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Thema: Chinosol

  1. #1
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Jürgen_Kakteen
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    Standard Chinosol

    Hallo

    Vielleicht kann mir der eine oder andere von euch ja weiter helfen.
    Im kommenden Jahr möchte ich mit der Aussat von Kakteen beginnen.
    Hierzu gibt es ja relativ vieles nachzulesen. Unter anderem über das Mittel Chinosol das man dem Geiswasser beimengen sollte.
    Hierzu findet man allerding viele possitive aber auch negative Meinungen.
    Grund: Wachstumshemmend, trotz Verwendung dieses Mittels kam es zum Pilzbefall usw.
    Hat jemand aus dem Forum auch schon mit diesem Mittel Erfahrung gemacht?

    Gruß Jürgen

  2. #2
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Lucas
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    Hallo Jürgen,
    ich habe dieses Jahr meine Samen mit Aatiram gebeitzt und mit Chinosol gegossen. Wobei ich in dem Sinn nicht gegossen habe sondern angestaut, ist meiner Ansicht besser als gießen denn damit spülst du nicht alles wieder raus. Meine Erfahrung mit dem Mittel ist durchweg positiv. Keine Pilze oder andere Schädlinge in der Aussaat. Wobei ich Samen von 2 Versendern hatte. von dem einen ca. 80%, von dem anderen 0 - 80%. Die Ergebnisse sind aber meiner Ansicht nach Samen abhängig. Ich werde 2008 ca. 8000 Körner aussähen und auch wieder dieselben Mittel verwenden.
    Gruß Lucas.
    Geändert von Lucas (09.12.2007 um 14:44 Uhr)

  3. #3
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    Hallo Jürgen,

    ich beize ebenfalls mit Aatiram. Das Chinosol nehme ich mittlerweile nicht mehr. Ich entkeime das Wasser durch Abkochen und das Aussaatsubstrat durch Erhitzen bei 200°C im Backofen. Wenn dann ein Pilz auftritt, mische ich ca. einen Esslöffel Aatiram mit warmem Wasser und sprühe es auf den Pilz. Dieser war danach jedes Mal weg. Meiner Meinung nach wirkt diese Massnahme effektiver als Chinosol aber jeder macht da seine eigenen Erfahrungen. Was auch hilfreich sein kann ist das UNtermischen von Holzkohlepulver in das Substrat. Dieses Pulver bekommt man z.B. bei Haage. Das mache ich auch immer so.

    Gruss Johannes

  4. #4
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von BerndF
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    Moin zusammen,

    ich muss gestehen: Ich benutze keine Antipilzmittel.

    Von jetzt ca. 250 dokumentierten Aussaaten habe ich einen einzigen Verlust durch Pilze zu verzeichnen. Das war aber einige Wochen nach dem Auflaufen und durch Kulturfehler (zu nass und eher humoses Substrat) begünstigt.

    Allerdings kommt es mir nicht auf ein Pflänzchen mehr oder weniger an und meine Gruppen, die Rebutien i.w.S. sind in aller Regel recht robust. Sehr viel öfter keimt nichts, weil in diesen Gruppen oft nur wirklich frische Samen gut keimen. Verluste nach dem Auflaufen sind eher selten.

    Aber selbst schwierige Succulente wie die extrem feinen Samen von [I]Dinteranthus[/I], die einen mehrtägigen Aufenthalt im Wärmeschrank von 55°C hinter sich bringen müssen bevor sie vernünftig keimen, habe ich erfolgreich völlig ohne Pilzmittel durchgebracht (und erst im Spätsommer gehimmelt als ein Wassereinbruch im Frühbeet eine Schale mit den winzigen Keimlingen unter Wasser gesetzt hat).

    Also für meinen Bedarf geht es auch ohne. Möglichst mineralisches Substrat ist allerdings hilfreich.
    Das oft empfohlene Dämpfen des Substrates ist in den meisten Fällen sinnlos, da nicht steril weiterkultiviert wird. Was nützt der Aufenthalt im Backofen, Dampfkochtopf oder Mikrowelle, wenn ich anschließend wieder mit bloßen Händen dran gehe.
    Es ist nur dann hilfreich, wenn mit Ausgangsmaterial gearbeitet wird, das Kompost oder anderes möglicherweise kontaminiertes Material enthält. Bei mineralischem Substrat ist es hinfällig.

