Winterharte

**Uwe/Eschlikon** · 16.05.2008, 06:53

Hallo

Möchte nur noch einwerfen, düngen hin oder her (wobei ich, wie gesagt, Zurückhaltung übe), dass unsere ausgepflanzten Sukkulenten gesundes Wachstum und ausreichende Frosthärte aufweisen, hängt in 1. Linie vom Mikroklima, sprich Sonnenlicht und Wasserhaushalt, und von der Substratzusammensetzung (Drainage) ab. Alles andere kommt weit hinten.

(PS: Im Sonderheft Kaktusy Nr.2/2004 der tschech. Kakteengesellschaft über die frostharten Opuntien Nordamerikas (ein äusserst interessantes Heft!) meint die Verfasserin Ivana Richter, dass ausgepflanzte Opuntien hierzulande absolut keine Düngergaben brauchen.)

Uwe

**Olaf usm Seyerland** · 16.05.2008, 21:30

Sag das mal meiner mickrigen O. fragilis `Freiberg´im Kasten... Jetzt hat sie etwas Blaukorn.

**Uwe/Eschlikon** · 19.05.2008, 07:43

@Olaf

Ob das am Dünger liegt...?

In meinem Büro steht seit über 15 Jahren eine Opuntia brasiliensis (nicht frosthart) in einem Topf, der ist nur 20cm hoch und 18cm Durchmesser, aber die Opuntie ist 2,5m gross und hat eine Biomasse von gegen 100kg! Die hat noch nie Dünger gekriegt

Und die wächst und blüht und wächst und blüht...

Wir düngen viel zu viel, ob Sukkulenten und andere Zimmerpflanzen in Töpfen oder im Zier- und Gemüsegarten! Neulich wurden hier bei uns verschiedene Familiengärten diesbezüglich untersucht, mit dem Ergebnis, dass die Böden in fast allen Fällen total überversorgt mit Nährstoffen waren, in einigen Fällen waren zudem viel zu hohe Konzentrationen an Schwermetallen und andern komlexen Verbindungen gefunden worden. Grund: Kunstdünger (wie übrigens Schneckenkorn auch) enthält Schwermetalle, die sich im Boden anreichern.
Einigen Hobbygärtnern wurde sogar nahe gelegt, das Gemüse zu vernichten.
Auch das Grundwasser leidet unter der ständigen Düngerei, wobei hier vor allem die Landwirtschaft der schwarze Peter hat (Stichwort Nitrat im Trinkwasser).

Sukkulenten kommen nebst trockenem auch mit sehr nährstoffarmem Substrat zurecht. Beispiel dazu sind vor allem die Semperviven, die sogar dort gedeihen wo fast Null Nährstoffe vorhanden sind. Und gerade dort sind sie am zähesten und zeigen die schönsten Farbkombinationen

Gruss, Uwe

**Olaf usm Seyerland** · 19.05.2008, 16:10

Dein Bericht ist in der Tat ungewöhnlich! Ob da vielleicht jemand ohne dein Wissen etwas düngt?
Hüten wir uns jedoch, pauschale Rezepte zu erstelln:
Im Freiland wird Nährstoff oft ausgewaschen, wenn er nicht rechtzeitig an Substrat gebunden und langsam genug abgegeben wird, um pflanzenverfügbar zu sein.

Und ja, das Überdüngungsproblem ist mittlerweile seit über 20 Jahren öffentlich bemäkelt worden, ohne dass dies zu einer notwendigen Änderung führte. Einzig die organische Düngung mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit hat sich in Form von Mulch etablieren können, ohne jedoch das Aufsalzen des Bodens zu verdrängen.

Wie bei Vielem, so ist auch hier der Kostenfaktor ein Hemmschuh: Aqualit enthält Spurenelemente, die nur durch die Wurzel selbst aufgeschlossen werden können. Sie bleiben also im Granulat gebunden. Das klingt ideal, wenn man genug zum Investieren in größeren Chargen hat.

Fazit: Mineralischer Langzeitdünger, der nicht so bald in Lösung geht. Für kaum eine Sukkulentenart würde sich organischer Mulch eignen.

**austronewt** · 19.05.2008, 18:16

Wenn ich hierzu eine Anmerkung einwerfen darf: Eine recht stattliche O. macrocentra hat sowohl die strengen als auch die milden, feuchten Winter der letzten Jahre bei mir in einem relativ großen Topf im Freien ungeschützt ohne Probleme überstanden. Stets ungedüngt. Im letzten Jahr bekam ich dann sozusagen "schlechtes Gewissen" ob der vielen Berichte über nötige Düngung bei Opuntien. Ergo bekam sie etwas Blaukorn und siehe da, der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Sie wuchs beträchtlich und die neuen Glieder konnten augenscheinlich auch ausreifen. Die Rechnung kam im Februar dieses Jahres: Heftige Frostschäden trotz eines sehr milden und bei uns relativ trockenen Winters. Natürlich ist das eine Einzelbeobachtung an einer einzigen Pflanze. Und die Faktoren sind vielfältig. Trotzdem gab mir das deutlich verstärkte Wachstum in Kombination mit den darauf eintretenden Schäden doch zu denken. Jedenfalls werde ich künftig wieder sehr zurückhaltend mit Düngung sein.

**Sarra100** · 19.05.2008, 19:16

Hallo,
hier die versprochenen Bilder. Nicht die beste Qualität, aber ich denke man kann erkennen um was es geht.
Ich hoffe ihr habt etwas Spass damit.
http://img363.imageshack.us/img363/420/46820773mj3.th.jpg
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Hier auf den mehr als handgroßen Gliedern, bis zu acht Knospen.

http://img140.imageshack.us/img140/1609/34544629eb7.th.jpg
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Mein Kakteenkasten

http://img122.imageshack.us/img122/2530/98480894oo2.th.jpg
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Auch die Opuntia fragilis Hybriden zeigen einen reichen Knospenansatz. Im letzten Jahr zeigten diese ,sowie die großen Opuntien nur jeweils zwei Knospen.

Viele Grüße
Gerd

P.S.: Wenn ihr mögt, kann ich später noch Bilder von den blühenden Pflanzen einstellen.

**volker61** · 19.05.2008, 19:27

Hallo Gerd

JAAAAAAAAAA wir möchten die Bilder von den Blüten sehen. Die Knospen sind ja schon ein Traum

.

LG Volker

**Sarra100** · 21.05.2008, 19:02

Zitat von volker61

Hallo Gerd

JAAAAAAAAAA wir möchten die Bilder von den Blüten sehen. Die Knospen sind ja schon ein Traum

.

LG Volker

Es wird sicher noch einige Tage dauern bis sie aufgegangen sind , aber dann werden die Bilder folgen.

Viele Grüße
Gerd

**Sarra100** · 04.06.2008, 21:06

Hallo ,
hier wie versprochen die Bilder der blühenden WINTERHARTEN:
http://img387.imageshack.us/img387/7087/67528430jq3.th.jpg
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http://img361.imageshack.us/img361/9504/39439001vp9.th.jpg
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http://img361.imageshack.us/img361/3240/33509199mt2.th.jpg
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http://img361.imageshack.us/img361/7493/90892187jz8.th.jpg
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Ich hoffe ihr habt etwas Spass daran.
Leider bin ich sehr gut im Fotografieren.
Viele Grüße
Gerd