Dem Lithops seine Lichtverträglichkeit

[Paderhamster]

Hallo zusammen!
bei den mittlerweile ansteigenden Temperaturen hier in deutschland und den damit verbundenen Intensitäten der Sonneneinstrahlung haben sich bei mir auf dem Balkon so einge Sachen verändert.
Vorab: Ich habe nur ein Zimmer mit einem absoluten Südfenstern auf dem die Kakteen stehen.
Nun und in den letzten Tagen sind mir daher auhc schon 2 Sonnenbrände untergekommen (Echinacea und Mammilaria). Andere Kakteen wurden auch schon zunehmend heller und dann habe ich einfach rigoros alles vom Fensterbrett gerettet. Dennoch, weil mein Schreibtisch nun sehr voll ist, würde ich gerne meine Lithops wieder zurückstellen.


Ich wollte mal euch daher Fragen, welche Erfahrungen ihr mit dieser heftigen Einstrahlung auf eure Kakteen und insbesondere Lithops gemacht habt. Und was ich genau machen soll, wenn einer einen Sonnenbrand hat.
Danke und
Grüße vom Pader

[Wurzellaus]

Lithops reagieren schnell(vielleicht noch schneller als mancher Kaktus) mit rotfärbung, sprich verbrennen auf plötzliche Sonne.Aber das hast du ja schon sicher selbst gemerkt.
Hitzestau am Fenster führt ruck zuck zum Verlust der Steinchen!Du mußt unbedingt für Luftbewegung sorgen, was ja am Fenster nur durch lüften geht.
Volle Sonne nach einer Eingewöhnungszeit mit ordentlich Frischluft bekommt den Lithops sehr gut.Bei Sonnenbrand unbedingt aus der direkten Sonne und Hitze nehmen.

[Paderhamster]

Alles klar, danke!
Ich hab den kleinen braunen dann weggestellt, mal schaun ob ich den im Sommer in den Garten setze, wo ja genug Luftbewegung ist.

Gruß Pader

[Alex H.]

Hallo Pader,

man muß unterscheiden zwischen einem Sonnenbrand, bei dem die Epidermis des Lithops geschädigt wird und anschließend vernarbt und einer stressbedingten Rotfärbung durch ( zu reichliche ) Sonneneinstrahlung.
Lithops wachsen am Standort im Schutz von Felsbrocken, Gräsern und Sträuchern. Eine Pflege in voller Sonne wird vielleicht nach einer Eingewöhnung ohne Schädigung der Pflanze möglich sein, wirklich zu empfehlen ist sie aber meiner Meinung nach nicht. Die Pflanzen werden durch die voll Sonne vor allem am Mittag zu sehr ausgezehrt, da sie von Natur aus nicht für die volle (Mittags-)Sonne konzipiert sind. Besser ist eine Schattierung die Du Dir aus Gartenflies oder zur Not auch Butterbrotpapier mühelos selber basteln kannst.

Grüße
Alex

[Tika]

Ich sehe es genauso wie Alex.
Dass Lithops angeblich volle Sonne mögen und vertragen kann ich nicht bestätigen. Ich habe auch einen Südbalkon wo es im Sommer über 50 Grad wird, wenn die Sonne richtig brennt. Ich schattiere praktisch den ganzen Sommer durch je nach Bedarf-besonders in den extrem heissen Mittagsstunden. Sie kriegen trotzdem noch genug Licht und Sonne ab- zumindest schlussfolgere ich es daraus, dass meine den letzten Sommer mit viel schattieren sehr gut überstanden haben und im Herbst zahlreich geblüht hatten.
Wenn bei deinen Lithops schon Sonnenschäden aufgetreten sind, musst du einfach gucken, ob sie so stark sind, dass der Lithops eingeht-das passiert meist dann, wenn er von der Sonne regelrecht weiss und glasig geworden ist. Betrifft es nur einen Teil des Körpers, sieht das zwar unschön aus, aber verliert sich nächstes Jahr mit dem Häuten wieder.

