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Thema: Gewächshausisolierung - Teil 3 - Heizung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer *** Avatar von Ralf H.
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    Standard Gewächshausisolierung - Teil 3 - Heizung

    Zum Abschluss der kleine Serie möchte ich noch meine Heizmethode vorstellen.




    1 - aufsteigende Warmluft der Gasheizung
    2 - warme Luft aus dem Dachbereich wird mittels Lüfter und Abluftschlauch im GW verteilt
    3 - Luftaustritt an der der Heizung gegenüberligenden Stelle
    4 - Luft wird vom Luftentfeuchter angesaugt und entfeuchtet
    5 - Abluft vom Luftentfeuchter in Richtung Heizung
    6 - Heizungssteuerung für Tischbeheizung mittels Heizkabel
    7 - Backup Heizung 2kW elektrisch

    Durch die Verbrennung von Propangas entsteht unweigerlich neben CO2 eine erhöhte Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus.
    Um dies zu reduzieren verwende ich einen elektrischen Luftentfeuchter, denn nur diese reduzieren die Luftfeuchtigkeit wirklich auf
    ein annehmbares Maß. In meinem Fall zwischen 50-70%. Das ist auch immer abhängig wie oft die Gasheizung in betrieb ist.

    Zur Verteilung der erwärmten Luft nutze ich einen im Dachbereich angebrachten Lüfter plus Abluftschlauch vom einem Wäschetrockner.
    Ohne dem würde sich die erwärmte Luft nur im Dachbereich ansammeln und im unteren Teil des Gewächshauses bleibt es kalt.
    Der Lüfter wird Temperturäbhängig geschalten. Sobald die Lufttemperatur im Dachbereich den eingestellten Wert erreicht,
    schaltet sich dieser an. Derzeit ~10°C, im Sommer dann zur Luftbewegung genutzt ab ca. 25°C.






    Ich verwende nur Propangas aus 11kg Flaschen. Diese stehen verbunden mit einem Zweiflaschenventil regengeschützt
    vor dem Gewächshaus. Das Zweiflaschenventil garatiert einen unterbrechungsfreie Gasversorgung sobald eine Flasche leer ist.
    Eine Flasche reicht für ca. 3 Wochen. Das ist logischerweise abhängig von der Innen- und Außentemeratur.
    Über den gesamten Winter verbrauche ich etwa 8-9 Flaschen Propangas plus etwa 100 kWh für die elektrischen Geräte.

    Über den Sinn und Unsinn des Ganzen kann man jetzt streiten, ich für meinen Teil habe die für mich optimalste Lösung gefunden.
    In den vergangenen Jahren hat es mehr oder weniger Störungsfrei funktioniert und hat sich dadurch bewährt.
    Geändert von Michael Wolf (28.12.2013 um 13:38 Uhr) Grund: topic gerichtet
    Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluß vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist,
    werdet Ihr herausfinden, daß man Geld nicht essen kann.
    (Weisheit der Cree Indianer)

  2. #2
    Moderator ***** Avatar von micha123
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    Das macht doch einen ziemlich ausgereiften Eindruck.

    Wenn man das Wasser aus dem Abgas der Heizung nicht im Haus haben möchte, müsste man es nach draussen leiten und auf dem Weg per Wärmetauscher die Wärme herausziehen. Ist vermutlich zu viel Aufwand.

    Gruß,
    Micha

  3. #3
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Hardy_whv
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    Hi Ralf,


    ich heize mein GHW (21m²) zur Zeit ausschließlich mit Strom, will aber um Kosten zu sparen, einen Großteil der Heizleistung auf Gas umstellen. Ich hätte daher eine Frage zur Gasheizung:

    Die verbrennt ja im Innenraum. Wie stellst du sicher, dass der CO2-Gehalt im GWH nicht zu groß wird. Ab einem bestimmten Wert würde ja ggf. die Verbrennung gestört. Hast du eine Lüftung, die gezielt einen Luftaustausch mit der Außenluft durchführt? Ich weiß auch nicht, ob der CO2-Gehalt bei gut isolierten Gewächshäusern nicht ggf. nicht sogar für den Menschen gefährlich werden kann.


    Gruß,

    Hardy

  4. #4
    Erfahrener Benutzer *** Avatar von Ralf H.
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    Zitat Zitat von micha123 Beitrag anzeigen
    Wenn man das Wasser aus dem Abgas der Heizung nicht im Haus haben möchte, müsste man es nach draussen leiten und auf dem Weg per Wärmetauscher die Wärme herausziehen. Ist vermutlich zu viel Aufwand.
    Möglich wäre an dieser Stelle auch eine Wohnwagen bzw. Wohnmobil-Heizung. Bei denen bleiben die Abgase und die Luftfeuchtigkeit auch außerhalb des zu beheizenden Raumes.
    Leider habe ich mich damit noch nicht eingehender beschäftigt. Aber Gespräche mit Campern haben dies bestätigt.

    Zitat Zitat von Hardy_whv
    Wie stellst du sicher, dass der CO2-Gehalt im GWH nicht zu groß wird.
    Bei mildem Wetter wie in den vergangenen Tagen wird natürlich ordentlich gelüftet.
    Bis jetzt ist die Flamme durch Sauerstoffmangel nur zwei mal in den vergangenen Jahren ausgegangen.
    Deshalb bleibt an der Tür immer ein kleiner Spalt, damit Frischlüft hinein kommen kann. Auch ansonsten hat das Gewächshaus bauweisebedingt genügend undichte Stellen.

