Kultur von Aztekium

[Kaktusjo]

Hallo,

ich sammel seit 2 Jahren Kakteen. Eine meiner Lieblingsgattungen ist Aztekium. Da diese Pflanzen nicht ganz einfach zu halten sind, würde ich gerne alle möglichen Tips bekommen, wie man die Pflanzen kultiviert. Ich mache es momentan so, daß ich die Aztekien vollsonnig (mit gelegentlicher Schattierung bei starker Mittagssonne) halte. Das Substrat ist eine Mischung aus Lehm, Bims, Kalk und Düngegips. Gegossen wird je nach Wetter alle 5-10 Tage immer dann wenn die Töpfe vom letzten Gießen wieder trocken sind. Die Pflanzen stehen bei gutem Wetter draußen. Bei Regenwetter im Gewächshaus mit Umluft, um Pilzbefall vorzubeugen.
Leider ist mir ein kleinerer Aztekium ritteri verfault und auch ein zweiter ist an einer Rippe etwas weich. Ich hoffe das ist nicht auch Fäulnis. Um solche Ärgernisse zu vermeiden würde ich gerne erfahren, wie oft ihr Aztekien gießt und wie lange so ein Topf ungefähr nass sein kann bis Fäulnis eintritt.

Gruß Johannes

[eyriesii]

Extrem langsam wachsende Kakteen wie Ariocarpus oder eben auch Aztekium benötigen auch viel weniger Wasser als andere. Abhängig vom Wetter würde ich die Gießabstände nicht unter zwei Wochen einhalten. Die Fäulnis Deiner Pflanzen zeigt doch deutlich, daß Du es mit dem Wasser etwas zu gut gemeint hast. Solche Pflanzen können ruhig einmal völlig trocken stehen.

[RabanWolf]

Hallöchen ich will mal in die Runde fragen.
Wenn Eure Aztekium ritteri aufgelaufen sind (meine haben inzwischen einen Durchmesser von 1mm, wow) wie behandelt ihr die kleinen dann. Von wegen mit feuchtigkeit. Es ist so das sich in dem Aussaatgefäß (Joghurtbecher mit Klarsichtdeckel, seit Aussaat noch nie geöffnet) immer noch Restfeuchte (Kondenswasser) hält. Da die Sämlinge immer noch unter gespannter Luft gehalten werden. Ab welcher größe kann ich anfangen mit dem Lüften bzw. ab wann kann ich anfangen das Substrat mal abtrocknen zu lassen? Ich muß ja die kleinen Durchkultivieren (SO-Fenster+Heizung+Fensterregal). Kann ich die Verhaltensweisen dann auch 1:1 auf die Ariocarpen anwenden?

Über Eure Ratschläge würde ich mich freuen. Danke!

Grüße Uwe

[Kaktusjo]

Hallo Uwe,

ich habe seit letztem Jahr etliche Aztekien -und Stromboaussaaten durchgeführt. Die erste Aztekienaussaat war in reinem Lehm. Diese habe ich in einem Alter von etwa 4-6 Monaten das erste Mal leicht abtrocknen lassen. Der "Fleischer"-Topf war da auch schon geöffnet. Die zweite Aussaat war auf mineralischer Erde, leider ist es ein absolut schlechtes Substrat entgegen aller Anpreisungen seitens des Verkäufers. Es backt zusammen. Meine hintoniis, die in dieser Erde stehen sind von März diesen Jahres und ich lasse sie seit ein paar Monaten auch mal trocknen. Das hat bisher wohl nicht geschadet. Meine ritterii vom März musste ich wegen der eben erwähnten Erde umpikieren. Ich dachte mir, ich bin mit Wasser erstmal vorsichtiger, da sonst Fäulnis einsetzt. Daraufhin sind mir viele Sämlinge eingegangen. Vor dem Pikieren hielt ich die ritterii auch mal trockener, was aber zur Folge hatte, dass einige eingetrocknet sind. Daher halte ich die pikierten Sämlinge nun feuchter und vermeide ein vollständiges Austrocknen, da die Pflanzen momentan einfach zu schwach sind. Meine dritte Aztekien-Aussaat ist vom Mai oder Juni, ich muss da mal aufs Schild sehen. Diese stehen in verschiedenen SUbstraten. Ich halte sie noch verschlossen, habe auch einige Monate nicht mehr gelüftet, allenfalls mal zum Nachwässern die Folie abgenommen. Sie wachsen in dieser gespannten Luft meiner Meinung nach schneller als wenn man sie zu früh offen hinstellt. Pilzbefall hatte ich bisher Gottlob keinen. Ich werde diese Sämlinge noch eine ganze Weile verschlossen und dauerfeucht stehen lassen. Verfault sind mir bisher auch wenige Sämlinge und wenn, dann waren es jene, die von Anfang an mickrig waren und kein Wachstum zeigten. Davon gibt es bei jeder Aussaat unabhängig von der Art welche und die verabschieden sich so oder so. Das betrachte ich als nicht als Kulturfehler.
Meiner Meinung nach sollte man Aztekien also das erste halbe Jahr oder länger verschlossen und feucht halten. Andernfalls haben sie zu wenig Substanz, so dass bei einem Austrocknen grosser Schaden entsteht. Als Anhaltspunkt nehme ich immer das Aussehen, ob schon richtig Wolle oben zu sehen ist. Meine bisherige Erfahrung hat mir gezeigt, dass die hintoniis deutlich schneller wachsen als die ritterii und auch wohl robuster sind. Ich kann ja mal Fotos reinstellen.

