Wie wachsen Sämlinge schnell und gesund?

[Kaktusfan]

Hallo,
hier liest man dauernd von Heizmatten, wir säen unsere paar Pflänzchen nicht so professionell aus. Meist im Frühling im GH und dann müssen die mit den Temperaturen auskommen, die da halt sind. Keimen tun aber immer genügend. Was ich nur mal fragen wollte, wie bekommt ihr sie alle so schnell so groß? Bleiben die Heizmatten noch lange Zeit nach dem Keimen drunter? Düngen wir zu wenig? Gießen wir zuwenig? Wir haben welche, die sind in 2010, gesät und sehen so aus, als wären sie erst dieses Jahr im Mai oder so gekeimt. Und drei- oder vierjährige (z. B. Rebutia, ich glaube miniscula oder so) haben immer noch keinen Zentimeter Durchmesser, und auch in den GH's von Haage sind die vom letzten oder vorletzten Jahr (verschiedene Sorten) vergleichsweise viel größer, das ist doch doof... Macht dann ja nicht so richtig Spaß, wenn sie nicht so wollen...Aber Heizmatte will ich auch nicht extra, noch ein Stromfresser mehr, das gibt Ärger mit meinem Mann...obwohl die sicher nicht viel verbraucht....Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, will ja wieder säen in 2013, am besten mache ich das dann schon im März, evtl. über der Heizung im Wohnzimmer, das geht ja auch, nur muss ich diesmal aufpassen, dass ich nicht wieder vergesse, sie oft genug zu gießen, sind mir schon mal vertrocknet...aber das geht ja alles, nur dann später das Wachsen halt nicht so, Ab welchem Alter kann man sie denn düngen? Sicher doch schon, wenn die erste Bedornung dran ist, oder?
Liebe Grüße, Sandra.

[muddyliz]

Hallo Sandra,
ich empfehle dir, schon im Dezember oder spätestens Januar mit der Aussaat zu beginnen. Hier findest du die Bauanleitung für einen günstigen Anzuchtkasten: http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=12113
Du hast zwar im Anzuchtwinter Stromkosten durch die Beleuchtung (die gleichzeitig als Heizung dient), aber dafür sparst du im nächsten Winter, weil du die Sämlinge dann schon kühl überwintern kannst.
Wenn die ersten Dornen sichtbar werden, fange ich mit leichten Düngergaben an. Wichtig ist auch, die Sämlinge zu pikieren, wenn sie sich gegenseitig bedrängen. Ich säe pro Topf 5x5 cm ca. 25 Samen, das ersten Pikieren erfolgt dann ab April/Mai. Wenn du die Sämlinge nicht in Einzeltöpfchen sondern in große Schalen pikierst (ich nehme Schalen 60x40x6 cm), dann können sie mehr Wurzeln bilden und besser wachsen. Ich musste meine Echinopsen dieses Jahr im September schon zum 2. Mal pikieren, weil sie sich bei 2,5 cm Abstand gegenseitig bedrängten.

[Kaktusfan]

Du hast zwar im Anzuchtwinter Stromkosten durch die Beleuchtung (die gleichzeitig als Heizung dient), aber dafür sparst du im nächsten Winter, weil du die Sämlinge dann schon kühl überwintern kannst.

Ich musste meine Echinopsen dieses Jahr im September schon zum 2. Mal pikieren, weil sie sich bei 2,5 cm Abstand gegenseitig bedrängten.

Hallo
könnte dieser Kasten denn im GH verbleiben, wo es ja die meiste Zeit im Winter dann nur so 6 - 8 Grad sind, oder würde die Heizkraft der Beleuchtung bei so kalter Umgebungstemperatur da nicht genügen? Dann könnte ich die Lampe ja mit über das Stromkostenmessgerät laufen lassen, da ich diese Stromkosten selbst beisteuern muss. In der Wohnung käme das wieder zu Lasten meines Mannes und dank ständig steigender Strompreise (und allem anderen, da ja alles ständig teurer wird) reagiert er da "allergisch"...

