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Thema: Enttäuscht....

  1. #1
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    Standard Enttäuscht....

    Hallo!
    Ich bin etwas enttäuscht über etwas was ich neulich gesehen habe. Habe immer gelesen, dass Kakteen unter sehr extremen Bedingungen leben können, dass sie in Gebieten leben können wo andere Pflanzen nicht mehr wachsen können. Sprich, dass sie in Wüsten leben. Ich wollte wissen wie die natürliche Heimat von den einfachen Arten wie Echinopsis oxygona oder Parodia leninghaussi aussieht. Zu meinem erstaunen sah ich normale (Un-)kräuter neben den Kakteen wachsend. Auch wuchsen vereinzelt Gräser neben diesen Arten. Auch Sträucher und Büsche. Parodia leninghaussi wächst neben Moos und Gras auf Felsen. Bei genauerer Betrachtung sieht man dass diese Biotope sich zum Teil in der Nähe von Wäldern befindet. Kann man sagen, dass Echinopsis doch nicht in Wüsten leben? Selbst dort wo die bekannte Bischofsmütze wächst gibt es vereinzelt Gräser und andere Pflanzen wie Büsche und Sträucher.
    Können Kakteen nun auch in WÜSTEN wachsen? Gibt es nun Biotope wo NUR Kakteen eine Lebenschance haben? Zum Beispiel hörte ich mal was von Copiapoa Arten die als einzigste Pflanzen in der Atacama leben. Aber warum haben wir meistens die Echinopsis-Arten. Diese Arten brauchen doch mehr Wasser als Schwiegermuttersessel oder Opuntia basilaris. Oder doch nicht? Opuntia basilaris scheint in trockeneren Gebieten zu wachsen als Echinopsis oxygona. Trotzdem haben wie eher Echinopsen als Opuntia basilaris. Warum? Warum scheinen die richtigen Wüsten-Arten seltener in Kultur zu sein? Sie müssten doch genügsamer und zäher sein. Und eben sah ich bei genauerer Betrachtung, dass auch Opuntia basilaris neben Büschen und Kräutern wächst. Soooo trocken sind die meisten Gebiete mit Kakteen nicht, oder???? Hier ein paar Links mit Abb. von natürlichen Lebensräumen der Kakteen. Man beachte mal die Begleitpflanzen bzw. die Umgebung der Kakteen! Dann kann man doch vielleicht erkennen, dass die meisten Gebiete doch nicht so trocken ist wie man vielleicht annehmen würde. Oder?

    http://www.mojavenp.org/opuntia_basi...l_preserve.htm
    http://www.cactusinhabitat.org/index.php?p=specie&id=42


    Wie oft scheint es dort zu regnen? Habe nirgends konkrete Angaben gefunden. Nur Werte aus Diagrammen. Aber eben keine Angaben wie oft es regnet. Also ob nur einmal im Jahr regnet oder zweimal oder nur alle 10 Jahre. Nur bei Saguaros, also den Riesenkakteen aus Sonora und Arizona, habe ich einen Text gefunden mit der Angabe, dass es nur zweimal im Jahr regnet (Quelle: http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/55114.html?p=2). Aber wie oft fällt Regen bei Opuntia basilaris oder Echinopsis oxygona? Auf jedem Fall fürchte ich, dass es öfters als alle 10 Jahre Regen fällt. Und zweimal im Jahr ist schon relativ viel Regen. Früher dachte ich eben Wüste, also kaum Regen. Also z.B. nur alle 5-10 Jahre.
    LG
    Roland
    Geändert von Roland150 (16.02.2012 um 12:34 Uhr)

  2. #2
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    Hallo Roland,
    es gibt gar keinen Grund enttäuscht zu sein. Du hast dir einfach falsche Vorstellungen gemacht.
    Gerade die Sämlinge brauchen in der Jugend Schutz, um erwachsen zu werden.
    Es grüßt Josef

