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Thema: Mein winzig-kleines Kakteenbeet oder: So schön können Reste sein

  1. #1
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    Standard Mein winzig-kleines Kakteenbeet oder: So schön können Reste sein

    Ich bin eigentlich ein echter Kakteen-Newbie. Aber nachdem ein paar Pflanzen bei mir den Winter nicht überlebt haben und ich einen wunderbaren, "überbalkonierten" Platz mit Südwest-Blick im Garten hatte, hab ich mich auch mal an die Arbeit gemacht. Hier eine kleine Entstehungsgeschichte:

    Das "Beet" besteht übrigens - bis auf die Pflanzen - ausschließlich aus Resten und Abfällen.

    Zunächst war da eine zerfrorene Regentonne. Der untere Teil fand eine andere Verwendung, das Oberteil ging an mich:
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213850-95.jpg
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    Ich wollte ein leicht erhöhtes Beet, daher wurde das ganz "falsch herum" (also mit der größeren Öffnung nach oben wie auch oben zu sehen) eingebuddelt:
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213850-103.jpg
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    Der blaue Rand sieht aber ziemlich sch...äbig aus. Daher wurde innen erst aufgefüttert....
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213850-861.jpg
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    ...und dann ein Rand gebaut:
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213851-807.jpg
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    Der Rand ist übrigens aus sogenannten Torfzement. Im Prinzip einer Zementmischung bei der ein Teil des Sandes durch Torf (bei mir Kokossubstrat) ersetzt wird. Es geht auch Perlite und andere leichte Sachen als Füllstoff. Eigentlich werden daraus Kübel gemacht, die leichter als Beton sind. Durch Bearbeitung mit Schraubendreher und Stahlbürste im halbtrockenen Zustand kriegt man eine steinähnliche Struktur hin. Das Zeug sieht also nicht wie Beton aus. Ich war irgendwie auf die Idee gekommen daraus keinen Kübel zu bauen, sondern quasi 'nen Kunstfelsen - auch wenn ich das so vorher noch nicht gesehen hatte.

    Nachdem der Beton getrocknet war, wurde die Papp-Styropor-Aufbockung in der Mitte entfernt...
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213851-45.jpg
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    ... und mit Substrat (einer Mischung aus Kies (0-6), Lavagranulat und Erde/Kokossubstrat) aufgefüllt:
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213938-805.jpg
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    Dann wurden noch ein paar Pflanzen und Steine reingesetzt und mit Lavagranulat abgestreut:
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213939-805.jpg
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    Fertig!

    Ich weiß, optisch ist es durch die runde Form nicht gerade das Ansprechenste. Aber ich kann jederzeit Torfzement anrühren und "anflicken" - das sieht man später kaum. Etwas unklar ist leider auch, wem das Beet gehört (ist in einer Wohnanlage, direkt neben meiner Terasse). Ich wollte also nicht Unsummen investieren, die ich evtl. wieder rausreißen muss. So gesehen ein Testbeet mit dem ich auch ein paar Erfahrungen bzgl. Kulturführung sammeln möchte.

    Keine 5 Tage später gab's dann übrigens auch gleich die erste freudige Überraschung:
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213939-723.jpg
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    Hier nochmal im Detail die Blüte der Opuntia Violacea:
    http://www.bildercache.de/thumbnail/20100629-213939-905.jpg
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    Meine erste Kakteenblüte überhaupt (obwohl die Vorarbeit dafür jemand anders geleistet hat...)

    Für die, die's genau wissen wollen:
    Gepflanzt wurden...
    Echinocereus coccineus ssp. rosei
    Echinocereus reichenbachii ssp. caespitosus
    Opuntia violacea
    Sedum album laconicum

  2. #2
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von roli
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    Hallo,
    das nenn ich mal Recycling pur.
    Eine sehr gute Idee, sehr gut ausgeführt.
    Sieht wirklich gut aus.
    Viel spass und Glück mit Deinen Stachligen.

    Mfg roli

  3. #3
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von eli-kaktus
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    Hallo! Ich find es grade deshalb so schön, weil es rund ist.
    Die Kakteen sind ja auch irgendwie rund, da passt es doch!
    lg Michaela

    Ich bin kein Kaktus - ich bin eine akupunktierte Gurke!

