Ältere Schlumbergera umtopfen

[Mirabilis]

Hallo, heute habe ich unvermutet einen Weihnachtskaktus geschenkt bekommen, so ca. 30 cm breit und . Er stand in einem Hof (nur seitlich von Regen geschützt) und wurde wohl sonst ganz gut gepflegt, wirkt jedenfalls kräftig. Er hat allerdings einige kleine, unregelmäßige, hellbraune Flecken, die ich auch öfter schon auf Bildern von anderen Blattkakteen gesehen habe. Ich weiß nicht, ob die vielleicht auch von Hagel o.ä. herrühren könnten.

Ich hab ihn abgeduscht (um evtl. Viecher zu verscheuchen), aus dem verkrusteten Tontopf befreit und plane, ihn in ein Gemisch aus Blumenerde und Lechuza-Pon umzupflanzen. (All die nützlichen Bestandteile, die Ihr genannt habt, wie z.B. Pinienrinde, sind hier nicht zu bekommen.) Er scheint in reiner Blumenerde zu stehen, der Topf war gut durchwurzelt.

Meine Fragen: In welchem Verhältnis würdet Ihr die Bestandteile mischen?
Sollte ich die Wurzeln völlig von der alten Erde befreien? (Die ist recht hartnäckig.) Wurzeln kürzen? Lässt man Epiphyten auch abtrocknen, bevor man sie wieder einpflanzt?

Ihr seht, bis auf einen Rhipsalis, den ich noch nicht umgetopft habe, und einem neu erworbenen Osterkaktus habe ich noch keine Erfahrungen mit Epiphyten... Hoffe, Ihr könnt mir ein paar Tipps geben.

[josef]

Hallo,
als Epiphyt mag die Schlumbergera gute Blumenerde.
Wenn du das Granulat zur Hälfte zufügst ist das gut.
Den alten Wurzelballen würde ich an der Oberfläche nur aufrauen und die oberste Schicht entfernen (da sitzen die Abfallstoffe und der Kalk).
Die Wurzeln auf keinen Fall abtrocknen lassen.
Es grüßt Josef

[Mirabilis]

Oha, ist es schlimm, wenn der Wurzelballen jetzt schon so richtig nass geworden ist? Ich habe quasi schon eingeweicht

[josef]

Hallo Mirabilis,
das ist nicht schlimm. Ich würde ihn aber nicht ganz aufdröseln, sondern nur in einem größeren Topf setzen. Erfahrungsgemäß sind im Innern des Wurzelballens fast keine Wurzeln. Mit dem ersten Gießen nach dem Umtopfen kannst du aber ein bis zwei Wochen warten.
Es grüßt Josef

[Mirabilis]

Vielen Dank für die (rasend schnellen) Antworten, Josef! Ich hoffe, ich kann demnächst mal ein Bild einstellen.

[Severine]

(All die nützlichen Bestandteile, die Ihr genannt habt, wie z.B. Pinienrinde, sind hier nicht zu bekommen.)

Gutes Orchideensubstrat enthält u.a. Pinienrinde.

Für Blattkakteen mische ich Orchideensubstrat und normale Blumenerde im Verhältnis 1:1.

Viele Grüße,
Sev

[marcu]

@ Severine: Das nimmst Du aber nur für Steckis - nicht für ausgewachsene Pflanzen - oder?
Also - für große Pflanzen wäre mir das Substrat zu locker; die würden umkippen.
Ich verwende für die Schlumbis gute Blumenerde gemischt mit 1/3 Seramis.

[Severine]

Bisher habe ich noch keine großen Pflanzen. Wenn meine größer werden, bekommen sie Übertöpfe aus glasiertem Ton o.Ä.

Meine Oma hatte ihre riesige Schlumbergera in lockerer Blumenerde in einem Tontopf. Es hat ihr nicht geschadet.

Viele Grüße,
Sev

[Mirabilis]

Mein Großer ist doch eher 45 cm breit, und von hängendem Wuchs hat er auch noch nix gehört, deshalb glaube ich nicht, dass da was rausfällt. Ich überlege, ihn zu teilen. Allerdings habe ich jetzt erst winzige Knospen entdeckt (die Besitzerin sagte noch, er blüht zweimal im Jahr) und will weiteren Stress für die Pflanze vermeiden.

Meine Substratmischung - halb Lechuza-Pon+ grobe Teile vom min. Haagesubstrat, halb gute ungedüngte Blumenerde ohne die feienen Teile - ist schön locker geworden, ich hoffe, das gefällt auch Rhipsalis und Rhipsalidopsis.

[Mirabilis]

Wollte nur vermelden, dass die Knospen die Behandlung schadlos überstanden haben - waren zwar nur vier, das ist vielleicht noch steigerungsfähig. Die freudige Überraschung ist, dass er gelb (mit weiß) blüht, genau sowas habe ich letzten Winter vergeblich gesucht! Wenn ich in den nächsten Tagen eine Digicam auftreibe, lichte ich ihn mal ab.

Nach Orchideensubstrat werde ich fürs nächste Mal Ausschau halten. In nächster Zeit dürften ja eh noch ein bis zwei Blattkakteen dazukommen...