Fäulnis Verdacht

**Ivyin** · 06.07.2012, 13:43

Servus,

mein Anliegen ist folgendes (Bilder im Anhang; Ohne Töpfe.):

Meine Mutter ist im Besitz einiger Kakteen der Gattung Lophophora williamsii.
Welche die vergangenen Monate ein paar dutzend mal blühten und in außer ordentlich guter Verfassung waren.

Allerdings sind mir heute braun-grün-gelbliche Stellen am unteren Ende der Kakteen aufgefallen -
ich vermute es handelt sich hierbei um Fäulnis.

Die Kakteen standen bisweilen unter Glaskuppeln, selbstverständlich so, dass Luft und Feuchtigkeit in genügendem Maße entweichen konnten.
Jedoch der hohen Temperaturen zum Dank scheinen die Kakteen die letzten
Tage über unter den Glaskuppeln regelrecht "gekocht" worden zu sein - seltsamerweise, dem knapp 3cm hohen Spalt zwischen Glaskuppel und Oberfläche zum trotz - was ihr leider erst gestern auffiel.
Natürlich hat sie die Glaskuppeln nach dieser Entdeckung sofort entfernt, verblieben sind die Kakteen nun jedoch mit besagten
braun-grün-gelblichen Stellen und etwas blasser Farbe.

Nun hier meine Frage, handelt sich es bei diesen Stellen tatsächlich um die von mir befürchtete Fäulnis?
(Ich glaube die Stellen sind weicher als der Rest, bin mir jedoch unsicher - auch was die normale "Konsistenz" dieser Kakteen angeht.)

Wenn dem also so ist, wie kann ihr entgegen gewirkt werden - bzw besteht überhaupt noch die Chance auf eine Rettung?

Zu den verwendeten Töpfen und Substraten: bisher hatten die Pflanzen keine Probleme, auch ich konnte bisher keine Nachteile für die Pflanzen erkennen auch wenn es natürlich nicht das Optimum ist.
(Im Übrigen wurden Kakteen wie auch Substrate von "kakteen-haage.de" erworben.)

Der Standort der Pflanzen ist im Eigentlichen ideal, daher gehe nicht weiter auf diesen ein. Übermässig gegossen wurden sie ebenfalls nicht.
Wiegesagt die Pflanzen schienen bisher MEHR als vital und blühten fast schon "zu oft".

Zudem besitzt sie auch einen "Cluster" bestehend aus drei Kakteen, bei denen sie gerne wüsste OB und WIE man ihn trennen muss.
(Bild wird nachgereicht.)

Da meine Mutter sehr an den Pflanzen hängt, wäre es unglaublich traurig die Kleinen vernichten zu müssen.

Für jedwede Hilfe schonmal vorab ein rießen großes Dankeschön!

Mfg,
Marcel

**Morgans Beauty** · 06.07.2012, 14:09

hallo marcel,

irgendwie klingt deine standortbeschreibung mit glaskuppel und dergleichen ein wenig angsteinflössend. am besten einfach die töppe einzeln auf die fensterbank mit blickrichtung süden stellen und fertig! zudem würde ich über ein groberes und rein mineralisches substrat nachdenken. was du uns da zeigst sieht sehr feucht aus und erinnernt mich an holländische torfbomben

das substrat muss die gelegenheit bekommen, vor dem nächsten giessen völlig auszutrocknen. vergesst übertöpfe oder andere gefässe, die die feuchtigkeit oder das giesswasser am abfliessen hindern! also erde entfernen und umtopfen in geeigneteres substrat und weniger giessen, dann lebt der kakki auch weiter!

**Ivyin** · 06.07.2012, 15:54

[quote=Morgans Beauty;176596]hallo marcel,

irgendwie klingt deine standortbeschreibung mit [B]glaskuppel und dergleichen ein wenig angsteinflössend. am besten einfach die töppe einzeln auf die fensterbank mit blickrichtung süden stellen und fertig![/B]...[/quote]

Wie ich bereits schrieb, der Standort an sich ist Ideal - da: Fensterbank, Blickrichtung Süden

- weshalb ich darauf nicht eingehen wollte. Die Glaskuppel an sich hat ganz banale wie auch verständliche Gründe welche ich hier jedoch nicht erläutern werde. Mir wie auch meiner Mutter ist es bewusst das derartige semi-"Gewächshäuser" nicht gerade optimal für die kleinen Kakteen sind. Aber wir, bzw. sie hat ihre (guten) Gründe dafür.

Auch dass das Substrat/Torfgemisch nicht das beste ist, ist uns bewusst - dieses Problem wollten wir ohnehin angehen. Dazu sollte jedoch wie schon im ersten Post erwähnt, gesagt werden, dass die Kakteen bis weilen sehr Vital waren und es erst seit "geraumer" Zeit zu deratigen Problemen kommt.