    Ausnahme sind nur Methoden, die steril arbeiten wie die sogenannte Fleischermethode.


    Viele Grüße

    Bernd
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  5. #5
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Hallo Bernd,

    vielen Dank für deinen Beitrag! Ich hatte mir das schon gedacht und freue mich, dass du mit deinen Erfahrungen berichtest, dass es auch ohne Pilzmittel und Sterilisation der Substrate geht.

    Ich habe bisher wenig ausgesät und dies dann in normale Pflanzerde mit Sand gemischt. Ging alles prima. Mir leuchtet es sehr ein, in mineralisches Substrat zu sähen. Ich denke, für meine Aussaaten werde ich Perlite nehmen. In der Gärtnerei haben wir darin Nelkenstecklinge bewurzelt, mit etwa 100-prozentigem Erfolg.

    Eine Frage an dich habe ich noch: Wenn ich in Perlite aussäe, würde ich nach dem Keimen der Saat, nach etwa 3 - 4 Wochen beginnen, leicht zu düngen. Irgendwoher müssen die Nährstoffe ja kommen und die aus dem Samen dürften dann verbraucht sein. Welche Erfahrung hast du damit?

    Gruß von Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
    Kakteenversteher, Autor bei Wikipedia, Mitglied und Samenspender bei der Deutschen Kakteengesellschaft

  6. #6
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von BerndF
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    Moin Marco,

    reine Perlite geht sicher auch. Ich wage aber die Vorhersage, dass es nach dem Auflaufen schwieriger sein wird weiter sinnvoll zu kultivieren. Das Substrat ist doch sehr leicht und ich würde befürchten, dass da die kleinen Sämlinge schnell durcheinander geraten, wenn man gießt. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es bei Anstaubewässerung bzw. tauchen (was ich bevorzuge) das Ganze aufschwimmt??

    Aber wenn Du damit schon mal gearbeitet hast, kannst Du das sicher besser beurteilen. Ich kenne das in der Praxis nur als Zuschlagstoff.

    In einem anderen Forum hat jemand in den letzten Tagen darüber berichtet, dass sie in reinem Lavasplitt (die rote Eifelqualität die als Winterstreu verkauft wird) gesät hat. Das scheint gut zu funktionieren. Mir wäre das für feine Samen zu grob.

    Ich nehme aus Bequemlichkeit das käufliche Substrat eines Anbieters (leider nicht Haage, das ist mir zu humos, ich habe einen Schwung damit gesät, es überzeugt mich nicht so richtig) und bedecke es immer großzügiger mit Kieselgur (google mal: Kieselgur Kakteen). Darauf kommen dann die Samen. Kieselgur hat den großen Vorteil, dass es leicht sauer reagiert, was viele Kakteen mögen, und zeigt rein optisch klar an, wie der Wasserhaushalt ist. So ganz arbeite ich also in der Praxis nicht mineralisch. Meine Aussaaten sehen so aus:

    [IMG]http://www.fuchsia-home.info/privat/Aussaat_2006-01-01_4297.jpg[/IMG]


    Daraus pikiere ich dann, wenn der Topf überquellt, in den schon genannten Lavasplitt.

    [IMG]http://www.fuchsia-home.info/privat/pikiert.jpg[/IMG]

    Ich habe aber auch einige Töpfchen mit wenigen Sämlingen, die jetzt zwei Jahre alt sind (muss dringend noch mal Fotos machen) und die nicht pikiert worden sind. Die werden z.T. wohl schon in der kommenden Saison blühen???

    Ich dünge relativ regelmäßig, mehr nach Gefühl als nach Kalender, spätestens wenn die ersten Stacheln erscheinen, etwa ein Fünftel oder sogar weniger der 'Normaldosis' lt. Gebrauchanweisung. Später dann in der Saison bis Anfang August etwa bekommen meine Anzuchten sicher vier- oder fünfmal eine schwache Düngerlösung (so gegen Viertel der angegebenen Menge) eines beliebigen Kakteendüngers. Das klappt bei meinen Rebutien gut, für Ariocarpen und sonstigen Langsamwachsern dürfte das viel zu viel sein. Hier sollten aber die entsprechenden Leute was zu sagen können.