Gruss Johannes

[RabanWolf]

Hallo Johannes,

Super, das ist doch eine Aussage. Na dann werde ich mal die Aztekium und Ariocarpen mal noch so stehen lassen in ihren gespannten Zuhause und werde sie immer schön beobachten. Bei einer Ariocarpenaussaat mußte ich schon die Abdeckung entfernen, da jetzt inzwischen schon 2 vom Pilz dahingerafft wurden. Jetzt sind es leider nur noch 4 in diesem Gefäß. Mal sehen wie es sich entwickelt.

Vielen Dank jedenfalls für Deine Auskunft .

Grüße Uwe

[Kaktusjo]

Hallo Uwe,

wollte mal fragen, wie alt die Ariocarpen sind? Hab ehrlichgesagt vergessen, dazu was zu schreiben. Meine Ariocarpen habe ich nicht so lange unter einer Schutzhaube, wie die Aztekien, da sie ja schneller wachsen. Auch halte ich sie zu einem früheren Zeitpunkt schon trockener. Das ist alles so schwierig,es pauschal zu sagen. Es kommt auf Temperatur und Grösse an. Ich würde das immer davon abhängig machen, wie gross die Sämlinge zu einem bestimmten Zeitpunkt sind. Meine hatten immer schon ein paar Tuberkel und eine Grösse von vielleicht ca. 4-5mm. Verfault ist mir da am Anfang bisher noch nix, deswegen gehe ich davon aus, dass ich sie nicht zu lange unter der Haube hatte.

Gruss Johannes

[RabanWolf]

Hallo Johannes,
kein Problem. Die Ariocarpen sind jetzt fast 3 1/2 Monate. Tuberkel haben sie noch nicht. Ich habe zwie Ariocarpensaaten. Bei dem einen sind es leider nur noch vier:sad: und bei der anderen ist zum großen Glück noch keine Pilz aufgetaucht da sind es z.Z. acht.

Grüße Uwe

[Kaktusjo]

Hallo Uwe,

die Ariocarpen haben aber bestimmt schon ein paar Dornen, die halt typisch für Ariocarpensämlinge sind oder? Ist von hier schwierig zu beuteilen, aber ich persönlich würde die Erde auch mal etwas abtrocknen lassen. Muss ja nicht staubtrocken werden.

Gruss Johannes
PS: Ein Foto wäre natürlich super

[RabanWolf]

Hi Johannes,
mit einem Foto kann ich zur Zeit noch nicht dienen. Aber ich habe mir die kleinen gestern mal genauer angeschaut, nur noch drei:sad: . Einer hat geschwächelt. Dornen sind leider noch nicht zu sehen, aber ich glaube die Areolen erkannt zu haben:???: . Ich denke ich mache das mit der offen stehenden Aussaat so wie allgemein für die meisten Kakteen. Von unten her Anstauen und dann abtrocknen lassen. Dann vielleicht 3-5Tage trocken stehen lassen und dann das selbe spiel. Oder was meinst Du?

Grüße Uwe

[Kaktusjo]

Hallo Uwe,

ich meinte mit Dornen eigentlich auch dieses weisse Gestrüpp, das Ariocarpen immer bekommen als Sämlinge. Hast du die Sämlinge eigentlich in der Wohnung stehen oder im Gewächshaus? Ich vermute mal in der Wohnung wegen des Winterwetters. Sollte dies der Fall sein, dann würde ich die Sämlinge ab und an etwas anstauen, so dass das Wasser nicht zu lange steht. Am besten gut feucht und nicht pitschnass, ist natürlich schwierig zu beschreiben. Wenn du wässerst, sollte auch etwas Wärme vorhanden sein, so 23-28° schätze ich. Ich kultiviere momentan auch einen Teil meiner Aussaat durch den Winter, bin aber am überlegen, ob ich sie vielleicht nicht doch etwas kühler stelle und sie dann so gut wie trocken halte außer eben die Aztekien. Vielleicht ist das gar nicht so toll, die Sämlinge durchzutreiben ohne Winterruhe. Ich bin mir da momentan noch nicht ganz sicher. Ich weiss natürlich auch nicht, wie alt deine Ariocarpen sind? Kannst du mir mal genau sagen, von wann sie sind, wo und wie sie genau stehen, ob Kunstlicht vorhanden ist?

Gruss Johannes