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Thema: Erfahrungen mit A.americana

  1. #1
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von OPUNTIO
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    Standard Erfahrungen mit A.americana

    Hallo zusammen
    Bereits seit Anfang der 90er hatten meine Eltern immer zwei bis drei mehr oder weniger große Agaven ( americana einfarbig) auf der Terrasse stehen. Den Winter verbrachten sie im Keller.( die Agaven, nicht meine Eltern ) Irgendwann wurden sie zu sperrig und mussten im Treppenaufgang vom Keller zum Garten überwintern. Dort war es zwar trocken,( Regendach) aber es herrschte eben immer Aussentemperatur. Keine der drei Pflanzen überlebte den ersten Winter. Aber an jeder Mutterpflanze überlebten ein bis zwei, von etwa 10 Ablegern. Diese wurden eingepflanzt und von fünf Agaven überlebten drei die nächsten vier Winter. Inzwischen gewachsen, hatten sie ihrerseits schon Ableger ausgebildet. Dann folgte ein kälterer Winter und zwei Pflanzen gingen ein. Eine komplett,aber bei einer überlebte ein Ableger. Die dritte hatte starke Frostschäden, aber keiner ihrer zwei Ableger!
    So setzte sich das Spiel fort. Dann folgte der letzte Winter 08/09 mit Spitzenwert-19° Grad.
    Alles tot, bis auf drei schwach geschädigte Ableger. Zwei davon haben meine Eltern noch, der dritte überwintert jetzt bei mir im nichtisolierten Gartenhäuschen, nachdem er den Sommer zwischen den Kakteen im Freien verbracht hat.
    Ich denke es lohnt sich, erfrorene, grössere Agavenstöcke nochmal genau unter die Lupe zu nehmen. Evtl. hat etwas überlebt.
    Das soll aber jetzt nicht heissen, das man Agave americana durch solche Selektion völlig wintertauglich bekommt. Man kann sich dadurch nur etwas härtere Pflanzen heranziehen.
    Und es zeigt mir, das die Ableger eben doch nicht alles mit der Mutterpflanze gemeinsam haben.
    Gruß Stefan
    '' Gras ist IMMER nass. Sonst wäre es ja nicht grün '' Frl. Rottenmeyer

  2. #2
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von schimanski
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    Standard

    Jo, das ist wirklich verdammt interessant. Eine eigentliche Selektion hat ja nicht stattgefunden, da die Ableger ja genetisch identisch sein sollten.
    Allerdings habe ich neulich eine Doku gesehen, in der deutlich gemacht wurde, dass scheinbar doch nicht alle Anpassungen an Umweltbedingungen nur durch Mutation und Selektion (nach Darwin) vererbt werden, sondern auch quasi "gelernte" Merkmale vererbt werden können. Zwar war die Doku auf Menschen bezogen (Es ging da um diverse Hungerwinter und die Folgen für die Menschen und auch die darauffolgenden Generationen), aber ich könnte mir vorstellen, dass auch die einfacher gestrickten Pflanzen solche Mechanismen besitzen.

    Auf jeden Fall solltest du diese "Serie" von Pflanzen weiter kultivieren. Echt spannend sowas...
    Gruß

    rooman

  3. #3
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    Standard

    Hallo

    Es gibt vielleicht 2 Gründe, die dafür sprechen, dass Ableger einer Mutterpflanze eher einen Grenzwinter überleben können, als die Mutterpflanze selbst:

    1. Die Grösse: grössere (ältere) Pflanzen haben auch eine viel grössere Oberfläche, an der die Kälte angreifen kann. Und sie haben, trotz eines trockenen Standortes, auch mehr Wasser in ihren Blättern gespeichert, was auch eher nachteilig ist. Und kleine Pflanzen sind näher am Boden, der in sehr kalten Nächten immer wärmer als die Luft ist.

    2. Anpassung: Eine gewisse Anpassung an widrigere Umstände kann fast jede Pflanze machen. Ein Ableger, der an Ort uns Stelle wächst, ist u.U. besser an die Umgebung, d.h. ans Substrat und ans Mikroklima angepasst, als die Mutterpflanze (die ja oft irgendwann dahin gepflanzt wurde) - genetisch identisch hin oder her.

    Genetisch identisch ist nicht gleich identisch angepasst

    Und vielleicht gibt es noch mehr Gründe?

    Grüsse, Uwe
    In Wirklichkeit sind die Dinge ganz anders als sie in Wirklichkeit sind!

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