    Zitat Zitat von Hardy_whv
    Hast du eine Lüftung, die gezielt einen Luftaustausch mit der Außenluft durchführt?
    Nein, darüber habe ich mir noch keine weiteren Gedanken gemacht, da siehe oben schon beschrieben.
    Allerdings bei einem Gewächshaus bei denen die Scheiben durch Dichtungen abgedichtet sind sollte man darüber nachdenken und eine Be-/ Entlüftung vorsehen.

    Zitat Zitat von Hardy_whv
    Ich weiß auch nicht, ob der CO2-Gehalt bei gut isolierten Gewächshäusern nicht ggf. nicht sogar für den Menschen gefährlich werden kann.
    CO2 ist für den Menschen oder Pflanzen nicht schädlich, da in der normalen Atemluft enthalten ist. Nur bei erhöhten Konzentrationen wirkt es toxisch. CO2 wird sogar in professionellen Gärtnereien als Wachstumsgas eingesetzt.
    Gefährlicher für den Menschen wäre CO, Kohenstoffmonoxid. Dies entsteht unter anderem bei unvollständiger Verbrennung (Sauerstoffmangel) von kohlenstoffhaltigen Stoffen. Die Anzeichen einer CO Vergiftung sollten allgemein bekannt sein.

    Durch ausreichende, manuelle Lüftung sollte dies allerdings keine Probleme bereiten.
    Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluß vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist,
    werdet Ihr herausfinden, daß man Geld nicht essen kann.
    (Weisheit der Cree Indianer)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Hardy_whv
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    Ralf,

    CO2 ist problematischer als man denkt. Bereits ab 5-Volumen-Prozenten bekommt man Kopfschmerzen, ab 8% setzt der Tod nach 30 bis 60 Minuten ein. Insofern eigentlich schon in relativ geringen Mengen. Es gibt z.B. in Weinkellern von Winzern immer wieder tödliche Unfälle, da beim Gärprozess CO2 freigesetzt wird. Es gibt sogar eine Arbeitsgruppe "CO2 im Weinbau", die sich ausschließlich mit der CO2-Gefahr auseinandersetzt. Deren Kernaussage der AG ist: "Es gibt keinen ungefährlichen Weinkeller."

    Das Modell das ich kaufen will ist die Katalytheizung von Bio-Green. Sie verbrennt besonders vollständig, insofern ist CO dort kein Problem.

    Die Frage ist halt, wie man sicher sein kann, dass in seinem Gewächshaus genügend Luftaustausch stattfindet, insbesondere wenn man es zusätzlich noch mit Noppenfolie isoliert hat. Der Kerzentest ist keine Hilfe, da Flammen erst weit oberhalb der für Menschen gefährlichen Konzentrationen ausgehen. Wenn also deine Heizung schonmal ausgegangen ist und hierfür CO2 die Ursache gewesen sein sollte, hattest du bereits für Menschen gefährliche Konzentrationen in deinem Gewächshaus.

    Es gibt CO2-Messgeräte, die sind aber nicht ganz billig.


    Gruß,

    Hardy
    Geändert von Hardy_whv (30.12.2013 um 11:56 Uhr)

  6. #6
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    Hallo,

    in den letzten Jahren habe ich in meinem 40m² GWH beide Varianten ausprobiert und bin letztlich beim Strom geblieben.
    Die Kosten sind mit GAs nicht so viel geringer als das sich der Aufwand lohnt.
    Der Entfeuchter beim Gasbetrieb kostet ja auch Geld.
    Beim Gasbetrieb ist die Flamme nicht erloschen, obwohl mein GWH von Krieger ist und mit Luftpolsterfolien außen und innen isoliert ist.
    Auch ist ein hoher CO2 Gehalt nicht gut für die Winterruhe der Kakteen.
    In wie weit CO2 gesundheitschädlich ist, kann ich nicht sagen.

    Ich nutze die Gasanlage nur noch als eiserne Reserver, falls der Strom mal ausfällt.

    Gruß

    Achim

  7. #7
    Erfahrener Benutzer *** Avatar von Ralf H.
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    Hardy, deswegen versuche ich so oft wie möglich zu lüften. Allerdings kann man einen Keller nicht mit einem Gewächshaus vergleichen, aber dennoch ist Vorsicht geboten.
    CO2 ist schwerer als die normale Atemluft, also verdrängt es diese aus einem Keller. Bei einem Gewächshaus, welches im Normalfall ebenerdig steht, würde sich das CO2 also auch nur im unteren Bereich ansammeln
    und maximal die Gasflamme erlischen. Zum atmen sollte dann immer noch genügend Luft vorhanden sein. Zumal ein Erstickungstod durch CO2 nicht in 2 min passiert.
    Ein CO2-Messgerät halte ich aber für unseren Fall für nicht erforderlich. Spätesten bei den ersten gefühlten Anzeichen sollte man ins Freie gehen.

    Zitat Zitat von ASein
    Auch ist ein hoher CO2 Gehalt nicht gut für die Winterruhe der Kakteen.
    Wieso? Bitte mal genauer erklären.



    Grundsätzlich hat jeder seine eigenen Erfahrungen und Vorlieben, die er auch weiterhin so verfolgen soll. Vielmehr wollte ich hier nur einen kleinen Ratgeber hinterlassen,
    denn es gibt immer wieder Leute die sich entscheiden ein Gewächshaus zu kaufen/bauen und dann stellt sich auch zwangsläufig die Frage der Heizung im Winter.
    Meine Methode sollte nur ein Beispiel sein und einen Denkanstoß geben.
    Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluß vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist,
    werdet Ihr herausfinden, daß man Geld nicht essen kann.
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