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Thema: Noch mal Fragen zur Aussaat

  1. #1
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    Standard Noch mal Fragen zur Aussaat

    Hallo Zusammen,

    meine Kleinen sind nun alle gekeimt. Ca. 25000 und 30 verschiedene Arten...
    Folgendes ist mir aufgefallen:

    1. Mit trockenbeizen und chinosol kann man das Pilzproblem in den Griff bekommen. Nach dem Keimen muss man aber schnell die kleinen an Frische Luft gewöhnen.

    2. Ein paar Keimlinge wurden mit der Zeit glasig und haben dann auch Pilz angesetzt. Was ist die Ursache des glasig werdens? Ist das schon der Pilz oder ist es zu Feucht?

    3. Manche Keimlinge sind durch gießen oder andere Einflüsse umgefallen. Geht ihr dann hin und stellt die wieder auf? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es etwas nützt, wenn man den kleinen wieder vernünftig einsetzt.

    4. Mache Wurzeln der Keimlinge haben Probleme nach unten zu wachsen. Woran könnte das liegen. Ich verwende gesiebten Bimskies mit etwas Erde. Es trat keine Verkrustung auf. Was macht ihr in solche fällen? Die Wurzel so lassen oder helft ihr den Kleinen, indem ihr sie wieder mit wurzel einsetzt?

    5. Wieviel % der Samen die ihr setzt erleben ihr erstes Jahr als Kaktus? Klar, kommt auf die Gattung an... Bei mir sind es 10- 90%. In Schnitt vielleicht 40%.

    6. Da ich noch keine GWH habe, stehen die Kleinen am Fenster und wachsen natürlcih zum Licht. Gerade bei der Königin der Nacht ist es auffällig. Siehe Bild. Ist das ein Problem oder werden die nach einem Jahr einfach etwas tiefer pickiert?

    Hoffe das sind nicht zu viele Fragen auf einmal...

    Gruß

    Achim
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  2. #2
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Hardy_whv
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    Standard

    Hi Achim!


    Zitat Zitat von AStein Beitrag anzeigen
    ... meine Kleinen sind nun alle gekeimt. Ca. 25000 und 30 verschiedene Arten...
    Wow! Das sind ja 833 Sämlinge pro Art. Willst du einen Großhandel aufmachen? Oder ist da eine Null zuviel?



    Zitat Zitat von AStein Beitrag anzeigen
    1. Mit Trockenbeizen und Chinosol kann man das Pilzproblem in den Griff bekommen. Nach dem Keimen muss man aber schnell die kleinen an Frische Luft gewöhnen.
    Ich muss gestehen, dass ich zwar ab und zu auch mal Pilzbildung hatte, aber keine, dich ich nicht durch Chinosol in den Griff bekommen hätte. An die Luft gewöhnen tue ich frühestens, wenn sich die ersten Dornen entwickeln.



    Zitat Zitat von AStein Beitrag anzeigen
    2. Ein paar Keimlinge wurden mit der Zeit glasig und haben dann auch Pilz angesetzt. Was ist die Ursache des glasig werdens? Ist das schon der Pilz oder ist es zu Feucht?
    Das muss nicht unbedingt ein Pilz sein. Einige Sämliinge sterben einfach nach dem Keimen. Zu feucht gibt es eigentlich bei den Kleinen nicht. Bei der Fleischermethode stehen die Sämlinge ja auch viele Monate (manchmal auch über ein Jahr) in der Feuchtigkeit. Wobei es durchaus auch Sämlinge gibt, die schon recht früh feuchteempfindlich werden. Ich habe letztes Jahr beispielsweise 50% meiner Sämlinge von Mammillaria tentracistra durch zuviel Feuchtigkeit verloren.


    Zitat Zitat von AStein Beitrag anzeigen
    3. Manche Keimlinge sind durch Gießen oder andere Einflüsse umgefallen. Geht ihr dann hin und stellt die wieder auf? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es etwas nützt, wenn man den kleinen wieder vernünftig einsetzt.
    Solange die Sämlinge noch so kippelig sind, staue ich an, so dass sich die Gefahr des Hinlegens reduziert. Manchmal richte ich hingefallen Pfänzchen auf.



