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Thema: Halb Gwh, halb Frühbeet - Uraltmodell im BoGa Hannover

  1. #1
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    Standard Halb Gwh, halb Frühbeet - Uraltmodell im BoGa Hannover

    Hallo!

    Ein kleiner Ausflug in die Geschichte bzw. wie gärtnerte man früher.


    Spannend fand ich die drei Gwh in der vorderen Reihe:

    http://img543.imageshack.us/img543/4387/bild065.jpg
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    Wie man sieht, sind sie tiefer in den Boden gesetzt und auch der Zugang liegt tiefer:

    http://img210.imageshack.us/img210/7826/bild066w.jpg
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    http://img35.imageshack.us/img35/8881/bild074ou.jpg
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    Bei näherer Betrachtung wird die schindelartige Anordnung der einzelnen Glasscheiben noch deutlicher und man erkennt, daß die Scheiben eingekittet auf einem Holzrahmen liegen, der entfernt werden kann.

    http://img194.imageshack.us/img194/3128/bild072s.jpg
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    Hier ein offenes Gwh mit Weinstöcken. Die Weinstöcke stehen in einem aufgemauerten ca. hüfthohen Grundbeet. Zugänglich ist es durch den langen Gang, der durch die Tür nach außen führt.
    Interessant sind die Sandsteinplatten an der Wand. Sie sind zwischen senkrechte Pfeiler montiert und dahinter befindet sich eine kleine Nische, in den man einen Heizkörper oder Heizrohre leiten konnte. Durch Öffnungen unter und über der Sandsteinplatte wurde kalte Luft aus dem tiefer liegenden Gang angesaugt und oben wieder abgegeben. Gleichzeitig erwärmten sich die Platten und gaben weitere Wärme an die Umgebung ab.

    http://img406.imageshack.us/img406/2319/bild078n.jpg
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    Die Rückseite. Eine einfache dicke Ziegelwand, ca, 1,50m hoch.

    http://img687.imageshack.us/img687/2214/bild075wd.jpg
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    Zu finden sind die Bauten hinter der Grotte mit den Wandskulpturen der Niki de Saint Phalle.


    lg
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  2. #2
    Moderator ***** Avatar von elkawe
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    Wie man sieht, sind sie tiefer in den Boden gesetzt und auch der Zugang liegt tiefer:
    In dieser Tiefe ist der Boden frostfrei und man spart ganz enorm an Heizkosten. Deckt man diese Art von GH mit Strohmatten ab, wirds zwar finster drinn, es gefriert aber auch nichts und man kommt so über den Winter. Die Rückwand dient als "Pufferspeicher".
    Wird heute kaum noch praktiziert und ist, wie bei euch, fast nur noch in BotGa´s, alten Stadtparks bzw. alten Gärtnereien zu sehen.
    Der Beitrag kann Rechtschreibfeler enthalten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal von elkawe editiert, zuletzt vor 8 Minuten. Grund: Hab mirs anders überlegt
    Eine Reise durchs Kakteenjahr

  3. #3
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    Ich finde das diese Bauweise echt genial ist.
    Ein Gruß im Nu von Mariususu

  4. #4
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    Meine Überlegung ging dahin, ob man nicht sowas per Solar oder Erdwärme günstig beheizen kann. Die Wassertemperatur im Heizkörper müßte ja nicht so hoch sein, weil einfach weniger Wärme durch die geringere Glasfläche verloren geht.
    Wäre auch eine interessante Lösung für leichte Hanglagen.

    Die mörderisch schweren Fenster kann man durch moderne Materialien ersetzen, dann wären sie einfacher zu bewegen. Alurahmen und Doppelstegplatten.


    lg
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  5. #5
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    Zitat Zitat von elkawe Beitrag anzeigen
    In dieser Tiefe ist der Boden frostfrei und man spart ganz enorm an Heizkosten. Deckt man diese Art von GH mit Strohmatten ab, wirds zwar finster drinn, es gefriert aber auch nichts und man kommt so über den Winter. Die Rückwand dient als "Pufferspeicher".
    Wird heute kaum noch praktiziert...
    Ist ja eine clevere Konstruktion (wie so Vieles unserer Vorfahren). Deshalb wird es bestimmt nur eine Frage der Zeit sein bis es "wiederentdeckt" wird und eine Renaissance erfährt.
    Mir gefallen auch die Anlehngewächshäuser ähnlicher Konstruktion. Nur schade,daß ich keine dafür geeignete Südwand habe,sonst wäre dies meine favorisierte Bauweise.

    http://www.bildercache.de/minibild/20110110-190733-917.jpg
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  6. #6
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    "Wiederentdeckt" wohl eher nicht!

    Mit der Bauweise dieser "Erdegewächshäuser" sind auch Nachteile verbunden.

    Die Sonneneinstrahlung ist ungünstig, da einseitig.
    Man kann den Platz nur beschränkt nutzen.
    Die Feuchtigkeit wird immer wieder zu Problemen führen.
    Das Material der Wände ist immer der Feuchtigkeit ausgesetzt.
    Reparaturen sind aufwändig.
    Der Aufwand des Glas auflegens und entfernens ist ein Problem.
    Die Lüftung ist problematisch, bei aufgelegten Scheiben.
    Eigentlich geht das nur auf kleinen Flächen, da man sich in den Häusern nicht richtig bewegen kann.
    Technikeinsatz zur Arbeitserleichterung ist kaum möglich.

