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Thema: Argentinien + Chile 2012

  1. #31
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von cyrill
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    Quid pro quo

  2. #32
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Pantalaimon
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    Hallo,

    @ cyrill:
    Vielen Dank für Deine Hilfe! Ich hatte eh schon mal gedacht, ob ich nicht für die Bromelien im DBG-Forum einen eigenen Thread aufmache. Im Moment bin ich mit dem Reisebericht hier und im DKG-Forum aber ganz gut ausgelastet, deswegen müssen die Bromelien noch ein wenig warten.

    Tag 7 - Parque Nacional Talampaya

    Ein neuer Morgen, ein neuer Tag. Heute wollen wir die beiden Nationalparks Ischigualasto und Talampaya besuchen. Leider ergibt sich jedoch schnell ein kleines Problem: Wir haben nicht mehr allzu viel Sprit im Tank, und die Tankstelle schräg gegenüber hat leider gar keinen mehr, und der Laster mit dem Nachschub soll erst irgendwann nachmittags kommen. Für Talampaya und zurück reicht der Sprit noch, aber bis Ischigualasto? Notgedrungen streichen wir daher Ischigualasto aus unserem Programm und begnügen uns mit Talampaya (statt uns mal im Ort umzusehen, denn in der Nähe des Plaza wäre noch eine Tankstelle gewesen - das haben wir aber erst am Abend gesehen).
    Auf dem Weg zum Nationalpark finden wir leider keine interessanten Pflanzen, nur einen Nandu, eine geschlossen aussehende "Tankstelle" und einen YPF-Laster auf dem Weg in Richtung Villa Union - hätte der nicht 40min eher kommen können? Na, egal, wird schon für irgendwas gut sein. Im Nationalpark entschließen wir uns, statt der üblichen Bus-Tour lieber mit einem Guide (ohne darf man leider nicht) zu Fuß die Gegend zu erkunden. Die knapp 3-stündige Wanderung durch die Canyon-Landschaft ist wirklich beeindruckend, nur Kakteen gibt es auf der Tour leider kaum zu sehen (dafür aber Tillandsia gillesii, die erste Tillandsie auf unserer Reise). Neben gerade einmal 2 Echinopsis leucantha gibt es lediglich diese altbekannten "Jungs" hier: Tephrocactus ...? Der Bedornung nach ist das ebenfalls T. aoracanthus. Interessant ist jedoch die Wuchsform: die Pflanzen bilden hier dichte, flache Polster, die eher an Tephrocactus alexanderi erinnern. Fast hätte es sogar mit 'ner Blüte geklappt. Leider war sie aber, trotz strahlendem Sonnenschein und gut 30°C, nicht ganz offen.











    Auch auf dem Rückweg hatten wir Pflanzen-technisch kein Glück, und so waren wir wieder recht früh zurück in Villa Union - ein kurzer Tag, was aber auch mal ganz angenehm war, da wir die gesamte Woche davor ja jeden Tag von Morgens bis Abends auf Tour waren.

    Viele Grüße!
    Chris

  3. #33
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Pantalaimon
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    Hallihallo,

    und weiter geht's mit ...

    Tag 8: Von Villa Union nach (Villa) Sanagasta

    Mit diesem Tag beginnt für mich der Kakteen-technisch schönste und interessanteste Teil unserer Reise, denn mit der Cuesta de Miranda und der Sierra de Velasco stehen an diesem Tag zwei wirkliche Höhepunkte auf dem Programm. Frisch vollgetankt brechen wir in Villa Union auf. Auf der RN 40 geht es gen Osten, doch nicht weit, denn schon nach wenigen Kilometern "müssen" wir den ersten Photostop einlegen: Die ersten Tephrocactus alexanderi unserer Reise warten hier darauf, photographiert zu werden. Am gleichen Standort finden wir zudem wieder Tephrocactus aoracanthus, die letzten auf unserer Reise.







    Wieder ein Stück weiter wird die Kakteen-Vielfalt größer. Nein, leider finden wir noch immer keinen Gymno (nach denen hatten wir hier eigentlich Ausschau gehalten), aber dafür mit Tephrocactus articulatus einen weiteren, für uns neuen Tephro (der hier zusammen mit E. candicans, E. leucantha und O. sulphurea wächst). Die Form hier fällt besonders durch ihre breiten, weißen, papier-artigen Dornen auf. Die Pflanzen wachsen meist recht flach und unscheinbar, halb im sandigen Boden verkrochen. Nur unter Büschen sind die Pflanzen höher und kräftiger.