  4. #4
    Wühlmaus
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    Hallo Tetro,

    ich finde auch, dass es eine sehr interessante Lösung ist und gut aussieht. Mir stellen sich jetzt einige Fragen:
    1. Wie ist der Untergrund beschaffen, auf dem das Betongemisch aufsetzt Einfach geplätteter Erdboden?
    2. Wenn es drauf regnet, fällt das Zeug dann nicht auseinander?
    3. Wie ist denn die Zusammensetzung des Gemischs genau? Kann man da wohl auch größere Areale mit begrenzen, ich denke so an 1 m x 1,20 m.

    LG Elke

  5. #5
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    Danke für die netten Kommentare. Die rund-rund Beziehung kam mir noch so gar nicht in den Sinn.

    @Elke:
    1. Außen liegt der "Beton" einfach auf der Gartenerde auf. Ich habe vorher ein wenig Erde um das Faß herum entfernt, damit der Beton unter dem Niveau des Beetes endet. Nach dem Trocknen wurde dann der Rand mit ein wenig Gartenerde wieder verdeckt. So verhinderte ich unschöne Kanten und Lücken zwischen Unterkante Beton und dem Drumherum.

    2. Wasserfest ist das Zeug. Wie langzeitstabil das ganze ist - insbesondere aufgrund der recht langen Fasern des Kokossubstrates, die theoretisch Feuchtigkeit in den Beton führen können - kann ich nicht sagen. Ich weiß aber, dass dieser Torfbeton (oder im englischen auch "Hypertufa") seit Jahren für den Kübelselbstbau verwendet wird. Sollte also recht haltbar sein.

    3. An Gemischen gibt es viele Variationen. Am häufigsten trifft man auf folgendes Rezept:
    1 Teil Zement
    3 Teile aus einer Mischung aus Sand und Torf (auch Perlite wird häufig verwendet)

    Die 3 Teile sind häufig mit 50/50 Torf/Sand angegeben. Je mehr Sand drin ist, umso schwerer (für Kübel zu berücksichtigen!) wird das Gemisch, aber auch umso fester. Achtung: Es wird nach Volumen und nicht nach Gewicht gemischt !

    Zur Volumenberechnung muss man - genau wie bei normalen Beton - daran denken, dass der Zement nicht zum Volumen zählt.
    Beispiel: Du willst 15 Liter fertigen Torfzement haben. Dann brauchst Du 5 Liter Zement, 7,5 Liter Torf und 7,5 Liter Sand.
    Das ganze wird zunächst trocken vermischt und dann mit ein wenig Wasser vermengt. Dabei aber immer nur wenig Wasser zugeben - die Masse wird schnell zu weich.

    Zur maximalen Größe kann ich leider auch wenig sagen. Mein Faß hat einen Durchmesser von 50cm. Bei Kübeln, bzw. Trögen aus dem Gemisch findet man selten welche über 50cm. Ist vielleicht auch eine Gewichtssache. Die Gefäße haben meist eine Randstärke von 5cm.

    Ansonsten kann ich eigentlich nur empfehlen mal nach Hypertufa zu googlen. Da findet man eine Menge. Selbst bei YouTube gibt's "How-To"-Videos.
    Noch ein Tip für Verkleidungen wie bei mir: Gummihandschuhe anziehen und den Torfzement wie Lehm verarbeiten. Sprich immer eine Hand voll ranklatschen und nicht glattstreichen. Dadurch erhält man eine unebene Fläche, die organisch und somit deutlich natürlicher aussieht. Das kann man oben auf dem vorletzten Bild sehen (außen: unten rechts und innen: oben).

    Bevor Du riesige Einfassungen baust, würde ich empfehlen mal 'ne Schale oder einen kleinen Trog zu bauen. Dann hast Du schonmal ein Gefühl für das Material und weiß, wie feucht es sein muss und so.

    Ich hoffe das hilft erstmal weiter. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

  6. #6
    Wühlmaus
    Gast

    Standard

    Hallo Tetro,

    vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen. Mal sehen ob ich das gelegentlich auch mal angehe. Gesehen/Gelesen habe ich von dieser Art der Topfherstellung auch schon mal was. War wohl vor Urzeiten mal in einer Gartenzeitschrift. Ich meine, man kann damit auch so eine Art "Schweinetröge" herstellen. Du weißt schon, die langen schmalen Dinger, die man früher auf Bauernhöfen hatte. Diese dann mit Sempervivum und dergleichen, natürlich auch mit Kakteen, bepflanzt, sieht dann doch bestimmt auch fast echt aus und ist vergleichsweise viel günstiger.

    LG Elke

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