    Zitat Zitat von AStein Beitrag anzeigen
    4. Mache Wurzeln der Keimlinge haben Probleme nach unten zu wachsen. Woran könnte das liegen. Ich verwende gesiebten Bimskies mit etwas Erde. Es trat keine Verkrustung auf. Was macht ihr in solche fällen? Die Wurzel so lassen oder helft ihr den Kleinen, indem ihr sie wieder mit wurzel einsetzt?
    Manchmal finden die Wurzeln einfach keine Lücke. Im Einzelfall produzier ich dann schon mal ein kleines Loch ins Substrat und dirigiere die Wurzel darein oder setze den Sämlinge da hinein.



    Zitat Zitat von AStein Beitrag anzeigen
    5. Wieviel % der Samen die ihr setzt erleben ihr erstes Jahr als Kaktus? Klar, kommt auf die Gattung an... Bei mir sind es 10- 90%. In Schnitt vielleicht 40%.
    Meinen Schnitt muss ich mal berechnen. Es schwankt je Art zwischen 0 und 100%. Ja, beide Extremwerte sind mit dabei.



    Zitat Zitat von AStein Beitrag anzeigen
    6. Da ich noch keine GWH habe, stehen die Kleinen am Fenster und wachsen natürlich zum Licht. Gerade bei der Königin der Nacht ist es auffällig. Siehe Bild. Ist das ein Problem oder werden die nach einem Jahr einfach etwas tiefer pickiert?
    Gerade bei Selenicereus sollte das kein Problem sein, denn erstens sind die nicht extrem lichthungrig und zweitens wachsen die sowieso kreuz und quer, wenn sie mal groß sind. Unschöner ist das schon für schief wachsende Säulen oder - noch schlimmer - bei Kugelkakteen die dann länglich werden. Spätestens dann erkennst du, dass das Licht nicht ausreicht.


    Gruß,

    Hardy

  3. #3
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    [quote=AStein;111834]Hallo Zusammen,

    >meine Kleinen sind nun alle gekeimt. Ca. 25000 und 30 verschiedene
    >Arten

    Na dann wünsche ich dir ja schonmal viel Spass beim Pikieren und Unterbringen der Pflanzen in den nächsten 2 Jahren. Ohne Gewächshaus frage ich mich ernsthaft, wo du die Pflanzen alle lassen möchtest, gerade bei den Selenicereen.
    Viel Glück beim Finden von genügend Abnehmern.

    Was deine übrigen Fragen angeht, wurden sie von Hardy ja schon detailliert beantwortet.
    Ich verfahre so, dass ich Sämlingen grundsätzlich in den Boden helfe und sie aufrichte. Was meine Erfolgsquoten angeht, da liege ich auch so, wie Hardy, zwischen 0 und 100%. Manchmal keimt nichts oder nur Schrott. Manchmal alles. Dann kommt es gelegentlich vor, dass ein Pilzbefall eine zuvor super gekeimte Ausssaat gänzlich vernichtet. Das ist glücklicherweise selten aber wie gesagt, es passiert gelegentlich.
    Die größten Ausbeuten habe ich bei einfachen Arten, wie Feros, Turbinicarpen, Astrophyten etc. Die schlechtesten Quoten ergeben sich bei der Aussaat von einigen Mammillarien, Aztekium ritterii, Sclerocacteen etc.
    So, nun wünsche ich dir viel Spass mit deiner grünen Armee!

    Gruß Johannes

  4. #4
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    Hallo,

    danke für die Antworten.
    GWH mit 40m² ist in Planung und wird wohl Aug 2010 fertig.
    Auf jeden Fall vor dem Winter.
    Ob ich die alle verkaufen will weis ich noch nicht.
    Vielleicht ein kleines Zubrot, wenn ich in Rente bin.
    Eigentlich aber nur hobby.
    Wenn ich zu wenig Platz habe, verschenke ich die eben an nette Mitmenschen.
    Ja, 25000 ist richtig. Wenn die alle groß werden, wird es wohl eng, aber auch sehr schön im Mai und Juni.
    500 Blüten der Konigin der Nacht sind bestimmt sehr schön.
    Wieviel Kakteen normaler Größe bekommt man denn in ein 40m² GWH?
    Ich denke so 30000 sollten da schon reingehen...