    Wenn ich so wie oben gezeigt pikere, sind die Schalen ein Jahr später fast schon wieder fällig. Die Styroporschalen lassen sich prima tauchen, das geht recht fix und anschließend ist wochenlang Ruhe. Mit einem anderen Substrat hätte ich da Befürchtungen meine Kakteen zu ertränken.

    Man muss immer etwas probieren, bis man die Methode gefunden hat, die zu einem selber und seinen Pflegemöglichkeiten passen. Nicht zuletzt aus dem Grund versuche ich möglichst Gruppen zu säen, die ähnliche Ansprüche haben. Das erleichtert das Handling enorm.

    Viele Grüße

    Bernd
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  7. #7
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von BerndF
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    Nochmal ...

    [IMG]http://www.fuchsia-home.info/privat/uebersicht_2jaerige_2007-12-10_8237.jpg[/IMG]


    das ist der Blick von gerade jetzt auf eine Saatschale mit 2jährigen Rebutien und Sulcos, die noch nicht pikiert worden sind (Kantenlänge Töpfe ist 5 cm). Die stehen im Moment bei mir im Flur, weil sie vor dem Einräumen noch nass geworden und immer noch nicht trocken sind. Promt sieht man auch, dass rechts in der Mitte eine Einzelpflanze umgekippt ist. Das hätte auch ein Pilzmittel kaum verhindert, sondern ist ein Kulturfehler (auch wenn es ein "Unfall" war, dafür kann die Pflanze aber nix).

    Ich denke, dass ein solches "Stehenlassen" von Sämlingen in Perlite eher Probleme machen würde. Die Burschen auf dem Bild sind jetzt überfällig, aber haben, wenn sie im Frühjahr umgesetzt werden vermutlich keinen großen Nachteil gegenüber den pikierten Kollegen. An die komme ich aber im Moment schlecht ran, da in den Keller bzw. Garage geräumt. Das kann man dann im Frühjahr mal vergleichen.

    Viele Grüße

    Bernd
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  8. #8
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Chrissi
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    Hallo Bernd,

    sehr schöne Sämlinge hast Du da. Ich hab dieses Jahr das erste mal ausgesät nach Fleischer. Mal sehen was daraus wird. Woher bekommst Du das Aussaatsubstrat? Das würde mich mal interessieren.

    LG Christa

  9. #9
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von BerndF
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    Moin Christa,

    schaue mal [URL]http://kakteen-schwarz.de/[/URL]

    Viele Grüße

    Bernd
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  10. #10
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Hallo Bernd und danke für deine ausführlichen Antworten mit den vielen schönen Bildern!

    Ich werde das mit dem Perlite mal ausprobieren. Nelken-Stecklinge sind natürlich eine andere Größenordnung, als Kakteensamen... Ich werde aber mal sehen, wie es sich beim Gießen verhält. Eine Versuchssaat mit Kresse oder überzähligen Samen geht ja schnell.
    Die Sämlinge hatte ich mit einer Sprühflasche gegossen. Mit dem Strahl, nicht gesprüht. Perlite kann man ganz gut anstauen. Ob da was umkippt? Die Sämlinge bekommen sicher schnell viele Wurzeln, weil sie Nahrung suchen müssen. Mal sehen.

    Meine Sämlinge hatte ich schneller pikiert, sie sind kräftig gewachsen, ohne dass sie schlecht aussehen würden.
    [URL="http://www.bildercache.de/anzeige/20071210-173516-175.jpg"][IMG]http://www.bildercache.de/thumbnail/20071210-173516-175.jpg[/IMG][/URL]
    Hier einige Mammillaria spinosissima, ein Jahr alt, ca. 2,5 cm Durchmesser ohne Bedornung. (Die wachsen allerdings auch ohne jede Kenntnisse oder besondere Pflege, habe ich das Gefühl!)

    Sie stehen in einer Mischung aus normaler Erde, Kies und Sand. Das würde ich aber nicht bei anderen Kakteen so machen.Ich streute bisher oben immer mit Aquarienkies ab, demnächst mit dunklem porösen Material. Sieht besser aus (wie bei deinen Bildern) und trocknet schneller ab.

    Gruß Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
    Kakteenversteher, Autor bei Wikipedia, Mitglied und Samenspender bei der Deutschen Kakteengesellschaft

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