Gruß Grit

[Roland150]

Ich hatte früher eine Lithopspflanze. Sie ist allerdings irgendwann mal eingegangen. Jedoch kann ich die Empfindlichkeit gegen über zu viel Sonnenlicht und Hitze nicht bestätigen. Im Gegenteil sie ertrug die größte Hitze im Hochsommer hinter Gardine problemlos. Viele "normale" Pflanzen haben Schaden genommen. Die Lithops aber nicht. Das ist auch logisch, denn sie müssen in der Wüste viel Licht und große Hitze ertragen.
Dort ist die Hitze und Lichtintensität viel viel größer als es ihr euch in den kühnsten Träumen vorstellen könnt!

[hawanafsu]

Ich hatte früher eine Lithopspflanze. Sie ist allerdings irgendwann mal eingegangen. Jedoch kann ich die Empfindlichkeit gegen über zu viel Sonnenlicht und Hitze nicht bestätigen. Im Gegenteil sie ertrug die größte Hitze im Hochsommer hinter Gardine problemlos. Viele "normale" Pflanzen haben Schaden genommen. Die Lithops aber nicht. Das ist auch logisch, denn sie müssen in der Wüste viel Licht und große Hitze ertragen.
Dort ist die Hitze und Lichtintensität viel viel größer als es ihr euch in den kühnsten Träumen vorstellen könnt!

Hm, die Wachstumszeit der Lithops in Namaqualand liegt im Winter (winter rainfall area). In dieser Zeit ist das eine Energiemangelwüste, der Himmel ist oft bedeckt, bedingt durch antarktische Kaltfronten steigt die Temperatur oft nicht über 20 Grad. Viele Pflanzen müssen sich daher nach Norden orientieren. Lithops findet man in der Knersvlakte meist im Schatten von Steinen auf hellen Böden; sie meiden offenbar dunkle Böden, die sich stark erhitzen.
im Sommer ziehen sich die Pflanzen wohl teilweise ins Erdreich zurück; das heißt, im zerstreuten Sonnenlicht gedeihen die Pflanzen besser: große Hitze in der Wachstumsperiode ist sicher kontraproduktiv und im Habitat auch nicht zu erwarten.

[Roland150]

Aber meine Pflanze ertrug diese Hitze und Lichtintensität völlig ohne Probleme!

Sie ist später nicht deswegen eingegangen sondern wegen Staunässe. Sie ist durch zu viel Wasser leider aufgeplatzt. Ich hatte Probleme gehabt sie mit Wasser zu versorgen. Sie wuchs in steinige Erde und ich muss sie zeitweise in Staunässe halten damit sie überhaupt Wasser aufnahm. Irgendwann ist sie aufgeplatzt und eingegangen.

[Alex H.]

Sie wuchs in steinige Erde und ich muss sie zeitweise in Staunässe halten damit sie überhaupt Wasser aufnahm.

Offenbar haben Deine Pflanzen die meiste Zeit mehr Wasser verdunstet als sie im Stande waren auf normale Art und Weise aufzunehmen. Hättest Du Deine Lithops nicht so von der Sonne auszehren lassen, hätten sehr mäßige Wassergaben ausgereicht. Bei der Kultur von Pflanzen sollte man sich eben an den Gegebenheiten am Standort orientieren, und Lithops wachsen nun mal am Standort nicht in der prallen Sonne.

Grüße
Alex

[Roland150]

Nein, es lag vermutlich am falschen Substrat. Das steinige Substrat ist nicht gut geeignet für die Wasseraufnahme. Als ich sie noch im Erdsubstrat hielt war dieses Problem noch nicht vorhanden. Erst beim Umsetzen in Steinsubstrat war dieses Problem vorhanden. Es muss wohl doch eine Mischung aus Stein, Sand und Torf sein...