    Und wieder ein Stück weiter (und nein, wir haben es noch immer nicht bis zur Cuesta geschafft, aber dies ist schon mal ein erster Vorgeschmack darauf) der erste "Cardon": ein einzelner Trichocereus terscheckii am Straßenrand - der offenbar seine Berufung als Heim neuer Vogelgenerationen gefunden hat, denn seine Arme sind mit zahlreichen Bruthöhlen durchlöchert.



    Viele Grüße!
    Chris

  4. #34
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Pantalaimon
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    Hallo,

    weiter geht's mit Tag 8:

    Endlich erreichen wir die Cuesta de Miranda, und mit ihr ganze Wälder von Echinopsis / Trichocereus terscheckii. Die "Cardons" sind gewiss die auffälligsten Pflanzen der Cuesta, zumal viele von ihnen gerade in Blüte stehen. Leider blühen sie meist nahe der Triebspitze und auch erst ab einer gewissen, für Nahaufnahmen ungeeigneten Höhe:





    Auf der Westseite der Cuesta fanden wir dann später einen terscheckii, der eine Blüte ziemlich weit unten gebildet hatte:



    Innerhalb der Cuesta führt die Straße ein Stück weit oberhalb einer engen Schlucht entlang (noch - die Straße wird gerade massiv ausgebaut und die Trasse dazu ein Stück den Hang hinauf verlegt). Die Felswände neben der Straße sind dabei dicht mit Polstern von Deuterocohnia lorentziana bewachsen - an manchen Stellen so dicht, dass man den Fels kaum noch sieht. Dazwischen finden sich (neben E. terscheckii) verschiedene Tillandsien-Arten, eine Puya-Art, kleine Opuntien, vereinzelt Denmoza rhodacantha und immer wieder Echinopsis candicans:



    Zudem gibt es in der Cuesta de Miranda Gymnocalycium rhodanthemum. Wir haben auch tatsächlich einen gefunden, aber genau in diesem Moment kamen leider Bauarbeiter und wir mussten unser mitten in der Baustelle geparktes Auto wegfahren, weshalb wir leider keine Photos schießen konnten.
    Ein Stück weiter unten hielten wir dann an einem Aussichtspunkt. Unter uns befand sich eine Hangterasse mit zahlreichen Echinopsis candicans, und tatsächlich erspähten wir zwei Pflanzen mit Blüten. Wagemutig kletterte ich hinunter zu ihnen, und das ist das Ergebnis:





    ... und die zweite Pflanze gleich daneben:



    Wieder ein Stück weiter tauchten dann immer wieder E. candicans mit weißen Blüten am Straßenrand auf:



    ... und zwischendrin noch diese hübsche, hell gelbe Blüte:



    Klasse, oder?

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
    Chris

  5. #35
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Linnea
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    Toll das erste Bild, wie aus einem Western..

    lg Linnea

  6. #36
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Pantalaimon
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    Hallo,

    drei Bilder hab ich aus der Cuesta de Miranda noch für Euch. Zum Einen gibt es in der Cuesta noch einen weiteren, für uns neuen Gymno zu bewundern: Gymnocalycium saglionis. Voller Begeisterung bin ich hier mit dem Photo von Pflanze zu Pflanze gekraxelt, aber die schöneren Photos sind erst später entstanden, und so zeige ich Euch hier nur dieses eine:



    Auf der Ost-Seite der Cuesta sind wir zudem auf diese Tephros gestoßen: Dies müsste eine unbedornte Form von T. articulatus sein. Sehen ein bissl aus wie frisch aus der Tube gequetscht. :mrgreen:





    Mit diesen Bildern lassen wir nun endlich die Cuesta hinter uns. Unser Ziel war ja die Gegend um La Rioja, und um von der Cuesta aus dorthin zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: die Nordroute über Aimogasta und die Südroute über Patquia. Beide Routen machen einen riesigen Bogen um die Sierra Velasco herum. Dabei wäre quer durch doch eigentlich viel schöner, dachten wir uns, zumal auf unserer Karte dort eine Straße eingezeichnet ist - wenn auch mit dem Hinweis "proyectado" versehen. Um sicher zu gehen, dass diese Straße wirklich existiert, kamen wir bereits tags zuvor auf die Idee, unseren Guide im Talampaya-Nationalpark danach zu fragen, und der meinte "ja, klar gibt es die, müsste inzwischen sogar schon asphaltiert sein". Mit dieser Information im Hinterkopf ging es zunächst nach Chilecito, von wo aus wir uns gen Osten orientierten. Nach einigem Suchen fanden wir auch tatsächlich die Straße. Sie schlängelt sich, perfekt ausgebaut, südöstl. von Chilecito durch ein Tal voller Bodegas, quert dieses Tal schließlich und hört dort, wo sie den Fuß der Sierra Velasco erreicht, einfach auf. Zwar geht dort noch ein schmaler Feldweg den Berghang empor, dieser sah jedoch nicht so aus, als sei er in den letzten Jahrzehnten von irgendwem benutzt worden. Auch Pflanzen-technisch ist es hier nicht so wahnsinnig spannend. Die steilen, oft felsigen Hänge sind hier dicht mit Deuterocohnia longipetala bewachsen. Dazwischen findet sich immer wieder Gymnocalycium saglionis, Echinopsis strigosa und Echinopsis / Trichocereus terscheckii. Am Fuß der Berge sahen wir zudem diese Tephros: eine recht hübsche Form von Tephrocactus articulatus mit braunen Dornen.





    Viele Grüße!
    Chris

  7. #37
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    Hallo,

    Tag 8 - der Rest davon:

    ... wir hatten ja nen halben Tag allein in der Cuesta de Miranda verbracht, und auch das Straße-suchen und Feldweg-zu-Fuß-scouten am Fuß der Sierra de Velasco hatte viel Zeit in Anspruch genommen, sodass es nun schon deutlich fortgeschrittener Nachmittag war, und wir noch einiges an Strecke vor uns hatten. Und so entschieden wir uns für die etwas kürzere Südroute um die Sierra Velasco und konzentrierten uns auf's Fahren - was allerdings nicht gar so schrecklich war, da südl. von Nanogasta zunehmend Wolken aufzogen und daher das Licht zum Photographieren immer schlechter wurde. Lediglich bei Los Colorados stoppten wir dann doch nochmal kurz, und siehe da: Hier gab es so einiges am Straßenrand zu entdecken. Neben zig-tausenden, Türmchen-bildenden (weil sich praktisch nie verzweigenden) Tephrocactus articulatus fanden wir hier eine kleine Echinopsis (eine Lobivia aurea-Form?) ...





    ... und, zu meiner ganz besonderen Freude, zahlreiche Gymnocalycium bodenbenderianum (der Größte mit ca. 17cm im Durchmesser!).





    Zudem gab es hier ca. 40cm-50cm hohe, eher schwach bedornte Echinopsis leucanthas, und dazu sogar ein Blütchen, auch wenn es "nur" eine Opuntia sulphurea war.





    Der Rest des Tages verging mit Fahren und damit, den Campingplatz am Dique de los Sauces zu suchen, den es dort lt. Reiseführer geben soll - wir haben ihn, trotz längerem Suchens, nicht gefunden. Also weiter nach Sanagasta, wo es zwei weitere Campingplätze geben soll (der eine war abgesperrt, den anderen haben wir im Dunkeln ebenfalls nicht gefunden). Schließlich haben wir uns dann ganz am Ende des Ortes in der Hosteria eingemietet - als einzige Gäste, Mr. Bates lässt grüßen. :-)

    Viele Grüße!
    Chris

  8. #38
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    Danke für die Bilder. Die Pflanzen sehen alle sehr "gequält" aus, in Kultur würde man die vmtl. kaum wiedererkennen ...

    Gruß,
    Micha

  9. #39
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    Hallo,

    finde den Bericht (Fotos) super.
    In freier Natur sehen eben alle natürlich aus. Die kämpfen eben jeden Tag um´s überleben.
    Bei uns bekommen sie ja alles was sie brauchen, was eben möglich ist.
    Solche würde man ja nicht unbedingt pflegen wollen, wenigstens die Meisten.

    LG

    Kato

  10. #40
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    Hallo,

    das gequälte Aussehen mancher Pflanzen liegt daran, dass wir hier am Ende der winterlichen Trockenzeit unterwegs sind. Der ein oder andere Standort hatte bereits etwas Feuchtigkeit abbekommen (z.B die Gegend um Mendoza), während die zuletzt gezeigten Pflanzen (San Juan, La Rioja) meist noch nichts abbekommen hatten.

    Viele Grüße!
    Chris

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