    Gruß

    Achim

  5. #5
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    Willst du dich fliegend darin fortbewegen?
    Du kannst da auch nur Tische stellen und mit Regalen aufstocken oder du machst Grundbeete.
    Einen Teil wirst du aber für den Brenner übrig lassen müssen. Der braucht oben einen Stutzen für die Abgase und unten wirst du auch eine feuerfeste Unterlage legen müssen, wegen der Brandgefahr. Das wird dir aber dein Schornsteinfeger erklären, der die Anlage abnimmt.
    Direkt vor dem Gebläse kann man auch nichts stellen, außer es soll schnell getrocknet werden.


    lg

  6. #6
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    Ich habe es mit den Aussaaten auch ordentlich übertrieben. aber nicht so, wie du. Ich habe sehr viele Ariocarpen und andere Exoten ausgesät. Das ist schon eine Menge Arbeit, aber die werden nicht bzw. nicht so schnell groß. Allerdings habe ich auch einige Feros, Gymnocalycien... ausgesät. In der Summe auch einige tausend Korn aber nicht pro Art. Bei den Feros waren es glücklicherweise meistens nur 20 Korn. Einmal hab ich eine Frucht von einem Fero bekommen und diese Samen wurden vollständig ausgesät.
    Das Ergebnis sind mehrere hundert Sämlinge. Ein Teil steht viel zu dicht gedrängt in einem Kübel. Die übrigen Sämlinge stehen seit Monaten im Haus. Die werde ich die nächsten Jahre nicht giessen, damit sie nicht weiter wachsen. Ich kann die nicht alle artgerecht pikieren. Dafür fehlt der Platz. Die Pflanzen in dem Kübel lasse ich auch weiterwachsen, bis die Schwachen durch wenige große Exemplare zerdrückt wurden.
    Eine andere Chance habe ich hier nicht. Wenn ich jetzt bei dir sehe, dass du ca. 800 Selenicereen oder so hast, dann frage ich mich, wo du die alle lassen möchtest. In 2 Jahren schätze ich die erreichbare Trieblänge auf 20cm pro Pflanze ein. Selbst unverzweigt hättest du bei 800 Stück dann eine Gesamtlänge von 160 Metern!
    Wenn du jetzt 800 Feros hast und die artgerecht wachsen lassen möchtest, dann schätze ich deinen Platzbedarf auf 800x 5cm- Töpfe. Das bedeutet eine Stellfläche von 800 x 0,05x0,05m²= 2m². Nach weiteren Jahren kannst du davon ausgehen, dass sich die Stellfläche, die du eigentlich bräuchtest, vervierfacht.
    Klar, es geht ein Teil ein, ein weiterer Teil wird verschenkt, aber glaub mir, es ist verdammt schwierig und auch sehr zeitaufwendig die ganzen Pflanzen zu verschenken bzw. du verkaufen. Finde mal beispielsweise 100 Abnehmer für eine ganz bestimmte Sorte eines Wald- und Wiesenkaktus. Wenn du 800 wurzelechte Scleros hättest, könnte das anders aussehen.
    Ein weiterer Punkt, den ich dieses Jahr schmerzlich erfahren musste, ist die ganze Arbeit des Pikierens. Nehme mal an, du brauchst pro Pflanze eine halbe Minute. Das bedeutet bei 20000 Kakteen eben 10000 Minuten. In Stunden ausgedrückt bedeutet dies einen Zeitaufwand von 166 Stunden. Wahrscheinlich ist eine halbe Minute auch großzügig gerechnet.
    Ich wünsche dir viel Erfolg bei der weiteren Vorgehensweise. Verstehen kann ich es durchaus, dass man gerne viel aussät aber man muss immer bedenken, was aus einer Aussaat im Laufe der Jahre wird. Das ist wie ein Boomerang, der zurückkommt.

    Gruß Johannes

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