Der Sinn bleibt der gleiche.
Benutze auch keine chemichen Mittel, desinfiziere auch kein substrat oder behälter, und Hände desinfiziere ich mir erst recht nicht. Fleischermethode klappt trotzdem bei mir genausogut
Hallo,
ich würde meine erste Aussaat gerne mit dieser Methode versuchen, was mir aber fehlt sind die Gläser, die man im Backofen sterilisiert. Ich habe im Internet schon ein wenig recherchiert und habe gesehen, dass man viele Behälter dafür verwenden kann bzw. jeder zweite verwendet was anderes (z.B. durchsichtige Plastikbecher mit Deckel).
Jetzt stellt sich mir die Frage, was ist das ausschlaggebende dieser Methode? Ich dachte es wären die Gläser die man samt Substrat sterilisiert, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein, wenn einige Plastikbecher benutzen und diese nicht im Ofen sterilisieren (sondern mit kochendem Wasser) und erst anschließend das ebenfalls sterile Substrat einfüllen.
Geht es dabei einfach darum (egal welches Material man benutzt), dass man alles sterilisiert und den Behälter bis zur Keimung geschlossen hält? Könnte ich das auch erreichen indem ich einen Gefrierbeutel über meine Aussaatschale stülpe und diesen mit einem Gummiband verschließe?
Mit erschließt sich noch nicht ganz was das ausschlaggebende Faktor für den Erfolg dieser Methode ist .
Das ausschlaggebende ist, dass man versucht, schädliche Keime so lang wie möglich von den Sämlingen fern zu halten. Anderenfalls würden bei der hohen Luft- und Substratfeuchtigkeit schnell Probleme durch Pilze verursacht. Das setzt voraus, dass alles, was innerhalb der "Verpackung" ist, zuvor sterilisiert werden sollte.
Ich selbst verwende ganz normale Kakteen-Töpfe, die ich in Plastiktüten stelle. Den Boden der Plastiktüten fülle ich mit etwas Wasser auf.
Man braucht also keine speziellen Gefäße. Normale Pflanztöpfe reichen, man benötigt nur passende Plastiktüten dazu.
So siehts bei mir aus (mittlere Reihe = Fleischer, rechts und links = konventionell):
Gruß,
Hardy
Danke Hardy, deine Antwort und das Bild hilft mir sehr! Die Klammern zum verschließen habe ich sogar auch (habe nur nicht daran gedacht sie dafür zu verwenden).
LG
Anna
Eine Frage zum Sinn:
Was hindert einen daran, Sämlinge in nicht sterilisiertem Substrat ständig unter verschlossenem Deckel zu halten?
Wenn man beim ersten Mal mit Chinosol anstauen würde und Rest nicht steril ist, sollte es doch auch eine nachträgliche Infektion mit Pilzen verhindern, oder?
Hallo Denis,
bei der Fleischer Methode bedienst du dich eines abgeschlossenen Systems. Die Aussaat kann lange Zeit sich selbst überlassen werden.
Bei der herkömmlichen Aussaat muss durch Lüften und Gießen bzw. Sprühen ein Gleichgewicht gefunden werden welches dem Gedeihen der Kultur förderlich ist und gleichzeitig Algen und Pilze in Schach hält.
Selber bin ich zu ungeduldig die Aussaat ein Jahr nicht zu öffnen.
Es grüßt Josef
Chinosol hat nur eine Keimverringernde Wirkung, es tötet nicht alle Keime ab. Es können auch immer noch Keime an den Samenkörnern haften, sollten diese nicht gebeizt sein.
Durch das Sterillisieren des Substrats werden alle Keime abgetötet.
Bisher dachte ich, man muss nur Opuntiensamen beizen. Denn wenn man die Samen nicht beizt und sonst alles steril hält, würden sich die Keime trotzdem durchsetzen oder? Wenn auch andere Samen gebeizt werden müssen - womit?
Darüber hinaus wundert es mich, wie "unsteril" das Ganze doch ist - erst wird das Substrat abgebacken, Topf desinfiziert, mit Chinosol übergossen und dann in aller Mutterseelenruhe ausgesät - als wenn Algen- und Pilzsporen nicht in der Luft wären. Und einen sterilen Raum hat ja wohl nicht jeder, der die Fleischer-Methode praktiziert
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