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Thema: Vergleichender Aussaatversuch mit Holzkohle

  1. #1
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    Standard Vergleichender Aussaatversuch mit Holzkohle

    Heute habe ich meinen allerersten Aussaatversuch gestartet.
    Angeregt durch die tolle Aussaatanleitung von muddyliz, in welcher er auch die Verwendung von Holzkohle empfiehlt, habe ich einen vergleichenden Versuch gestartet.

    Zunächst habe ich meine Aussaatschale, die ich in 6 Fächer unterteilt habe, wie folgt gefüllt:
    Drainage: Quarzkies (3-6mm)
    Substrat: 4T Blumenerde, 2T Kieselgur, 1T Quarzkies (1-3mm), 1T Lavastrat, 1T Basaltsplitt, 1T Seramis
    Deckschicht: (feingesiebt) Kieselgur, Basaltsplitt, Lavastrat

    In einem Fach habe ich zusätzlich in einer sehr dünnen Lage feine Holzkohle darauf gestreut. Den Staub habe ich zuvor ausgesiebt, um ein Verkleben zu vermeiden. Die Korngröße der Kohle beträgt damit auch etwa 1-3mm.

    In dieses Holzkohlefach und in ein weiteres Fach ohne Kohle habe ich zur besseren Vergleichbarkeit jeweils 20 Korn der gleichen Art und Herkunft (Ferocactus macrodiscus von Haage F560) gelegt. Im Gegensatz zu muddyliz habe ich aber die Samen oben auf die Kohle gelegt, nicht die Samen damit bestreut, damit die Lichtkeimung nicht behindert wird.



    Anschließend wurde das Ganze mit einer Chinosollösung (1/2 1g-Tablette auf 1l abgekochtes Regenwasser) angestaut. Heizplatte der Anzuchtstation und 2 LSR sollen für baldige Keimung sorgen.



    Ich bin gespannt - generell sowieso - und speziell, ob die Holzkohle einen wahrnehmbaren Unterschied bringt.
    Viele Grüße,
    Matthias

  2. #2
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von tokai
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    Ich bin mir nicht sicher was für einen Unterschied Du erwartest, aber nach meinen Erfahrungen sind die Ferocactus sowieso nicht zimperlich und machen ziemlich viel mit und d.h. als Versuchskaninchen in Deinem Fall —aus meiner Sicht— etwas weniger geeignet.

    So ein Test wäre eventuell sinnvoller mit einer Art die sich schwierig bei der Aufzucht per Aussaat anstellt. Z.B. irgendeine Art die gerne mal leicht wegfaulen soll (Coryphanta, o.ä. vielleicht).


    Trotzdem bin ich gespannt darauf welche Rückschlüsse Du aus Deinem Test ziehen kannst.

  3. #3
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    Hallo tokai,

    Ich gebe zu, in einiger Naivität diesen Versuch angegangen zu haben. Es ist meine erste ernsthafte Aussaat überhaupt. Nun habe ich das mit der Holzkohle in der Anleitung gelesen und habe/hatte meine Zweifel, ob das so gut ist, Kohle AUF die Samen zu streuen. Aus diesem Grund habe ich auf die Kohle verzichtet. So ganz wegwischen wollte ich die Empfehlung aber auch nicht, deshalb habe ich ein Fach doch mit Kohle ausgestattet und damit überhaupt eine Vergleichbarkeit gegeben ist, mit identischen Samen belegt. Dass diese Samen zunächst "unproblematische" Kandidaten sind, ist mir nur recht. Muss ja erst mal üben.
    Ob und welche Schlüsse man letztendlich ziehen kann, schauen wir mal. Mal sehen, ob überhaupt Unterschiede feststellbar sind. Für die Deutung können wir dann gerne gemeinsam beratschlagen.

    Viele Grüße,
    Matthias

  4. #4
    Moderator ***** Avatar von elkawe
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    Hallo Matthias,

    Zunächst habe ich meine Aussaatschale, die ich in 6 Fächer unterteilt habe, wie folgt gefüllt:
    Drainage: Quarzkies (3-6mm)
    Substrat: 4T Blumenerde, 2T Kieselgur, 1T Quarzkies (1-3mm), 1T Lavastrat, 1T Basaltsplitt, 1T Seramis
    Hast du dein Substrat auch, wie es in der Anleitung von Ernst steht, sterilisiert?

    Was ich mir denken könnte, in dem Fach mit Holzkohle obenauf, wird sich so schnell kein Pilz oder Schimmel bilden.
    Der Beitrag kann Rechtschreibfeler enthalten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal von elkawe editiert, zuletzt vor 8 Minuten. Grund: Hab mirs anders überlegt
    Eine Reise durchs Kakteenjahr

  5. #5
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Hi Matthias,

    ich finde deinen Versuch gut und wünsche dir viel Erfolg mit der ersten Aussaat! Ich mach selber gerne mal einen Versuch und finde es interessant, dass man manchmal etwas sieht, was man sehen wollte - oder das Gegenteil.