  3. #3
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    Copiapoa und Eriosyce soll Extremstandorte in der Atacama besiedeln. Wenn ich mich richtig erinnere, trifft aber hier der kalte Humboldtstrom aufs Festland und es kommt zu einer starken Tauentwicklung ähnlich der Küste der Namib. Häufiger als alle zehn Jahre regnen wird´s wohl schon, denn El Nino soll im Schnitt alle sieben Jahre kommen und durch die angebliche Klimaerwärnmung tritt das Kind jetzt noch häufiger auf. Das Habitat Atacama befindet sich also möglicherweise im Wandel.
    Ansonsten besiedeln Kakteen alle möglichen Habitate außer den großen Grassteppen, weil hier die Konkurrenz der schnellwachsenden Gräser zu groß ist, und natürlich soweit es das Klima zuläßt (zwischen Kanada und Patagonien, außer dem Gebirge oberhalb der Schneegrenze).

    Vielleicht hilft diese Seite weiter: http://www.eriosyce.info/


    lg
    Gärtnerei ist die langsamste der darstellenden Künste.

  4. #4
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    Du hast eine vollkommen richtige Erfahrung gemacht. Kakteen sind keine Wüstenpflanzen, sondern sukkulente Pflanzen, die auch niederschlagsarme Regionen besiedeln können. Wasser brauchen jedoch alle Lebewesen, egal ob Pflanzen oder Tiere. Also auch unsere Sukkulenten. Es ist ein altes Vorurteil, dass Kakteen gar kein oder so gut wie kein Wasser benötigen. Auch die chilenischen Kakteen überleben nur dank der ganz speziellen geographischen Lage (Nebelbildung vom Pazifik).
    Geändert von cactusami (16.02.2012 um 14:31 Uhr)

  5. #5
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    Zitat Zitat von Dicksonia Beitrag anzeigen
    Copiapoa und Eriosyce soll Extremstandorte in der Atacama besiedeln. Wenn ich mich richtig erinnere, trifft aber hier der kalte Humboldtstrom aufs Festland und es kommt zu einer starken Tauentwicklung ähnlich der Küste der Namib. Häufiger als alle zehn Jahre regnen wird´s wohl schon, denn El Nino soll im Schnitt alle sieben Jahre kommen und durch die angebliche Klimaerwärnmung tritt das Kind jetzt noch häufiger auf. Das Habitat Atacama befindet sich also möglicherweise im Wandel.
    Ansonsten besiedeln Kakteen alle möglichen Habitate außer den großen Grassteppen, weil hier die Konkurrenz der schnellwachsenden Gräser zu groß ist, und natürlich soweit es das Klima zuläßt (zwischen Kanada und Patagonien, außer dem Gebirge oberhalb der Schneegrenze).

    Vielleicht hilft diese Seite weiter: http://www.eriosyce.info/


    lg
    Vielen Dank für den Link. Ich habe gerade interessante Informationen über Copiapoa solaris gelesen. Laut anderer Quellen wächst sie dort wo alle anderen Kakteen an der Dürre zugrunde gehen, da sie zum Teil dort ist wo kein Neben mehr hingelangt. In diesem Link habe ich nun gelesen, dass auch diese Art wegen den Dürren am aussterben ist. Und es steht auch, dass sie anscheinend bei Nebel eher überlebt. Viele Pflanzen der Art Copiapoa solaris sind schon wegen der Dürre tot. Ergo: Auch Kakteen brauchen (leider) Wasser.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Roland150 Beitrag anzeigen
    ...
    Warum scheinen die richtigen Wüsten-Arten seltener in Kultur zu sein? Sie müssten doch genügsamer und zäher sein.
    Das halte ich für einen Trugschluss. Gerade die Arten die an besonders extreme Bedingungen angepasst sind, sind hoch spezialisiert und eben gerade nicht besonders anpassungsfähig (wenn man sie anderen Bedingungen aussetzte, die nicht denen ihrer Heimat gleichen). Ganz allgemein haben sie meistens deutlich empfindlichere Wurzeln, oft Rüben die sehr leicht wegfaulen. Viele haben auch nur ein winziges Verbeitungsgebiet in dem sie endemisch sind.

    Das "Grass" unter den Kakteen (also Arten die weit verbreitet, besonders leicht zu halten und relativ anspruchslos sind) findet sich daher eher in Gattungen wie z.B. Echinopsis und Opuntia die mit am meisten Wasser brauchen. In deren Heimat wachsen auch viele andere Pflanzen, d.h. die müssen dort kämpfen und sich gegen Konkurrenz durchsetzen.