Um die Übergangszeit zu überbrücken, auch im Hinblick auf diese Verfärbungen haben wir sie vorsorglich aus den Töpfen befreit, und um die von dir genannte nasse "Torfbombe" zu entschärfen von selbiger restlos schon "längst" entfernt. Um der vermeindlichen Fäulnis nicht auch noch in die Hände zu spielen. Im übrigen sei gesagt

(1# Gab es bisher keinerlei Probleme mit besagtem Substrat/Torfgemisch, auch wenn es wie oben schon erwähnt nicht optimal ist - das Zusammenspiel aus Glaskuppel + extrem hohen Temperaturen und Torfgemisch hat diese Problematik hervorgerufen. Es ist der erste Sommer der kleinen auf den Fotos die sie unter der Glaskuppel verbrachten.)

(2#Hier sei gesagt; sie bzw. wir sind Laien - was nicht heißt das wir den Pflanzen [I]vorsätzlich[/I] irgendwas Böses wollen/derartige Fehler machen. Zumal das Torfgemisch auch nur Übergangsweise genutzt wurde. Substrat ist schon neues gekauft - bevor dieses jedoch verwendet wird sollte die Problematik dieser Verfärbungen gelöst werden

.)

(3#Im Übrigen, solltest du davon ausgegangen sein, der Ort an dem ich sie fotografiert habe seien ihr eigentlicher Standort: Dem ist nicht so, ich musste sie kurzerhand bewegen um ein Foto machen zu können.)

Alles in allem trotzdem herzlichen Dank für deine Antwort.

Jedoch steht die eigentliche Problematik immer noch im Raum, ist damit zu rechnen das die Verfärbungen auf Fäulnis hin deuten oder nur eine Art Alters/"Gattungs"-Erscheinung sind?

Und hier noch die Bilder zu dem im ersten Post erwähnten "Cluster" sowie weitere Bilder von den Verfärbungen des eigentlichen Problem-Kaktus'.
Die Bilder sind im übrigen vor der Entfernung des Torfs entstanden, kurz nachdem die Verfärbungen entdeckt wurden. Also keine Bange, dem kleinen Blühenden im Hintergrund gehts prächtig in seinem neuen Topf samt neuem Substrat

.

Mfg,
Marcel

Edith: Grr, nun hab ich den Cluster vergessen. Leider lässt sich der Anhang nicht editieren(?). Möchte auch keinen Doppelpost, muss wohl bis zum nächsten mal warten

.

**elkawe** · 06.07.2012, 17:04

Die Gründe für deine Glaskuppel brauchst du auch nicht zu erläutern, ist euer Ding.

Du kannst aber davon ausgehen, dass der Hinweis von Micha durchaus berechtigt ist.
Zieh dir mal eine Plastiktüte über den Kopf und stell dich in die volle Sonne. Du rennst bestimmt nach kurzer Zeit weg, der Kaktus kann das nicht und wird gekocht.

**Blume** · 06.07.2012, 17:11

Wenn ich da auch mal was zu sagen darf, natürlich fällt das jetzt erst auf. Kakteen sterben langsam, meist sieht man erst wenn es zu spät ist das man bei der Pflege etwas versäumt hat.

Auf den Bilder sehen die Lophos alle samt aus als wenn sie zu nass standen. Aber das weisst du ja inzwischen, tritt einmal Fäulnis auf, sprich der Körper wird weich, ist es schwierig bis fast unmöglich noch etwas zu retten. Wer weiss wie hoch sich der Pilz schon gefressen hat.

Wenn sie bereits in trockenem Substrat stehen, würde ich erst mal weiter beobachten, ich hab die Erfahrung gemacht: ist der körper einmal matschig, weich ist nichts mehr zu retten. Nur bei großen Kakteen kann man "köpfen".

mfg

**Ivyin** · 06.07.2012, 18:14

Servus nocheinmal,

vorab erstmal danke an euch für die Antworten.

@elkawe: wie ich bereits in meinen Posts geschrieben habe, ist mir bewusst das sein Hinweis berechtigt ist.

@Blume: Da ich wiegesagt die normale Konsistenz von Kakteen nicht wirklich kenne habe ich nun allerhand Bekannte dazu gezwungen den Kleinen mal zu betatschen, selbstverständlich habe ich darauf geachtet das sie ihm keinen Schaden zufügen.

Wie es ausschaut sind die Verfärbungen NICHT weicher als der Rest, so scheint es als sei meine erste Einschätzung ziemlich bös daneben gegangen. Nichts desto trotz bleiben die Verfärbungen sowie die beiden kleinen Löcher die auf den Bildern zu sehen sind. Was mich nun umso mehr beunruhigt. Oder kann man nun doch von Verholzung ausgehen?