Oha, ist ja Wahnsinn mit deinen Echinopsen. Gut, nun kommt es sicher auch auf die Arten an, es gibt ja schnell- und langsamwachsende. Aber wir haben ja nun sicher nicht nur Langsamwachser gesät. Es sind halt auch alles selbst geerntete Samen, also können sich da auch welche gekreuzt haben. Daran wird es ja hoffentlich nicht liegen, dass sie langsamer wachsen.

Wenn der Kasten halt unbedingt in die Wohnung müsste, muss ich es halt weiter so machen wie bisher, ohne Kasten. Würde mich aber schon mal reizen... Aber der Tipp mit dem Pikieren in eine Schale ist auch schon mal gut. Wir hatten sie dann in diese schwarzen Paletten, wo ein Minitöpfchen am anderen hängt pikiert. Dann werden wir das erst auch mal so machen, bevor sie in Töpfe kommen. Und mit dem Düngen der Tipp auch. Da habe ich mich nie so schnell dran getraut, wenn grad erst die ersten Dornen kamen.

Viele Grüße, Sandra.

[muddyliz]

Hallo Sandra,
bei Zimmertemperatur wurden im Anzuchtkasten über 30 °C erreicht, ich habe dann vorn die Scheibe rausgenommen und noch einige Löcher ringsum ins Styropor geschnitten, um auf maximal 28 °C zu kommen.
Über Tag könnte auch bei kühler Umgebung und mit Doppelstegplatte als Frontscheibe die Temperatur reichen, aber nachts, wenn die Lampe nicht brennt, wird es im kühlen Gewächshaus sicherlich zu kalt für die Sämlinge.
Eine 60er Leuchtstoffröhre braucht 18 Watt pro Stunde, also bei 12 Stunden Beleuchtung pro Tag 6,5 KW im Monat. Bei einem Betrieb über 4 Monate (Dezember bis März) wären das 26 KW. Bei einem Strompreis von geschätzten 25 Cent pro KW kommst du auf insgesamt ca. 6,50 Euro in 4 Monaten. Ich glaube, das kann dein Mann noch verkraften. Die Materialkosten für den Kasten belaufen sich auf ca. 20 Euro, 2 Anzuchtgewächshäuschen kosten zusammen etwa 10-12 Euro und die kleinen 5x5er Töpfchen kosten pro Stück ca. 8 Cent. Du kannst natürlich auch Schalen von Lebensmittelverpackungen nehmen, in die du unten kleine Löcher bohrst.
Mach doch deinem Mann mal klar, dass in 2-3 Jahren durch den Verkauf einiger der selbst gezogenen Kakteen ja auch wieder Geld reinkommt.

[Astrophytum Fan]

Hallo Sandra,
Ich habe dieses Jahr auch erst im April gesäät und meine Sämlinge sind eigentlich gut gewachsen. Die Echinopsen haben nen DM von gut 1 cm, Astrophytum myriostigma von ca. 7 mm. Damit bin ich eigentlich zufrieden und überwintere sie jetzt kühler (zw. 12 und 14 °C) mit den anderen.
Mfg Michael

[Kaktusfan]

