthemum. Wir haben auch tatsächlich einen gefunden, aber genau in diesem Moment kamen leider Bauarbeiter und wir mussten unser mitten in der Baustelle geparktes Auto wegfahren, weshalb wir leider keine Photos schießen konnten.
Ein Stück weiter unten hielten wir dann an einem Aussichtspunkt. Unter uns befand sich eine Hangterasse mit zahlreichen Echinopsis candicans, und tatsächlich erspähten wir zwei Pflanzen mit Blüten. Wagemutig kletterte ich hinunter zu ihnen, und das ist das Ergebnis:
http://www.kuas-kettinger.de/P203035...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203036...-web-large.jpg
... und die zweite Pflanze gleich daneben:
http://www.kuas-kettinger.de/P203037...-web-large.jpg
Wieder ein Stück weiter tauchten dann immer wieder E. candicans mit weißen Blüten am Straßenrand auf:
http://www.kuas-kettinger.de/P203038...-web-large.jpg
... und zwischendrin noch diese hübsche, hell gelbe Blüte:
http://www.kuas-kettinger.de/P203045...-web-large.jpg
Klasse, oder?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
Chris
-
Toll das erste Bild, wie aus einem Western.. :)
lg Linnea
-
Hallo,
drei Bilder hab ich aus der Cuesta de Miranda noch für Euch. Zum Einen gibt es in der Cuesta noch einen weiteren, für uns neuen Gymno zu bewundern: Gymnocalycium saglionis. Voller Begeisterung bin ich hier mit dem Photo von Pflanze zu Pflanze gekraxelt, aber die schöneren Photos sind erst später entstanden, und so zeige ich Euch hier nur dieses eine:
http://www.kuas-kettinger.de/P203043...-web-large.jpg
Auf der Ost-Seite der Cuesta sind wir zudem auf diese Tephros gestoßen: Dies müsste eine unbedornte Form von T. articulatus sein. Sehen ein bissl aus wie frisch aus der Tube gequetscht. :mrgreen:
http://www.kuas-kettinger.de/P203044...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203044...-web-large.jpg
Mit diesen Bildern lassen wir nun endlich die Cuesta hinter uns. Unser Ziel war ja die Gegend um La Rioja, und um von der Cuesta aus dorthin zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: die Nordroute über Aimogasta und die Südroute über Patquia. Beide Routen machen einen riesigen Bogen um die Sierra Velasco herum. Dabei wäre quer durch doch eigentlich viel schöner, dachten wir uns, zumal auf unserer Karte dort eine Straße eingezeichnet ist - wenn auch mit dem Hinweis "proyectado" versehen. Um sicher zu gehen, dass diese Straße wirklich existiert, kamen wir bereits tags zuvor auf die Idee, unseren Guide im Talampaya-Nationalpark danach zu fragen, und der meinte "ja, klar gibt es die, müsste inzwischen sogar schon asphaltiert sein". Mit dieser Information im Hinterkopf ging es zunächst nach Chilecito, von wo aus wir uns gen Osten orientierten. Nach einigem Suchen fanden wir auch tatsächlich die Straße. Sie schlängelt sich, perfekt ausgebaut, südöstl. von Chilecito durch ein Tal voller Bodegas, quert dieses Tal schließlich und hört dort, wo sie den Fuß der Sierra Velasco erreicht, einfach auf. Zwar geht dort noch ein schmaler Feldweg den Berghang empor, dieser sah jedoch nicht so aus, als sei er in den letzten Jahrzehnten von irgendwem benutzt worden. Auch Pflanzen-technisch ist es hier nicht so wahnsinnig spannend. Die steilen, oft felsigen Hänge sind hier dicht mit Deuterocohnia longipetala bewachsen. Dazwischen findet sich immer wieder Gymnocalycium saglionis, Echinopsis strigosa und Echinopsis / Trichocereus terscheckii. Am Fuß der Berge sahen wir zudem diese Tephros: eine recht hübsche Form von Tephrocactus articulatus mit braunen Dornen.
http://www.kuas-kettinger.de/P203046...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203047...-web-large.jpg
Viele Grüße!
Chris
-
Hallo,
Tag 8 - der Rest davon:
... wir hatten ja nen halben Tag allein in der Cuesta de Miranda verbracht, und auch das Straße-suchen und Feldweg-zu-Fuß-scouten am Fuß der Sierra de Velasco hatte viel Zeit in Anspruch genommen, sodass es nun schon deutlich fortgeschrittener Nachmittag war, und wir noch einiges an Strecke vor uns hatten. Und so entschieden wir uns für die etwas kürzere Südroute um die Sierra Velasco und konzentrierten uns auf's Fahren - was allerdings nicht gar so schrecklich war, da südl. von Nanogasta zunehmend Wolken aufzogen und daher das Licht zum Photographieren immer schlechter wurde. Lediglich bei Los Colorados stoppten wir dann doch nochmal kurz, und siehe da: Hier gab es so einiges am Straßenrand zu entdecken. Neben zig-tausenden, Türmchen-bildenden (weil sich praktisch nie verzweigenden) Tephrocactus articulatus fanden wir hier eine kleine Echinopsis (eine Lobivia aurea-Form?) ...
http://www.kuas-kettinger.de/P203051...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203051...-web-large.jpg
... und, zu meiner ganz besonderen Freude, zahlreiche Gymnocalycium bodenbenderianum (der Größte mit ca. 17cm im Durchmesser!).
http://www.kuas-kettinger.de/P203050...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203049...-web-large.jpg
Zudem gab es hier ca. 40cm-50cm hohe, eher schwach bedornte Echinopsis leucanthas, und dazu sogar ein Blütchen, auch wenn es "nur" eine Opuntia sulphurea war.
http://www.kuas-kettinger.de/P203051...-web-large.jpg
http://www.kuas-kettinger.de/P203051...-web-large.jpg
Der Rest des Tages verging mit Fahren und damit, den Campingplatz am Dique de los Sauces zu suchen, den es dort lt. Reiseführer geben soll - wir haben ihn, trotz längerem Suchens, nicht gefunden. Also weiter nach Sanagasta, wo es zwei weitere Campingplätze geben soll (der eine war abgesperrt, den anderen haben wir im Dunkeln ebenfalls nicht gefunden). Schließlich haben wir uns dann ganz am Ende des Ortes in der Hosteria eingemietet - als einzige Gäste, Mr. Bates lässt grüßen. :-)
Viele Grüße!
Chris
-
Danke für die Bilder. Die Pflanzen sehen alle sehr "gequält" aus, in Kultur würde man die vmtl. kaum wiedererkennen ...
Gruß,
Micha
-
Hallo,
finde den Bericht (Fotos) super.
In freier Natur sehen eben alle natürlich aus. Die kämpfen eben jeden Tag um´s überleben.
Bei uns bekommen sie ja alles was sie brauchen, was eben möglich ist.
Solche würde man ja nicht unbedingt pflegen wollen, wenigstens die Meisten.
LG
Kato
-
Hallo,
das gequälte Aussehen mancher Pflanzen liegt daran, dass wir hier am Ende der winterlichen Trockenzeit unterwegs sind. Der ein oder andere Standort hatte bereits etwas Feuchtigkeit abbekommen (z.B die Gegend um Mendoza), während die zuletzt gezeigten Pflanzen (San Juan, La Rioja) meist noch nichts abbekommen hatten.
Viele Grüße!
Chris