Nun bin ich durch und durch verwirrt

. Im übrigen haben die Stellen nun eine braune, statt grün-gelbiche, Färbung angenommen.

Zu den beiden kleinen Löchern sei gesagt, sie scheinen sich nicht komplett durch den Kaktus zu ziehen. Sondern enden recht "verkorkt", sprich fest.

Ich nehme an das sind recht gute Zeichen?

So scheint es mir das diese Lophos zwar allesamt zu feucht wurden unter der Glaskuppel, jedoch noch nicht angefangen haben zu faulen? - Sie sind nun saubtrocken, in neuem Substrat. Zu den Löchern sei noch gesagt das man keine Verfärbungen im...uhm, "Fruchtfleisch" (nennt man das bei Kakteen so?) sehen kann.

Gibt es irgendwas, was wir nun tuen könnten um das noch ein wenig in die richtige Richtung zu leiten oder muss man es dem Kleinen überlassen?

Mfg,
Marcel

P.S.: wirklich vielen Dank

.

Edit: Recht unkonventionelles Vorgehen, vllt jedoch hilfreich beim diagnostizieren: Habe nun ein Stück der Verfärbung mit höchster Sorgfalt auf nanometer-basis abgetrennt, genug um das "Fruchtfleisch" hinter ihr zu sehen - weißt ebenso wenig Verfärbungen auf wie die das in den Löchern, sprich es scheint sich bei der Verfärbung nur um äußere Verfärbung zu handeln. Vielleicht...eine etwas gewagte Theorie, aber könnte es sein das die Glaskuppel und die damit verbundene Hitze den Kaktus vor einer Fäulnis gerettet hat (wie im ersten Post beschrieben, im eigentlichen war genügend Raum zwischen Glaskuppel und Oberfläche so das "eigentlich" genügend Feuchtigkeit/Luft abziehen konnte - nichts desto trotz staute sich dort wohl enorme Hitze.) während die im Torf gespeicherte Feuchtigkeit den Kaktus vor einem Sonnenbrand geschützt hat o.O?

Wäre wirklich äußert skuril wäre das nun tatsächlich der Fall. Werde das ganze aufjedenfall weiterhin beobachten, und je nach Verbreitung/Verschwinden der Verfärbung nochmal melden.

**elkawe** · 06.07.2012, 18:28

Blume schreibt schon, dass Kakteen langsam stärben.

Werden Lophophoren zu feucht gehalten und die anderen Bedingungen, sprich Licht und Wärme passen, platzen diese auf, wachsen aber weiter.

Wenn es zuu warm wird und er steht zu feucht, fängt er an zu faulen. Du erreichst mit deiner Abdeckung bei Sonneneinstrahlung locker 50°C und mehr. Für einen Kaktus, der nicht wie eine Mangrove gehalten wird und ohne Glaskuppel ( ah, jetzt fallen mir alle Schuppen aus den Augen: Du bist Frau Merkel und schreibst aus dem Reichstag?

) genügend Luftbewegung hat, kein Problem.

Überdenk einfach nochmals deine Haltungsbedingungen.

**Ivyin** · 06.07.2012, 19:00

Sei so gut elkawe und lies meine Posts nicht nur halb, geschweige denn wie es dir gerade passt.
Dann merkst du schnell das ich bzw wir die Haltungsbedingungen schon längst überdacht haben. Wir waren uns zudem auch von Anfang an bewusst das die Glaskuppel - an dieser stelle: schlechter Scherz, wirklich. Bissl kreativität hättest du wirklich aufbringen können, wenn du schon derart auf einen Hilfegesuch antwortest nach dem du selbigen nur zur Hälfte liest - nicht optimal ist, jedoch hatten wir dafür gute Gründe.

Zudem müssen hier wohl kaum Abläufe erläutert werden die ich bereits in meinem ersten Post geschildert habe, überlesen, huh?

Aber nun gut.

Das Kakteen langsam sterben mag sein, doch sollte sich in dieser langen Zeitspanne wohl zumindestens etwas finden lassen das den Prozess; selbst wenn für den Erfolg selbigem enorm viel Glück von nöten ist; aufhält.

Zumal es nun wie in letzem Posting geschildert anscheinend nicht um weiche Stellen bzw. tiefgreifende Verfärbungen handelt - selbst wenn letzteres nicht 100% von mir bewiesen werden kann. Selbstverständlich kann es sein, was ich ja auch garnicht bestreiten will, das die Infektion oder was auch immer schon weiter fortgeschritten ist als es zu sein scheint.

Aber höflichkeitshalber auch hier wieder danke für deine Antwort, selbst wenn sie wohl nur der Provokation oder eigenen Profilierung galt(?).