Guten Morgen,
also 6,50 Euro ist natürlich wirklich nicht viel, aber ich wüsste obendrein auch gar nicht wohin damit in der Wohnung. Wir haben nur kleine Räume im Haus und schon alles voll. Dann müsste es ein sehr viel kleinerer Anzuchtkasten sein. Dann würde sich schon noch ein Eckchen finden, muss ja dann nicht am Fenster sein, denke ich. Was für eine Lampe nimmt man denn da, ich bräuchte ja dann eine sehr kurze Leuchtstofflampe oder evtl. einen Strahler, der ist ja noch kleiner. Wenn ich nur in einem kleinen Gefäß, kaum größer als der Strahler, aussäe, wo der Strahler auch alles trifft, würde das doch sicher gehen...
Ich weiß auch gar nicht, ob ich vorgehabt hätte, die Kakteen zu verkaufen. Da es ja meist Eigenernte des Saatgutes ist und somit evtl. "Mischlinge", ist es ja dann auch schwierig, zumindest wenn ich sie nicht an Laien verkaufe. Hier im Forum oder wenn ich sie bei ebay versteigere, müssten sich die Leute ja auch drauf verlassen können, was sie für einen Kaktus kaufen. Wo verkaufen denn hier die Leute aus dem Forum so ihre Kakteen noch, außer im Forum? Auf eine Börse würde sich bei unseren paar Pflänzchen nicht lohnen oder Flohmarkt oder so.
Wir haben es immer mehr so aus Spaß an der Freude gemacht. Allerdings können wir sie, wenn sie alle mal nach und nach größere Töpfe brauchen nicht alle behalten, mangels Platz. Dummerweise haben wir anfangs auch alle in Tontöpfe gepflanzt und machen das auch weiter so, weil wir es optisch einfach schöner finden. Mein Sohn hat einige wenige in viereckigen Plastiktöpfen. Aber leiden nehmen runde Tontöpfe viel mehr Platz weg auf dem GH-Tisch.
Also bei solchen Wachstumserfolgen wie von Astrophytum Fan wäre ich doch auch schon sehr zufrieden. Ich denke, ich muss erst mal noch so einige verschieden Dinge ausprobieren, um herauszufinden, wie es evtl. auch ohne Kasten gut genug klappt. Ich hatte z. B. etwas vom Notocactus mammolosus (oder submammolosus) [weiß jetzt nicht, ob der "Nachname" richtig geschrieben ist..] ausgesät, das war auch gar nicht mehr so früh, evtl. schon Juni, die kamen schnell und ich hatte sie dann aus dem GH auf die Terasse gestellt, als wir in Urlaub waren, damit die Urlaubsversorgung sie besser gießen konnte, und dann beließ ich sie nach dem Urlaub auch noch etwas dort, weil ich irgendwie fand, dass sie da besser gewachsen waren. Und dann muss ich auch früher anfangen zu düngen. Meine Mutter hatte auch erst im Mai Astrophyten (ich glaube Myriosticma oder so) gesät, auch auf ihrer Terasse, die sind auch ganz schön schnell gewachsen, sie hat sie allerdings auch dieses Jahr schon gedüngt, was ich im ersten Jahr noch nie gemacht hatte.
Muss ich halt mal einiges testen und Erfahrung sammeln. Evtl. mache ich mir ja aber doch auch irgendwie ein kleines Anzuchtkästchen....
Sorry, ist schon wieder ein Bandwurmtext geworden...
Es grüßt Sandra.

[Superkaktus]

Hallo,

hier mein Laientipp:

anstelle einer Heizmatte nehme ich im Winter einfach einen Heizkörper in einem Raum, der durchgehend warm bleibt. Auf den Heizkörper (wir haben noch die breiten gußeisernen Dinger ) ein Metalltablett und darauf erst einmal ein Thermometer. Dann ein paar Tage experimentieren, ob auf dem Tablett in etwa 25 - 28 Grad eingehalten werden - und dann stelle ich die Aussaat auf das Tablett. Fertig.

Hat bei mir schon zweimal geklappt (solange bin ich auch noch nicht dabei).

P.s.:

Bis zum Keimen bleibt der Aussaatbehälter bei mir geschlossen; also vorher Samen beizen und Substrat sterilisieren. Ich gieße erst nach, wenn das "Keimwasser" verbraucht ist oder nach dem Öffnen verdunstet.

Die Mammilarien haben bei mir in einem Jahr inklusive Dornen ca 1-2cm Durchmesser erreicht.

[Kaktusfan]

Hallo,
hm, gute Idee, geht bei uns aber leider nicht. Die Heizkörper, die bei uns an sind, sind ganz schmal.
Liebe Grüße.