    Weiter so!
    Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
    Kakteenversteher, Autor bei Wikipedia, Mitglied und Samenspender bei der Deutschen Kakteengesellschaft

  6. #6
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    Hi Steffen,
    Zitat Zitat von elkawe Beitrag anzeigen
    Hast du dein Substrat auch, wie es in der Anleitung von Ernst steht, sterilisiert?
    Klar doch. Alle Bestandteile außer der Schale und den Samen . Die Substratmischung nach dem Mischen. Das Wasser zum Anstauen habe ich (nur) abgekocht.

    Was ich mir denken könnte, in dem Fach mit Holzkohle obenauf, wird sich so schnell kein Pilz oder Schimmel bilden.
    Ja, warum? Ganz ehrlich, hier rechne ich eigentlich noch eher damit, da Holzkohle organisch ist. Könnte höchstens sein, dass sie nicht so feucht bleibt, da Holzkohle schlechter Wasser zieht (worauf mich Ernst schon aufmerksam machte).

    @Marko, danke. Lassen wir uns mal überraschen.
    Viele Grüße,
    Matthias

  7. #7
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    Nach meinen Erfahrungen zieht Holzkohle weniger Wasser, daher ist von dieser Seite die Verpilzungsgefahr geringer. Wenn allerdings die Samen oder das Substrat kontaminiert sind, tritt dann auch Schimmel auf, allerdings nicht so breitflächig sondern eher punktuell. Eine Holzkohleauflage hat nach meinen Erfahrungen keinen Einfluss auf das Algenwachstum, die Algen wachsen mit der Zeit genauso wie ohne Holzkohle. Und wenn das Algenwachstum sehr stark ist, und nichts dagegen unternommen wird, dann kann auch Schimmel breitflächiger auftreten. Steriles Substrat und sauberes Saatgut sind also der Schlüssel zum Erfolg.
    Wie gesagt, die Holzkohle hat in erster Linie den Vorteil, dass die Wurzeln (schneller) nach unten wachsen.
    Gruß Ernst
    Meine Kakteenhomepage: Infos, Tipps, Basteleien, Hybriden http://esp-kakteen.npage.de/

  8. #8
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    Vielleicht ist es noch ein wenig früh, um erste Schlüsse aus dem Versuch zu ziehen, aber ich möchte trotzdem schon einmal ein, zwei Beobachtungen mit Euch teilen.

    Zu allererst können wir feststellen, dass die dünne Schicht Holzkohle die Keimung der Ferocactussamen nicht beeinträchtigt hat. Auf der Kohleseite setzte die Keimung sogar einen Tick früher ein. Leider sind bei weitem noch nicht alle Körner gekeimt, aber vielleicht kommt noch was nach.

    Beim Betrachten der Bilder könnt Ihr vielleicht ebenfalls feststellen, dass mehrere der Keimlinge auf der Kohleseite eine auffällig "aufrechte Haltung" zeigen, während deren Brüder auf der ungeschwärzten Seite noch nach Orientierung zu suchen scheinen, wobei diese Aussage durchaus gewagt ist, insb. bei der geringen Anzahl der gekeimten Keimlinge.

    Ich bin gespannt, ob wir noch mehr und dann vielleicht aussagekräftigere Beobachtungen dieser Art machen können.








    Viele Grüße,
    Matthias

  9. #9
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    Update (ohne Fotos) und Fazit:

    Auf beiden Seiten sind noch ein paar Sämlinge dazugekommen.
    Und auch auf der kohlefreien Seite haben sich die Sämlinge schön aufgerichtet. Das ist also kein Alleinstellungsmerkmal (mehr) für die Kohledeckschicht.

    Von daher ist der vorsichtig getroffene Schluss vom letzten Mal hinfällig.

    Ich erwarte auch nicht, in diesem Versuch weitere oder bessere Ergebnisse zu gewinnen, die einen wirklichen Schluss zulassen. Vielleicht müsste man, wie von Ernst schon angemerkt, tatsächlich Samen heranziehen, die sich im Allgemeinen schwer tun, ins Substrat einzudringen.
    Für weitere vergleichende Versuche würde ich allerdings nicht wieder Kohle verwenden, sondern doch lieber andere dunkle Substratbestandteile, wie Basalt oder Lavastrat.

    Trotz alledem bleibt festzuhalten, dass die (sehr dünne und feine) Holzkohleschicht kein Nachteil war. Im Gegensatz zur ursprünglichen Befürchtung liefen die Samen sogar geringfügig früher auf.
    Viele Grüße,
    Matthias

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