    Nicht ohne Grund ist man von der Bauweise abgerückt. Im Erwebsgartenbau spielt sie keine Rolle mehr. Es sind Überbleibsel aus vergangenen Tagen.

    Das heist aber nicht, dass man die Bauweise im privaten Bereich nicht sinnvoll nutzen könnte. Hier geht es ja nicht um kostengünstige Produktion. im Winter wird eine Sammlung "nur" erhalten. Oft wird dafür ein Keller aber ausreichen. Hauptsache frostfrei...

    Marco
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  7. #7
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Losthighway
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    Ui die sehen schick aus, muss wohl mal ne moderne Variante davon planen, ist ja mein Job . Ich denke die Nachteile lassen sich teilweise ausgleichen. Ich würd jedenfalls die Innenwande weiß lackieren eine automatische Belüftung/Fenstersteuerung dazu. Die Seiten sollten im oberen Bereich auch aus Glas sein, bis auf die Rückseite.
    Vorteile wären, geringe Heizkosten, wenig Platzbedarf und die Baukosten sollten auch im Rahmen bleiben.
    Wenn ich Millionär bin gibts sowas:
    http://de.academic.ru/pictures/dewik...ical_biome.jpg
    Cousin 2. Grades von Hans Werner Fittkau unter anderem Mammillaria fittkaui

  8. #8
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    Dies ist eine interessante Konstrukton. Die Nachteile der Feuchtigkeit und Lüftung lässt sich mit moderner Technik, Fensterheber und Lüfter, leicht in den Griff bekommen.
    Ich kann mir diese Bauart auch in Frühbeetgröße vorstellen.

  9. #9
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Bei den sukkulenten Pflanzen ist Licht der entscheidende Faktor für Wachstum und Aussehen. "Damals" war der entscheidende Kostenfaktor beim Gewächshausbau das Glas. Bei unserem Hobby kann ich den Grund nicht erkennen, auf Glas und damit Licht von allen Seiten zu verzichten.
    Die Anfänge des Gewächhausbaus waren von einigen falschen Annahmen geleitet. Alle Ideen, das Sonnenlicht einzufangen, wurden irgendwann verworfen, weil man sah, dass es nicht funktionierte. Aberglauben bedingtes wurde verworfen, als es sich keiner mehr leisten konnte. Und selbst wir oft sehr konservativ denkenden Gärtner mussten irgendwann zugeben, das bestimmte Neuerungen einfach beser waren, als das Alte: Gartenschlauch, Kunststofftöpfe und eben Häuser mit rundherum verglasten (oder mit Kunststoff eingedeckten) Stehwänden sind einfach sinnvoll. Vielleicht aber nicht so schön

    Marco
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  10. #10
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    Die Diskussion würde ich gerne weiterführen, weil ich die Argumentation bis jetzt wirklich super fand...

    Mein Gedankengänge dazu:
    Es wurden bisher die verschiedenen GWH-Nutzungen durcheinander gewürfelt bzw. nicht unterschieden.

    Die Boden-GWHer aus Herrenhausen waren in erster Linie zum Überwintern nicht ganz so kältetoleranter "Südpflanzen". Hierbei wird ausgenutzt, das der Boden ab einer gewissen Tiefe frostfrei ist. Die Pflanze braucht in der Ruhephase kaum Licht, ist aber auch ohne Heizung vor zu tiefen Temperaturen geschützt
    Die ErwerbsGWHer von heute sind notwendigerweise für`s ganze Jahr gedacht (auch Sommer) und in Benutzung. Sie überbrücken riesige Flächen und das Klima soll in alle Richtungen beeinflussbar sein. Ein Wärme und Feuchtigkeitspuffer im Boden kann Kontraproduktiv sein, u.a. weil evtl. durchkultiviert wird (über die Vegetationsgrenze geheizt). Licht in allen Etagen ist alles, weil die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Heizkosten sind eingepreist und bei Großanlagen vergleichsweise gering.
    Im Gegensatz dazu stehen die Hobbygewächshäuser mit teilweise ziemlich kleiner Grundfläche und sehr ungünstigem Glasflächen/Volumen-Verhältnis; vor allem, wenn man überwintern will. (Überwintern mit Vegetationspause ~ 5-12°C)
    Ein professionelles Gewächshaus besteht im Vergleich zum Hobbyhaus fast nur aus Dachfläche oder anders ausgedrückt:
    Bei einem knapp 2m breiten Haus hat jeder Raumkubikmeter nicht nur eine Dachfläche über sich, sondern auch Wandkontakt und kann viel schneller auskühlen. Erwerbs- und Hobby-GWHer lassen sich nach meiner Meinung deshalb kaum vergleichen.

    Meiner Auffassung nach könnte es durchaus von Vorteil sein, ein GWH teilweise im Boden zu versenken z.B. Bodenhöhe außen = Topfhöhe der Pflanzen. (gute Drainage vorrausgesetzt) Wenn dann die Boden-Außenwände Feuchte und wärmegedämmt sind, spart man Glasfläche und erhält beim Überwintern einen (geothermischen ) Wärmepuffer aus der Tiefe...so geht kaum Wärme im unteren Drittel des GWHes verlohren.

    Es wäre schön zu diesen Überlegungen weitere (Gegen)-Meinungen zu hören
    Geändert von Moin (02.02.2011 um 20:32 Uhr)

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