    Gruß,
    Micha

  7. #7
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    Wüste ist ein dehnbarer Begriff. Ich würde mich erst mal etwas über die verschiedenen Wüstenarten schlau machen, wenn ich dich wäre. Sukkulente Pflanzen wachsen eigentlich ausschliesslich in Halbwüsten oder in ganz "normalen" tropisch-klimatischen Verhältnissen. Aber selbst bis Kanada haben es einige Opuntien geschafft.
    In echten Sand-(trocken)-Wüsten, wie der Sahara, gibt es nämlich tatsächlich so gut wie keine Vegetation!

    Und warum eher Echinopsen als Chilenen gehalten werden, das liegt in der einfacheren Pflege und besseren Anpassungsfähigkeit der erstgenannten. Chilenen passen ihren Jahresrhythmus z.B. auch nicht an unseren an.

    Und trotzdem sind die Sukkulenten extrem erfolgreiche Pflanzen. Es gibt zwar (wie du festgestellt hast) viele Gräser und Blumen, die ebenfalls extrem widerstandsfähig sind. Diese sind in der Regel aber nur einjährige Pflanzen, die nur in der Regenzeit gedeihen können und per Samen der Trockenheit trotzen. Kakteen jedoch sind vieljährige Pflanzen, die mitunter steinalt werden können.
    Geändert von cactusami (16.02.2012 um 15:11 Uhr)

  8. #8
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von stefang
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    Zitat Zitat von Roland150 Beitrag anzeigen
    Ergo: Auch Kakteen brauchen (leider) Wasser.
    Kann es sein, dass du ein etwas merkwürdiges Verhältnis zur Biologie hast?
    Kakteen sind Lebewesen und die brauchen nun mal Wasser.
    Kakteen sind, wie schon mehrfach gesagt, an ihre besonderen (extremen) Umweltbedingungen angepasst, Wasser ist nur ein Faktor von vielen. So manche Arten leben in Gegenden, in denen es deutlich mehr regnet als hierzulande. Hab gerade nochmal im Reppenhagen nachgesehen, die ein- oder andere Mammillaria wächst in Regionen mit über 1000 mm Jahresniederschlag. Wir hatten vergangenens Jahr knapp 500...
    Ergo: Wenn du Wasser sparen willst, kauf dir nen Plastikkaktus
    Viele Grüße
    Stefan

  9. #9
    Moderator ***** Avatar von elkawe
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    Zitat Zitat von cactusami Beitrag anzeigen

    Und warum eher Echinopsen als Chilenen gehalten werden, das liegt in der einfacheren Pflege und besseren Anpassungsfähigkeit der erstgenannten. Chilenen passen ihren Jahresrhythmus z.B. auch nicht an unseren an.
    Das halte ich für ein Gerücht

    Wenn dem so wäre und die Kakteen der südlichen Hemisphäre ihren biologischen Rhytmus vom Standort bei uns im Norden beibehalten würden, sollte demnach vieles nicht wachsen.
    Copiapoen haben ein besonders hohes Lichtbedürfniss und vertragen extreme Wärme. Deswegen wachsen und blühen meine auch im europäischen Sommer und nicht im Winter.
    Der Beitrag kann Rechtschreibfeler enthalten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal von elkawe editiert, zuletzt vor 8 Minuten. Grund: Hab mirs anders überlegt
    Eine Reise durchs Kakteenjahr

  10. #10
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    Zitat Zitat von stefang Beitrag anzeigen
    ... die ein- oder andere Mammillaria wächst in Regionen mit über 1000 mm Jahresniederschlag. Wir hatten vergangenens Jahr knapp 500...
    Es gibt in Brasilien, Paraguay und Uruguay verschiedene Standorte von Eriocactus und Notocactus, an denen es über 1500mm Niederschlag pro Jahr gibt.
    Dazu muss man jedoch sagen, dass hier die Jahresdurchschnittstemperaturen über 15°C - teilweise 19°C erreichen, wodurch die Verdunstung wiederum höher ist.
    Gruss
    Thomas

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